Bei den Göttern! Wie konnte das nur passieren. Nun war Livianus extra wegen der Hochzeit seines Bruders nach Germanien gekommen und was war passiert – er hatte die Hälfte davon verschlafen. Er wollte sich doch nur ein paar Minuten hinlegen und ausruhen bevor er los ritt, um an diesem Abend, der bestimmt länger dauern würde, auch frisch und munter zu bleiben. Leider hatte er seine Soldaten nicht über den Beginn der Hochzeitsfeierlichkeiten informiert und darum war auch niemand auf die Idee gekommen den Legaten zu wecken.
Etwas abgehetzt erreichte er schließlich dennoch die Casa Duccia, ließ seinen Trupp davor halten, richtete noch einmal seine Paraderüstug zu Recht und trat möglichst unauffällig ein. Die letzten Worte des Hochzeitspaares konnte er gerade noch hören, als er den Raum betrat. Sie hatten die Verbindung also bestätigt und waren beide die Ehe eingegangen. Danach gingen gleich die Glückwunschrufe los und um nicht unnötig für Aufsehen zu sorgen, schließlich war es der Tag des Brautpaares, hielt Livianus sich im Hintergrund und stellte sich unbemerkt neben eine Säule.
Mehr zu sich selbst als zu den restlichen Gästen sagte er leise aber mit einem unheimlichen Glücksgefühl "Feliciter! Feliciter, feliciter, mein Bruder! Mögen die Götter euch auf euren Wegen begleiten.“
Erst als das Buffet eröffnet wurde und sich die Versammlung um das Brautpaar nach und nach auflöste trat er weiter in den Raum und ging lächelnd auf die beiden zu. Manche gingen direkt zum Buffet, andere wollten den beiden Glücklichen noch persönlich gratulieren. Bei seinem kurzen Weg zum Brautpaar ließ er seinen Blick durch den Raum schweifen. Immer wieder stieß er dabei auf bekannte Gesichter, die ihm mit einem höflichen Nicken begrüßten, dass er natürlich erwiderte. Etwas weiter vorne in der Reihe konnte er Meridius und Iulia sehen, die dem Brautpaar gerade ihre Glückwünsche aussprachen. Nur noch wenige Gäste trennten Livianus von seinem Bruder und dessen Frau. Schließlich war er an der Reihe und stand mit einem breiten Grinsen vor Magnus, brachte jedoch kein Wort heraus.