Beiträge von Flavius Aurelius Sophus


    Du sagst im Grunde selber, weshalb das Grundgesetz rein rechtlich keine Verfassung ist. Was der Bundespräsident so alles schreiben mag, ist vollkommen schnuppe, es zählt nur der Text des Grundgesetzes und der ist bei der Wiedervereinigung nicht erfüllt worden. Streng genommen stellte der BEITRITT, nicht die Wiedervereinigung, der DDR in den Geltungsbereich des Grundgesetzes der BRD einen Verstoß gegen das Grundgesetz dar. Darauf hat der damalige Verfassungsrichter Mahrenholz mehrfach und ausdrücklich hingewiesen. Das deutsche Volk hat diese angebliche demokratisch legitimierte "Verfassung" niemals in einer freien Abstimmung akzeptiert. Ob nun demokratisches Placebo hin oder her - in dieser Rechtsfrage gab es kein Ausweichen. Man war einfach zu bequem, um das GG einer Prüfung zu unterziehen, wobei dann auch 40 Jahre Rechtssprechung hätten revidiert werden müssen. Die Politik hat die Juristen überstimmt.

    Zu dem möglichen Szenario "Bundeswehr gegen kasernierte Volkspolizei bzw. die spätere NVA" sagte ein amerikanischer Offizier:
    "Die Bundeswehr ist dazu da, einen möglichen Feind so lange aufzuhalten, bis echtes Militär eintrifft."
    Die Medien machen ein Geschrei um nix und der letzte deutsche Soldat hat das Eiserne Kreuz für das Vogelhüten auf Rügen verliehen bekommen. Wundervoll.


    Zitat

    Original von Appius Didius Rufus
    China ist neutral und keine böse Macht ...


    Die Volksrepublik China befindet sich u.a. de iure mit dem Folgestaat des japanischen Kaiserreiches noch immer im Krieg.


    Ach ja: Das Grundgesetz ist keine Verfassung.

    Ich kann dieses ewige "Rangdenken" nicht verstehen. Macht das IR mehr Spaß, wenn man Senator, Offizier ist? "Macht" und "Einfluss" hat? Ich persönlich hatte als einfacher Legionär weitaus mehr Freude an diesem Spiel und wer darauf verweist, weibliche IDs müssten zwangsläufig in "langweiligen Smalltalks" vergammeln, sollte sich mal etwas genauer mit der Materie befassen. Nichtsdestotrotz trägt niemand einen Schaden davon, wenn hier etwas weniger weibliche IDs unterwegs sind, wohl aber Spielerinnen mit männlichen IDs meinetwegen in den Senat einziehen und damit - ganz wichtig - diese Simulation nicht ad absurdum führen. Kann ich zwar nicht nachvollziehen, aber gut. Wer's braucht... ?(

    Zitat

    Original von Spurius Sergius Sulla
    Hat irgendjemand Informationen was die Römer taten damit es in den Häusern nicht zog und gleichzeitig Tageslicht und Luft hineinkam? Fensterglas wie heute gab es ja wohl nicht


    Wenn ich mich recht entsinne, konnten die Römer Glasscheiben in der Größenordnung von ca. einem Quadratmeter durchaus herstellen. Ohne die stabilisierende Wirkung von Blei wie im Mittelalter.

    Hätte es nicht wie aus Kübeln gegossen, hätte Sophus nicht "leicht" angesäuert die Casa Decima verlassen, hätte er nicht das Bedürfnis nach reichlich Vinum und etwas Posca verspürt, hätten die Träger der Sänfte eine andere Route durch die Stadt zur Villa gewählt - er wäre wohl niemals in der Taverna Apicia eingetroffen. Das alte Rattenloch aus der Zeit als Legionär. Es roch nach Erbochenem, Schweiß und gepanschtem Wein. Alles wie gehabt. Kurz warten, bis der Regen aufhörte - mehr wollte er gar nicht und so stand er ziemlich schlecht gelaunt im schattigen Raum und begutachtete finster die durchnässten Stellen auf der Toga.

    Wie er gekommen war, so wollte er auch sofort wieder gehen. Er war empört darüber, dass sich eine Frau anmaßte, vor ehrenwerten Römern zu sprechen, noch dazu in einer fremden Casa, deren Gastgebern es eigentlich zugestanden wäre, einige Worte an ihre Besucher zu richten. Auch gereichte es ihm zu einem Empfinden höchsten Missfallens, dass dem Pater Gentis der Octavier keine Gelegenheit eingeräumt wurde, vielleicht etwas verspätet zu der Versammlung zu stoßen. Für einen Menschen von guter Erziehung war ein solches unannehmbares Verhalten Anlass zur Scham und Grund zu einer folgenden Entschuldigung, doch als sein Name fiel, konnte Sophus leidlich zurück nach Hause gehen. Oratio? Wieder legte er skeptisch die Stirn in Falten, hatte er doch lediglich eine kurze Ansprache vorbereitet. Letztlich machte er gute Miene zum bösen Spiel und nahm die Rednerposition ein.
    Rhetorisches Improvisationstalent war nunmehr gefragt und so nutzte er die Zeit, welche ohnehin dazu bestimmt war, Ruhe unter der Zuhörerschaft aufkommen zu lassen, zu einer geistigen Gliederung seiner Ansprache, deren Formulierung in dieser kurzen Zeit freilich ungeschickt und mangelhaft ausfallen musste. Einen Moment lang schweifte sein Blick über die Gästeansammlung, ruhig atmete tief ein und aus, begann schließlich unvermittelt in etwa dieser Weise zu sprechen:


    "Berühmter Männer Taten und Wesensart der Nachwelt im Gedächtnis zu halten, ist ein durchaus natürlicher Vorgang, der sich in ältesten wie in jüngsten Zeiten bewährt und erhalten hat.
    Es fließen nunmehr die Jahre dahin, in denen keiner der vielen von sich behaupten könnte, noch wahrhaft und mit regem Geiste die uns schriftlich überlieferten Ereignisse von Actium erlebt zu haben und es darf getrost als tückische, ja befremdliche Prägung unserer Zeit erscheinen, dass selbst vereinzelte Bürger, denen von Geburt an die Offenheit des Geistes einer freien Sache mangelte, allen Widrigkeiten zum Trotze einem Gemeinwesen ins Gewissen reden, welches kein Gewissen hat.
    Es vermag einem pflichtbewussten und aufrechten Redner in dieser Sache nicht verwehrt sein, an jene Gründe des verlorenen Geistes gemeinschaftlicher Staatsordnung zu erinnern – ohne Zorn und Parteiergreifung, mit jenem Blick, welcher aus der zweiten Erfahrung heraus geboren wird, sprechend, was ihm in die Backe kommt:
    Dem einen Mann im Staat folgte Tiberius, an Wesen und Charakter anfangs gütig, mit zunehmendem Alter nichts als ein Scharlatan, später Claudius, ein herrischer und rachsüchtiger Mann, an großen Worten reich, an Bildung arm, tosend im Abgang – auf den Tyrannen folgte ein Tyrann und noch garstigerer Zögling dieser so genannten Ordnung. So ging es in einem fort und dem Menschen wurden mit fremder Hand die Feder geführt, die Lippen bewegt.
    Mögt ihr euch entsinnen an jene Tage, dann erkennt ihr darin die Wurzeln der heutigen Nichtswürdigkeit Roms, dessen Glanz verbraucht, dessen Ruhm Einbildung, dessen Stolz Unkenntnis, dessen leeres Streben Neid ist. Offen anzuklagen um den Gewinn eines reinen Gewissens – dies ist mir aus Anlass und Sinn des heutigen Zusammentreffens nicht vergönnt und so werde ich kurz das Leben eines Verstorbenen beschreiben, dessen Charakterzüge und Eigenheiten selbst in oberflächlichster und nachlässigster Schilderung jene Kreaturen, die sich Römer schimpfen, so sie denn noch einen Funken der alten Tugenden erretten und bewahren konnten, zur Erblassung und Erkenntnis treiben mögen.



    Es streben hochmütige Emporkömmlinge nach Konsulaten und Priesterämtern wie nach Beute, hier stiftet ein Träger des Ehrenamts Verwirrung, dort wütet ein frecher Prokurator und was nicht durch äußere Gefahr bedroht ist, durch ein töricht verursachtes Auflehnen der Bundesgenossen, treibt die innere Bedrohung zur schädlichen Vollendung.
    Wie erquickend, belebend, besänftigend hier die Erinnerung an einen Mann der Tugend wirken kann!
    Der Rückblick auf einen wahrhaft großen Staatsmann, dem stets die rechte Feuerluft an Sitte und Mäßigung zum Auftrieb genügte und nicht Bestechungssummen vermeintlicher Günstlinge.
    Niemals voreingenommen oder übereilt entscheidend wirkte jener hervorragende Mann als Richter des Wahren und Gerechten, des Ehrenhaften und Aufrichtigen, niemals ein Ohr schenkend den heimtückischen Irrspielen tosender Narren.


    Was die ewige Stadt der Vorväter an Schändlichkeit durchzieht, dringt bis hinab zu Haltung und Gesinnung der Bürgerschaft: Wie eine Seuche breitet sich von Iudäa her kommend ein widerlicher Spiegel von bitterer Galle über unser Meer aus, ballt sich zu einem verzehrenden Sturm, der nicht eher ruhen wird, bis Roma erneut in Asche liegt.
    Wie erbauend, erhebend, versichernd hier die Kenntnis eines Mannes des Glaubens wirken kann!
    Die alten Tempelanlagen Romas geschändet, ihre Mauern niedergerissen vom giftigen Pöbel, ihre Säulen gestürzt von der Menge Wut, vermochte es jene entfesselte Sturmgewalt nicht, des aufrechten Mannes Herz niederzuschmettern, welches sich in Demut und Ergebenheit dem Willen der unsterblichen Götter verschrieben hatte.
    Wie es einem geschwächten Menschen nach langer Krankheit ergeht, der nach vielen Monaten der Bettruhe an goldenes Sonnenlicht geführt wird, so ergeht es uns, die wir im strahlenden, glänzenden Angesicht eines Crassus auf den rechten Pfad der Tugend und des Glaubens zurückgeführt werden.


    Auf welche Art und Weise, so möchte vielleicht mancher anmerken, aber hat es jener vermocht, die giftige Schlange der raschen Versuchung mit dem Mute eines Löwen zu besiegen? Weshalb konnte sie ihr Gift nicht verabreichen, wo sie es doch bereits versammelten Vätern, Priestern, hohen Beamten und Kaisern eingeimpft hatte?
    Es ist jener Kenntnis vom rechten und angebrachten Maß an Verhalten und Sitte zuzuschreiben, welche im Hause seiner Väter und Vorväter genauer, sorgfältiger, beschützender als jedes Familienvermögen weitergegeben wurde.
    Was die Mutter, ein ausgezeichnetes und hingebungsvolles Exemplum römischer Treue, Zurückhaltung, sowie Tüchtigkeit an Strenge und Disziplinierung des jungen Geistes vermissen ließ, glich der Vater, ein harter und gerechter Mann von militärischer Haltung aus und führte das Bild eines Römers zur Vollendung,
    So darf es nicht verwundern, dass er als junger und alter Mann wie einst der Hügel des Kapitols im Plündersturm der Kelten den verderbenden Zeiten trotzte mit einer Seelenruhe, welche nur den größten Männern der Stoa vergönnt war. Nicht der Legatsposten im wilden Germanien, nicht jener im bedrohten Syrien, ja nicht einmal jener im italischen Pfuhl selbstgefälliger Verderbtheit brach ihm das Rückgrat der Tugend.
    Ohne jede Eitelkeit, wohl aber mit dem gebotenen Ernst strenger Würde, welche dem überaus seltenen und im Silberschein erwachender Hoffnung sprudelnden Quellbrunn einer glänzenden wie gnädig bedankten schöpferisch-erziehenden Bildung auswächst, wirkte er Taten des Glaubens, vollbrachte er tüchtige Werke, mächtigen Wurzeln gesunder Tugend entsprungen. Denn dieses muss klar sein: Wo es dem Menschen an den inneren Gütern ermangelt, kann er in leiblich-tätiger Hinsicht nicht fruchtbar wirken. Nicht etwa ins Gegenteil verkehrt sind jene Ursächlichkeiten, wie uns natürliche Exempla lehren: Ein gutes oder schlechtes Haus macht keinen guten oder schlechten Zimmermann, sondern ein guter oder schlechter Zimmermann macht ein gutes oder schlechtes Haus. Kein Werk macht einen Meister so, wie das Werk ist, sondern wie der Meister ist, danach ist auch sein Werk. Glaube und Tugend aber machen, ebenso wie sie fromm und redlich machen, so auch gute Werke. Nach dem Baum der Erziehung kommt die Frucht des Menschensohns und wenn der Baum am Bächlein steht, auf guter Erde und in gesunder Luft, dann wird auch die Frucht gesund und zum Nutzen des Erdkreises.

    An Verdiensten und Ehrentafeln reich, entwirkte sich später ein freier Geist jener Frucht, welcher bald die ehrwürdigen Hallen und Tempel der Senatsstätten in heiligem Weben durchzog, dessen Kraft erst in der Geringschätzung versuchender Schenkungen entfaltet und für den allmählich verstehenden Betrachter in höchstem Staunen erkennbar wird: Wie frei ein Mann freien Geistes doch reden kann! Wie ungezwungen der schwungvolle Zug seiner Gesten! Wie sanftmütig verzeihend das wissende Lächeln auf den Lippen! Wie erbärmlich dagegen das Ausspucken verkrüppelter Gestalten! Wie niederträchtig und bemitleidenswert zugleich dagegen die plumpen, jeden Mangel an Bildung offenbarenden Zänkereien unterwürfiger Drückeberger, deren Reden platter sind als das platteste Land! Oh, Senat, strahlendes Antlitz und Trauerbild zugleich, hier offenbarst du deines Volkes Zwiespalt!


    Es erfreut mein Herz, wenn ich als Redner in viel zu knapper Ausarbeitung die inwendigsten Züge eines aufrechten Menschen vor einer Menge an Bürgern vorlegen durfte, unter den Blicken fürsorglicher Gastgeber, deren Casa uns am heutigen Tage großzügige Unterkunft bietet. Mit wachsender Hoffnung erfüllt sich eines Römers jauchzender Geist, welchem die Begierde so vieler Menschen nach einem Rückblick in bessere, freiere Tage begegnet. Vielleicht, die unsterblichen Götter mögen es vergönnen, können einmal jene mit ähnlicher Seelenruhe zu den Ahnen gehen wie einst Claudius Aurelius Crassus, mein Vater, der in solcher Weise zu sprechen pflegte: ‚Es ist nicht nötig, dass ich lebe. Wohl aber, dass ich meine Pflicht tue.’
    Lasst uns einem solchen Vorbilde lechzend nacheifern wie sonst nur ein habgieriger Landpfleger Bestechungssummen, lasst uns im Geiste der beinahe verlorenen Freiheit die Tugend ergreifen und festhalten! Dabei, meine Freunde, werde ich euch nahe sein und für kommende Tage jeden erdenklichen Segen wünschen."

    Mit einem kurzen Blick überprüfte Sophus die Festtagstoge, zupfte hier und da, um den Falten einen hübscheren Schwung zu verpassen und betrat denn langsamen Schrittes das Decima-Anwesen. Er war noch nie zuvor dort gewesen und musterte zunächst dezent die Ausgestaltung der Innenräume, während er gleichzeitig nach Decimern Ausschau hielt, um sich , wie es die Höflichkeit eben gebot, für die Einladung zu bedanken.

    Am nächsten Tage reiste er zu früher Stunde ab, jedoch nicht ohne einen letzten Blick auf die anstehenden Aufgaben zu werfen, sich wohl darüber im Klaren, dass jede Unterbrechung der zeitaufwendigen Arbeit gezwungenermaßen nach verdoppelter nachträglicher und beschwerlicher Aufarbeitung verlangte. So trug ihn der Gaul zum Landhaus, wo ihn Sklaven einkleideten, er ferner etwas Geld und Wegzehrung einsteckte. Die Festtagskleidung würde er erst in der Stadtvilla zu Rom anlegen und mit der Sänfte zur octavischen Casa anreisen. Mit einem Stirnrunzeln gedachte er der bevorstehenden holprigen Fahrt mit dem Reisekarren...

    Spät am Abend erst - der Schreiber war bereits aus seinen Tagesdiensten entlassen - erinnerte er sich an die Einladung aus Rom. Noch einmal tigerte er im Arbeitszimmer auf und ab, mit einer Hand das Schreiben, mit der anderen eine Öllampe haltend, und las erneut die Zeilen sorgfältig durch. Beide Gegenstände legte er anschließend auf den Schreibtisch und strich sich nachdenklich über das Kinn. Den Legaten hatte er bereits über den kurzen Abstecher informiert und er war sicher, dass ihm sein Geburtsort, die römische Großstadt, etwas Abwechslung bieten könne. Während er die Militärtunika auszog und auf sein Bettlager nebenan zustapfte, malte er sich im Geiste bereits eine große Oratio aus, wog jedoch, sich an diverse Grundsätze aus seiner Rhetorikausbildung erinnernd, das Verhältnis zwischen Ursache und Wirkung sorgfältig ab, kam letztlich zum Schluss, dass es sinvoller sein würde, nur eine kurze und knappa Ansprache zu halten, welche einerseits die Zuhörer nicht ermüdete und andererseits in verdichteter Form einer bedarfsgerechten Anforderung entsprach. Bevor er die Augen schloss, richtete er wie jeden Abend ein kurzes Gebet an die Laren. In seinem Kopf floss das Erlebte der letzten Wochen zusammen: Die offene Lüsternheit der Ludi Florales, der Lärm der Baustelle, das Gedränge der Legionäre auf den Straßen, ein Griffel, wie er Buchstaben in eine Wachstafel ritzt, das charakteristische Knacken des Rechenschiebers, der Besuch in Roma, Werte, Zahlen, Rechnungen, Bestellungen der Offiziere - alles verband sich zu einem wirren Gedankenstrudel, welcher bald ins Reich der Träume mündete.

    Die folgenden Tage verbrachte der Präfekt wieder verstärkt in seinem Arbeitszimmer. Vor der Arbeit öffnete er stets das kleine Glasfenster, welches einen schönen Überblick über die Mannschaftsbarracken bis zur Lagerumwehrung gestattete, zudem konnte etwas frische Luft bei den anstehenden Rechenarbeiten nicht schaden. Zwei geschlagene Tage lang benötigte er, um die üppige Bedarfsliste des Septimus abzuarbeiten, mit dem Abakus prüfte er Kostenvorteile zwischen diversen Zulieferern, wägte ab, welche Einheiten er für primitivere Arbeiten einsetzen konnte, um die ohnehin überforderten Immunes zu entlasten. Jede Ausgabe vermerkte er dabei akribisch in den Akten der Finanzbuchhaltung oder besser, wenn die eigenen Finger bereits Schwielen bekamen, der permanent anwesende Schreiber, welcher auch dann und wann den Stabsoffizier an weitere Programmpunkte erinnerte, etwa einfache Beförderungen, Einteilung der Reinigungsdienste und der Wachmannschaften. Auch lag es in seinem mannigfaltigen Aufgabenbereich, differenzierte Produktionsrichtlinien an lagereigene (Rohstoff-)hersteller auszugeben, wozu ebenso Anweisungen an Tongruben in Cremona, Steinbrüche in Carrara wie Zweigstellen der Holzproduzenten in Mantua. Dies führte zu einer beinahe monatlichen Verschiebung der einzelnen Truppenstärken in diesen Bereichen; wo die Produktionsanforderungen erhöht wurden, stärkte Aurelius die Personaldecke - Einteilungen dieser Art mündeten wiederum zwangsläufig in fast wöchentlich aktualisierte Dienstpläne.
    So flossen Stunden und Tage dahin. Als die Arbeit bezüglich der Fabrica-Liste zu einem vorläufigen Abschluss gebracht worden war, plante der Lagerkommandant für die kommenden Wochen eine Überprüfung der Magazine, der Nahrungslieferungen- und Vorräte, sowie der Tierbestände im Lager. Alles Faktoren, von denen er sich mit Unterstützung zahlreicher Unteroffiziere und Centurionen besser selbst ein Bild machte. So fasste er beispielsweise den Befehl an Decurionen, eventuelle Bedarfsmeldungen an Pferden, Futter und sonstigen Materialien geschlossen in der Principia einzureichen. Ferner sollten die Maultier- und Ochsenbestände überprüft werden, wobei auch auf Nutztiere wie Schafe, Ziegen, Schweine und Rinder geachtet wurde, denn sie würden auch weiterhin einen festen Bestandteil der Nahrungsversorgung in der Legion sichern.

    Sim-Off:

    Jup.


    Der Praefectus war natürlich erfreut, dass der Architekt bald wieder in das Geschehen eingreifen würde und nickte mit dem Kopf.


    "Fein. Nimm die Männer ruhig hart ran; immerhin hatten sie die letzten Tage für meinen Geschmack etwas zu viel Freizeit und die ist im Übermaß selten gut für die Truppenmoral. Du kannst wegtreten."

    Als die Priester eintrafen und offenbar den Beginn der Zeremonie einläuteten, verhüllte Sophus das Haupt, wie es sich für einen Menschen gehörte, welcher für einen gesunden Ertrag der ansässigen Bauern bat. Sicher nicht ohne Eigennutz, denn einen beträchtlicher Anteil der Getreidelieferungen an die Legion kaufte er bei ortsansässigen Produzenten auf. Fiel die Ernte schlecht aus, würden größere Mengen an Nahrungsmitteln umständlich und teuer aus Hispania, Sicilia und Aegyptus angeschafft werden müssen.

    Sim-Off:

    Ich möchte mal "ganz dezent" bezweifeln, dass ein antikes Richtfest der obigen Schilderung entsprochen hat. Falls es sowas überhaupt gegeben hat.


    Der Präfekt sah den Architekten schief an.


    "Zur Kenntnis genommen, Centurio." :huh:

    "Auch ich teile diese Auffassung, doch haben wir bei der Weihung des Bauplatzes den göttlichen Segen erbeten. Kommen die Arbeiten zu einem glücklichen Abschluss spräche, so denke ich, nichts gegen einen Dank an die Himmlischen, vielleicht in Verbindung mit einer kleineren Feierlichkeit. Dann, aber nur dann. Schließlich sind die Wege göttlicher Wesen unergründlich und wer weiß: Vielleicht zürnen sie uns insgeheim und lassen das Projekt mit ihrer Gewalt im letzten Augenblicke scheitern..."

    Zitat

    Original von Darius


    Wie bringst du bitte niederhauen mit schneiden in Verbindung?


    Ich schrieb doch bereits, dass "caedere" durchaus mal mit "schneiden" übersetzt werden kann. Ebenso gibt es weitere Alternativen zu "secare", weshalb die zuvor aufgezeigte Argumentationslinie absurd ist.

    "Ich denke, da kannst du dich im Bedarfsfall an Tribun Lepidus wenden. Einige Bautrupps haben ihre Tätigkeit im unteren Geschossbereich bereits abgeschlossen und sind bis zum erneuten Baubeginn unausgelastet. Gibt es ansonsten noch wichtige architektonische Gesichtspunkte, die im Zusammenhang mit dem Bau angesprochen werden müssten?"


    Die Augen des Präfekten schweiften über die Mauerabschnitte, Säulen, Betongewölbe, Kräne, Gerüstkonstruktionen und Soldaten, die noch bei der Arbeit waren, um dann erneut den Architekten zu fixieren.