Beiträge von Marcus Decimus Livianus

    Es war nicht ganz das, was Livianus sich in diesem Moment zu hören erhoffte, aber es war immerhin nichts Negatives. Und was hatte er sich denn auch groß erwartet. Cara und er waren sich bisher nicht sonderlich nah gekommen. Weder im Gespräch, noch sonst wie. Er nickte daher verständnisvoll und sprach schließlich weiter.


    "Das freut mich zu hören. Ich muss gestehen, dass ich sehr angetan bin von deiner jungen Herrin und bereits Überlegungen anstelle, dem Angebot deines Herrn nachzukommen und unsere Familien durch eine Heirat stärker aneinander zu binden. Hat er dir irgendeinen Auftrag erteilt wie es im Falle einer Übereinkunft weitergehen soll?"


    An
    Administratio Imperatoris
    Palatium Augusti
    Roma, Italia



    Geschätzter Procurator!


    In meiner Legio haben sich zwei Männer hervorgetan, die ich hiermit für eine Beförderung vorschlagen möchte. Bei dem einen handelt es sich um den Vexillarius Marcus Terentius Lupus, der sich auf Grund seiner langjährigen Dienstzeit für eine Beförderung zum Decurio eignet. Er dient seit langem in der Legio II und hat sich bereits unter meinem Vorgänger verdient gemacht. Hier ein Auszug seines militärischen Werdegangs.


    - am ANTE DIEM IV NON IUN DCCCLX A.U.C. (2.6.2010/107 n.Chr.)
    Phalera: Für seinen Dienst als Centurio Statorum
    - seit ANTE DIEM IV NON FEB DCCCLX A.U.C. (2.2.2010/107 n.Chr.)
    Student (Examen Secundum) - Academia Militaris Ulpia Divina
    - vom ANTE DIEM IV NON FEB DCCCLX A.U.C. (2.2.2010/107 n.Chr.)
    bis zum ANTE DIEM IV NON FEB DCCCLX A.U.C. (2.2.2010/107 n.Chr.)
    Student (Examen Primum) - Academia Militaris Ulpia Divina
    - vom ANTE DIEM VII ID SEP DCCCLIX A.U.C. (7.9.2009/106 n.Chr.)
    bis zum ANTE DIEM IV NON IUN DCCCLX A.U.C. (2.6.2010/107 n.Chr.)
    Centurio Statorum - Legio II Germanica
    - vom ANTE DIEM VIII ID APR DCCCLIX A.U.C. (6.4.2009/106 n.Chr.)
    bis zum ANTE DIEM V KAL IUN DCCCLX A.U.C. (28.5.2010/107 n.Chr.)
    Vexillarius - Legio II Germanica
    - vom ANTE DIEM XIII KAL DEC DCCCLVIII A.U.C. (19.11.2008/105 n.Chr.)
    bis zum ANTE DIEM VIII ID APR DCCCLIX A.U.C. (6.4.2009/106 n.Chr.)
    Duplicarius - Legio II Germanica
    - vom ANTE DIEM XII KAL MAI DCCCLVIII A.U.C. (20.4.2008/105 n.Chr.)
    bis zum ANTE DIEM XIII KAL DEC DCCCLVIII A.U.C. (19.11.2008/105 n.Chr.)
    Eques - Legio II Germanica
    - vom ID APR DCCCLVIII A.U.C. (13.4.2008/105 n.Chr.)
    bis zum ANTE DIEM XII KAL MAI DCCCLVIII A.U.C. (20.4.2008/105 n.Chr.)
    Legionarius - Legio II Germanica
    - vom ANTE DIEM VII KAL IAN DCCCLVIII A.U.C. (26.12.2007/104 n.Chr.)
    bis zum ID APR DCCCLVIII A.U.C. (13.4.2008/105 n.Chr.)
    Probatus - Legio II Germanica


    Beim zweiten Soldaten handelt es sich um den Centurio Lucius Quintilius Valerian, der sich aus meiner Sicht bestens für den noch immer unbesetzten Postens des Praefectus Castrorum eignet. Wie du dich vielleicht erinnerst, habe ich bereits vor einiger Zeit einen neuen Präfekten angefordert. Vielleicht können wir dies nun gleich auf diese Art und Weise unkompliziert regeln. Nachfolgend auch der Werdegang des Quintiliers.


    seit ANTE DIEM IV NON IUN DCCCLX A.U.C. (2.6.2010/107 n.Chr.)
    Centurio - Legio II Germanica
    - seit ANTE DIEM XI KAL MAR DCCCLX A.U.C. (19.2.2010/107 n.Chr.)
    Student (Examen Secundum) - Academia Militaris Ulpia Divina
    - vom ANTE DIEM VIII ID FEB DCCCLX A.U.C. (6.2.2010/107 n.Chr.)
    bis zum ANTE DIEM XI KAL MAR DCCCLX A.U.C. (19.2.2010/107 n.Chr.)
    Student (Examen Primum) - Academia Militaris Ulpia Divina
    - vom ANTE DIEM IX KAL IUL DCCCLIX A.U.C. (23.6.2009/106 n.Chr.)
    bis zum ANTE DIEM IV NON IUN DCCCLX A.U.C. (2.6.2010/107 n.Chr.)
    Centurio - Cohortes Praetoriae
    - vom ANTE DIEM XIV KAL OCT DCCCLVIII A.U.C. (18.9.2008/105 n.Chr.)
    bis zum ANTE DIEM IX KAL IUL DCCCLIX A.U.C. (23.6.2009/106 n.Chr.)
    Optio - Cohortes Praetoriae
    - am ANTE DIEM V KAL IUL DCCCLVIII A.U.C. (27.6.2008/105 n.Chr.)
    Phalera: Verdienste im Kampf gegen die Banditen in Borbetomagus
    - vom ANTE DIEM XIII KAL APR DCCCLVIII A.U.C. (20.3.2008/105 n.Chr.)
    bis zum ANTE DIEM XIV KAL OCT DCCCLVIII A.U.C. (18.9.2008/105 n.Chr.)
    Miles - Cohortes Praetoriae
    - vom ANTE DIEM X KAL NOV DCCCLVII A.U.C. (23.10.2007/104 n.Chr.)
    bis zum ANTE DIEM XIII KAL APR DCCCLVIII A.U.C. (20.3.2008/105 n.Chr.)
    Legionarius - Legio II Germanica
    - vom ANTE DIEM XIII KAL AUG DCCCLVII A.U.C. (20.7.2007/104 n.Chr.)
    bis zum ANTE DIEM X KAL NOV DCCCLVII A.U.C. (23.10.2007/104 n.Chr.)
    Probatus - Legio II Germanica


    Ich hoffe auf baldige Antwort.


    Vale Bene,






    Sim-Off:

    Familienwertkarte

    Livianus schickte einen Schreiber los um den Centurio Quintilius Valerian zu holen. Er wollte sich über den aktuellen Stand der Ausbildung und der neuen Probatii erkundigen und niemand schien ihm geeigneter als der Centurio selbst, der die Ausbildung leitete.


    Gleichzeitig saß er selbst vor einem Beförderungsansuchen an Rom. Es fehlte nur noch seine Unterschrift. Lange hatte er sich Zeit gelassen und es vor sich hin geschoben, den Palast zu kontaktieren, doch irgendwann musste er sich eingestehen, dass Salinator und seine Speichellecker im Moment doch am längeren Ast saßen. Eine bittere Erkenntnis.


    "So ist es Phocylides. Bitte nimm Platz."


    Livianus wartete einen Moment, bis der Maiordomus sich gesetzt hatte und lehnte sich dann gemütlich in seinen Sessel zurück.


    "Da du für deinen Herrn sprechen und entscheiden kannst möchte ich mit dir über Cara sprechen. Sie ist ja nun schon einige Zeit hier zu Gast und ich habe einen ersten Eindruck gewonnen. Bevor ich dazu komme, möchte ich jedoch dich fragen, ob sie sich dir gegenüber auf irgendeine Art und Weise über mich geäußert hat?"

    Heute war einer dieser Tage, an denen alles wie am Schnürchen lief. Livianus Scriba hatte die wichtigsten Angelegenheiten seines Herrn gut genug aufbereitet um sie schnell abwickeln zu können und auch die Besprechung mit den Offizieren war reibungslos verlaufen. Bestens gelaunt kam der Legat also in sein Praetorium zurück und freute sich auf die gemeinsame Cena mit seinem Gast, der jungen Iulia Cara. Viel zu oft musste er sie in letzter Zeit alleine lassen, da seine sonstigen Pflichten in den letzten Tagen viel Zeit abverlangt hatten.


    Als er durch die Türe in das Triclinium schritt, traten sofort zwei Sklaven auf ihm zu. Der eine löste geschickt den roten Offiziersumhang von der Rüstung des Decimers, während der andere ihm eine Wasserschale entgegenhielt, in der sich Livianus die Hände wusch. Währenddessen viel sein Blick schließlich auf die Sitzgruppe, wo er zu seiner großen Überraschung nicht nur die bezaubernde Cara vorfand, sondern auch ihre Mutter erblickte. Erstaunt, aber keineswegs ungehalten über diesen unangekündigten Besuch setzte er ein freundliches Lächeln auf und griff nach dem Handtuch, dass der Sklave über seinen Arm gelegt trug und ging sich die Hände trocknend auf die beiden Frauen zu.


    "Verehrte Aquilia! Es freut mich dich in meinem Haus begrüßen zu dürfen."


    Danach nickte er auch Cara zu.


    "Cara."


    Vom schwarzen Bündel auf Caras Schoss, hatte er vorerst noch keine Notiz genommen. Stattdessen warf er dem Sklaven das Handtuch wieder zu, der es gekonnt auffing und sich samt Wasserschale wieder davon machte.

    Gutsituierter Legat einer Legio in Germanien sucht Personal um seinen Haushalt aufzustocken - von Sklaven über Scriba Personalis bis hin zu allen Bereichen die ein solcher Haushalt beinhaltet. Gewohnt wird im geräumigen Praetorium des Castellums der Legio II in Mogontiacum. Eine hervorragende Gelegenheit also um in mitten militärischer Atmosphäre auch mit dem dazugehörigen zivilem Umfeld hervorzustechen.


    Für eine überdurchschnittliche und regelmäßige Bezahlung kann aufgrund des doch recht guten Einkommens garantiert werden wenn das RPG passt (bei Sklaven selbstverständlich keinen Lohn).


    Bei Interesse also bitte per PN melden

    Nachdem Livianus zusammen mit seinem Scriba einige Schreiben unter anderem an seinem Freund Dolabella und an Iunia Axilla, eine Verwandte seines langjährigen Klienten Silanus, aufgesetzt und unterzeichnet hatte, schickte er einen Sklaven los, um Phocylides, den Maior Domus von Iulius Centho zu holen, den er derzeit gemeinsam mit Iulia Cara in seinem Praetorium beherbergte. Es gab einiges zu besprechen.


    An
    Iunia Axilla
    Casa Iunia
    Roma, Italia



    Geschätzte Iunia!


    Mit großer Besorgnis habe ich deine Zeilen gelesen und von der plötzlichen Erkrankung deines Vetters Silanus erfahren. Bisher hat er sich nicht bei mir gemeldet und so wie ich ihn kenne, ist er nicht ohne triftigen Grund nach Hispania gegangen, was mich noch mehr besorgt. Ich hoffe, dass ihm die Götter in dieser schweren Zeit beistehen und erbitte ihren Beistand für ihn und eure Familie.


    Was seinen bisherigen Landbesitz betrifft, so kann ich dich darüber informieren, dass er ihn von meinem Verwandten Meridius erworben hat. Ich habe damals eine Abschrift der Urkunde erhalten, welche ich dir gerne anbei übermittle. Da du seinen Besitz lediglich in der Zeit seiner Abwesenheit verwaltest, sollte es keine rechtlichen Probleme geben, was den Punkt des Weiterverkaufens oder Verschenkens an Dritte betrifft.


    Des Weiteren habe ich Silanus vor langer Zeit versprochen seine Treue als Klient mit zwei weiteren Grundstücken zu belohnen. Dieses Versprechen möchte ich nun einlösen. Ich übertrage ihm 2 Grundstücke in Italia nahe Luca. Da er sich selbst im Augenblick nicht darum kümmern kann bitte ich dich sie für ihn zu verwalten und ihn darüber in Kenntnis zu setzen. Ich werde den Verwalter der Güter darüber informieren, dass du sie dir in nächster Zeit ansehen und sie übernehmen wirst.


    Vale Bene,



    MARCUS DECIMUS LIVIANUS
    Senator




    [simoff]Familienwertkarte[/SIM-OFF]



    ~ CONVENTIO ~
    ABSCHRIFT


    Mit diesem Schreiben wechselt das Landgut des Senators Maximus Decimus Meridius in Cena nahe Agrigentum zum Preis von 5000 Sesterzen zum heutigen Datum in den Besitz des Lucius Iunius Silanus über. Dieser kann über den Besitz frei verfügen und diesen auch an seine Söhne vererben, ihn jedoch nicht weiterverkaufen oder verschenken. Dem Verkäufer Maximus Decimus Meridius, sowie seinen Erben wird ein Rückkaufsrecht zu ebenfalls 5000 Sesterzen eingeräumt, von welchem jederzeit Gebrauch gemacht werden kann. Darüberhinaus bestehen keine weiteren Pflichten, ausser dem Erhalt der betreffenden Liegenschaft in seiner heutigen Form. Das Geschäft wird gültig durch Unterschrift beider Parteien auf diesem Dokument, welches sich in dem Besitz des Verkäufers befindet und einer Zweitanfertigung, welche im Besitz des Käufers verbleiben wird, sowie durch Handschlag.


    ANTE DIEM XV KAL FEB DCCCLVIII A.U.C.
    (18.1.2008/105 n.Chr.)


    gezeichnet
    LUCIUS IUNIUS SILANUS


    gezeichnet
    MAXIMUS DECIMUS MERIDIUS



    An
    Spurius Tiberius Dolabella
    Villa Tiberia
    Roma, Italia



    Mein lieber Dolabella!


    Selbst bis nach Germanien hat sich die Gründung deiner Societas Rei Equariae Italiana bereits herumgesprochen. Als großer Freund und Förderer der Wagenrennen möchte ich deine Sache mit einem kleinen Startkapital von 7000 Sz. unterstützen. Ich Gegenzug bitte ich dich darum, bei passender Gelegenheit auch hier in Mogontiacum das eine oder andere Rennen abzuhalten. Ich wünsche dir alles Gute. Mögen die Götter dir und deinen Vorhaben gewogen sein.


    Vale Bene,



    MARCUS DECIMUS LIVIANUS
    Senator


    [simoff]7000 Sz. bereits überwiesen[/SIM-OFF]


    [simoff]Familienwertkarte[/SIM-OFF]


    An
    Spurius Tiberius Dolabella
    Villa Tiberia
    Roma, Italia



    Mein lieber Dolabella!


    Dein Schreiben war wahrlich eine gelungene Überraschung, mit der ich nicht gerechnet habe. Es freut mich zu hören, dass du meiner Einladung endlich gefolgt und nach Rom gekommen bist. Wie du ja schon selbst feststellen musstest, kann ich meinen Pflichten als dein Patron derzeit leider nicht nachkommen, da es mich nach Germanien verschlagen hat. Derzeit ist auch noch ungewiss, wann ich zurück nach Rom kehren werde, jedoch bin ich mir sicher, dass wir uns bei der einen oder anderen Gelegenheit über den Weg laufen werden.


    In der Zwischenzeit mache ich mir keine großen Sorgen um dich. Du wirst Rom bestimmt auch ohne mich auf den Kopf stellen. Solltest du es benötigen, so steht dir meine Gens bestimmt mit Rat und Tat zu Seite. Alternativ kannst du dich auch an die Iunier, Iulier oder Germanicer wenden, zu denen ich ein sehr freundschaftliches Verhältnis pflege. Ansonsten bleibt mir nun nur noch, dir alles Gute zu wünschen. Sollte ich dir irgendwie helfen können, dann scheue dich nicht mir zu schreiben.


    Vale Bene,



    MARCUS DECIMUS LIVIANUS
    Senator




    [simoff]Familienwertkarte[/SIM-OFF]

    Livianus wartete zwar länger als üblich, doch irgendwann traf endlich eine der Haussklavinnen ein. Es war die Neue, die er mittlerweile schon öfters hier im Praetorium gesehen und sich sogar schon einmal mit ihr kurz unterhalten hatte. Ansonsten hatten sich ihre Wege in der Zwischenzeit kaum gekreuzt, was kein Wunder war, schließlich verbrachte Livianus die meisten Zeit im Dienst oder bei seinen jungen Gästen. Sofort nach ihrem eintreten wandte er ihr seinen Rücken zu und antwortete, als wäre es das selbstverständlichste auf der Welt.


    "Ja. Hilf mir beim Abnehmen meiner Rüstung."

    "Das ist schwer zu sagen meine liebe Cara. Es waren politische Entscheidungen die mich hier her gebracht haben und es werden wohl auch wieder politische Entscheidungen sein, die mich eines Tages zurück nach Rom beordern. Im Moment kann ich damit gut leben hier in Germanien das Kommando über eine Legion übertragen bekommen zu haben und solange sich an den Machtverhältnissen in Rom nichts ändert, wird es wohl auch dabei bleiben."


    Livianus hatte seinen Standpunkt recht pragmatisch dargestellt, obwohl er ihm im Nachhinein gesehen etwas zu detailreich für eine junge Frau wie Cara vorkam, die sich vermutlich überhaupt nicht für Politik oder Machtverhältnisse interessierte. Dennoch war er ihr eine Antwort schuldig geblieben, die er nun noch nachreichen wollte.


    "Und sollte ich eines Tages von diesem Posten abberufen werden, so werde ich vielleicht einen zweiten Anlauf bei der Wahl um das Consulat versuchen. Wie du vielleicht gehört hast, habe ich die letzten Wahlen gegen den Patrizier Flavius Furianus verloren. Wie mir mitgeteilt wurde, ist es nach den Wahlen recht ruhig um ihn geworden, doch damit müssen nun die Senatoren klar kommen, die ihn gewählt haben."


    Bei den letzten Sätzen konnte man deutlich heraushören, dass dieses Thema immer noch in Livianus brodelte und er den Verlust gegen den Patrizier noch nicht ganz verkraftet hatte. Doch gekonnt überspielte er dieses kurze aufblitzen von Feindseligkeit gegenüber des Senats und des amtierenden Consuls gleich wieder.


    "Es gibt also durchaus auch außerhalb meiner Karriere beim Militär einige Ehren, die ich noch zu erreichen gedenke."


    Dann sah sich der Decimer kurz um.


    "So. Das hier ist also das Triclinum. Hier werden wir gemeinsam Essen. Hin und wieder lade ich auch meine Offiziere ein, um ein gemeinsames Mahl mit ihnen einzunehmen und das eine oder andere in einer eher lockeren Atmosphäre zu besprechen. Natürlich kann es auch vorkommen, dass ich wegen meines Dienstes nicht immer anwesend sein kann. Ich möchte mich bereits jetzt schon dafür entschuldigen."

    Während die beiden Männer miteinander sprachen hatte Livianus in das Regal hinter sich gegriffen und ein einen kleinen Ledersack voller Sesterzen herausgenommen, den er nun auf den Tisch stellten.


    "Kommt nicht in Frage. Für die Kosten komme natürlich ich auf. Hier sind 500 Sz. Ich denke damit solltest du problemlos nach Rom kommen und dich auch dort eine Zeit lang über Wasser halten können.


    Meinen Bruder findest du in der Casa Decima. Richte ihm meine Grüße aus, erkläre ihm wir du bist und bitte ihn darum sich deiner Sache anzunehmen. Er wird bestimmt nicht Nein sagen."


    Sim-Off:

    WISIM 500 Sz.

    Gerade als der Decimer sich an den neuen Abstand zwischen den beiden gewöhnt hatte, trat Cara erneut einen Schritt auf ihn zu und legte dabei sogar ihre Hand auf seinen Arm. Auch wenn Livianus diesen großen Verlust bereits weitestgehend verschmerzt hatte, lag er doch fast zwei Jahrzehnte zurück, freute er sich über diese Geste, denn sie zeigte, dass die junge Iulia ein einfühlsamer Mensch war. Eine wichtige Charaktereigenschaft wie er fand. Daher lächelte er kurz und suchte bereits nach den passenden Wörter, um sich für das Mitgefühl zu bedanken, als Cara weitersprach.


    Nun war sie also doch mit der Wahrheit heraus gerückt. Livianus hatte zwar nichts anderes erwartet, denn bisher hatte er die Iulia als äußerst selbstsicheres und offenes junges Mädchen kennengelernt, doch das sie nun in dieser Deutlichkeit antwortete, ließ ihn doch einen kurzen Moment stocken. Ihre Wörter klangen wohl überlegt und keinesfalls unbedacht oder naiv, wie man es bei einer jungen Frau in ihrem Alter annehmen konnte. In diesem Moment musste sich Livianus eingestehen, dass er beeindruck war von Cara die so wirkte, als würde ihre Lebenserfahrung weit über ihr Alter hinausgehen. Erneut musterte er sie zurückhaltend. Jung, schön und intelligent. Kein Wunder, dass Centho ausgerechnet sie geschickt hatte. Doch dieser Augenblick mischte sich auch mit den ersten Bedenken. Würde eine solche Frau ihr Leben tatsächlich mit einem alten Kriegshelden verbringen wollen, der ihr trotz all seines Vermögens hier nichts weiter bieten konnte als ein großes Haus in mitten eines Castellums umgeben von Soldaten? Livianus wollte keinesfalls wie manch anderer Legat enden, dessen Frau sich in Rom vergnügte und das Geld ihres Mannes verprasste, während dieser in irgendeiner fernen Provinz seinen Dienst versah und dort vor Einsamkeit versauerten. Bei diesen Gedanken kam ihm auch Avarus in den Sinn. Wann war Lucilla das letzte Mal in Rom gewesen? Er konnte sich nicht mehr erinnern. Für den Germanicer musste diese Situation ähnlich sein, auch wenn sie andere Hintergründe hatte.


    Doch da wurde er auch schon wieder aus seinen Gedanken gerissen. Achja! Das Triclinium. Darauf hatte Livianus fast vergessen. Er legte seine freie Hand auf die ihren Arm, den sie mittlerweile bei ihm eingehackt hatte und lächelte freundlich, als wäre nichts gewesen.


    "Natürlich. Gleich hier vorne. Lass uns weitergehen."