Beiträge von Marcus Decimus Livianus

Livianus kam vom Palast und stürmte zum Zimmer von Aemilia. Aufgeregt klopfte er an die Türe.

„AEMILIA! AEMILIA! BIST DU DA?“

Nach dem Truppenappell betrat Livianus zum ersten Mal sein neues Officium. Es war geräumig und ziemlich geschmackvoll eingerichtet. Ein Ort also, an dem er sich bestimmt Wohl fühlen würde. Er legte sein Gladius auf ein Abstelltischchen und trat zum Schreibtisch. Crassus würde bestimmt jeden Moment kommen.

Livianus wandte sich zu Crassus.

„Ich danke dir Crassus. Die Männer können nun wieder abtreten. Würdest du anschließend noch ein mein Officium kommen?“

Livianus trat vor die angetretenen Soldaten.

„Soldaten der Cohortes Urbanae! Die meisten von euch werden sich nun wunder, was das hier zu bedeuten hat. Mein Name ist Marcus Decimus Livianus und ich wurde von unserem Kaiser zum neuen Kommandeur der Cohortes ernannt. Damit ihr euch ein kurzes Bild von eurem neuen Chef machen könnt, kurz zu mir - Ich stamme aus Hispania, habe dort mein halbes Leben bei der Legio IX gedient und mich vom einfachen Probatus zum stellvertretenden Legionskommandanten hochgearbeitet. Ich habe beim Ibereraufstand gekämpft und wurde vom Kaiser mit der Corona Obsidionalis ausgezeichnet. Nun freue ich mich auf diese neue Herausforderung und bin Stolz darauf, diesen ehrenvollen Posten zu bekleiden.“

Livianus sah in die Runde.

„So wie ich es bin, seid Ihr alle euch bestimmt bewusst, dass wir einem Eliteverband des Exercitus Romanus angehören! Wir sind für den Schutz der Hauptstadt unseres Reiches und für die Sicherheit der in ihr lebenden Bürger verantwortlich. Es ist eine verantwortungsvolle, aber auch wichtige und ehrenhafte Aufgabe. Das bedeutet aber auch, dass wir immer im Mittelpunkt der Öffentlichkeit und des römischen Alltags stehen. Bei einem öffentlichen Auftritt unseres Imperators in Rom, sind wir gemeinsam mit den Prätorianern vor Ort um für Sicherheit zu sorgen. Bei Festveranstaltungen oder bei öffentlichen Spielen sind wir es, die für einen reibungslosen Ablauf garantieren. Wenn jemand ein Verbrechen in den Straßen unserer Stadt verübt, dann werden wir versuchen es zu verhindern, oder den Schuldigen zu finden und ihn der Gerichtsbarkeit zu übergeben. Wir sorgen für Recht und Ordnung in Rom.“

Er hielt einen Moment inne.

„Und sollte es je zur Schlimmsten aller unserer Aufgaben kommen, dann stehen wir auf den Mauern unserer geliebten Hauptstadt und werden sie bis zum letzten Mann verteidigen. Daher darf man sich als Soldat der Cohortes Urbanae keinerlei Fehler erlauben. Wir sind etwas Besonderes unter allen Truppenverbänden des Reiches. Wir schützen und wir sichern das Herz des Imperiums. Dies sind unsere Hauptaufgaben. Daher ist die Ausbildung bei den Cohortes Urbanae eine der Härtesten und Schwierigsten aller Einheiten. Denn wenn es darauf ankommt und Rom uns braucht, sind wir jederzeit bereit, unsere Pflicht zu tun und - sollte es nötig sein - für Rom unser Leben zu geben.“

"ROMA VICTOR!"

Livianus sah noch einmal in die Runde und in die Gesichter seiner neuen Soldaten. Er hoffte, dass seine kurze Ansprache die gewollte Wirkung erbracht hatte und die Männer nun die Einstellung ihres neuen Kommandeurs kannten.

Livianus nickte lächelnd und zwinkerte seinem alten Freund unmerklich dabei zu.

„Danke Princeps. Ich möchte ein paar Worte an die Männer richten.“

Livianus lachte.

„Teuer?.... Ich bin jetzt pleite mein Schatz.“

Dann sah er gespannt zu Falco. Er hatte selbst keine Ahnung, wie eine Verlobung vor sich ging.

Livianus betrat den Exerzierplatz, wo die Soldaten der Cohortes Urbanae, die gerade nicht Dienst hatten, bereits in Reih und Glied angetreten waren. Er stellte sich vor die Truppe und wartete auf die Meldung des Kommandierenden.

Heute war es soweit und Livianus übernahm offiziell das Kommado über die Cohortes Urbanae. Langsam und stolz betrat er die Castra. Da er noch kein Senator war und somit nicht der Praefectus, trug er die Uniform eines Tribunen. Die Torwache lies ihm passieren und er machte sich auf den Weg zum Exerzierplatz.

Livianus hielt sie etwas zurück.

"Aber Aemilia! Ich war doch gerade erst bei ihm und er sagte, dass wir darüber reden sollen. Ich kann doch nicht schon wieder hinein!"

"Natürlich Consul!"

Livianus verneigte sich und verlies das Officium.

"Das auch, aber nicht nur..."

Livianus schmunzelte.

"Wir sollen zu ihm kommen und uns über einen Verlobungstermin unterhalten."

Er war gespannt wie Aemilia nun reagierte.

"Nein Consul. Im Moment nicht. Wir werden uns nun ohnehin öfter sehen."

Livianus lächelte.

"Wenn das alles wäre, dann suche ich Aemilia?"

Ein Bote trat ein und übergab Crassus ein Schreiben.

Livianus grinste.

"Rate mal...."

„Ich war gerade bei deinem Bruder.“

Er grinste über beide Ohren.

„Ich habe mich bei ihm zum Dienst gemeldet und wir haben über einiges geplaudert.“

Er drückte sich fest an sich und gab ihr einen Kuss.

"Ich danke dir."

Na hoffentlich würde der Brief wenigstens ankommen, dachte sich Livianus und verabschiedete sich.

Livianus schüttelte den Kopf und kramte die 5 Sesterzen aus einem Beutel.

„Hier bitte. Eine normale Zustellung reicht.“

Weit war es mit uns gekommen, wenn nun schon ein gewählter Magistrat – und in diesem Falle noch dazu der Consul – für ein amtliches Schreiben Postgebühren zahlen musste. Aber es half ohnehin nichts, mit diesem Postboten zu streiten.

Livianus konnte es im ersten Moment nicht glauben, als der Kaiser ihm zum Kommandanten der Cohortes Urbanae ernannte und wollte sich gerade für sein Vertrauen und für diese ehrevolle Aufgabe bedanken, als sich Hungaricus zu Wort meldete. Enttäuscht über Hungaricus Einwand sah er zuerst zu diesem und dann wieder fragend in die Richtung des Kaisers.

Livianus trat in das Postofficium.

"Salve! Ich habe hier ein Schreiben im Auftrag des Consuls."

Er legte es auf den Tisch.