Beiträge von Marcus Decimus Livianus

    Livianus hing an den Lippen des Consuls, der das Testament laut verlas. Als dieser geendet hatte, spürte er die Blicke seiner Klienten und Anhänger, die vom Consul zu ihm wanderten. Er blickte durch die Runde und sah wie auch so manch anderer Senator, fast schon hilfesuchend wirkend, den Blick des eigenen Patrons suchte. Der Stadtpräfekt überlegte noch einmal, ob er sich tatsächlich nicht verhört hatte und gab seinen Anhängern mit einem kurzen Handzeichen zu verstehen, dass sie nun Ruhe bewahren sollten, denn es das erste ungläubige Gemurmel breitete sich bereits in der Halle aus.


    Der Senat sollte sich also selbst einen neuen Princeps wählen? Die schlimmsten Befürchtungen, die Livianus gemeinsam mit Vala und seinem Klienten Silanus nach dem Tod des Kaisers ausgesponnen hatte, wurden in diesem Moment war. Auch die Entscheidung die Stadttore geschlossen zu halten, war nun letztlich die Richtige gewesen. Der Decimer atmete tief durch und sah dann fragend zu Vala, den er in diesem Moment nicht um seine Position beneidete.

    Am Weg vom Atrium zur Curie war alles wie geplant verlaufen und seine Offiziere und Männer hatten gute Arbeit geleistet. Nun sorgten sie auch außerhalb des Senats für Platz und Ruhe. Da keiner wusste, was in dem Testament stand und welchen Zündstoff es mitunter bot, war der Stadtpräfekt auf Nummer Sicher gegangen und hatte den Platz vor der Curie weiträumig sperren, sowie die Wachmannschaften an den Stadttoren verstärken lassen.


    Nun sah der Decimer jedoch wie alle gespannt auf die Vestalin, die in diesem Moment das Testament an Vala übergab. Wie bei den meisten, konnte man auch aus seinen Gesichtszügen die Anspannung lesen. Es war ein entscheidender Moment für Rom und das ganze Reich. Wem hatte Palma zu seinem Nachfolger bestimmt? Hat er überhaupt einen Nachfolger in seinem Testament benannt? Diese wichtigste aller Fragen konnte am heutigen Tag einen Bürgerkrieg auslösen oder für Rom in Frieden und Wohlstand führen.

    Dies ist die Amtsstube des Aquarius G. Sergius Plautus



    Der Aquarius ist ein Mitarbeiter des Curator Aquarum. Er kann sowohl als Wasserbauer für die Wartung von Brunnen und Aquädukten sowie die Verlegung von Anschlüssen in einer Regio oder der Stadt Rom verantwortlich sein, als auch als Scriba bei administrativen Aufgaben und Tätigkeiten der Wasserversorgung dienen.

    Eigentlich hätte es gereicht, wenn der Curator einen Schreiber vorbei geschickt hätte, doch da der neue Angestellte der Curie selbst gekommen war, nickte Livianus einverstanden.


    "Nun Sergius, der Curator wird gewiss alles notwendige mit dir abgeklärt haben. Ich vertraue seinem Urteilsvermögen. Wenn er bereits sein Einverständnis zu deiner Aufnahme in die Dienste der Curia Aquarum gegeben hat, dann soll es mir Recht sein. Mein Scriba wird deine Ernennungsurkunde vorbereiten. Ich wünsche dir alles Gute für deine kommenden Aufgaben."


    Natürlich würde der Scriba des Präfekten noch einmal im Officium des Curators nachfragen, bevor er die Urkunde ausstellte. Schließlich konnte ja sonst jeder vorbeikommen und behaupten, er hätte sich bereits das Einverständnis Sedulus geholt. Doch da auch dieser eine positive Rüchmeldung bekommen würde, stand einer Aufnahme des Sergius in die Dienste Roms nichts mehr im Wege.

    Der alte Decimer ließ seinen Sohn in aller Ruhe erzählen und hörte schweigend zu. Er erinnerte sich daran, dass Flavius Gracchus bei seiner Rückkehr nach Rom Gast in der Casa Decima war und dass Seiana erwähnte, dieser habe die Gens während und nach der Zeit des Bürgerkriegs sehr unterstützt. Doch der Kontakt war kurz danach irgendwie abrupt abgebrochen und da Livianus ohnehin mit dem Wahlkampf beschäftigt war, hatte er auch keine Zeit sich darüber Gedanken zu machen, warum der Flavier ihm offensichtlich auch im Senat aus dem Weg ging. Vor allem aber beschäftigte ihm damals die bis heute unbeantwortet gebliebene Frage, welche Verbindung zwischen dem Flavier und seinem Sohn herrschte.


    Bei den Schilderungen über das geheime Treffen, schüttelte Livianus hin und wieder verständnislos den Kopf. Nicht, dass er sich etwas anderes erwartet hätte, immerhin hatte er Palma als Consul und Praefectus Urbi oft genug selbst in Besprechungen hautnah miterlebt und wusste, dass Diskussionen mit dem Mann mitunter schwierig, wenn nicht sogar fast unmöglich waren. Doch auch sein Sohn war kein einfacher Diskussionspartner. Auch das kannte er aus eigener Erfahrung. Nichts desto trotz hatte Palma klar und deutlich zum Ausdruck gebracht, dass Serapio rehabilitiert war und jedes Ritteramt bekleiden konnte, dass ihm zustand und wofür er sich eignete, nur nicht eben jenes des Praefectus Praetorio. Es war bestimmt eine große Enttäuschung für seinen Sohn, doch der alte Decimer erwischte sich auch bei dem Gedanken, ob er in der gleichen Situation nicht ähnlich wie Palma entschieden hätte. Einen Mann zum Kommandeur der eigenen Leibwache zu ernennen, der offen gegen einen selbst aufbegehrte, war keine wirklich logische oder besonders glückliche Entscheidung. Dennoch stand es Livanus nun zumindest frei für seinen Sohn jedwedes andere Amt anzustreben, dass ihm in den nächsten Wochen unterkam.


    Livianus wollte gerade ansetzen eine Verbindung zwischen Serapios letztem Satz über Palmas Abfertigung von Gracchus und seinen eigenen Beweggründen für so manche Entscheidungen und Handlungen herzustellen, als Serpaio plötzlich das Thema wechselte, sein Mitkommen bekräftigte und auch einen "Freund" erwähnte. Aus seinen Gedanken gerissen sah der Decimer seinen Sohn etwas irritiert an.


    "Ein Freund? Welcher Freund?"

    Der Stadtpräfekt nickte zufrieden. Natürlich hatte er vor diesem Gespräch bereits Erkundigungen eingeholt und auch von anderen Seiten bereits von den ausgezeichneten Eigenschaften in Punkto Ausbildung des nun frischgebackenen Centurios gehört. Die bekräftigte umso mehr seine mehr oder weniger bereits getroffene Entscheidung.


    "Sehr schön. Dann wirst du bestimmt auch nicht von meiner Idee abgeneigt sein, vorläufig die Ausbildung als verantwortlicher Centurio zu übernehmen?"

    Zitat

    Original von Titus Duccius Vala
    Bis er einen Klopper raushaute, der Vala unwillkürlich erstarren ließ. Es brauchte schon einen nicht unerheblichen inneren Kraftakt, um den Praefectus Urbi nicht ungläubig anzustarren.
    Nicht genug dessen, dass Vala kein Anhänger des Mannes war, der sich ihm im Carcer als tagträumerischer Volltrottel präsentiert hatte, der dummerweise mit einem gewissen militärischen Talent gesegnet worden war... die ganze Sache besaß auch eine gewisse politische Sprengkraft.
    "Decimus... strebst du nach der Kaiserkrone?" , ging Vala schließlich in die Vollen, auch wenn ihm die Frage reichlich dämlich vorkam: warum sollte der Decimus (der bereits die Kontrolle über die Urbaner hatte) jetzt auch nach Einfluss bei den Prätorianern streben?
    Natürlich brachte Vala das in eine gewisse Bedrouille: er war kein Freund des Decimus Serapio und die zuvor äußerst strapazierte Beziehung zum urbanen Praefecten war auch noch nicht allzu lange wieder gekittet. Welche Optionen hatte er also?
    Dass der Decimus, sollte er sich tatsächlich für diesen Coup entscheiden, Valas Meinung nach recht wenig Chancen hatte diesen längere Zeit zu überlegen musste ja noch lange nicht dessen Meinung sein. Allerdings wäre dann Bürgerkrieg vorprogrammiert... und Vala war sich nicht sicher, ob er sich dann auf die Seite des Decimus stellen wollte. Andererseits: hatte er hier denn überhaupt ne Wahl?


    Die plötzliche Frage des Consuls traf den Decimer vollkommen unerwartet, auch wenn er sie ihm nachhinein als durchaus logisch und nicht als vollkommen unbegründet betrachtete. Sofort hob Livianus beschwichtigend die Hände.


    "Natürlich nicht! Dieser unsägliche Zwist zwischen Palma und meinem Sohn hat nun ein unerwartetes Ende gefunden und ich sehe keinen Grund diese Chance nicht wahr zu nehmen. Ich denke ihr versteht das.


    Zusätzlich hat mir mein Sohn von einem Treffen mit Palma berichtet, das wohl vor kurzem stattgefunden hat. Praetorius Flavus Gracchus vermittelte dabei offenbar und diente auch als Zeuge. Palma hat Serapio im Zuge dieses Treffens vollkommen rehabilitiert."


    Fragend sah der Decimer zu seinem Klienten Silanus, ob auch dieser etwas von dem Treffen und der Rehabilitation seines Sohnes wusste.

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    Der Optio nickte zufrieden, nachdem der neue Rekrut die Worte flüssig und fehlerlos wiederholt hatte.


    "Sehr gut! Ab sofort bist du ein Tiro der Cohortes Urbanae. Willkommen in den Reihen der römischen Stadtkohorten! Es ist eine große Ehre hier zu dienen und du wirst deine Entscheidung gewiss nicht bereuen. Wir repräsentieren die Macht des Kaisers in seiner Hauptstadt und nur uns und den Prätorianern ist es gestattet, innerhalb der Stadtmauern Waffen zu tragen. Den ersten Schritt dorthin hast du nun getan. Bis zu deiner endgültigen Übernahme in den aktiven Dienst dauert es zwar noch eine Weile, doch die Grundausbildung ist schaffbar.


    Ich nehme an der Rekrutierungsoffizier hat dich angewiesen im Anschluss gleich ins Armamentarium zu gehen, um deine Ausrüstung abzuholen. Also los Tiro! Weggetreten!"





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    Der "Witzbold" grinste anfangs noch breit, ehe er die schlagfertige Antwort des Neuen verinnerlicht hatte. Er wollte bereits ansetzen, dem Neuen etwas - vermutlich für diesen ebenso nutzloses - zu erwidern, als der diensthabende Optio mit den beiden Ehrenwachen um die Ecke bog. Vor der Principia hatte eben die Wachablöse stattgefunden und daher war das Fahnenheiligtum für einen kurzen Moment unbesetzt gewesen.


    Als der Miles den Optiostab erblickte, den er schon das Eine oder andere Mal selbst zu spüren bekommen hatte, salutierte er nur rasch und ließ den Neuen alleine vor dem Fahnenheiligtum zurück, den er mit einem bösen Blick und einem scharf geflüsterten "Wir sehen uns noch." verabschiedete.


    Während die beiden Ehrenwachen links und rechts des Fahnenheiligtums Position bezogen, trat der Optio auf den Octavier zu.


    "Salve Bürger! Du bist gewiss hier um deinen Eid abzulegen."


    Es war mehr eine Feststellung als eine Frage, denn warum sollte sich sonst ein Zivilist in das Fahnenheiligtum der Stadtkohorten verirren. Der Optio trat, natürlich ohne vorher auf eine Antwort zu warten, vor das Fahnenheiligtum und erhob feierlich seine Stimme.


    "Also sprich mir nach. IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA.*"



    Sim-Off:

    *Es schwören aber die Milites, dass sie alles entschlossen ausführen werden, was der Imperator Caesar Augustus befehlen wird, dass sie niemals den Dienst verlassen werden und den Tod für den römischen Staat nicht scheuen werden.


    Der Cornicularius meldete den Centurio beim Präfekten an und bat diesen dann weiter. Livianus erwartete seinen Offizier bereits.


    "Salve Centurio! Bitte tritt näher und steh bequem. Ich nehme an, du wirst von deiner Beförderung bereits erfahren haben. Ich möchte dir noch einmal persönlich dazu gratulieren.


    Bisher warst du als Optio der Ausbildung neuer Rekruten zugeteilt, wenn ich richtig informiert bin. War es eine Tätigkeit, der du gerne nachgegangen bist?"

    Zitat

    Original von Decima Helena
    Helena betrachtete den Dominus und seinen Krug in der Hand. Die Reise hatte sie sehr durstig gemacht.
    Ein kleiner Schluck Wein wäre genau das richtige!
    Sie warf einen kurzen Blick in die culina, schließlich würde sie für eine Weile hier leben. Helena war keineswegs schüchtern, jedoch war alles in diesem Haus neu und ungewohnt.


    Die junge Frau musste nicht lange warten, da stand auch bereits der Hausherr im Atrium, um sie in Rom willkommen zu heißen. Mit einem freundlichen Lächeln schritt er auf sie zu.


    "Salve und Willkommen in Rom...... Helena, wenn ich die Sklavin richtig verstanden habe? Ich muss mich dafür entschuldigen, dass du mich ein wenig unvorbereitet antriffst, allerdings hat mich niemand darüber in Kenntnis gesetzt, dass du heute hier eintriffst. Du bist die Tochter von Decimus Corbulo?"

    Zitat

    Original von Sergia Fausta
    Er wollte es versuchen. Sehr schön! Denn ich selbst hatte ja mit dem Militärs ansonsten eher weniger zu schaffen. Aber wenn so ein gestandener Consular und Stadtpräfekt mit so einem kleinen Anliegen seine Klientin betreffend ankäme, dann stünden die Erfolgschancen bestimmt schon deutlich besser!
    Im Gegenzug hatte nun auch mein Patron noch eine Bitte an mich. Einer seiner anderen Klienten wollte Stationarius hier in Italia werden. Ich nickte. Denn wenn ich hoffentlich eh bald dem Cursus Publicus in Richtung Palatin "Adieu!" sagte, dann konnte es mir ja eigentlich ganz gleich sein, mit wem sich die Post da nach mir herumzuschlagen hätte. (Memo an mich selbst: Marcus Artorius Rufinus einstellen.) "Hat er irgendwelche Präferenzen, wo er in Italia tätig sein möchte? Dann könnte ich mich im Vorfeld schonmal informieren, ob die betreffende Mansio freie Stationarii-Stellen hat oder nicht.", erkundigte ich mich und erklärte meine Frage auch gleich. "In Mantua und Ostia zum Beispiel, das weiß ich zufällig aus dem Kopf, suchen wir noch Personal, während ich in Misenum gerade vor zwei Tagen erst personelle Veränderungen vorgenommen habe." Da wollte ich also nicht gleich schon wieder etwas verändern. Ich ließ eine kurze Pause, dann zuckte ich mit den Schultern. "Ansonsten kann sich dieser Artorius Rufinus gerne in meinem Officium der Sedes administrationis Italiae einfinden." Wann? "Sagen wir gleich morgen? Zu Beginn der achten Stunde?" Um diese Zeit kam ich normalerweise von meiner Mittagspause, war entspannt und hatte einen Kopf für solche Dinge. Außerdem hätte mein Patron genug Zeit in seiner morgendlichen Salutatio diesen Termin an den Artorius weitergeben. "Wäre das okay?"


    "Da er wie gesagt seine Familiencasa hier in Rom übernimmt, nehme ich an, dass er wenn möglich auch in der unmittelbaren Umgebung von Rom seinen Dienst verrichten möchte. Doch am besten du fragst ihn das bei diesem Termin selbst. Wenn es bei dir gleich morgen ginge, dann wäre das wunderbar. Ich werde dann gleich einen Boten losschicken, der ihm zu diesem Termin übermittelt. Ich danke dir, meine Liebe."

    "Eine Decima aus Achaia?" sagte Livianus sichtlich überrascht. "Ich bin sofort da."


    Mit diesen Worten wandte er sich wieder dem Brief zu, den er gerade in Händen hielt und die wenigen Zeilen noch zu Ende lesen wollte, ehe er sich dem unerwartetem Gast widmete.

    Der Schreiber meldete den nicht unerwarteten Besucher beim Präfekten und bat diesen dann weiter. In den geräumigen Amtsräumen wartete der Decimer bereits, hinter seinem Schreibtisch sitzend, auf den Prätorianeroffizier und begrüßte diesen musternd, als er eintrat.


    "Salve Centurio! Du hast um einen Termin bei mir angesucht, jedoch ging aus deinem Schreiben nicht hervor, ob ich dich als Privatmann oder als Offizier der Prätorianer empfangen darf. Bitte nimm Platz und sag mir also, was dich heute zu mir führt."


    Der Stadtpräfekt deutet auf einen der beiden leeren Stühle, die vor seinem Schreibtisch standen.

    "Der Prätorianerpräfekt... Achja!"


    Dieser Erkenntnis, die nun auch dem Decimer wieder einschoss machte die Angelegenheit nicht einfacher. Denn auch sein eher bescheidener Kontakt zu diesem Mann war bisher rein formell und von Amtswegen gewesen. Dennoch nickte er zuversichtlich.


    "Nun, ich werde sehen was ich diesbezüglich für dich tun kann."


    Zeitglich viel ihm auch etwas ein, dass er bei dieser Gelegenheit an seine Klientin herantragen wollte.


    "Ehe ich es vergesse. Da ich davon ausgehe, dass deiner Berufung an den Kaiserhof nichts im Wege stehen wird, hätte auch ich noch eine Bitte, die du mir nach in der Zwischenzeit als Postpräfektin von Italia erfüllen könntest. Ein anderer Klient von mir, ein Neuer, Marcus Artorius Rufinus hat sein Ansinnen an mich herangetragen als Stationarius in Italia tätig zu werden. Ich habe ihm versprochen seinen Namen dir gegenüber zu erwähnen. Er scheint mir ein guter und vielversprechender junger Mann zu sein, den ich bei seiner Karriere gerne etwas unter die Arme greifen würde. Er ist vor kurzem nach Rom gezogen, wo er die Casa seiner Familie übernommen hat. Darf ihn dir bei Gelegenheit vorbeischicken, dass du ihn dir ansiehst und schaust, ob du ihm bei einem Einstieg in den Cursus Publicus helfen kannst?"

    Natürlich war der Decimer daran interessiert seine Klienten auf wichtige Posten zu bringen und dadurch wiederum seinen eigenen Einflussbereich noch mehr zu vergrößern, als er ohnehin schon durch sein eigenes Amt war. Daher erübrigte sich jegliche Diskussion über minderwertigen Ritterposten auch. Mit Silanus Unterstützung würde er die Sergia schon an den Kaiserhof hieven. Ein weiterer Klient mit zukünftigen Aufstiegschancen - und die hatte Fauste allemal - in der kaiserlichen Administratio zu wissen kam ihm sogar sehr gelegen. Immerhin war sein iunischer Klient schon einige Zeit dort und bot sich aufgrund seines Werdegangs ebenso für höhere Aufgaben an. Vielleicht konnte er die Sergia in der Zwischenzeit ja als Nachfolgerin positionieren. Die weitere Bitte hingegen, sah er, obwohl sie verhältnismäßig kleiner war, als jene um ein Amt am Kaiserhof, als ein wenig komplizierter an. Er überlegte kurz, ehe er ein weniger zurückhaltender antwortete, als zuvor.


    "Zweifellos hast du eine solche Auszeichnung verdient Sergia. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob ich dazu die richtigen Kontakte habe. Du unterstehst dem Curator Rei Publicae nicht war?"