Der hagere Schreiber öffnete und schob den Kopf aus dem Türspalt.
"Wen darf ich melden?"
Der hagere Schreiber öffnete und schob den Kopf aus dem Türspalt.
"Wen darf ich melden?"
Noch immer musste der Präfekt angesichts der Präsenz eines dacischen Gefangenen im Lager verwundert den Kopf schütteln. Eine adlige Geisel wurde unter Militärbewachung nach Rom gebracht - an sich nicht ungewöhnlich, stammte sie nicht aus einer Provinz, von der Aurelius angenommen hatte, sie sei längst befriedet, ihre einstige barbarische Bevölkerung im romanisierten Kulturkreis aufgegangen. Freilich - es mochten sich einige Gottheiten, Verwaltungsmechanismen, Rechtsvorstellungen und Gesittungen einst freier, aber wenig erhellter Stämme und Sippen hier und da mehr oder minder erfolgreich behaupten (sofern sie denn vorhanden gewesen waren), doch pragmatische Effizienz, und in diesem Punkte war sich der Lagerkommandant immer sicher gewesen, wie sie das römische Ordnungswesen vorlebte, musste ganz zwangsläufig alles hinfortspülen, was alt, verkrüppelt, nicht lebensfähig erschien. Wie sonst hätte man ein - zugegeben - überlegenes Kulturvolk wie das der Griechen dem neuen Herrn unterwerfen können? Wie sonst die wilden Belger, die unbeugsamen Aegypter, die stolzen Thraker und die kämpferischen Punier? Innere und äußere Erschütterungen hatten das wachsende Imperium bereits zur Lebzeit ältester Vorväter in beinahe zyklischer, ja ordnender Weise heimgesucht, immer mit einer gewissen reinigenden Kraft, wie sie manchen Sommergewittern zugesprochen wird. Was jedoch alleine Sophus während seiner Militärzeit hatte erleben müssen, konnte nicht mehr zum gesunden Wachsen und Mehren erweckender Tugenden beigezählt werden. Er nahm seine ampulla, goss etwas von der kühlen Posca, welche darin enthalten war, in einen recht schlichten Tonbecher und erfreute sich an der erfrischenden Wirkung des Getränks angesicht der äußeren Temperaturen, zunächst an die Aufstände in Hispania vor einigen Monaten denkend, ferner an die Spannungen an der nördlichen Grenze - die unzähligen Scharmützel und sinnlosen Vergeltungszüge der römischen Legionen. Während Sophus eine Fliege beobachtete, welche sich, angelockt von der vergorenen Flüssigkeit, surrend auf den Rand des dunkelroten Tonbechers setzte, fragte er sich nicht zum ersten Male, was sich die militärischen Führer des Reiches eigentlich davon versprechen mochten. Und dann war da noch Laeca, dessen Operationen so vielversprechend begonnen hatten, deren Anfangserfolg er aber nicht nutzen konnte. Noch immer verwunderte es den Präfekten, wie amateurhaft der nunmehr blutig gerichtete Legatus vorgegangen war - schon häufig hatte er die Truppenbewegungen in Süditalia im Geiste nachgestellt, es jedoch nie verstehen können, weshalb die Prima am Ende doch erfolgreich gewesen war.
"Verlorene Siege, verlorene Siege...", murmelte er leise, während der Schreiber ein befremdliches Gesicht machte und den nun folgenden Soldberechnungen assistierte.
Brutus, Attila...
Reden, reden, reden...sei ein Mann und betrink dich mal ordentlich!
ZitatAlles anzeigenOriginal von Lucius Germanicus Maximianus
Ich weiß nicht was ihr habt. Das ist doch der typische italienische Fußball, den die Nationalmannschaft schon seit ewigen Zeiten praktiziert:
Erst versuchen mit 1:0 in Führung zu gehen und dann den minimalen Vorsprung über die Runden zu bringen, egal mit welchen Mitteln.
Wirklich gut spielt Italien doch nur wenn sich der Gegner nicht groß wehrt oder nicht die Mittel hat sich groß zu wehren.
Und wers noch nicht verstanden hat, ich bin kein Italienfan
Ich dachte, Lippi stünde für Italiens Zuwendung zum Offensivfußball.
Echtes Catenaccio (meine Lieblingstaktik) spielen die Azzuri leider nicht mehr. Man sollte nicht vergessen, dass Amerikas Rumpelfußballer selbst von Deutschland vorgeführt wurden und bei der angeblich typischen Spielweise (die übrigens nur gegen starke Gegner zur Anwendung kam) der Italiener mit Sicherheit keine 2,5 Stürmer die 90. Minute erlebt hätten.
Gegen diese Yankee-Gurkentruppe. Italien, wie tief bist du gesunken?
ZitatOriginal von Marcus Vinicius Hungaricus
Bei welchen von den vielen, die du sicher nicht gesehen hast?
Na, ihre WM-Auftritte. Irgendwie muss ich sie verpasst haben.
ZitatAlles anzeigenOriginal von Marcus Vinicius Hungaricus
Also wenn dann eher das beste Spiel der Deutschen. Das beste Spiel der ganzen WM war es wirklich nicht.
Bezeichnend, daß der Sturm von dir nicht erwähnt wurde, weil der war ja schon fast katastrophal, soviele Chancen wie vergeben wurden. Und meiner Ansicht nach war die Abwehr nur deswegen gut, weil die Polen vorne schlecht waren.
Am geilsten habe ich den ORF-Kommentar in der 9. Minute gefunden.
"Lehmann hat den ersten Ball seit 99 Minuten gehalten."
Was hat der ORF eigentlich zum Spiel der österreichischen Mannschaft gesagt?
Mit Abstand das beste Spiel bei dieser WM bislang. Deutschland hat gekickt wie 2002 - Abwehr fehlerfrei, Frings als Zerstörer im defensiven Mittelfeld, schnelles Spiel über die Flügel. Lahm beeindruckend oder besser: Polen ist verloren.
ZitatEs war der erste Sieg seit 98 gegen einen europäischen Gegner.
So ein Blödsinn.
ZitatVon den ganz großen haben wir ewig keinen mehr geschlagen.
Nunja, das Achtelfinale müsste sicher sein.
Bleibt die Frage, ob wir auf England treffen.
Wer sind den die ach so "ganz großen"? Was ist das Kriterium, um "ganz groß" zu sein? Die Fifa-Weltrangliste? Dann verweise ich mal auf den Sieg über Mexiko im Confed-Cup.
Aurelius vernahm seinen Namen, drehte sich herum und blieb nach einem Moment der Überraschung schweigend, setzte sich dann aber doch.
Aurelius nickte bei den Worten des Kommandanten und rief zwei Soldaten der Prima herbei.
"Milites! Schafft ihn mir aus den Augen und bringt ihn zu den leeren Mannschaftsunterkünften der VIII. . Dort soll man ihn bewachen. Führer eines geschlagenen Volkes, derer man lebend habhaft wird, machen mich krank."
Sophus erwiderte knapp den militärischen Gruß. Einen Moment rätselte er, aus welcher Provinz der Reiterkommandant wohl stammen mochte, doch die Figur des gefangenen Prinzen interessierte ihn weitaus mehr. Er verschränkte die Hände hinter dem Rücken und musterte den Barbaren mit einem Grinsen, welches von dezenter spöttischer Arroganz zeugte.
"Dacia also...", sagte er leise vor sich hin, den Gefangenen sorgfältig musternd, um sich anschließend dem Befehlshaber der Hilfstruppe zuzuwenden.
"Ein Bote? Mir ist von keinem Meldereiter bekannt. Wohl hat er sich im Morgennebel verirrt. Deine Männer können einige Barackenteile nutzen, welche seit Picentia nicht mehr besetzt wurden. Die Rösser möge man zu den Stallungen führen - ich nehme an, Tier und Mensch sind hungrig und durstig vom langen Marsch. Gedenkst du, frischen Proviant aufzunehmen?"
Letzteres fragte der Praefectus aus reiner Höflichkeit, denn er nahm an, dass die Versorgung der Truppe gut geplant worden war und die Männer ja ohnehin bald in Roma sein würden.
Schöner Kick, gestern. Unvorsichtige Ivorer gegen disziplinierte Argentinier. Sehr interessant, wie sich Argentinien nach Ballverlust mit einer 3-Mann-Defensivreihe vor der Abwehr postiert hat. Elfenbeinküste war stark in den Zweikämpfen, aber leichtsinnig und zu risikofreudig im Defensivverhalten - meiner Meinung nach unverständlich. Trotzdem: In dieser Form muss man vor Argentinien erstmals seit langer Zeit wieder Angst haben, denn ihr Spiel ist ziemlich deutsch, wohingegen das Spiel der Deutschen aussieht wie das der Rhein-Neckar-Auswahl.
Grottenkick der Thommies gegen schwache Gegner. England ist ein Witz. Tolle Leistung von Trinidad und Tobago gegen Schweden, die allerdings mindestens zwei Kisten hätten machen müssen.
Im Castellum herrschte mehr Betrieb als selbst in Zeiten höchster Produktivität hinsichtlich des Theaterbaus vorhanden gewesen war. Auf den ersten Blick erkannte er, dass viele der anwesenden Soldaten keine Legionäre sein konnten - bereits aus der Ferne identifizierte das in militärischen Dingen geschulte Auge des Praefectus Castrorum die Männer anhand ihrer Ausrüstung und Bewaffnung als Angehörige einer Hilfstruppe. Das war nun in der Tat mehr als ungewöhnlich. Sophus lief rascher und erreichte bald die erste Gruppe der fremden Soldaten. Erst einmal suchte er nach einem Offizier der Prima, welcher ihm weitere Auskünfte geben könnte, fand im Getümmel jedoch niemanden.
"Was geht hier vor? Wer hat das Kommando?", rief er deshalb.
Jäh wurde die Rechenarbeit unterbrochen, als ein Bote das Arbeitszimmer des Präfekten betrat. Offenbar hatte ein hochrangiger Gefangener aus Barbarenlanden unfreiwilligerweise den Weg zum Castellum der Legio I gefunden. Sophus beschloss, dort einmal nach dem Rechten zu sehen und wurde vom Boten an den Ort des Geschehens geführt.
Ich nehme dich gerne auf, Galerianus. Bitte überlege dir, in welchem Verwandtschaftsgrad du zu mir stehen möchtest. Wenn die PN-Funktion zur Verfügung steht, schreibe mich diesbezüglich (oder falls Fragen auftreten sollten) an.
Was der Schiri sagt, ist Gesetz. So einfach ist das. Wenn die Entscheidung für den Linienrichter über Abseits oder nicht angezweifelt werden darf bzw. derart schwer zu fällen ist, dass es "womöglich ganz knapp Abseits" war, dann MUSS der Schiedsrichter nach dem Fifa-Regelwerk (!) das Spiel weiterlaufen lassen. Es ist natürlich immer eine Ermessensfrage, doch im Falle des zweiten Gegentores darf man dem Schiedsrichter keinen Vorwurf machen. Er hat korrekt gehandelt.
ZitatPolen vs Ecuador: Bist du narrisch, waren die Polen schlecht. Da hätte sogar Österreich gegen die gewonnen.
Jetzt mal nicht übertreiben. Selbst diese Polen hätten Österreich locker geputzt.
Italien...Italien...komisch, aber wenn ich Italien höre, muss ich immer an die Abseitsregel denken. Vermutlich ein Relikt der letzten WM.
46. Min.: Anstoß zur zweiten Hälfte! Unter prallem Sonnenschein versucht die Tertia verzweifelt, in Ballbesitz zu bleiben und das Ergebnis über die Zeit zu retten, doch offensichtlich zeigen die Einwechslungen der Prima erstmals Wirkung: Tottius wird von Blutgraetschus und Laubsaegus unbarmherzig in die klassische Mangel genommen. Für ihn ist erst einmal Feierabend und ich hoffe, Getreidebrei ist sein Leibgericht, denn das mit der Aufnahme fester Nahrung wird wohl so schnell nichts mehr.
47. Min.: Endlich wacht die Prima auf! Schöner Ballgewinn im Mittelfeld, da ist Netzicus…immer noch Netzicus…er treibt das Leder voran…Traumpass auf Hoelzenbeinus und der wird im Strafraum gelegt! ELFMETER! Heftige Proteste der Tertia-Abwehrreihe, deren Spieler einer offensichtlich vorhandenen philosophischen Versiertheit Ausdruck verleihen: Socratus eilt zum schwer bedrängten Optio und zweifelt die Wahrhaftigkeit naturalistischer Materie an, Cantus verweist auf die Unmöglichkeit eines Elfmeters vermittels des totalitären kategorischen Imperativs, Rousseus bezweifelt die Selbstverantwortlichkeit des Individuums angesichts eines humanistisch defizitären Reglementariums und Marxus reklamiert Abseits.
48. Min.: Alle Lamentiererei hilft nichts. "Wer schießt?" - das ist die entscheidende Frage. Als auch nach einigem Zögern kein Freiwilliger zu finden ist, läuft Schneidicus vorsichtig in Richtung des Spielobjektes, wird allerdings rechtzeitig durch Beccamus von einem weiteren Versuch abgehalten. Der Balljunge atmet erleichtert auf.
49. Min.: Beccamus also. Die Spannung ist mit Händen zu greifen. Canus scharrt mit den Füßen, Beccamus legt das Spielgerät vorsichtig auf die vom Optio angezeigte Stelle. Das Signal des Hornbläsers ertönt - wie ein Fanal des Untergangs? Wie ein schauriges Menetekel an der unbesiegten Weste des III. Contuberniums? Wie das Wetterleuchten einer neuen Zeit? Beccamus läuft an, ein Moment des Verzögerns und....DRÜBER! DRÜBER! KEIN TOR! Canus packt vor lauter Freude Beccamus am Genick, Fassungslosigkeit bei der Prima. Beccamus erklärt wild gestikulierend, der Rasen sei nicht bespielbar, doch der Optio kennt kein Pardon. Es bleibt beim 0:1.
50. Min.: Die Tertia sucht die Entscheidung! Maradonus dribbelt durch die gengerischen Reihen, findet Curanus...der müsste eigentlich schießen...macht er auch...und...Pfosten! Beim Juppiter! Wieder kein Tor! Ichhaltnix war eigentlich schon geschlagen, aber das linke Pilum rettet der Prima die Chance auf eine mögliche Wende.
51. Min.: Direkter Gegenzug der Prima! Da ist Netzicus, endlich wieder einmal Netzicus...feines Zuspiel auf Eunuchus, ganz allein vor dem Kasten...da kommt Canus wie ein Titan aus dem Tor angesaust und...das blanke Entsetzen ist Eunuchus ins Gesicht geschrieben, als ... es wieder da endet, wo es richtig schmerzt.
53. Min.: Eunuchus krümmt sich noch immer auf dem Boden. Das war heute bereits die dritte Attacke unter die Gürtellinie. Aber er macht weiter. Das nennt man Sportsgeist. Trotz aller Qualen ist es doch eine Freude, wie er mit engelsgleicher Stimme bei Canus Rache schwört...