ZitatOriginal von Faustus Decimus Serapio
Darauf ging ich auf meinen Onkel zu, wobei ich tief Luft holte. Ich konnte sie förmlich spüren, die Schicksalsschwere, die über all dem lag, feierlich und drückend zugleich, wie die Schwüle vor einem Gewitter. (Was jetzt noch fehlte war ein Chor.)
”Onkel Livianus, ich möchte Dir jemanden vorstellen” verkündete ich, mit dem Anschein von Freude, wies dabei präsentierend auf den verlorenen Sohn.
”Dies ist Marcus Decimus Flavus. Er ist, während Du fort warst, aus Britannien zu uns gekommen.....”
Ich liess den Satz in der Schwebe, wollte nicht sofort mit der Türe ins Haus fallen. Ob jetzt die Stimme des Blutes zu den beiden sprechen würde?
Erst als er von ihm angesprochen wurde nahm Livianus wahr, das Serapio wieder unter der kleinen Begrüßungsgesellschaft weilte. Anscheinend hatte er den Praefectus Urbi bereits über die Ankunft seines Onkels unterrichtet und war danach sofort zurück zur Casa Decima zurückgekommen, um sich den anderen Familienmitgliedern wieder anzuschließen. Der Senator war ein wenig verwundert darüber, dass Serapio nichts über die Reaktion des Stadtpräfekten berichtete oder eine Nachricht für den Heimkehrer mitbrachte, sondern stattdessen jemanden am Arm herbeizog. Livianus musterte den jungen Mann nur kurz und war mit seinen Gedanken noch ganz beim Praefectus Urbi, als Serapio damit begann, den jungen Mann vorzustellen. Ein Decimer also. Die Familie war zwar groß, aber Livianus hatte bisher immer gedacht, die meisten Familienmitglieder zu kennen oder zumindest von ihnen gehört zu haben. Der Name Decimus Flavus sagte ihm jedoch nichts und auf den ersten Blick konnte er ihn auch nicht einem Familienzweig zuordnen. Das Gesicht kam dem Senator zwar merkwürdig bekannt vor, aber seine Gedanken waren im Moment zu aufgewühlt, als dass er sich darauf konzentrieren konnte, den Fremden richtig zuzuordnen. Das der junge Mann aus Britannien kam überhörte er dann ohnehin schon wieder und nickte ihm freundlich zu.
"Es freut mich dich kennen zu lernen."