"Ja, das ist wahr. Seit dem Umzug der Legio I nach Mantua hatte ich selbst - abgesehen von meiner Zeit als Quaestor consulum - nur in zwei Fällen Gelegenheit, die ewige Stadt wiederzusehen. Und nach der Soldatenzeit, wenn viele Haare grau, Beine müde geworden sind, wird man gewiss auch daran zweifeln, ob es von Vorteil wäre, den Lebensabend im Trubel der lärmenden und schmutzigen Großstadt zu verbringen. Und selbst wenn doch..."
Ein wehmütiges Grinsen umspielte beim Gedanken an jene Stätte der Geburt und frühen Kindheit des Centurios Lippen.
"...so wird man feststellen, dass sich im Reiche viel ändern kann, aber Rom stets Rom bleibt."
Das Gasthaus hatte sich zu leeren begonnen; in einer Ecke zählte grinsend der alte Wirt die stattlichen Einnahmen des Tages. Auch Sophus erhob sich nun vom Tische, legte dem Wirt einige Münzen vor die Nase, verabschiedete sich von den wenigen noch verbliebenen Unteroffizieren, sowie Herius Vesuvius Claudius und verließ mit schweren Schritten das Wirtshaus in die kalte und rabenschwarze Nacht. Die morgige Fortführung des Geschütztrainings, so beschloss der Centurio in jenem Moment, würde mit einiger Verspätung beginnen - selbst dieser gepantschte Traubenmost hinterließ doch eine Gewisse Wirkung. Zum Glück musste er nicht zielen.
 
		 
		
		
	



 
 
