Beiträge von Aulus Germanicus Umbricius

    Neugierig hatte der Germanicus nach und nach die gesamte Casa unter die Lupe genommen und so führte ihn sein Weg ebenfalls einmal in die Bibliothek. Wie es die Götter so wollten, traf er dort auf die junge, bildschöne Ehefrau seines Verwandten, welche gerade in den Inhalt einer Schriftrolle vertieft war.


    Sieh an, die Iunia! - Ave, Serrana. Etwas interessantes gefunden? Ich wollte eigentlich nur mal schauen, was es hier so gibt, aber wenn ich hier schon die Ehefrau meines Verwandten antreffe, hat es sich alleine schon gelohnt, hierher zu kommen. Ich hoffe, du fühlst dich inzwischen wohler. - Tust du doch, oder? begrüßte er die junge Frau mit freundlichen Worten.

    Der junge Germanicus sah den Senator mit ernsten, dunklen Augen an und räusperte sich. "Nun, ich versichere dir, dass es mir nicht an Hingabe fehlt, Vinicius Lucianus." sprach Umbricus und sah sich suchend nach seinem Verwandten und dessen Frau um. Irgendwie fand er es doch besorgniserregend, dass die beiden nun schon eine ganze Weile fehlten.


    Dann wandte er sich jedoch mit seiner gesamten Aufmerksamkeit dem Senator zu. "Ich möchte arbeiten und werde mich deswegen auch sehr für meine Stelle einsetzen, wenn ich eine habe, die ich ergreifen kann und erst recht, wenn ich eine innehabe."

    Zitat

    Original von Marcus Vinicius Lucianus
    "Scriba also..... in welchem Bereich? Stadtverwaltung? Am kaiserhof....."


    Ich sah den Senator aufmerksam an und machte ein leicht hilfloses Gesicht. "Ich brauche etwas, das mich fordert. Das wird wohl sowohl in der Stadtverwaltung als auch am Kaiserhof der Fall sein. - Außerdem gehe ich wohl recht in der Annahme, wenn ich glaube, dass es am Kaiserhof schwierig sein wird, Fuß zu fassen, da die Stellen dort sehr begehrt sind, nicht wahr?" fragte ich nach und lächelte leicht. "Ich habe eine gute Ausbildung genossen und hoffe einfach, dass die Götter mir hold sind und ich in Rom bald Fuß fassen werde."


    Sim-Off:

    Ich sollte mit Umbricus ein paar Kurse belegen. - Und vom Ich-Stil weggehen. Den hab ich noch nie gemocht und das wird mir zu anstrengend, da das einfach so unkreativ klingt. Das war der letzte Ich-Post von ihm.

    Ich wartete erst einmal, ob Sedulus mit seiner Frau zurückkehrte, aber anscheinend kümmerte er sich erst einmal ganz wie ein guter Ehemann um sie, so dass ich mich dem Senator zuwenden könnte.


    "Nun, ich dachte, ich fange erst einmal als Schreiber oder so an. Natürlich möchte ich gerne irgendwann einmal in eine richtig gut bezahlte Stelle kommen, aber da habe ich denke ich noch ein paar Jahre Zeit und außerdem muss ich mich erst einmal in Rom einleben, richtig einarbeiten und meine Qualitäten beweisen, um so eine Anstellung überhaupt zu verdienen. - So gesehen bin ich mir nicht zu schade, ganz unten anzufangen." versuchte ich seine Frage zu beantworten.

    Ich wurde verlegen. Ja, was hatte ich bisher gemacht? Nicht besonders viel. Das war ja das peinliche. "Ich hab den Nachlass meines Vaters geregelt. Ein paar Schulden getilgt, mich um die Freilassung seiner verbliebenen Sklaven gekümmert, welche er testamentarisch verfügt hatte. Nichts besonderes eben. Was man eben so als Sohn macht. Zuvor habe ich mich eher um meine Ausbildung gekümmert." erzählte ich, was ich bislang gemacht hatte.


    Hase war wahrlich etwas feines. Ich selbst hatte schon lange keinen mehr gegessen und Hase war etwas, was man durchaus als gehobeneres Essen ansehen konnte.


    Allerdings wurde Serrana mit einem Mal ziemlich grün im Gesucht und eilte nach einer knappen Entschuldigung hinaus. "Ähm... da ist wohl was im Busch, Sedulus." meinte ich und packte damit einen ganz anderen Erfahrungsschatz aus. In Ostia war ich teilweise doch ein ziemlicher Weiberheld gewesen. Zumindest hatte ich so einige Damen bezirzt. Natürlich war da nichts unanständiges passiert, aber die Indizien, die sich mir hier gerade Boten, schrien mir geradezu ins Gesicht, dass die junge Frau schwanger sein musste.

    Aufmerksam hörte ich weiterhin zu und nickte bestätigend, als Sedulus miente, ich wäre für einen Posten dankbar. Das wäre ich in der Tat. Allerdings wollte ich mich nicht groß in das Gespräch einmischen. Ich hielt mich eher vornehm zurück, während ich den Sklaven dabei zusah, wie sie das schmutzige Geschirr abräumten.


    "Ich wäre sehr dankbar, wenn ich in einer Verwaltung unterkäme." erklärte ich dann denoch.

    Ich hörte eher mäßig interessiert zu. Was interessierte denn mich der Schwächeanfall einer wildfremden Ehefrau, wenn es schon den Ehemann eben jener erkrankten Frau nicht ernsthaft kümmert? Außerdem hatte sie ja bereits einige Ärzte, die sie umsorgten.


    Da ließ mich das Gespräch über die Gesundheit des Kaisers schon viel mehr aufhorchen. Gerüchte hielten sich hartnäckig. Ein wenig Neues zu erfahren, konnte nicht schaden. Mutmaßungen hörte man immerhin genug, aber wenn jemand genaueres wusste, dann waren es doch sicherlich die Senatoren.


    "Sollten sich nicht gerade die Senatoren um so etwas Gedanken machen?" fragte ich die Herren eher unbedarft. In meiner eher blauäugigen Ansicht von Politik ging ich davon aus, dass gerade all jene, die ein politisches Amt ausführten, um den Kaiser sorgen sollten.

    Aufmerksam folgte ich dem Gespräch, welches gerade stattfand. Ich konnte zwar nur geringe Teile davon ernsthaft nachvollziehen, aber wenn ich lange genug zuhörte, würde ich sicherlich wenigstens ein paar Einzelheiten verstehen.


    Beachtet wurde ich von den Senatoren aktuell nicht, da ich sie eigentlich mehr oder weniger mit meiner Ankunft in ihrer Diskussion unterbrochen hatte, war dies auch nicht wirklich verwunderlich. Die Herren besprachen offenbar etwas von immenser Wichtigkeit. Immerhin fielen hier einige Namen und Sachverhalte, die ich mir merken wollte. Von einer Steuerbefreiung hatte ich bis dato noch nichts gehört gehabt, aber woher auch? Augenscheinlich handelte es sich hierbei um eine Debatte des Senats. Wo sonst sollte man auch so etwas diskutieren?


    Ich sah Sedulus fragend an, während seine Frau weiterhin schwieg. Auf ihr Frauenthema hatte sich offenbar niemand einlassen wollen. Meine Person konnte ihr dabei auch wenig helfen, denn ich kannte weder sie noch die Ehefrau des Senators.

    Ich nickte den Vorgestellten zu. "Es freut mich sehr, die Herren kennen lernen zu dürfen. - Und natürlich auch die reizende Ehefrau meines Verwandten." erklärte ich und meinte es tatsächlich so. Es war gut, den Senator in dieser gelösten Atmosphäre anzutreffen und einen langjährigen Freund eines Germanicus natürlich auch. Seine Frau war wirklich eine liebreizende Person, so dass ich für mich beschloss, dass Sedulus diesbezüglich wirklich einen Glücksgriff gemacht hatte.

    Das Grinsen fand ich merkwürdig und auf seine Äußerung hin sah ich Sedulus fragend an. Ich sollte auf das Haus aufpassen? Ich kannte mich hier überhaupt nicht aus. Weder kannte ich einen Sklaven noch irgendwelches Personal und dann sollte ich gleich auf das Haus aufpassen.


    "Ähm... Wer geht denn nach Mogontiacum und was soll ich da genau machen? Ich kenne weder die Sklaven noch sonst irgendetwas hier in der Casa Germanica. Ich helfe natürlich gerne, wo ich kann. Ich kümmere mich auch gerne um die Post, denn mit so etwas kenne ich mich bereits aus. - Worin werden denn da meine Aufgaben bestehen?" fragte ich deswegen dann verunsichert, aber dennoch freundlich.


    Irgendwie kam es mir so vor, als wolle man mich auf die Probe stellen. Versagen wollte ich auf keinen Fall.

    Als ich den Raum betrat, waren alle anderen Herren schon anwesend. "Salve!" grüßte ich in die Runde und versuchte dabei selbstbewusster zu wirken, als ich mich gerade unter den vielen fremden Männern fühlte. Die paar Damen, die da gerade anwesend waren, waren schön und ihm ebenso unbekannt.

    Als der Sklave klopfte und gleich danach hereintrag, saß ich gerade über meiner Kleidertruhe, welche ich mit meinem Gepäck füllte. Ich sollte also zum Essen kommen. Da der Sklave gleich wieder verschwand, hatte ich gar keine Gelegenheit dazu, noch zu antworten. Anscheinend hatte ich gar keine andere Wahl, als dorthin zu gehen.


    Also richtete ich mich auf, strich meine Kleidung klatt und eilte los.

    Sedulus wurde mir immer sympathischer. Ich freue mich immer über ein wenig Gesellschaft. Ich war in letzter Zeit ziemlich alleine. Nach dem Tod meines Vaters habe ich mich ziemlich zurückgezogen. Jetzt fühle ich mich bereit, mein Leben im Angriff zu nehmen. erklärte ich meinen beiden Verwandten.

    Ich lächelte Sedulus an. Er mochte ein paar Jahre älter sein als ich, aber ich hatte sofort das Gefühl, dass ich mich ganz gut mit ihm verstehen würde.


    "Wenn ich in Rom bleibe, bleibe ich natürlich gerne länger Gast in der Casa meiner Gens. - Sollte ich irgendwo in der Provinz eine Anstellung bekommen, wird sich zeigen, wo ich bleiben kann. Ich bin froh, endlich wieder Kontakt zur Familie zu haben."


    Sim-Off:

    Wenn ich's dann brauche...

    Nickend blickte ich Sedulus an. "Nun, ich kann mir gut vorstellen, dass die ganzen Senatorensprösslinge die guten Posten in Rom besetzen. - Ich bin auch hierhergekommen, um einen Rat zu bekommen. Wahrscheinlich werde ich mich wirklich erst einmal an den Senator Venicius Lucianus wenden. Dies scheint mir eine vielversprechende Idee zu sein." meinte ich und lächelte leicht. "Ich möchte endlich etwas erreichen in meinem Leben. Dies wird sicherlich auch unserer Familie zu Gute kommen."

    Ich seufzte und sah die beiden ernst an. "Ich sehe es wirklich nicht so, dass ich die Familie nicht nur dann für wichtig halte, wenn ich sie benötige. Ich hielt mich bislang nur an meine näheren Verwandten in Ostia. Für mich gibt es nichts wichtigeres als meine Familie. Ich weiß auch nicht, warum mein Vater uns nicht früher bekannt machte." erklärte ich den beiden und fragte mich ernsthaft, warum die beiden mich nun so in die Enge drängten. Ich wollte weder meine Gens irgendwie ausnutzen, noch sonst irgend etwas. Es war lediglich so, dass ich mich als erstes an sie hatte wenden wollen, als ich in Rom ankam. Für mich war es kein Problem, es selbst zu versuchen. Es war ja nun nicht so, dass ich faul war. Ich wusste nur nicht, wo ich anfangen sollte. "Ich hatte mir lediglich einen Rat erhofft und dachte, wenn ich schon in Rom bin, könnte ich auch hier vorbeikommen und mich vorstellen."

    Ein wenig irritiert war ich von diesem Verhör schon, aber ich wollte mir die Verunsicherung nicht anmerken lassen. Ernst blickte ich in Sedulus Augen, während der Hausherr anscheinend beschlossen hatte, seinem Neffen und ihm bei dem Gespräch zuzuhören.


    "Ich habe in Ostia nichts mehr, das mich hält. Mein jüngerer Bruder ist in Mantua und... nun ja, mein Vater tot. - Und es freut mich dich kennen lernen zu dürfen, Sedulus." versuchte ich dem Germanicus meine Beweggründe zu erklären.

    "Salve." begrüßte ich den zweiten Mann, der dazu kam, und ich musste ihm zugestehen, dass er diese Frage stellte. Auch ich hatte mir diese Frage schon oft gestellt und eigentlich gab es nur eine Antwort darauf. "Bislang gab es für mich keinen Grund. Ich versuchte in Ostia Fuß zu fassen, war jedoch alleine nicht sonderlich erfolgreich. Ich möchte jetzt in Rom eine Anstellung finden. Am liebsten irgendwo in der Verwaltung." erklärte ich gleich beiden.


    Meine dunklen Augen blickten dabei alle zwei Germancia abwartend an. Es interessierte mich sehr, was sie zu sagen hatten. Anderenfalls wäre ich gar nicht hierher zur Casa gekommen.