Das geschäftige Treiben schien dieser Tage in dem Hause der Decimii gar nicht enden zu wollen. Die Sklaven waren damit beschäftigt Platz für erwarteten Gäste zu schaffen, die Räume so zu gestalten wie die Brautleute es gern wollten und das Haus nach außen wie in den Innenräumen zu schmücken und zu dekorieren. Vor zwei Tagen hatte man damit begonnen die Blumengestecke, -arrangement und -sträuße an die dafür bestimmten Orte zu verteilen oder zu befestigen. Dann mussten natürlich genügend Sitzgelegenheiten angeboten werden. Da es noch immer angenehm warm in der Stadt am Tiber war, hoffte man auch für die Feierlichkeiten auf gutes Wetter und die Möglichkeit draußen zu feiern. Sollte es allerdings plötzlich auf schlechtes Wetter schwenken, wollte man natürlich auch darauf vorbereitet sein. Im Grunde wurde also sogar fast doppelt geplant und eingedeckt. Da ja schließlich auch nicht einfach irgendjemand heiratete, wollte man sich nicht lumpen lassen. Während also ein Teil der Hausbediensteten sich mit der Ausstattung der Feierstätten beschäftigten, beschäftigte sich die andere Hälfte in der culina. Soweit es ging wurden die Mittel und Ressourcen der familieneigenen Betriebe genutzt. Die Braten wurden bereits einige Tage zuvor eingelegt damit sie auch gut durchzogen, die Dinge vorbereitet, die man nicht erst am Tag vor den Feierlichkeiten oder noch am Tag zubereiten musste. Alles in Allem war eine ganze Menge zu tun.
Da Vespa und auch Livianus bereits schon verheiratet waren, hatte man sich dazu entschieden einige Dinge auszulassen und anders zu gestalten ohne natürlich den Ablauf wirklich umzustellen. Die Feierlichkeiten fanden komplett in der Casa Decima statt. Zum einen hatten die Aelii noch keine eigene Wohnstätte erhalten und zum anderen wollte man die Gutmütigkeit und Gastfreundschaft der Germanicii nicht über Gebühr strapazieren. Es wurde also auf den Brautzug verzichtet. Bereits in ihrem Zimmer in ihrem neuen zu Hause wurde sie von ihren eigenen Sklaven und denen ihrer neuen Familie hergerichtet. Gemäß dem Brauch war sie eingekleidet worden. Nebenher hatte sie natürlich als bereits erfahrene Domina auch die Vorbereitungen im Blick gehabt und überwacht. Das ließ sie sich nicht ganz nehmen dort ihre Finger auch schon im Spiel zu haben. Man merkte jedoch ganz deutlich dass dieser Haushalt schon die ein oder andere größere Feierlichkeit ausgerichtet hatte und damit recht erfahren umging.
Die Auspizien am Morgen fanden im Garten der Casa statt. Ebenso die Eingeweideschau. Es war kein Makel daran zu erkennen und auch die Auguren hatten keine bösen Vorzeichen ausmachen können. Danach erfolgten dann die Opfer an Iuno, Tellus, Ceres. Als dann auch das geschehen war, äußerten sie beide die Absicht diese Ehe einzugehen. Damit war der offizielle Teil geschafft und es konnte gefeiert werden. Man servierte eine große Vielzahl an verschiedenen Speisen wie zum Beispiel gedünstete oder gebratenes Gemüse, geschmortes Fleisch, gefüllte Eier, in Honig eingelegtes Obst und so vieles mehr. Als Getränke, wurde verdünnter Wein, Rosenwasser oder Säfte angeboten. Es sollte den Gästen an nichts mangeln. Die Feierlichkeiten gingen bis lang in die Abendstunden hinein und noch weiter nachdem sich die Brautleute zurückgezogen hatten.
Am nächsten Morgen waren einige Gäste erneut eingeladen worden. Neben den Verwandten auch jene, die sie gern noch mal als Gast zugegen haben wollten oder ihre Freunde. Nun war es offiziell Vespas erstes Essen. Erneute wurde geopfert ehe die nächsten Speisen reichhaltig präsentiert wurden. Neben gedünstetem Fisch und gebratenem Fleisch, gab es mit Honig gewürztes Gemüse, dazu Brot und Moretum. Ein Brei auch Kichererbsen mit vielen Gewürzen sollte das Angebot komplettieren. Natürlich durfte auch das Obst nicht fehlen. Bei den Getränken wurde das Angebot vom Vortag wieder aufgegriffen. Nachdem Vespa noch ein paar letzte Änderungen selbst im Raum vorgenommen hatte, konnten die Gäste nun kommen.