Beiträge von Flavius Aurelius Sophus

    Zitat

    Original von Titus Flavius Domitianus
    Ich möchte in Rom leben und dem Kaiser-Kulte meiner Ahnen dienen. Deswegen möchte ich Camillus werden.


    Hm, du solltest diese Entscheidungs nochmals überdenken.
    Denn wo sonst könnte man dem Kaiser besser dienen, als in der Legio I?


    Es wurde genug geredet. Jedes große Reich wird mit dem Blut seiner Soldaten zusammengeschweißt. Daher zögere nicht und komm zur Legio I! :dafuer:

    Sprachlos betrachtete Sophus die Skizze des Nauticus.


    "Ich weiß gar nicht, wie ich dir danken soll. Die Baupläne werden so bald als möglich nach Sizilien gesendet."



    Nach der Ankunft in Genua machte sich Sophus, der einer der ersten Wacheinheiten zugeteilt war, ein kleines Nachtlager zurecht.
    Die Waffen stets griffbereit, umschlang ihn eine bequeme Winterdecke. Hin und wieder stand er auf, um ganz sicher zu gehen, dass keine dubiosen Gestalten in Sicht waren.
    Das plätschern des Hafenwassers machte schläfrig, doch die Kälte jener norditalischen Stadt hinderte den Wachposten am Einnicken.
    Stunde um Stunde verging in jener sternenklaren Nacht ohne besondere Vorkommnisse.

    Sophus grinste.


    "Dies also ist die Erklärung, dass dir Neptun so gewogen ist. So können wir beruhigt auf die Ankunft in Genua warten.
    Im Grunde bin ich noch immer Kaufmann. Allerdings machen andere die Arbeit für mich, während ich in der Legion diene.
    Einer meiner Betriebe ist übrigens auf Sizilien gegründet worden.
    Es handelt sich um eine Fischerei. Ach, ich sage dir: Es ist ein Kreuz mit diesem hohen Wellengang dort. Ständig erreichen mich Schreiben über Schäden an den Booten. Zum Glück ist bisher noch keiner meiner Arbeiter zu Schaden gekommen, doch manchmal ist die See dort unten sehr gefährlich...besonders der Herbstwinde wegen."


    Der Legionär nahm einen weiteren Schluck des Landweines.


    "Aber du hast recht: Die Lebensadern Roms führen über die See. Gut zu wissen, dass ihr auf die Handelsschiffe aufpasst. Ginge eine der Ladungen verloren wäre ich in der Tat ruiniert..."

    Sophus, der nebenher den Panzer gesäubert hatte, hielt einen Moment inne und dachte nach.


    "Tja, was hat mich zur Legion gebracht? Wenn ich mir das Essen hier so ansehe, frage ich mich das auch..."


    Er deutete schmunzelnd auf die Eintopfreste, wurde aber gleich wieder ernst.


    "Nein. Du wirst vielleicht überrascht sein, doch ich kam nicht zu den Legionen, um etwas von der Welt zu sehen - schließlich war ich Kaufmann in Grinario.
    Nein, es war das Gefühl, etwas für Rom, welches mir über all die Jahre hinweg wie verschwommene Kindheitserinnerungen anmutete, tun zu wollen, ja zu müssen.
    So kämpft jeder seine eigene Schlacht...
    Seltsam, oder?"


    Aurelius kramte zwei Becher und einen Lederbeutel hervor.


    "Etwas Wein?"

    Der Wind schien stärker aufzukommen und das Knurren des Holzes wurde lauter, doch die Besatzung schien alles unter Kontrolle zu haben. Die Legionäre waren nun, da die gröbste Mittagshitze verschwunden war, munter beim Würfelspiel versammelt.


    "Drei Phalerae? Ach...ja, ich erinnere mich. Deine Auszeichnungsurkunde war damals direkt neben meiner angeschlagen gewesen. Wie klein die Welt doch ist!
    Sehr ungewöhnlich ist diese Menge an Auszeichnungen und im Normalfall würde ich dies als verschwenderisch bezeichnen. Doch du hast jede einzelne verdient. Freiwillig in die Gefahr zu reisen, um Forschungsarbeit zu verrichten, dem muss höchste Achtung gezollt werden. Wahrscheinlich werden diese Karten in der Zukunft größeren Nutzen haben, als alle neuen Waffentechniken."

    Sophus lief es kalt den Rücken hinunter.


    "Mir schaudert bei deinen Berichten. Dies Schiff muss wahrlich von den Göttern geliebt werden, dass es solch bedrohliche Gefilde heil bereisen konnte.
    Die Barbaren aus dem Süden, in dem ich geraume Zeit wohnte, sind sehr kultiviert, teils gar wichtige Verbünderte...und doch sind sie seltsamerweise nicht durch ein Band der Freundschaft, sondern durch einen undurchsichtigen Nimbus des Argwohns verbunden.
    Wir sollten beten, dass es sich mit den Wilden aus dem hohen Norden ebenso verhält, denn ich zweifle, dass unsere Verteidigung einem gezielten Angriff vieler verbündeter Stämme standhalten kann.
    Welch Wahnsinnsbefehl trieb euch übrigens in jene Ränder des Erdenkreises?"

    "Das ist alles sehr interessant. Für mich als Laien auf dem Gebiet der Seefahrt hört es sich so an, als gehöre deiner Konstruktion die Zukunft, da es sicher besser ist, dem Gegner ausweichen zu können und einen verlustreichen Nahkampf zu meiden.
    Sage mir, man erzählt sich, die Barbaren hoch oben im Norden seien noch grausamer und wilder als jene etwas nördlich der Alpen.
    Was hast du erlebt, als dies Schiff solch finstere Gewässer durchfuhr?"

    Willkommen!


    Wenn etwas mit der Aufnahme in die Legio II nicht klappt oder du deine Meinung ändern solltest, dann komm zur Legio I, der besten Kampfeinheit des Kaisers.


    Auch später ist es möglich, bei uns eine gewisse Zeitspanne zu dienen, um dann zur II. zurückzukehren. Es lont sich in jedem Fall. :dafuer:

    "Nein, ich habe leider nie den Oceanus Germanicus gesehen.
    Die Vorteile dieses Schiffes auf hoher See liegen auf der Hand, doch bleibt ihm beim Anblick eines bis an die Zähne bewaffneten feindlichen Kriegsschiffes nicht nur die Flucht? Ich interessiere mich für die Bewaffnung des Schiffes - da es, wie du sagtest, nicht für den Nahkampf geeignet ist, auf welche Art und Weise kann es überhaupt gegen Feindschiffe bestehen?"

    Als der Trierarchus persönlich unter Deck kam, ging ein Raunen durch die schläfrigen Reihen der Legionäre. Dämmerzustand wich Aufmerksamkeit, Aufmerksamkeit wich Erleichterung, als man erfuhr, dass bereits zu abendlicher Stunde mit einer Ankunft in Genua zu rechnen sei.
    Als Nauticus den Raum verlassen wollte, meinte Sophus:


    "Salve! Dies ist keine Galeere, auch keines von den Booten, die in meiner Jugendzeit den Rhenus befuhren. Schnittig in der Form des Rumpfes, wendig wie ein Reiter in der Schlacht und doch mit ausreichend Laderaum versehen...sprich, ist dies eine Spezialanfertigung, gar eine neue Bootsklasse der Flotte?"

    Die Soldaten gingen unter Deck, gaben sich noch eine Weile dem Würfelspiel hin und dösten am Ende in dem stickigen Raum.
    Erst gegen Mittag brachte der Koch der Einheit einen riesigen Topf randvoll gefüllt mit altem Haferschleim, welcher von den Legionären weniger aus Begeisterung über solch - für die Legionen typische - Kochkunst, sondern vielmehr aus Notwendigkeit rasch verschlungen wurde.


    Die Tempestas schien gute Fahrt zu machen. Hin und wieder hatte man das Gefühl, als bremsten die Seemänner das Schiff, um den restlichen Booten nicht zu entfliehen.

    Die Stimmung der Männer besserte sich.
    Mit jedem Schritt, der sie weiter von Rom getragen hatte, blickten die Soldaten optimistischer in die Zukunft.


    Obwohl sie hundemüde in Ostia ankamen, wurde keine Verschnaufpause gewährt. Immerhin galt es, so schnell als möglich Mantua zu erreichen.


    Auch Sophus war der Einheit zugeteilt, die jenes weit entfernte Kuhdorf in eine mächtige Festung der römischen Armee verwandeln sollte. Der Kommandeur der kleinen Flotte lies, nachdem sich die Soldaten in den engen Räumlichkeiten der eleganten Schiffe eingefunden hatten, sofort die Anker lichten.


    Sophus beschloss, sich auf der Tempestas etwas umzusehen.
    Er wunderte sich, dass entgegen den Gepflogenheiten der Flotte keine Galeeren eingesetzt wurden.
    Die Schiffe legten ein ordentliches Tempo vor und alsbald war Ostia am Horizont nicht mehr auszumachen.


    Mehr und mehr Kameraden kamen auf Deck, um der stickigen Luft im Schiffsbauch entrinnen zu können und natürlich auch, um ihre kleine Flotte der Morgensonne entgegenfahren zu sehen.


    - Danksagung -


    Im Namen der Schreinerei Aurelius und ihrer Zuliefererfirmen möchte ich mich bei allen Bürgern bedanken, die uns gleich nach Eröffnung des Betriebes ihr Vertrauen geschenkt haben.


    Auch für die neue Woche sind wir bemüht, Ware auf höchstem Qualitätsniveau anzubieten - darunter auch das "Juwel" der Schreinerei: Die neue Sänfte.


    Wir wünschen allen Käufern viel Vergnügen mit den erstandenen Produkten, die hoffentlich lange Jahre Freude bereiten und dem eingravierten Wappen gerecht werden.


    So, jetzt gibt es auch schon wieder viel zu tun. ;)


    http://imperiumromanum.com/Rombau.gif



    LESEN SIE IM NÄCHSTEN HEFT: VOM BAUMSTAMM ZUR SÄNFTE - EINE DOKUMENTATION!

    Gleich nachdem Falco den Laden verlassen hatte, rief Sophus nach einem Mitarbeiter, der gerade damit beschäftigt war, letzte Arbeiten an einer prunkvollen Sänfte zu tätigen.


    "Aulus, komm her!
    Ich möchte, dass du diesen Schreibtisch dort vorsichtig und sofort zum Haus der Gens Didia bringst."


    Sophus deutete auf ein besonders schönes Möbelstück des Typs 'Ars vivendi'.


    "Natürlich."


    "...und Aulus..."


    "Ja?"


    "Wenn ich vorsichtig sage, meine ich das auch so."


    Der Arbeiter machte eine unschuldige Miene.


    "So, jetzt polstern wir das Stück mit Tüchern...jetzt steh nicht so rum...hilf mir lieber!"


    Wenig später verließ eine Pferdekutsche den kleinen Laden in schnellem Tempo in Richtung Casa Didia.
    Derweil untersuchte Sophus die Arbeiten an der neuen Sänfte. Aulus mochte manchmal etwas langsam arbeiten, doch an seinen handwerklichen Fähigkeiten gab es rein gar nichts auszusetzen.


    Sophus nickte zufrieden und strich erfürchtig über die goldenen Ornamente der Sänfte. Ja, dies würde wahrlich ein Meisterstück werden, wie es Rom noch nie gesehen hatte...

    Der Botenjunge meinte zu Germanicus:


    "Herr, ihr seht so nachdenklich aus. Stimmt etwas nicht?
    Für Senatoren ist das Modell 'Ars vivendi' sehr zu empfehlen. Auch eine Sänfte würde euer Ansehen gewiss noch weiter steigern. Preise sind, so sagte mir mein Arbeitgeber, prinzipiell verhandelbar."

    Unsere Firmenphilosphie - Teil II



    Alle Generationen unserer Vorfahren nutzten einen Rohstoff.


    Einen Rohstoff, der Wärme spendet, Heimstätten erhält, Leben sichert:


    Holz.


    Holz ist mehr als eine Laune der Natur, Holz ist eine Gabe der Götter - dem Menschengeschlecht für alle Zeiten, für alle Ländereien dieser Erde gegeben.


    Holz ist Wärme, Holz ist Leben.


    Wir wissen das.



    Wir sehen Holz nicht als einen gewöhnlichen Werkstoff an.
    Wir wissen um seine Beschaffenheit, um seinen Wert.
    Wir schätzen seine Eigenschaften, seinen Charakter.


    http://www.wald.gr.ch/opti-img/holz.jpg


    Natürlich könnten wir beliebiges Holz kaufen, billiges Holz aus nassen Ländereien, erwachsen aus kargen Böden.


    Doch kann dies im Sinne eines Betriebes sein, der Ware auf höchstem Qualitätsniveau herstellen und anbieten will?


    Nein, Römer.


    Denn wachsen Bäume auf kargem Boden, krümmen sie sich gleichsam wie ein hungernder Mensch, der verzweifelt bei seinen aussichtslosen Versuchen, bescheidenste Bedürfnisse zu befriedigen.


    Was für den Menschen gilt, muss auch für die Natur, für den Wald gelten.


    Daher prüft die Schreinerei Aurelius akribisch die Böden und Wachstumsbedingungen auf den Ländereien der Holtlieferanten.


    Dabei setzen wir auf Vielfalt. Denn kein Möbelstück gleicht einem anderen.


    So werden Buchen, Eichen, Eschen, Kastanien, Zedern und Tannen aus allen möglichen Ländern des Erdenkreises für unsere Produkte verwendet.


    Hier sehen Sie eine Baumschule im fortgeschrittenen Stadion (beachten Sie, wie kerzengerade die Bäume hier wachsen):


    http://www-public.tu-bs.de:808…nnsteig91/jpegs/r07_1.jpg


    Sim-Off:

    Wird fortgesetzt...


    Zum letzten Mal vor der Abreise an den neuen Lagerplatz, betraten viele Soldaten die Taverne, um von Rom Abschied zu nehmen.


    Die Stimmung zeugte eher von Niedergeschlagenheit, als von Aufbruchsstimmung, da viele Soldaten - besonders die Offiziere - teils feste Bindungen in der Hauptstadt des Reiches zurücklassen mussten.


    Geredet wurde nicht viel.


    Auch Sophus war an jenem Abend noch schweigsamer als sonst und nippte an dem ganz offensichtlich gepanschten Wein.
    "Man sollte die Vigiles mal zur Razzia hier reinschicken", dachte er und starrte missmutig auf den Billigen Tonkrug.


    Schließlich zog er einige Papyrusrollen hervor und schrieb einige Zeilen an Freunde, die er des Umzuges wegen so schnell nicht wiedersehen würde.


    Als er geendet hatte, meinte er in die schweigsame Runde:
    "Von Rom ins letzte Kuhdorf. Wenn das mal kein Aufstieg ist!"