Beiträge von Marcus Decimus Livianus

    Livianus lachte.


    "Nur das unsere germanischen Wälder vor den Toren Tarracos gelegen sind. Aber ich kann dich beruhigen. Nun bin ich doch schon einige Zeit hier und bis jetzt kann ich dir leider von keinem Abenteuer berichten. Aber vielleicht hatte Primus mehr Glück."


    Er sah zu seinem anderen Bruder Magnus.

    Livianus lächelte bei den Gedanken an seine Heimat.


    "Ich vermisse beides manchmal. In Tarraco habe ich meine Kindheitverbracht, bin in die Legio eingetreten und habe dort eine Jugendzeit erlebt. Auch an Roma habe ich schöne Erinnerungen, die ich nicht missen möchte."


    Einen kleinen Moment schwälgte er noch weiter in den Erinnerungen, ehe er Valeria wieder ansah.


    "Hast du eigentlich schon einmal darüber nachgedacht den Cultus Deorum zu verlassen und dich vielleicht anderen Dingen zu widmen. Hier in Colonia Claudia Ara Agrippinensium gibt es zum Beispiel einge freie Stellen in der Verwaltung."


    Fragend sah er sie an.

    Livianus wusste im ersten Moment nichts mit der Reaktion des Priesters anzufangen und sah ihm etwas verdutzt an. Doch gleich darauf riss er entsetzt die Augen auf und seine Mine verfinsterte sich. Seine Stimme wurde lauter und nahm einen gewissen Befehlston an.


    „Pontifex! Setz dich wieder!“


    Seine Augen funkelten den Priester wütend an, doch er hielt sich noch so gut er konnte zurück. Wie konnte dieser Priester es nur wagen, Valeria mit solchen Vorwürfen zu belasten. Livianus Tonfall wurde nun etwas schärfer.


    „Du bist wohl von allen guten Geistern verlassen! Wie kannst du es wagen Valeria die Schuld am Tode ihres Kindes zu geben. Und was soll dieses dumme Geschwätz, dass sie Rom ins Verderben stürzt. Ich rate dir - Hüte deine Zunge und beruhige dein Gemüt bevor du es bereust.!“

    Livianus atmete tief durch, als er seine Erinnerungen auffrischen musste. Blieb aber ruhig und sprach weiter.


    "Bei mir im Castellum. Sie hat eine Fehlgeburt erlitten. Das Kind kam bereits tot zur Welt."

    Als sie gegangen war, sah sich Livianus noch einmal im Speisesaal um und schüttelte lächelnd den Kopf. Miriam hatte sich zwar verändert, aber ihr Temperament war eindeutig geblieben. Er rief nach einigen Haussklaven, die sich um die Verwüstung kümmern sollten und machte sich dann auf den Weg in sein Arbeitszimmer.

    Livianus ließ seinen Blick wieder über ihren Körper schweifen, als sie sich erhob und hinüber zu dem anderen Stuhl ging.


    "Er sollte in den nächsten Tagen eintreffen. Ganz genau kann ich dir das leider auch nicht sagen. Und was deine Angst betrifft.... um ehrlich zu sein, habe ich auch ein mulmiges Gefühl in der Magengegen, wenn ich daran denke. Er wird alles andere als erfreut sein. Aber im Gegensatz zu ihm, können wir uns zumindest darauf einstellen."

    Livianus war ziemlich überrascht, als ihm die kleine Sklavin um den Hals viel und legte nur sehr zögerlich seine Arme um sie.


    "Schon gut."


    Als die beiden wieder voneinander abließen, zog sich Livianus seinen Senatorenring vom Finger, nahm Miriams Hand, legte ihn hinein und schloss sie vorsichtig wieder.


    "Wenn dich die Wachen aufhalten sollten, dann zeige ihnen diesen Ring. Sie werden dich dann passieren lassen."