"Das ist schwer zu sagen meine liebe Cara. Es waren politische Entscheidungen die mich hier her gebracht haben und es werden wohl auch wieder politische Entscheidungen sein, die mich eines Tages zurück nach Rom beordern. Im Moment kann ich damit gut leben hier in Germanien das Kommando über eine Legion übertragen bekommen zu haben und solange sich an den Machtverhältnissen in Rom nichts ändert, wird es wohl auch dabei bleiben."
Livianus hatte seinen Standpunkt recht pragmatisch dargestellt, obwohl er ihm im Nachhinein gesehen etwas zu detailreich für eine junge Frau wie Cara vorkam, die sich vermutlich überhaupt nicht für Politik oder Machtverhältnisse interessierte. Dennoch war er ihr eine Antwort schuldig geblieben, die er nun noch nachreichen wollte.
"Und sollte ich eines Tages von diesem Posten abberufen werden, so werde ich vielleicht einen zweiten Anlauf bei der Wahl um das Consulat versuchen. Wie du vielleicht gehört hast, habe ich die letzten Wahlen gegen den Patrizier Flavius Furianus verloren. Wie mir mitgeteilt wurde, ist es nach den Wahlen recht ruhig um ihn geworden, doch damit müssen nun die Senatoren klar kommen, die ihn gewählt haben."
Bei den letzten Sätzen konnte man deutlich heraushören, dass dieses Thema immer noch in Livianus brodelte und er den Verlust gegen den Patrizier noch nicht ganz verkraftet hatte. Doch gekonnt überspielte er dieses kurze aufblitzen von Feindseligkeit gegenüber des Senats und des amtierenden Consuls gleich wieder.
"Es gibt also durchaus auch außerhalb meiner Karriere beim Militär einige Ehren, die ich noch zu erreichen gedenke."
Dann sah sich der Decimer kurz um.
"So. Das hier ist also das Triclinum. Hier werden wir gemeinsam Essen. Hin und wieder lade ich auch meine Offiziere ein, um ein gemeinsames Mahl mit ihnen einzunehmen und das eine oder andere in einer eher lockeren Atmosphäre zu besprechen. Natürlich kann es auch vorkommen, dass ich wegen meines Dienstes nicht immer anwesend sein kann. Ich möchte mich bereits jetzt schon dafür entschuldigen."