Beiträge von Marcus Decimus Livianus


    Livianus ging zu den beiden und hörte schon beim Näher kommen die Worte seines Cousins. Er konnte sich ein grinsen nicht verkeifen.


    „Meridius! Du machst mich noch ganz verlegen mit deinen ganzen lobenden Worten!“


    Dann wandte er sich zu Meridius Gast.


    „Marcus Decimus Livianus - freut mich euch kennen zu lernen.“

    Es war spät geworden als Livianus in der Casa eintraf. Eigentlich war ihm nicht nach einer Feier und er war bereits ziemlich Müde, aber dennoch überwand er sich einen Anstandsbesuch zu machen. Es waren schon ziemlich viele Gäste anwesend und Livianus bahnte sich seinen Weg durch die teilweise unbekannten Gesichter.

    Ihre Schritte wurden langsamer und Livianus merkte, dass sie sich bei diesen Thema unwohl fühlte. Instinktiv und ohne darüber nachzudenken ging er etwas näher an sie heran bis ihre Arme leicht aneinander streiften.


    „Es tut mir leid. Ich wollte keine traurigen Erinnerungen wecken. Wenn es dich nicht all zu sehr kränkt, dann würde ich gerne etwas mehr über dich erfahren. Erzähle mir wie dein Leben bisher verlaufen ist.“

    Livianus und Evana gingen eine Weile, ohne ein Wort zu sagen, neben einander her. Er wusste nicht recht, wie er mit dieser neuen Situation umgehen sollte. Zum einen hatte er noch nie einen eigenen Sklaven besessen und zum anderen hatte er sich noch nie Gedanken über einen Sklaven gemacht. Doch nun hatte er eine Sklavin getroffen, die ihn auf eine unerklärliche Art und Weise in ihren Bann gezogen hatte. Er versuchte bei jeder Gelegenheit einen kurzen Blick in ihre Richtung zu erhaschen. Sie war wunderschön – das Kleid seiner Cousine unterstrich ihre Schönheit auch noch. Niemand der ihnen entgegen kam und die beiden sah, würde auf die Idee kommen, dass Livianus hier mit einer Sklavin spazieren ging. Er blickte zu ihr auf.


    „Du hast also gesagt, dass du aus Griechenland kommst..... Was hast du dort gemacht bevor.....“


    Es war Livianus sehr unangenehm sie so direkt darauf anzusprechen. Er stockte kurz und sprach leise weiter.


    „.... bevor du eine Sklavin wurdest?"

    Zitat

    Original von Evana
    Ich hatte nichts dagegen, dass wir von den vielen Menschen weggehen würden. Mir war es schon die ganze Zeit unangenehm, da ich so viele Menschen aufeinmal nicht gewohnt war.


    "Gerne, ich bin nicht gern unter so vielen Menschen."


    Livianus nickte.


    "Komm!"


    Er ging vor und die beiden verliesen den Festplatz.

    Zitat

    Original von Evana
    Ich lächelte Mercator an, als er ging und sah ihm noch einmal hinterher.
    Jetzt stand ich mit meinem neune Herrn hier und keiner sagte ein Wort. Es war eine merkwürdige Situation die sich ergab.
    Es war warm, aber ich hatte kalte Hände, die ich immer noch nervös hielt.
    Als er dann sprach sah ich ihn an und lächelte.


    "Ja...ich heiße Evana. Ich komme aus Griechenland und euer Vater hat mich heute morgen auf dem Markt mitgenommen."


    „Aus Griechenland…. aha!“


    Livianus sah sich um. Der Platz war voll mit Leuten. Das machte ihn gleich noch nervöser.


    „Hmmm….. vielleicht sollten wir eine Runde gehen? Hier sind mir zu viele Leute.“

    Kennen lernen?! Was heißt kennen lernen?! Was war bloß in Vater gefahren. Sie war eine Sklavin. Nicht, dass Livianus das störte, aber man lernte Sklaven nicht einfach kennen. Sklaven kaufte man. Livianus stand nun da wie ein kleiner schüchterner Junge und brachte kein Wort heraus. Eben war er noch als Kriegsheld gefeiert und bekam vom Kaiser eine Auszeichnung für seine Verdienste in der Schlacht verliehen und nun brachte er kein Wort mehr heraus. Er sah sie immer noch an. Dann riss er sich zusammen.


    „Also… du heißt Evana?! Richtig?“

    Livianus konnte es noch immer nicht glauben. Dieses bildhübsche Mädchen sollte eine Sklavin sein? Seine Sklavin? Er hatte noch nie einen Sklaven und hatte auch nicht vor, sich einen zuzulegen?! Und dieses Kleid! Er dachte es sei eine Bürgerin aus vornehmem Hause und Vater wollte ihm eine mögliche Schwiegertochter vorstellen. Damit jedoch hatte Livianus nicht gerechnet. Er sah sie an. Sie war dennoch wunderschön und er konnte seinen Blick nicht von ihr abwenden. Er wusste nicht recht ob er sich bei seinem Vater nun Bedanken, oder mit ihm Schimpfen sollte. Seine Gedanken drehten sich im Kreis.


    „Ist schon gut Vater…Ich danke dir.“ sagte er dann einfach während er Evana weiterhin ansah.

    Livianus lächeln erstarrte in seinem Gesicht. Danach wurde er ernst. Er wusste nicht wirklich was er darauf sagen oder wie er reagieren sollte. Wie konnte dieses bezaubernde Mädchen eine Sklavin sein? Und warum war sie dann so wohlhabend angezogen? Er war verwirrt und starte Evana eine Zeit lang nur an. Dann brach er das schweigen.


    „Verzeih mir! Das wusste ich nicht!“


    Etwas besseres viel ihm nicht ein.

    Zitat

    Original von Quintus Decimus Mercator
    Mercator hatte sich in der Zwischenzeit mit Evana aufgemacht um in der Menge nach seinen Söhnen zu suchen.


    Livianus sah in der Menge plötzlich seinen Vater mit einer Begleiterin auftauchen. Wer sie wohl sein mag, dachte er sich. Sie hatte ein ziemlich vornehmes Kleid an und sah einfach bezaubernd aus. Bestimmt eine Bekanntschaft die er in Rom geschlossen hatte. Er winkte ihnen und ging auf sie zu.


    „Salve Vater!“


    Die beiden umarmten sich herzlich.


    „Ich habe dich so lange schon nicht mehr gesehen!“


    Livianus trat einen Schritt zurück, sah seinen Vater auf den Bauch und lachte.


    „Du siehst gut aus?! Hier in Rom scheint es dir wohl an nichts zu fehlen?“


    Dann sah er zu Mercators Begleitung die etwas hinter ihm stand.


    „Willst du mir nicht deine bezaubernde Begleiterin vorstellen?“

    Damit war der Triumphzug beendet und die Feierlichkeiten begannen! Livianus übergab einem Adjutanten das Pferd und machte sich auf die Suche nach seiner Familie. Auf seinem Weg machte er noch einen Abstecher zu den Soldaten die heute Ausgezeichnet wurden.


    "Ich gratuliere euch allen recht herzlich! Ich habt es euch alle verdient – dass ist sicher!"


    Er schüttelte einige Hände und nahm selbst so manche Gratulation entgegen.

    Zitat

    Original von Gaius Caecilius Crassus
    Auch von meiner Seite, ein herzliches Willkommen hier im IR. Schau dir doch mal meine Gens genauer an, denn ich bin immernoch auf der Suche nach einst verschollenen Verwandte. Vielleicht fließt ja auch bei dir Blut eines Caeciliers?


    Hallo! Ich kann dir die Gens Ceacilia sehr ans Herz legen! ;) Ist eine nette aufsteigende Familie, die sich gerade im Aufbau befindet! Und der Name Caecilia Severa hört sich auch nett an. :]

    Auch Livianus hatte sich wieder auf sein Pferd gesetzt. Der Triumphzug wandte sich den Hügel hinauf zum großen Tempel des Jupiter Optimus Maximus. Die säulengeschmückte Seite des Tempels zeigte zum Forum. Es war ein wundervoller Anblick und Livianus hatte für einen kurzen Moment die ereignisreichen Minuten vor dem Castor-Podium vergessen. Er kannte den ungefähren Ablauf des Zuges und wusste, dass sich dieser nun bald seinem Ende zuneigte.

    Livianus merkte die Unruhe und das getuschle in den hispanischen Einheiten. Er lies seinen strengen Blick durch die Menge wandern und sagte leise.


    „Ruhe Männer! Diese Sache hat sich sicher gleich erledigt. Ich will keinen Mucks mehr hören.“

    Livianus, der eben noch Corona Obsidionalis vom Kaiser entgegengenommen hatte und auf dem Weg zurück zu seinem Pferd war, sah verdutzt hinüber zur Legio II. Was - bei allen Göttern - hatte den Tribunen veranlasst so einen Befehl zu geben?! Und das vor halb Rom und dem Kaiser! In diesem Moment eilten auch schon die Prätorianer herbei und umstellten den Tribunen. Fragend sah Livianus zu Meridius, der noch immer auf seinem Wagen stand und ebenso überrascht zu sein schien. Livianus blieb stehen und beobachtete was nun weiter passierte.

    Livianus saß auf seinem Pferd und ritt wenige Meter hinter dem Wagen seines Cousins Meridius. Er blickte voller Begeisterung in die jubelnde Menge und suchte nach bekannten Gesichtern. Bei dieser Vielzahl an Leuten war es aber kaum möglich, etwas genaueres zu erkennen. Der Triumphzug übertraf seine kühnsten Vorstellungen. Der Einzug in Tarraco war bereit ein Erlebnis, aber dieser Marsch durch Rom mit all diesen Pomp und Glanz war einfach unbeschreiblich.

    Livianus hatte sich gewaschen und seine Paraderüstung angelegt. Er trat nach draußen vor sein Zelt, um nach seinem Pferd zu sehen, dass noch von einigen Knechten vorbereitet wurde. Es war ein toller Anblick, der sich ihm hier da bot. Die meisten der Männer hatten bereits die eigens für diesen Anlass gefertigten Tuniken an. Einige Schritte vor ihm, stand der Adlerträger der Legion IX. Er trug eine silberne Rüstung und ein darüber gelegtes Löwenfell. Welchen Eindruck musste es auf die Zuschauer machen, wenn dieser Festzug im Gleichschritt durch die Straßen Roms marschierte.


    Livianus bekam ein Zeichen, das sein Pferd bereit war. Also schwang er sich auf dessen Rücken und wartete bis das Zeichen zum Abmarsch gegeben würde.