Beiträge von Iulia Corona

    Da Centho darauf bestanden hatte, dass sie Wonga und diese Tsuniro mitnahmen, hatte Corona beschlossen, Nicocholus im Gegenzug dazu die Gelegenheit zu geben, ein wenig zu lesen. Der Grieche nutzte seine Freizeit gerne für ein wenig Zerstreuung in dieser Form und wieso hätten sie mit gleich drei Sklaven über den Markt flannieren sollen?


    Da die beiden jedoch sehr befremdlich aussahen, empfand die junge Iulia nun, da sie sich auf dem Markt befandne, doch als eher nachteilig, ihr griechisches Erbstück nicht mitgenommen zu haben. Immerhin war Nicocholus doch ein eher gebildeter Sklave und dazu noch ein sehr aufmerksamer Custos corporis.


    Der Markt war einfach atemberaubend schön und all die Menschen, die sich hier tummelten tatsächlich immer einen Blick wert. Die Patrizier waren für Corona besonders interessant, da sie an ihren edlen Kleidern und dem großen Gefolge leicht auszumachen waren.


    Nur zu gerne ließ sich Corona von Cara ein wenig mitreißen und so standen sie bald an einem Stand, an dem gerade eine junge Frau mit einem Händler um den Stoffpreis feilschten. Für sie persönlich war das Rot schon viel zu kräftig und sie fragte sich, was diese Dame genau mit dem Stoff vorhatte zu tun. Dann erregte jedoch ein zartgelber Stoff ihre Aufmerksamkeit und sie befühlte ihn begeistert. Dann sprach auch Cara sie schon an und sie blickte auf.


    "Nähen ist wohl eines meiner wenigen Talente. Ich bin dafür eine mieserable Köchin. - Diese sandfarbene Tunika habe ich bereits vor drei Jahren genäht, meine Liebe. Ich trage sie eigentlich nur zum Einkaufen, da man keinen Straßenstaub an ihr sieht, wenn man über einen Markt geht. Es gibt ja nichts schlimmeres, als beim Einkaufen auszusehen wie ein Bettlerweib, nicht wahr?" sprach sie mit ihrer Verwandten. Die Tunika, die sie trug, war schlicht, aber elegant und betonte ihre Figur genau richtig ohne aufreizend zu wirken. Noch heute erinnerte sie sich genaustens an jede einzelne Näharbeit und sie wusste, wie lange sie über diesem Stoff gesessen hatte, bis es endlich zu ein Kleid wurde.


    "Wenn du magst, helfe ich dir gerne, selbst einmal etwas zu Stande zu bringen. Es gibt für mich nichts schöneres, als etwas selbstenähtes zu tragen." bot sie Cara freundlich an und hob den Stoff leicht an, um ihn durch ihre Finger gleiten zu lassen. "Komm mal her! Ich würde gerne wissen, wie diese Farbe zu deinen Haaren passt. - Bei dir ist das gar nicht so einfach, glaube ich."

    Zitat

    Original von Leone
    [Blockierte Grafik: http://img689.imageshack.us/img689/6657/pyrrus.jpgLivius Pyrrus


    "Gut, dann trage ich dich ein. Du wirst dann nach den salutationes dein Anliegen vorbringen können, Iulia", erwiderte Livius Pyrrus und nickte bestätigend. Laut klappte er die Wachstafel zu. "Vale!" Damit drehte er sich herum und verschwand im Inneren des Hauses. Leone blieb zurück und wartete, aber eigentlich war ja damit alles erledigt.


    Ein wenig irritiert war Corona schon, aber das lag wohl eher daran, dass es sich hier um das erste Mal handelte, dass sie überhaupt einen Termin machte und das auch noch für sich selbst. Deswegen wusste sie auch nicht wie das eigentlich genau funktionierte und ob es normal war, dass der Schreiber mit der Wachstafel nach der Verabschiedung auch gleich verschwand.


    "Vale." sagte sie ein wenig irritiert, auch wenn der Schreiber schon längst weg war. Allerdings war ja der Schwarze noch hier und konnte es durchaus als Verabschiedung in seine Richtung verstehen, weshalb sie sich nun auch schon in Richtung Nicocholus wandte. "Lass uns gehen." meinte sie und damit entfernte sie sich auch schon in Gesellschaft des griechischen Sklavens von der Villa.

    Eine weitere junge Iulia kam in den Garten und dies lag nicht zu letzt daran, dass sie Cara laut und deutlich gehört hatte. "Cara, was geht denn hier im Garten vor?" fragte sie ihre Verwandte, als sie ankam und blickte dann irritiert zwischen der rothaarigen Iulia, dem Sklaven mit der Säge und dem ihr fremden Mann hin und her.


    Sie trug heute eine helle, lange Tunika und hatte ihre Haare eher nachlässig hochgesteckt, so dass sie mehr Ähnlichkeit mit einem Mädchen, denn mit einer jungen Frau hatte. Sie sah alles in allem so aus, als wäre sie gerade von einer Arbeit gekommen und tatsächlich hielt sie eine Nadel mit einem Faden in der Hand.


    Deshalb war es offensichtlich, dass sie gerade genäht hatte. Den Rest ihrer Arbeit hatte sie wo auch immer liegen gelassen und so stand sie nun mit ihrer Nähnadel und dem Faden im Öhr im Hortus und besah sich diese komische Situation, ohne sich darüber im Klaren zu sein, dass sie diese Gesellschaft nicht gerade weniger absurd machte.


    "Ich habe dich gehört. Was hat denn der Sklave mit der Säge vor? Der Hortus ist doch schön so. Will Centho Platz für ein Fest haben oder was hat der Sklave hier vor?" wollte sie dann wissen und blickte wieder den fremden Mann an. Sie würde sich nun sicherlich nicht einfach vorstellen, auch wenn sie mitbekam, dass Cara es gerade tat. Da es dem Anstand halber so war, dass der Mann sich zuerst vorstellte, ging Corona davon aus, dass der Kerl dies schon getan hatte und wohl auch gleich bei ihr tun würde.

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    Tsuniro
    Da stand sie nun bei den beiden nackten Männern im Wasser und trug doch selbst nichts, außer dem Becher in ihren Händen. "Das höre ich gerne. Ich habe allerdings noch nie von einem Fisch gehört, der ertrunken ist." erklärte sie mit einem feurigen Blick und zwinkerte dem ihr eigentlich fremden Iulier zu. "Du willst sicher keine Massage?" fragte sie ihn und legte ihre freie Hand auf den Nacken des Mannes, um zumindest eine Bewegung zu beginne, die an ein Kneten erinnerte. Im Gegensatz zu den beiden Männern hatte sie sich mit dem Wein eher zurückgehalten. Immerhin wollte sie ja doch einen gewissen Überblick behalten.

    SKLAVIN - LUCIUS IULIUS CENTHO

    Corona schenkte Merula ein freundliches, charmantes Lächeln und blickte dann kurz zu Centho, ob dieser eventuell gegen dieses Thema haben könnte, aber er erweckte nicht gerade den Eindruck, also beantwortete sie nur zu gerne Frage.


    "Also, ich persönlich besitze keine eigenen Pferde, ehrenwerter Herr. Mein Name ist im Übrigen Iulia Corona und ich... habe schon so manche Diskussion mit meiner Mutter ausgefochten, was das Reiten betrifft. Sie findet es nicht besonders damenhaft, aber ich reite eben sehr gerne über Wiesen und Felder, wenn es die Zeit erlaubt. - Das tut sie leider selten, seit ich in Rom bin, aber das Reiten verlernt man ja bekanntlich ebenso wenig wie das Laufen." sprach sie in gewandter Marnier. "Allerdings liebe ich Pferde. Ich mag ihre kraftvollen, eleganten Bewegungen und ihre Geschwindigkeit. - Das macht mich vielleicht nicht gerade zu einer wahren Dame, aber zweifellos zu einer Pferdenärrin."


    Sie scherzte ein wenig, aber ihr war diese Anspannung in ihr gerade so zu wider, dass sie sich selbst ein wenig aufzulockern hoffte, in dem sie so sprach. "Du lebst eigentlich in Alexandria? Meine Mutter und ich kamen gerade von Germania nach Roma."


    Die Ausführungen von Ahala bezüglich seiner Poesie wurde von ihr mit einer gehobenen Augenbraue quittiert. Wenn er etwas mehr Übung hatte, konnte er ja gerne mal ihr eines schreiben, aber das würde sie nun sicherlich nicht sagen. Statt dessen blieb sie weiter so damenhaft wie sie nur konnte neben Calliphana sitzen, als hinge ihr Leben davon ab.


    "Momentan vertreibe ich mir meine Zeit mit Lesen. - Calliphana, du hast doch sicherlich noch einige Werke in deiner Schola, die ich noch nicht kenne, oder?" meinte sie weiter und wandte sich dann an die Frau ihres Cousins. Sie würden wohl ein wenig aufeinander aufpassen, bei dieser Fülle an Gästen in diesem fremden Anwesen.

    Corona nickte und blickte den Man in der Tür an. "Ich bin mit diesem Termin vollends einverstanden." beantwortete sie die Frage des Schreibers mit der Wachstafel. Dann wandte sie sich an den griechsichen Sklaven. "Nicocholus, bitte merke dir diesen Termin." forderte sie ihn freundlich auf. Es mochte ja sein, dass dieser Mann ihr gehörte, aber sie war quasi in seiner Gegenwart groß geworden und sie sah es nicht ein, ihn wie Dreck zu behandeln, so wie es manch andere zu tun pflegten.

    [Blockierte Grafik: http://i662.photobucket.com/albums/uu347/Kaysepunkt/Tsuniro1.jpg]
    Tsuniro
    Die Schwarze lächelte betörend und sah dem jungen Römer nach, der gerade ins Wasser stieg, so schnell er konnte. "Ich kann in der Tat ausgezeichnet massieren, Dominus Vestinus. - Möchtest du eine Massage haben? Ich habe bislang jede Verspannung beseitigt. Mit steifen Gliedern kenn ich mich aus." erklärte sie anzüglich und zwinkerte ihm verschwörerisch zu.

    SKLAVIN - LUCIUS IULIUS CENTHO

    Die junge Iulia folgte ihrer Mutter zu einem Stand mit wunderschönem Silberschmuck und hörte ihr dabei zu, wie sie sagte, dass Silberschmuck sicherlich sehr gut zu ihrer neuen, wasserblauen Tunika passen würde.


    "Die Tunika, die du dir ausgesucht hast, war wirklich sehr schön. Ein edler Stoff und diese schöne Stickerei. Silber würde sehr gut zu dieser Färbung passen." sprach ihre Mutter gerade und deutete auf einige sehr schöne Armreife und Haarspangen. "Guck dir doch mal diese schöne Haarspange an. Die Verzierung sieht aus wie Blätter."


    Corona seufzte. "Mutter, diese Tunika habe ich gemeinsam mit Germancia Calvena ausgesucht. Sie hat mir zu dieser Farbe geraten. Gemeinsam mit dieser ägyptischen Schneiderin, von der ich sie erworben habe." sagte die junge Römerin und sah sich wieder suchend in der Umgebung an. "Ich bin froh, dass ich sie zufällig getroffen habe. Ich kenne hier ja immer noch fast keinen."


    "Corona, Kindchen, du brauchst keine Freundinnen, du brauchst einen Ehemann!" meinte ihre Mutter und Corona seufzte erneut. "Mutter, über Freundinnen lernt man deren Brüder kennen. Außerdem kennen andere Frauen vielleicht auch passende Männer. - Ich kann doch Centho nicht zur Last fallen, in dem ich untätig die Hände in meinen jungfräulichen Schoß lege und warte, bis er mir einen Mann aussucht." Der letzte Satz war triefend vor Ironie.


    "Corona!" empörte ihre Mutter sich.

    Corona sah den Schreiber an, den der Nubier geholt hatte und überlegte. "Wenn der Senator Aurelius Corvinus, der wie ich annehme auch der Pontifex ist, diese Woche noch Zeit hat, würde ich mich natürlich gerne mit ihm noch diese Woche treffen. Ansonsten eben in der nächsten Woche. Es geht ja nicht um Leben und Tod. Es ist mir nur wichtig, mit ihm zu sprechen, da ich dem Cultus Deorum beitreten möchte und mir gesagt wurde, ich müsse mich diesbezüglich an seine Person wenden." erklärte die junge Iulia freundlich. Sie wollte nicht ungeduldig wirken, in dem sie so bald wie möglich einen Termin haben wollte, wobei sie natürlich am liebsten sofort mit dem Pontifex sprechen wollte, damit sie nicht irgendwann doch der Mut zu diesem Schritt verließ.

    Corona war wirklich dankbar, dass sie wenigstens Calliphana an ihrer Seite wusste. Die vielen fremden Männer um sie herum, sorgten tatsächlich für ein wenig Unbehagen und die Frau ihres Cousins hatte dies richtig erkannt.


    "Ich hoffe du hast recht, Calli. - Sag mal, dieser Ahala, wie alt ist der eigentlich? Er wirkt beinahe niedlich mit seiner nervösen Art. Hat er etwas angestellt?" wandte sie sich an die geringfügig ältere Römerin. Sie bekam mit wie Imperiosus leise mehr Klinen anforderte und dann weiter auf die Sonnenuhr zu sprechen kam.


    Sie kam sich nun beinahe schäbig in ihrem wasserblauen Traum aus Seide mit dieser schmucken Stickerei vor, obwohl diese doch so wunderbar ihre natürliche Schönheit unterstrich. Es waren hier so viele wichtige Leute und sie war eine der wenigen Frauen und konnte nichts anderes, als sich an die Frau ihres Cousins und Tutors zu halten, weil sie im Moment fast ein wenig Angst vor den ganzen fremden Männern hatte. "Pferderennen?" weckte plötzlich Piso ihr Interesse. "Ich mag Pferde."


    Ihre braunen Augen begannen zu strahlen. Eigentlich untertrieb sie total. Sie liebte Pferde und Calliphana und Centho hatten ja mitbekommen, dass sie lieber nach Rom geritten war als neben ihrer Mutter auf dem Wagen zu sitzen und erst vor den Toren Roms aus dem Sattel gestiegen war, um neben ihrer Mutter auf dem Wagen durch Rom zu fahren.

    Corona blickte auf und erblickte Proximus. Sie kannte ihn noch vom ersten Abend vom Essen und außerdem hatte sie ihn ja schon in der Bibliothek gesehen.


    "Salve, Proximus. Nein, du störst mich nicht. Ich lese nur ein wenig und genieße das schöne Wetter. Zum dritte Mal in meinem Leben lese ich Vergil's Aaeneis. Teil 4 gefällt mir besonders gut. - Ich bin am Überlegen, ob ich selbst etwas verfasse. Außerdem überlege ich, wie ich zu ein wenig Taschengeld kommen könnte. Ich will Centho nicht dauernd auf der Tasche liegen und mir wenigstens ein paar Sesterzen mit einer sinnvollen Aufgabe verdienen. Ich habe schon überlegt, ob ich Calliphana fragen soll, ob sie in Schola Arbeit für mich weiß. Und der Cultus Deorum lockt mich auch. Ich bin sehr unentschlossen. - Ich weiß auch nicht, was ich statt Vergil lesen soll. Ich bin folgedessen dankbar für etwas Gesellschaft, während mein Kopf voller Fragen ist." erklärte die junge Iulia ihm mit einem freundlichen Lächeln.

    Nicocholus sah Corona fragend an und diese überlegte. "Er ist sicherlich ein schwerbeschäftigter Mann und ich werde ihn nicht hinterherrennen wie ein kleiner Hund nur um ihn dann von der Arbeit abzuhalten. - Ein Termin wäre sicherlich gut." meinte sie schließlich und der griechische Sklave sah den Nubier an. "Domina Iulia Corona hätte gerne einen Termin beim Pontifex."

    Corona ließ Nicocholus reden und der tat dies natürlich, weil er das schon früher für den alten Iulius, also ihren Vater getan hatte.


    "Meine Herrin Iulia Corona möchte gerne mit dem Pontifex Aurelius sprechen." erklärte der Grieche dem Nubier. "Sie möchte sich gerne den Cultus Deorum anschließen und wurde an ihn verwiesen."


    Geduldig stand die junge Römerin neben dem größeren Griechen. Der Nubier überragte sie beide. Corona fand ihn fast ein wenig einschüchternd.

    Der weg zur Villa war dann doch nicht so schwer zu finden gewesen, wie sie erwartet hatte, aber er war lange genug gewesen, um sich zu fragen, ob sie falsch waren. Nicocholus versicherte ihr jedoch, sie sicher zum Ziel zu bringen und so standen sie bald vor einer wirklich sehr beeindruckenden Villa.


    Mit großen Augen sah sie das Gebäude an und sah erst zu Nichocholus sich räusperte. Irritiert blickte sie zum griechischen Sklaven. "Ich soll doch sicherlich anklopfen, oder?" fragte er nach und die junge Iulia nickte nur.


    Daraufhin klopfte der Sklave auch schon.

    Corona errötete leicht. Jetzt hatte sie sich verraten. Sie war nicht aus Rom und er hatte es ihr angehört, weil sie den Berg nicht richtig ausgesprochen hatte. Da hatte sich wieder ihre einst kindliche Angewohnheit, Namen abzukürzen, eingeschlichen. "Ich selbst kenne den Weg zum Tempel nicht, aber mein Sklave bestimmt. Ich bin erst vor kurzem nach Rom gekommen." erklärte sie dem Beamten dann freundlich. "Vielen Dank für die Auskunft. Vale."


    Damit zeigte sie auch schon Nicocholus an, dass sie wieder gehen konnten.


    "Das war es schon, Domina?" fragte der Grieche sie irritiert, als sie sich von der Porta entfernten. "Das war erst der erste Akt, Nicocholus. Wir müssen zu Pontifex Aurelius auf den Quirinal. Er wird wohl in der Villa Aurelia anzutreffen sein, nehme ich an. Er ist für die Schüler zuständig..."

    Neugierig blickte Corona den Beamten an. "Quiral. Pontifex Aurelius. Ist in Ordnung. Ich werde ihn schon..." sagte sie und lächelte äußerst charmant. Nicocholus war in angemessener Entfernung stehen geblieben. Sie hatte keine Lust gehabt, Wonga schon wieder mitzunehmen. Er störte sie mehr, als sie sich von ihm beschützt fand. "Könnte der Herr mir sagen, wo ich da in etwa genau hinmuss? Der Quiral ist ja nicht so klein." fragte sie dann doch. Nun kam ihre Verunsicherrung doch durch und dass der braunhaarige Mann ihr gleich eine Auskunft gegeben hatte, machte ihr durchaus wenigstens so viel Mut, dass sie sich weiter nachfragen traute.

    Corona näherte sich unsicher der Porta. Sie hatte immer wieder mit Centho und Calliphana gesprochen und ihre Mutter aus diesen Gesprächen allesamt ausgeklammert. Ihr war nach einer Aufgabe, die sie erfüllen konnte und die ihr Herz erfüllte. Sie wollte ihre Leidenschaft für alles Schöne in etwas sinnvolles umsetzen und wollte auch ihre Hoffnung an die einzig wahre, große Liebe niemals aufgeben. Von daher stand für sie schon fest, was sie zumindest gerne versuchen würde.
    "Salve!" begrüßte sie den Mann an der Porta. "Mein Name ist Iulia Corona. Ich würde gerne Schülerin des Cultus Deorum werden! Wo finde ich den Zuständigen?“ fragte sie weiter und versuchte sich so sicher wie nur möglich anzuhören, obwohl sie sehr aufgeregt war. Im Augenblick wusste sie nicht einmal mehr, wie der Amtsinhaber hieß, mit dem sie reden wollte.

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    Tsuniro
    Die dunkelhäutige Schönheit war wie ihr geheißen worden war und stieß den keltischen soldaten zur Seite, als dieser sich ihrer Meinung nach viel zu untalentiert um die Tunica des neuen Bewohners der Casa Iulia bemühte.
    Sie lächelte Vestinus an, als dieser sie doch ein wenig erstaunt ansah. "Kann ich dir noch irgendwie helfen, Dominus?" fragte sie und zwinkerte ihm dann auch schon vielsagend zu. Centho hatte sie immerhin nicht vollkommen um sonst ins Balneum rufen lassen. Das war ihr klar. Vielleicht war das endlich ihre Chance, etwas zu erreichen.

    SKLAVIN - LUCIUS IULIUS CENTHO


    Hauptsklaven der gens Iulia Roma:



    Name Bemerkung Aufenthalt
    Servi Domus *
    [Blockierte Grafik: http://fs1.directupload.net/images/user/180226/pamr4zji.jpg] Phocylides [NSC]
    (Grieche)
    Maiordomus : Ein mehr als verständiger Haussklave mit auch ägyptischen Wurzeln. Ob als Diener oder Bote, erfüllt alle Arbeiten mit äußerster Gewissenhaftigkeit. ROMA:
    Domus Iulia
    Vibilius [NSC]
    (Italiker)
    Ianitor : Schon als Sklave geboren kennt Vibilius kein anderes Leben als dieses. Einst im Besitz eines reichen Patriziers, hatte dieser ihm umfangreiche Bildung zukommen lassen, damit er eines Tages seine Besitzungen in Latium verwalten könne, doch leider starb er vorzeitig und Vibilius wurde an die Iulier verkauft. Jetzt schiebt er Wache am Tor ihres Domus und achtet darauf, dass nur Gäster hereinkommen, die auch Willkommen, oder angekündigt sind. Mit seinen feinen Manieren und seinem großen Wissen ist er ein überaus kompetenter Zeitgenosse. ROMA:
    Domus Iulia
    [Blockierte Grafik: http://fs5.directupload.net/images/user/180226/xerb4aoh.jpg] Wonga [NSC]
    (Nubier)
    Custos Corporis : Ein hochgewachsener, kräftiger Nubier mit kahl geschorenem Kopf. Nicht gerade der intelligenteste Haussklave, aber ein ausgezeichneter Wächter, der früher zumeist an der Porta Dienst hatte. ROMA:
    Domus Iulia
    Alexander [NSC]
    (Makedone)
    Cellarius : Ein bereits im mittleren Alter verbitterter Haussklave, der Phocylides die Position als Maiordomus neidet. Ein wahrer Erbsenzähler, der mit Argusaugen über die Weinvorräte wacht. ROMA:
    Domus Iulia
    [Blockierte Grafik: http://fs5.directupload.net/images/user/180226/tgxmumav.jpg] Locusta [NSC]
    (Ibererin)
    Coqua : Eine schon aufgrund ihres Alters sehr konservative Haussklavin mit dem Verhalten einer alten Matrone. Chefin im Haushalt, wenn der Verwalter nicht da ist, und meist auch wenn er da ist. Liegt ständig mit Tsuniro in den Haaren und scheut sich auch nicht diese zu schlagen. ROMA:
    Domus Iulia
    Audata [NSC]
    (Illyrerin)
    Cubicularia : Äußerst wortkarge, schüchterne Haussklavin, die nie widerspricht. Ein zurückhaltendes, aber arbeitsames Mauerblümchen, das anderen eher aus dem Weg geht. ROMA:
    Domus Iulia
    [Blockierte Grafik: http://fs1.directupload.net/images/user/180226/vkp8g283.jpg] Tsuniro [NSC]
    (Ägypterin)
    Haussklavin : Eine gewöhnliche, dienende Haussklavin, die sich jedoch für etwas Besseres hält. Nutzt jedes Mittel um ihre Position im Haus zu verbessern und weiß genau, wie sie das erreichen kann... mit ihrer exotischen Schönheit, der sie sich sehr wohl bewusst ist. ROMA:
    Domus Iulia
    [Blockierte Grafik: http://fs1.directupload.net/images/user/180226/u4sy4zzq.jpg] Breda [NSC]
    (Keltin)
    Haussklavin : Eine keltische Haussklavin. ROMA:
    Domus Iulia
    Servi Centhonis **
    [Blockierte Grafik: http://i662.photobucket.com/al…ysepunkt/k-Unbenannt2.png] Codrus [NSC]
    (Grieche)
    Cursor : Ein kleinwüchsiger Sklave, aus genau diesem Grund gekauft, der treu Botengänge für seinen Herrn macht. ROMA:
    Domus Iulia
    [Blockierte Grafik: http://i662.photobucket.com/al…47/Kaysepunkt/Daniel1.jpg] Daniele [NSC]
    (Hebräer)
    Cursor : Aus dem Besitz des Servius Artorius Reatinus zusammen mit einem Gestüt in Mantua erworbener Jude. Er wurde als kleiner Junge zusammen mit seinen Eltern nach dem Fall Jerusalems versklavt. ROMA:
    Domus Iulia
    Ada [NSC]
    (Germanin)
    Ornatrix : Schon von klein auf zusammen mit den Kindern des Hausherrn aufgewachsen, ist Ada heute die treue Ornatrix von der gleichaltrigen Iulia Aviana Minor. ROMA:
    Domus Iulia
    Servi Caesoninii ***
    Maahes
    (Ägypter)
    Cursor : Nach langjährigem und treuen Dienst bei den Iuniern ist Maahes jetzt Iulius Caesoninus' Cursor. IN EXILUM
    /
    [Blockierte Grafik: https://abload.de/img/aesara61k70.jpg] Aesara [NSC]
    (Keltibererin)
    Leibsklavin : Die Tochter einer arevakischen Prostituierten und eines römischen Veteranen stammt aus Tarraco. Sie ist ein scharfzüngiges Lästermaul, welches körperlichen Freunden nicht unbedingt abgeneigt gegenüber steht. Sie hält Caesoninus' Bett warm und dient ihm als Gesellschafterin. IN EXILUM
    /
    [Blockierte Grafik: https://abload.de/img/clarissaaval9kni.jpg] Clarissa [NSC]
    (Germanin)
    Küchenmagd : Clarissa ist eine Germanin vom Stamm der Haruder. Während eines Scharmützels am Rhein wurde sie gefangengenommen und in die Sklaverei verkauft. Sie ist ein kleines, verschüchtertes Wesen, welches kaum den Mund aufbekommt und immer froh ist, wenn man sie nicht beachtet. Sie geht der alten Locusta zur Hand. IN EXILUM
    /
    Iduna
    (Germanin)
    Cubicularia : Die kleine rothaarige Germanin hat schon viel erlebt und gelangte gemeinsam mit ihrem Geliebten Angus durch ein gewonnenes Glücksspiel in den Besitz von Iulius Caesoninus. ROMA:
    Domus Iulia
    Angus
    (Kelte)
    Leibsklave : Angus ist ein Kelte vom britischen Stamm der Carvetii und gelangte durch ein gewonnenes Glücksspiel in den Besitz von Iulius Caesoninus. Er ist schwer verliebt in seine Iduna und würde alles für sie tun. IN EXILUM
    /
    Aislin [NSC]
    (Halbgermanin)
    Leibsklavin : Aislin wurde in der Domus Iulia geboren und ist die Tochter von Angus und Iduna. ROMA:
    Domus Iulia
    Servi Phoebe **
    Callista [NSC]
    (Griechin)
    Leibsklavin : Die treue Freundin, Leibwächterin und Ornatrix von Iulia Phoebe. In ihrem früheren Leben war sie eine unerbittliche Kriegerin gewesen, gleich einer Amazone, doch jetzt sieht sie ihren höchsten Lebensinhalt darin, ihre Domina zu beschützen, die ihr einst das Leben gerettet hatte. ROMA:
    Domus Iulia
    Servi Graecinae **
    Sulamith
    (Hebräerin)
    Leibsklavin : Sie dient der gleichaltrigen Iulia Graecina bereits seit ihrer Kindheit als Leibsklavin. Doch eigentlich ist sie mehr eine Freundin und Beraterin. Sulamith ist Jüdin, doch besucht seit einiger Zeit auch die verborgenen Versammlungen der christlichen Gemeinde in Rom. Graecina weiß von alldem und toleriert es. ROMA:
    Domus Iulia
    Servi Divitis **
    Aglaopes [NSC]
    (Grieche)
    Leibsklave : Umfassend gebildeter Sklave fortgeschrittenen Alters mit auch persischen Wurzeln. Einst als Paedogogus für klein Dives erworben, dient er jenem nun als persönlicher Medicus, Scriba und Nomenclator. BOVILLAE:
    Villa Iuliana Divitis
    Antinoos [NSC]
    (Bithynier)
    Custos Corporis : Drei Jahre vor seinem Herrn geboren, dient er diesem bereits seit dessen Geburt als persönlicher Aufpasser und Leibwächter. Ist groß, muskulös und hat ein gepflegtes Äußeres. Doch sollte man seine Zweikampffertigkeiten deshalb nicht unterschätzen. BOVILLAE:
    Villa Iuliana Divitis
    Cito [NSC]
    (Illyrer)
    Cursor : Unauffälliger, mittelgroßer und ganz und gar durchschnittlicher Sklave. Einzig besonders schnell, was ihm den Namen brachte, und sehr zuverlässig. Kein großer Denker. BOVILLAE:
    Villa Iuliana Divitis
    Pollex [NSC]
    (Gallier)
    Custos Corporis : Nicht auf den Kopf gefallener, aber doch ungebildeter breitschultriger Hüne, der einen Nagel mit dem bloßen Daumen in einen Balken Holz zu drücken vermag. Daher auch sein Name: Pollex (dt. der Daumen). Nach dem Tode Iulia Torquatas beschützt er nun die beiden anderen divitischen Kinder; Dives Minor und Iulia Fausta. BOVILLAE:
    Villa Iuliana Divitis
    Servi Proximi **
    Polývios [NSC]
    (Grieche)
    Leibsklave : Gebildeter Sklave mit Erfahrung in Schriften, griechischen wie lateinischen. Treu, da schon lange in römischen Diensten, wurde er gekauft, nachdem der letzte gelehrige Bibliothecarius unsanft aus dem Leben schied. ROMA:
    Domus Iulia
    Servi Antonini **
    Turbo [NSC]
    (Syrer)
    Cursor : Flinker, kleiner Junge, in Antiochia von einem Mann abgekauft, der ihn gerade verprügelte. Ist daher sehr treu und bewundert seinen Herrn, den Praetorianer Antoninus. ROMA:
    Castra Praetoria
    Servi Coronae **
    Nicocholus [NSC]
    (Grieche)
    Leibsklave : Von ihrem Vater geerbter Sklave, der Corona nicht von der Seite weicht, da er das einzige Kind seines verstorbenen Herrn beschützen möchte. Nicht gerade ungebildet und kennt Corona schon länger, weshalb er ihr als Leibwache und Laufbursche gleichermaßen zu Diensten steht.



    Sim-Off:

    * Die Sklaven-NSCs der Domus Iulia (Schriftfarbe: schwarz) stehen zur freien Verfügung für jeden Bewohner dieser Domus.


    Sim-Off:

    ** Die Sklaven-NSCs einzelner IDs (Schriftfarbe: bunt) dürfen nur von oder in Absprache mit ebenjenen IDs gespielt werden.



    Sim-Off:

    *** Die Sklaven-NSCs Aesara und Clarissa dürfen nur von oder in Absprache mit Maahes gespielt werden.



    Sim-Off:

    *** Die Sklaven-NSCs Aislin darf nur von oder in Absprache mit Iduna gespielt werden.




    Sim-Off:

    Für Änderungen, Ergänzungen et cetera hilft eine PN an Gaius Iulius Caesoninus.


    Die junge Iulia saß unweit des Brunnes auf den von der Sonne aufgewärmten Kacheln und sah sich den Hortus von dort aus entspannt an. Mit den richtigen Dekorationsgegenständen und einigen Gästen konnte man hier sicherlich ein wundervolles Fest feiern, aber wen einladen, wenn man doch niemanden kannte? Sie würde Centho wohl deswegen einmal ansprechen. Immerhin wollte er selbst ja dafür sorgen, dass die Gens Iulia ihren Ruf aufbesserte.


    Sie nahm sich die Schriftrolle her, die neben ihr lag, rollte sie auf und laß dann darin. Es war nicht schwer gewesen, in der Bibliothek der Casa Iulia ein Werk von Vergil zu finden und eigentlich kannte sie ja alle schon, aber gelegentlich laß sie doch immer wieder gerne darin und wenn man ihr schon so ernsthaft dazu geraten hatte und sie gerade eh nichts besseres zu tun hatte, konnte Corona auch dies tun. Ihre Lippen bewegten sich, als sie die Worte laß. Sie mochte Vergil, manch anderer vielleicht nicht.


    [Aaeneis IV, Vergil]
    At regina gravi iamdudum saucia cura
    vulnus alit venis et caeco carpitur igni.
    multa viri virtus animo multusque recursat
    gentis honos; haerent infixi pectore vultus
    verbaque nec placidam membris dat cura quietem.
    postera Phoebea lustrabat lampade terras
    umentemque Aurora polo dimoverat umbram,
    cum sic unanimam adloquitur male sana sororem:
    "Anna soror, quae me suspensam insomnia terrent!
    quis novus hic nostris successit sedibus hospes,
    quem sese ore ferens, quam forti pectore et armis!
    credo equidem, nec vana fides, genus esse deorum.
    degeneres animos timor arguit. heu, quibus ille
    iactatus fatis! quae bella exhausta canebat!
    si mihi non animo fixum immotumque sederet
    ne cui me vinclo vellem sociare iugali,
    postquam primus amor deceptam morte fefellit;
    si non pertaesum thalami taedaeque fuisset,
    huic uni forsan potui succumbere culpae.
    Anna, fatebor enim, miseri post fata Sychaei
    coniugis et sparsos fraterna caede penatis
    solus hic inflexit sensus animumque labantem
    impulit. agnosco veteris vestigia flammae.
    sed mihi vel tellus optem prius ima dehiscat
    vel pater omnipotens adigat me fulmine ad umbras,
    pallentis umbras Erebo noctemque profundam,
    ante, pudor, quam te violo aut tua iura resolvo.
    ille meos, primus qui me sibi iunxit, amores
    abstulit; ille habeat secum servetque sepulcro."
    sic effata sinum lacrimis implevit obortis.
    Anna refert: "o luce magis dilecta sorori,
    solane perpetua maerens carpere iuventa
    nec dulcis natos Veneris nec praemia noris?
    id cinerem aut manis credis curare sepultos?
    esto: aegram nulli quondam flexere mariti,
    non Libyae, non ante Tyro; despectus Iarbas
    ductoresque alii, quos Africa terra triumphis
    dives alit: placitone etiam pugnabis amori?
    nec venit in mentem quorum consederis arvis?
    hinc Gaetulae urbes, genus insuperabile bello,
    et Numidae infreni cingunt et inhospita Syrtis;
    hinc deserta siti regio lateque furentes
    Barcaei. quid bella Tyro surgentia dicam
    germanique minas?
    dis equidem auspicibus reor et Iunone secunda
    hunc cursum Iliacas vento tenuisse carinas.
    quam tu urbem, soror, hanc cernes, quae surgere regna
    coniugio tali! Teucrum comitantibus armis
    Punica se quantis attollet gloria rebus!
    tu modo posce deos veniam, sacrisque litatis
    indulge hospitio causasque innecte morandi,
    dum pelago desaevit hiems et aquosus Orion,
    quassataeque rates, dum non tractabile caelum."
    His dictis impenso animum flammavit amore
    spemque dedit dubiae menti solvitque pudorem.
    principio delubra adeunt pacemque per aras
    exquirunt; mactant lectas de more bidentis
    legiferae Cereri Phoeboque patrique Lyaeo,
    Iunoni ante omnis, cui vincla iugalia curae.
    ipsa tenens dextra pateram pulcherrima Dido
    candentis vaccae media inter cornua fundit,
    aut ante ora deum pinguis spatiatur ad aras,
    instauratque diem donis, pecudumque reclusis
    pectoribus inhians spirantia consulit exta.


    [size=6]Übersetzung: Aber die Königin, längst schon wund von quälender Sehnsucht,
    Nährt in den Adern den Schmerz und verzehrt in heimlicher Glut sich.
    Vielfach tritt ihr die Tugend des Manns, vielfach des Geschlechtes
    Ruhm vor den Geist. Tief sind in das Herz ihr die Mienen und Worte
    Dauernd geprägt. Nicht gönnt ihr die Pein den erquickenden Schlummer.
    Und Aurora durchzog mit Phoibos' Leuchte die Länder
    Wieder und hatte des Pols feucht schattenden Schleier gelüftet,
    Als sie verstörten Gemüts so sprach zur liebenden Schwester:
    "Anna, wie ängstigen mich, o Schwester, so quälende Träume!
    Was für ein Gast ist dies, der unsre Behausung betreten!
    Ha, wie trägt er das Haupt! Wie stark sein Herz und sein Kriegsmut!
    Ja, mich dünkt, und es ist kein Wahn, er ist göttlichen Ursprungs.
    Einen entarteten Sinn gibt Furcht kund. Wie das Geschick ihn
    Trieb umher! Wie erzählt' er von all den durchstrittenen Kriegen!
    Stünd' es nicht fest bei mir und unumstößlich im Herzen,
    An niemanden hinfort mich durch ehliche Bande zu fesseln,
    Seit er, welchen zuerst ich geliebt, durch den Tod mich getäuscht hat,
    Wären mir nicht seitdem Brautkammer und Fackeln zuwider,
    Ja, dann könnt ich vielleicht diesmal der Versuchung erliegen.
    Anna, ich will es gestehn, nach dem Tode des armen Sychaeus,
    Der, vom Bruder erwürgt, mit Blut die Penaten bespritzte,
    Hat der Mann allein mir die Seele gebeugt und den Geist mir
    Schwankend gemacht. Ich erkenne die Spur ehmaliger Gluten.
    Doch eh' soll bis zum untersten Schlund sich die Erde mir spalten
    Und zu den Schatten hinab mich dein Blitz, allmächtiger Vater,
    Schleudern, zu Erebos' nebligem Reich und den nächtlichen Tiefen -
    Eh' ich, o Scham, an dir und deinem Gesetz mich vergehe.
    Er, der zuerst mit mir sich verband, hat alle mein Lieben
    Mit sich genommen; er mag bei sich in der Gruft es bewahren."
    Also sprach sie und netzte die Brust mit quellenden Tränen.
    Anna versetzt: "O du, die mehr als das Leben ich liebe,
    Willst du die Jugend denn ganz in einsamer Trauer verzehren?
    Nie an Kindern dein Herz und Venus' Geschenken ergötzen?
    Glaubst du, es kümmern darum sich der Staub und die Manen im Grabe?
    Sei es: so hat kein Mann in deiner Bekümmernis jemals
    Dich in Tyros gerührt noch in Libyen. Wie den Iarbas
    Hast du die übrigen Fürsten verschmäht, die, reich an Triumphen,
    Afrika nährt. Doch bekämpfst du nun auch die erfreuliche Liebe?
    Kommt es dir nicht in den Sinn, wes Land du zum Sitz dir erkoren?
    Hier in Gätuliens Städten ein Volk unbesiegbar im Kriege;
    Hier zaumlose Numider und hier ungastlich die Syrte.
    Dort das vom Durst verwüstete Land und wilde Barkäer
    Weit umher. Was erwähn ich den Krieg, der von Tyros heranrückt,
    Wo dich dein Bruder bedroht?
    Ja, durch göttlichen Rat und Schutz, durch Iunos Begnadung,
    Lenkte der Wind hierher auf der Fahrt die dardanischen Kiele.
    Wie wird, Schwester, die Stadt, wie wird dein Reich sich erheben
    Durch ein Bündnis wie dies! Zu was für Höhen noch wird sich
    Schwingen der punische Ruhm, wenn die Waffen der Teukrer dir beistehn!
    Fleh um die Gnade der Götter du nur! Nach vollendetem Opfer
    Pflege der Gastfreundschaft und such Vorwände des Zögerns,
    Während der Sturm noch rast auf der See und der Regner Orion,
    Während dem Himmel noch nicht zu traun und die Schiffe noch leck sind."
    Also redend, entflammt und durchglüht ihr Herz sie mit Liebe,
    Füllt mit Hoffnung den schwankenden Geist und befreit von der Scham sie.
    Und sie gehn zu den Tempeln zuerst und erflehn am Altare
    Frieden; sie schlachten daselbst nach dem Brauch erlesene Lämmer
    Ceres, der Gründerin menschlichen Rechts, dem Phoibos und Bacchus,
    Aber der Iuno zuerst, die der ehlichen Bande sich annimmt.
    Dido, die strahlende, selbst, sie hielt in der Rechten die Schale,
    Die sie der schneeigen Kuh auf das Haupt goss zwischen die Hörner;
    Oder sie schritt vor den Göttern daher an den fetten Altären,
    Weihte mit Opfern den Tag, durchspähte mit Eifer der Tiere
    Offene Brust und holte sich Rat bei den zuckenden Fibern.
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