Beiträge von Flavius Aurelius Sophus

    Wie Salven um Salven abgegeben wurden, gelang es einigen Probati trotz der schweren Holzpila, erste Treffer zu landen.
    Obwohl sie, durch jene Erfolge beflügelt, fast schon aus 20 Fuß Entfernung warfen, würde die Umstellung von Übungspila und jenen Wurfspeeren, die tatsächlich in der Legion verwendet wurden, durchaus nicht ohne Probleme verlaufen, zeigten beide Waffen doch bislweilen krasse Unterschiede bezüglich des Flugverhaltens.


    Seit Beginn des Wurftrainings beobachtete Sophus nur noch schweigsam die Szenerie. Wozu auch eingreifen? Er war bislang sehr zufrieden mit dem Verlauf des Waffentrainings gewesen - der Optio machte seine Sache gut und auch unter den Probati konnte der Centurio niemanden erkennen, der völlig überfordert gewesen wäre.

    Zitat

    Original von Tiberius Iulius Numerianuns
    In einer schlacht kam es vor, dass die Römer Schweine mich Pech bestrichen, sie anzündeten und auf die Kriegselefanten losschickten, die Elefanten wurden durch das schmerzvolle Gequike der Schweine wahnsinning und drehten durch...allerdings wurden meistens speziell ausgebildete Soldaten verwendet die den Elefanten die Sehnen an den Beinen durchtrennten...



    Ja?
    Wäre schön, wenn du eine Textstelle als Quelle angeben könntest - möglichst in lateinischer Sprache.

    Der fette Praefect war völlig fertig: Rotz und Mundschleim hatte er in regelmäßigen Abständen auf die Straße gespuckt, nun, auf der Schwelle zum Officium des Kommandeurs stehend, war nur noch ein gequältes Schnaufen zu vernehmen.
    Der Centurio der Cohortes Urbanae klopfte an die Porta, auch Sophus wartete auf eine Reaktion.

    "Ah ja. Habe Dank, alter Greis."


    Sophus nickte, die drei Offiziere erreichten, den Beschreibungen des alten Mannes folgend, bald die Post- und Strassenstation, wo man ihnen nicht ohne die ein oder andere dumme Bemerkung den Wunsch, die Ankunftszeit - es war kurz vor Mittag - auf einem Wachstäfelchen zu notieren.


    Da alle die Angelegenheit möglichst rasch hinter sich bringen wollten, marschierten die Soldaten alsbald auf direktem Wege zurück nach Rom.

    Erleichtert, endlich die schweren Holzwaffen nicht mehr tragen zu müssen, verteilten sich die Probati über den Platz und nahmen dankbar einige Schlucke aus den Ampullae.
    Der Centurio inspizierte unterdessen die Übungspila und erinnerte sich an die ersten sehr misslungenen Wurfversuche mit dieser Waffe. Noch immer beherrschte er sie mit nur durchschnittlichem Erfolg und war froh, als Offizier lediglich noch Gladius und Pugio als Waffen tragen zu müssen.

    Der fette Lagerkommandant schleppte sich bereits jetzt, nach gut fünf Stunden stramme Fußmarsches, mühselig über den Marktplatz von Ostia.


    Der Offizier der Cohortes Urbanae spuckte aus.


    "Eh? Wie kommen wir jetzt zu der verfluchten Station?"


    Sophus kniff die Augen zusammen. Hier in Ostia kannte er sich denkbar wenig aus.


    "Hat dazu unser Ranghöchster etwas zu sagen?"


    Der Praefectus Castrorum aber winkte ab und stützte den massigen Oberkörper an den Oberschenkeln ab, während Schweißtropfen vom hochroten Kopfe auf das Plaster hinabrannen.


    "Na ja."


    Ratlos suchte Sophus die Menschenmenge ab. Am Stadttor war jedenfalls kein solches Büro zu erkennen gewesen.


    "Salve!", sprach er daher einen der Bürger Ostias an. "Kannst du mir sagen, wo hier die Beneficiarier-Station ist?"

    Wie sich kurz darauf zeigen sollte, war en die mysteriösen Herren Frigius und Plautus ein Lagerkommandant und ein weiterer Centurio der Cohortes Urbanae. Ersterer war offenbar betrunken in eine Vorlesung getaumelt, zweiter hatte sich einen Spaß daraus gemacht, die Sandalen des Legaten zu entwenden und lief nur deshalb mit, weil ihm die ursprüngliche Strafe - nämlich die Latrinen zu putzen - in einen kleinen Lauf nach Ostia umgeschrieben worden war.
    Mürrisch grunzte der korpulete Praefect etwas, als die drei Offiziere die Academia verließen und in zunächst gemütlichem Tempo der noch dunklen Strasse nach Ostia folgten....

    Dieses für zahlreiche Probati erste Waffentraining ihrer Militärzeit verlief genau nach den Erwartungen des Centurio:
    Schon nach wenigen Versuchen, den Holzpfahl zu treffen, vernachlässigten sie ihre Deckung, verrannten sich in sinnlos energischen Angriffen.
    So griff Sophus nach einiger Zeit selbst ein, um den Optio bei seiner Arbeit zu unterstützen.


    Einer der Rekruten machte einen besonders verzweifelten Eindruck, war dessen Holzschwert doch zum wiederholten Male von der glatten Holzoberfläche des Übungspfahles abgerutscht.


    "So geht das nicht, Probatus. Erst mal sollst du das Gladius nicht so verkrampft halten. Wenn du nicht triffst, ist das weniger eine Frage mangelnden Sehvermögens, sondern vielmehr deiner Position, aus der du den Angriff setzen möchtest.
    Jetzt nimm das Schwert in die Hand und setze dessen Spitze mit ausgestrecktem Arm an den Pfahl. Schultern locker hängen lassen. Jetzt machst du einen kleinen Ausfallschritt nach hinten. Ja, genau. Schau, von dieser Position aus kannst du mit einem kurzen Ausfallschritt nach vorne dein Ziel treffen. Geht schnell und sicher, wenn du fleisig übst. Und denke daran: Lieber etwas weniger zustechen, dafür aber mehr auf deine Deckung achten.
    Vorteil des Ausfallschrittes mit dem linken Fuß ist ganz einfach die Tatsache, dass dein Scutum am unteren Ende zusätzlich stabilisiert wird. Du kannst auf diese Weise auch einen Gegner von dir wegdrücken. Dieses Verfahren wird besonders angewandt, wenn zwei geschlossene Kampflinien gegeneinander stehen. Machst du den Ausfallschritt in einer solchen Situation mit dem rechten Fuß, landet die Kante des Scutums unter Umständen da, wo es ganz besonders weh tut.
    Also, neuer Versuch: Grundstellung, Schwert hinter dem Scutum bereithalten! Ausfallschritt! Deckung höher! Stich! Waffe wieder hinter den Schild! Zurück in Grundstellung! Das war schon besser. Gleich nochmal etwas schneller und mit höherer Deckung!"


    Der Centurio trat an den Holzpfahl und deutete mit der Vitis auf jene Stellen, die der Probat zu treffen hatte.


    Sim-Off:

    Es ist nicht Optatus gemeint. :D

    Noch vor dem Morgengrauen erschien der Centurio erneut vor des Kommandanten Türe. Wenn schon nicht den Legaten, so hoffte Sophus zumindest einen der Sklaven der Akademie anzutreffen.
    Nachdem auf den Gängen niemand zu erkennen gewesen war, klopfte er an die Türe.

    Am Ende fiel die Strafe dann doch recht lasch aus. 40 Kilometer, das hörte sich zunächst nach mehr an, als es eigentlich war. Erstens hatte der Legat nichts davon gesagt, die Rüstung am Körper zu tragen, zweitens hatte er einen ganzen Tag Zeit und drittens bestanden andere Mittel und Wege, die Strecke zurückzulegen - ermangelte es doch schneinbar jeder Kontrolle.
    Vermutlich würde der Centurio sogar noch Zeit haben, einer Taverne in Ostia einen Besuch abzustatten. Der Laufschritt war auch nicht unbedingt nötig; mit zügigem Marschieren legten selbst Probati im Eilmarsch Strecken von gut 30 Kilomtern zurück.


    So zuckte der Centurio nur gleichgültig die Achseln, grüßte und verließ das Büro.

    Auf der Auslage konnte Sophus Feigen, Pfeffer, Perlen, Seide, undefinierbare Gewürze und Weihrauch erkennen. Letzteres erinnerte ihn an seine etwas vernachlässigten religiösen Pflichten.
    Der Mann, offenbar ein Händler, war dem Centurio völlig unbekannt.


    "Salve, guter Handelsmann! Woher kommen all diese Waren?"

    Wenig später steckte der um einige Sesterzen leichtere Sophus zufrieden den Prunkpugio unter die Toga - wahrlich ein schönes und seltenes Stück!
    Erhabenen Schrittes bahnte er sich anschließend den Weg durch das bunte Treiben des Marktes, bis nie gekannte Düfte sein Geruchsorgan umschmeichelten.
    Auf der Suche nach dem Quellbrunn jener Ahnung von Exotik, Abenteuer und fernen Ländern kam er schließlich zu einem Stand, auf dem zahlreiche Schälchen mit unterschiedlichsten Gewürzen ausgelegt waren.
    Angetan blieb er stehen und begutachtete das Angebot genauer...

    Manch einer der Probati zeigte sich ob des stattlichen Gewichtes der hölzernen Übungswaffen überrascht, während auch der Centurio den Platz betrat und betont unauffällig in einiger Entfernung des Geschehens Aufstellung nahm.
    Während Sophus also die etwas ratlosen Gesichter der Rekruten betrachtete, erinnerte er sich an die eigene Grundausbildung. Zu Anfang hatte ihm selbst der Umgang mit dem Gladius Schwierigkeiten bereitet (vom Pilum ganz zu schweigen), doch nach vielen Stunden harter Übung unter den unerbittlichen Rufen des Optio war aus dem schmächtigen, ständig kränkelnden Knaben ein doch recht brauchbarer Soldat geworden, wenngleich die wahren Stärken des Centurio weiterhin niemals im direkten Kampfe gelegen hatten.
    Einen geschlossenen, disziplinierten und taktisch gut geschulten Truppenkörper zu schaffen - dies war seit seiner Ernennung zum Optio das Ziel allen Handelns gewesen. Selten hatten Einheiten unter seinem Kommando große Einzelkämpfer hervorgebracht, doch was Ausdauer, allgemeine körperliche Konstitution und Übersicht in Kampfsituationen betraf, brauchte sich die IV. Zenturie vor niemandem zu verstecken.
    Die nun folgenden Übungen, die Beobachtungsgabe der Offiziere, ihre Handlungsweisen würden die späteren Fertigkeiten der Soldaten entscheidend mitbeinflussen. Der Offizier war im Grunde nichts als ein Landwirt, schoss es dem Centurio durch den Kopf. Die Saat war da - mit Zuckerbrot und Peitsche galt es nun, dieser ein für die Zukunft ertragreiches Gedeihen zu ermöglichen. Aufmerksam verfolgte er den weiteren Verlauf der Ausbildung....

    "Ich bin nicht bereit, mich länger für diese Gens einzusetzen, denn sie wurde von ehrlosen Bastarden unterwandert. Einmal wird die Zeit kommen, mich an jenen zu rächen, die mich hintergangen haben. Dies wird mir die größte und schrecklichste aller Freuden in diesem Leben sein. Was aber meine Familie betrifft, so verbürgt ihr Bekennermut und ihre Standhaftigkeit eine hellere Zukunft."