Beiträge von Marcus Decimus Livianus

    Livianus sah dem Magistraten nur erstaunt hinterher. Entweder dieser Mann hatte heute einen schlechten Tag, oder sich vor kurzem den Kopf etwas kräftiger gestoßen. Bei einem solchen Verhalten gegenüber einem Senator der noch dazu Kommandant einer Legion und Klient des Kaisers war, konnte dieser froh sein, wenn er sein Amt morgen noch innehatte. Livianus wollte jedoch nicht gleich zu beginn seinen Kommandos für Aufregung in der Provinz sorgen und beschloss diese Sache vorerst zu vergessen. Er richtete seine Rüstung zurecht und ging zurück in sein Officium.

    Livianus nickte.


    “Ja! Hol einen Arzt und schicke Lucilla her. Vielleicht kann auch sie helfen.“


    Dann ging er zu seiner Waschstelle, nahm eines der bereitgelegten sauberen Handtücher und tauchte es in die Wasserschale. Vorsichtig legte er es zusammen und ging damit zurück zu Miriam, um es ihr auf die Stirn zu legen.

    Livianus nahm seine Hand wieder von ihrer heißen Stirn. Sie musste im Fieberwahn zu ihm sprechen und ihn wohl für jemand anderen halten.


    „Ich bin es Miriam. Dein Herr, Livianus! Ich bin gleich wieder bei dir.“


    Er stand auf und ging zu Türe, die er öffnete und seinen Kopf nach draußen steckte.


    „MARIUS!!“

    Livianus hörte dem Magistraten in aller Ruhe zu und versuchte die Worte richtig zu deuten. War das nun eine Kritik an ihn als Legionskommandanten, die ihm vermitteln sollte, dass seine Dienstplaneinteilungen undurchdacht waren? Oder eine Kritik am verantwortlichen Offizier, der seinem Auftrag als Bauherr nicht ordnungsgemäß nachkam? Oder war es vielleicht sogar eine Unterstellung, dass die Legionäre der Legio I einfach zu langsam arbeiteten und der Magistratus nun Sorge hatte, dass dieses Amphitheater nie fertig werden würde? Jeder dieser Punkte wäre völlig Inakzeptabel gewesen. Es war wohl das Beste, wenn Livianus das eben gehörte einfach als Information abtat und auch dementsprechend darauf reagierte. Dabei viel ihm auf, dass der Magistratus es wohl bevorzugte sitzen zu bleiben, anstatt ebenfalls aufzustehen und den Legaten zu begrüßen.


    „Ich danke für diese Informationen Magistratus. Ich werde mit dem zuständigen Offizier reden und mich über den aktuellen Stand der Dinge informieren. Wie du bestimmt weißt, habe ich erst vor kurzem das Kommando über diese Legion übernommen und bin daher auch noch nicht dazugekommen, mich mit jedem Punkt auf meiner langen Liste zu beschäftigen. Aber ich kann dir versichern, dass auch der Bau des Amphitheaters darauf steht.“

    Livianus musste lachen, als er Lucillas Reaktion sah.


    „Nein! Keine politische Sache. Sie haben sich wirklich ineinander verliebt. Entschuldige, dass ich so damit rausgeplatzt bin. Ich dachte du hast ebenfalls eine Einladung bekommen. Aber sie wird wohl erst nach deiner Abreise aus Rom angekommen sein.“

    Livianus sah dem Tribunen und jetzigen Aedilis hinterher, ehe er sich wieder seiner Arbeit widmen wollte. Doch im nächsten Moment stand auch schon sein Scriba in der Türe und informierte ihn über einen weiteren Besucher, der im Stabszimmer auf ihn wartete. Also erhob er sich aus seinem Stuhl und machte sich auf den Weg ins Stabszimmer.

    Auch ich möchte mich anschließen. Hab mir auch zuerst überlegt etwas zu singen…..


    „And now, the end is near, and so I face, the final curtain…..“ *räusper*


    Naja… vielleicht doch nicht das passende! :D Also dann einfach so...


    Alles Gute auch von mir! :]

    Vorsichtig ließ Livianus seine Arme unter ihren zarten Körper gleiten und hob sie langsam hoch. Immer darauf bedacht ihren Kopf zu stützen und keine unnötigen ruckartigen Bewegungen zu machen, trug er sie anschließend zu seinem Bett, um sie langsam hinein zu legen. Als er das Gefühl hatte, dass sie eine halbwegs angenehme Position eingenommen hatte, ließ er sie wieder los und legte seine Hand auf ihre Stirn.


    „Miriam?! Was ist passiert? Hast du Schmerzen?“

    „Vielleicht kann ich dir in Germanien ja als kleine Ablenkung dienen. Ich habe vor mit dir mit zu kommen. Wenn einer meiner Brüder endlich eine Frau gefunden hat, dann möchte ich dieses Jahrhundertereignis keines Falls versäumen.“


    Livianus lachte und wandte sich dann in Richtung Atrium um Lucilla ins Haus zu führen.


    „In der Zwischenzeit fühle dich hier ganz wie zu Hause.“

    Der Scriba rutschte unruhig auf seinem Sessel hin und her und sah immer wieder zur Türe, die in das Officium des Legaten führte.


    „Es tut mir wirklich sehr Leid Magistratus. Wie gesagt ist der Aediles noch im Büro des Legaten. Ich fürchte, dass wir hier nicht stören sollten. Ich bitte dich noch um etwas Geduld. Wenn du möchtest, dann kannst du nebenan im Stabszimmer warten. Ich werde den Legaten sofort unterrichten, wenn seine Besprechung zu Ende ist.“


    Sim-Off:

    Dort können wir die Gespräche dann parallel führen. :)

    Ein ganz schlechtes Thema das der Primus Pilus hier ansprach, aber er konnte es nicht wissen. Livianus wurde unvermeidlich an Aemilia erinnert, versuchte die Gedanken im ersten Moment zu verdrängen, das Gespräch fortzusetzen gelang ihm jedoch nicht und daher schloss er es kurz und bündig mit zwei Sätzen ab.


    „Dann wünsche ich dir viel Glück. Meinen Segen als Patron von Artoria Medeia hast du. Gibt es sonst noch etwas, dass du besprechen möchtest?“

    Livianus kam an diesem Abend in sein Cubiculum. Draußen war es bereits dunkel und die aufgestellten Kerzen erhellten den Raum nur äußerst spärlich. Zuerst nahmen seine Augen den leblosen Körper, der in Mitten des Raums auf dem Boden lag, gar nicht wahr. Erst als sie sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten, sah Livianus mit entsetzen, dass jemand in seinem Zimmer lag. Es war Miriam! Er stürzte sofort zu ihr und kniete sich neben ihren zarten Körper, der zusammengekauert vor ihm lag. Vorsichtig drehte er sie auf den Rücken.


    „Miriam! Miriam!“

    Livianus schmunzelte und dachte im ersten Moment gar nicht daran, seine Cousine wieder los zu lassen und so hielt er sie weiter in seinen Armen.


    „Du kannst natürlich hier im Praetorium bleiben. Die Sklaven werden dir ein Gästezimmer herrichten. Keine Sorge – die Regel bezüglich der Frauen im Castellum habe ich etwas entschärft, als ich hier Legat geworden bin.“


    Als sie ihm so strahlend anlächelte, drückte er sie noch einmal fest an sich und ließ dann von ihr ab.


    „Danke für das Kompliment. Auch du siehst wie immer bezaubernd aus Lucilla. Dein Verlobter scheint dir gut zu tun.“

    In diesem Moment erreichte Livianus das Praetorium. Er hatte in der Principia noch schnell einen Bericht an Rom fertig geschrieben und war dann die wenigen Meter vom Stabsgebäude zu seinem Haus herüber gegangen. Lächelnd und mit offenen Armen ging er auf Lucilla zu.


    „Lucilla! Wie schön dich zu sehen! Lass dich umarmen.“

    Grundsätzlich war dies ein interessanter Vorschlag und LIvianus brauchte eine Minute um darüber in Ruhe nachzudenken, ehe er dem Centurio eine Antwort gab.


    „Hmmm… Eine wirklich gute Idee. Ich werde dies beim Kaiser oder im Senat zur Sprache bringen und persönlich für die Kosten dieser Renovierung aufkommen. Sobald ich hier nähere Informationen habe, werde ich sie dir mitteilen. Hab also noch etwas Geduld.“


    Dann kam die Artoria Medeia zur sprache. Livianus sah seinen Untergebenen verwundert an.


    “Ich wusste gar nicht, dass ihr so eng in Kontakt steht Plautius?! Oder ist es eine Bündnisehe zwischen euren Familien?“