Beiträge von Flavius Aurelius Sophus

    Als dauerhaftes Standlager errichtet, weist das Castellum der Legio I als kleine Stadt auch Räumlichkeiten auf, welche zur Entspannung und Ausgestaltung der kargen Freizeit der hier stationierten Soldaten dienen: Neben einigen Bordellen in der näheren Umgebung erfreuen sich besonders die lagereigenen Bäder großer Beliebtheit und sind noch vor Latrinen und den Tavernen Mantuas Treffpunkt Nummer eins fast aller Milites, deren von allerlei Blessuren überdeckte Körper nach physischer Wohltat lechzen.
    Wer allerdings eine kunstvolle Ausgestaltung großer Becken erwartet, wie man sie aus urbanen Zentren wie der Großstadt Rom kennt, wird enttäuscht sein von der spartanischen Schlichtheit, welche die Badeanlagen prägt.
    Nach Dienstende sind die stellenweise erstaunlich beengten Räumlichkeiten zum Bersten gefüllt, Lärm und Gestank bedürfen einiger Gewöhnung - besonders im Winter, wenn sich die kleinen, aber dafür durch ein ausgeklügeltes Warmluftsystem beheizten Becken einer überwältigenden Anzahl frierender Badegäste ausgesetzt sehen.

    Sophus nickte zufrieden, konnte er doch nunmehr mit einer noch tatkräftigeren Unterstützung der Flotte rechnen.


    "Das verstehe ich, ja."


    Er machte eine kleine Pause, um zu prüfen, ob es denn noch wichtige Punkte gäbe, welche unbedingt noch besprochen werden müssten, fand aber keine, denn er war überzeugt, dass die Schiffsleute ihr Handwerk verstanden.


    "Fein, dann bleibt mir eigentlich nur noch, dir eine sichere Reise nach Misenum zu wünschen."

    Der Praefectus brummte etwas, winkte ab und stapfte grimmig in die Richtung besagter Person. Aurelius war leicht angefressen, wenn man ihn von der Arbeit abhielt, zumal er sich nicht vorstellen konnte, dass es sich um eine Angelegenheit handelte, welche nicht auch vermittels Briefverkehr hätte abgewickelt werden können.


    Einige Doppelschritte vom Haupttor entfernt, stemmte er die Arme in die Hüften und knurrte, auf eine Begrüßung verzichtend, die Fremde an.


    "Was willst du?"

    Sim-Off:

    Andere Zeitebene.


    Etwas später betrat der Wachposten das Officium des Präfekten und unterrichtete jenen über den mysteriösen Besuch der beiden Fremden. Dieser beendete in aller Seelenruhe die vorliegende Schreibarbeit, gab Anweisung an den Sekretär, einige Briefe zum Versand zu schicken und Dienstpläne einiger Centuriae anzunageln und verließ schließlich, nachdem er sich einen leichten Mantel übergestreift hatte, die Principia in Richtung Haupttor, denn laut den vorliegenden Informationen befand sich unter den Besuchern eine Frau und denen war ja bekanntermaßen der Zutritt zum Castellum verwehrt.

    Tribun Lepidus, ein alter und erfahrener Recke, welcher noch in Britannia gedient hatte, nahm die Meldungen der Offiziere recht gelassen auf. Unfälle wie jener waren zwar, zumal tödliche Folgen nach sich ziehend, bedauerlich, aber an Großbaustellen eben nie ganz zu vermeiden. Auch in Anbetracht der Tatsache, dass die teils wesentlich gefährlicheren Arbeiten in den Steinbrüchen nur zu wenig schlimmen Verletzungen geführt hatten, befahl der Tribunus, als die Unfallstelle geräumt und gesäubert war, den Gerüstabschnitt neu zu errichten.
    Unter den nunmehr besonders wachsamen Blicken der Techniker und des betroffenen Centurionen, welcher den Einsturz als eigenes Versagen aufgefasst hatte, rückten einige Männer von der Hilfsgruppe an, welche, mit Brettern, Nägeln und Seilen aus dem Sammelplatz bald ihrer Aufgabe nachgingen...

    "Das klingt sinnvoll. Es kann auch gewiss nicht schaden, wenn wir die Vorräte noch etwas aufstocken könnten. Der Eisentransport wird also sofort beginnen können - ich denke nicht, dass wir viel mehr als die Frachtkapazität zweier solcher Schiffe benötigen -, bei den Steinblocklieferungen sollten wir nochmals Rücksprache halten."

    Selbiger erschien auch bald in Form des Tribunen Lepidus, welcher das Kommando über sämtliche Bautrupps hatte, zunächst am Sammellager, welches generell den wichtigsten weil zentralsten Treffpunkt der am Bau beteiligten Offiziere bildete. Hier konnte der Stabsoffizier berechtigterweise hoffen, rasch an ausführlichere Informationen zu gelangen...

    "Das ist natürlich eine Frage der Möglichkeiten. Welchen Schiffstyp kann die Classis hier einsetzen? Was die Frist betrifft, so halte ich einen Beginn der Eisenlieferungen in spätestens einem Monat für ausreichend. Bei den Steinblöcken haben wir durchaus etwas mehr Zeit."

    In den Unterkünften der Legionäre gaben sich die Soldaten einigen Routinearbeiten hin: Ausrüstung und Zustand der Stube wurden einer genauen Prüfung unterzogen, allerlei Unrat weggeräumt, einige Contubernia verteilten sich außerhalb der überdachten Quartiere am Rande der Lagerstraßen, um dort ihre Caligae neu zu beschlagen und hier und da die kostbare Rüstung zu polieren.
    Keiner der Männer wollte bei der Rückkehr des alten Centurio Anlass zum Tadel geben - immerhin kam es nicht alle Tage vor, dass ein Offizier aus den Legionen zum Quaestor gewält wurde und vielen Legionären schien es, obwohl sie ansonsten nichts mit Politik und dergleichen am Helm hatten, als hätte 'ihr Mann in Roma' irgendwie auch die ganze Truppe repräsentiert. So war man, als die Ausrüstungsgegenstände nach und nach eingeräumt worden waren und sich die Soldaten in der Militärtunika in Richtung Bauplatz bewegten, doch von einem gewissen Gefühl des Stolzes erfüllt, gleichfalls begierig, allerlei Neuigkeiten aus der urbs aeterna zu erfahren.

    Sim-Off:

    Zu 1.: Und wer soll deiner Meinung nach dazu eingeteilt werden?


    Zu 2.: Wer sollte dieser Spieler sein? Welcher von zwei (!) Spielern, die hier regelmäßig aktiv sind?


    Ich habe es schon mehrmals gesagt und sage es gerne wieder:
    Ein Spieler muss sich hier nicht ausschließlich mit "seiner" ID beschäftigen. In der Legio gibt es an die 6 000 Soldaten und wenn sich da keine Möglichkeit ergibt, ein Spiel aufzubauen, liegt das nicht am Dienstplan, sondern an mangelnder Kreativität.



    "Vale, Legatus!", sagte der Präfekt, erhob sich und ging hinaus.
    Dabei kam ihm gerade ein Wachposten entgegen, welcher vor dem Legaten salutierte und ein Schriftstück präsentierte.


    ""Dieser Brief ist soeben am Haupttor abgegeben worden."





    TIBERIA LIVIA ET MARCUS VINICIUS HUNGARICUS
    CAESARI GAIO ULPIO AELIANO VALERIANO ET LIVILLAE ULPIAE LUCILLAE
    SALUTEM PLURIMAM DICUNT


    Verehrter Caesar Gaius Ulpius Aelianus Valerianus, mit diesem Schreiben laden wir Dich und Deine verehrte Gemahlin, die ehrenwerte Livilla Ulpia Lucilla, zur Feier unserer Vermählung ein. Gemäß den Wünschen der Götter wird diese am Morgen des ANTE DIEM XIV KAL MAI DCCCLVI A.U.C. (18.4.2006/103 n.Chr.) stattfinden. Die Zeremonie wird den Traditionen entsprechend in der Villa Tiberia zu Rom beginnen, einen anschließenden Brautzug zur Casa Vinicia beinhalten und dort zum Ausklang kommen. Wir hoffen, dass ihr uns mit deiner Anwesenheit beehren werdet.


    Vale.


    Tiberia Livia et Marcus Vinicius Hungaricus

    Der Präfekt nickte knapp und machte eine Notiz auf der Wachstafel.


    "Welcher Römer aus der Provincia Italia dient heutzutage noch in der Legion? Das ist doch die Frage aller Fragen. Wir haben Syrer, Thraker, Gallier, Ägypter, Germanen, ja, beim Mars, selbst Griechen! Aber was heutzutage ein waschechter Römer ist, der führt eher Buch über die Stuhlgänge eines Kandidaten auf der Rostra. Bah!", brummte er mürrisch und räumte die Sachen zusammen.


    Sim-Off:

    Braucht doch kein Mensch. Hier stehen im Zweifelsfall 3 Spieler zur Verfügung, welche "den Optio" geben. Der Kerl hat nicht mal einen Namen. Soll ich stattdessen lieber Priscus zur Ausbildung einteilen während in den letzten Wochen hier nicht ein Rekrut aufgekreuzt ist? Selbiges gilt für den Wachdienst.

    "Freut mich zu hören. Die Lage ist diese:"


    Aurelius kramte eine Karte des Mare Internums hervor und zeigte sie dem Gesandten.


    "Die Flotte Ravennas schöpft ihre limitierten Kapazitäten im Norden aus, indem sie zwischen der Hafenstadt Aquilea und dem Zivilhafen von Mantua beziehungsweise dem lagereigenen Landungssteg pendelt. Einerseits sichert sie die Versorgung mit Schotter, Kies und Lebensmitteln, die auf den hiesigen Märkten nicht zugekauft werden können, andererseits konnte sie in der Vergangenheit unseren gestiegenen Bedarf an Eisen und großen Steinblöcken nur unzureichend befriedigen.
    Beim Eingreifen der misenischen Flotte wäre folglich genau da anzusetzen. Es wird vermutlich der einfachste, sicherste und naheliegenste Gedankengang sein, eine Erhöhung dieser Liefermengen über die Route 'Sizilien-Mantua' befördern zu wollen - namentlich über die Meerenge von Messina, denn hier lassen sich schnell größere Mengen an Eisenerz aufkaufen. Die Versorgung mit Steinblöcken hat durchaus noch Zeit, denn schließlich laufen momentan die Überlandtransporte recht flüssig. Gibt es in dieser Hinsicht Rückfragen?"

    "Nun, wie ich die Tribune Vindex und Lemonia kenne, haben die Trupps in den Steinbrüchen immer Verwendung für Neuzugänge, zumal die Schichtbesetzungen dann variabler werden und die Belastung durch die schweren Arbeiten besser verteilt wird.
    Möglich wäre natürlich auch eine Verstärkung einer der Transporteinheiten, wobei gesagt werden muss, dass die Cohors quarta bereits auf Sollstärke ist und am Bauplatz eine erhöhte Zahl an technisch unerfahrenen Probati wohl eher hinderlich denn nützlich sein dürfte."


    Der Praefectus drehte den Schreibgriffel in der Hand und blickte den Legaten fragend an.