...bis einige gedämpfte Stimmen zu hören waren.
Sophus wurde blitzschnell wach und lauschte einen Moment in die Nacht hinein. Für einige Herzschläge war nichts als der Zug eines scharfen Seewindes und das leise Schnarchen der Legionäre unter Deck zu hören. Doch dann! Es bestand kein Zweifel: Jemand musste unmittelbar in der Nähe des Schiffes angeregt flüstern.
Sophus überlegte, ob der den Optio wecken sollte, verwarf den Gedanken allerdings schnell wieder und pirschte langsam und vorsichtig in Richtung Bug.
Die Stimmen wurden lauter. Der Legionär schielte über die Reling und erkannte einige Gestalten, welche in der Finsternis kaum näher auszumachen waren.
Sophus legte eine Hand an den Griff des Schwertes, nahm mit der anderen eine Fackel aus ihrer Halterung und leuchtete einen Wimpernschlag später den Gestalten ins Gesicht...
...es war eine Horde Jugendlicher, die sich vermutlich an den Tauen zu schaffen gemacht hatten.
Jene erschreckten sich fast zu Tode, als sie den Legionär in voller Bewaffnung wenige Schritte vor sich sahen uns stoben wild auseinander.
"Verschwindet, ihr Bengel! Lasst euch hier nie wieder blicken!", zischte Sophus ihnen hinterher, um seine Kameraden nicht zu wecken.
Als er Begriffe wie "elendes Saupack" murmelnd zum Schlafplatz zurückkehrte, weckte er einen Kameraden, der die nächste Schicht übernehmen sollte.
"Einige Bengel haben an den Tauen rumgespielt. Sie sind zwar in Ordnung und ich habe jenen Strolchen einen gehörigen Schrecken eingejagt, doch es wäre ratsam, wenn du ein Auge auf die Hafenstraße hättest...man kann ja nie wissen..."
Gähnend trottete der Legionär unter Deck und fiel wenige Augenblicke später in einen tiefen, traumlosen Schlaf.