Zum Zeitpunkt wo ich den Cursus Iuris abgelegt habe, galt er noch als Cursus Continuus. Soweit mir bekannt ist haben im nachhinein erstellte bzw. geänderte Regeln keine Auswirkungen auf einen Spieler, der bereits zuvor die nötigen Vorrausetzungen gehabt hat. Ebenso wie ich z.B. kein Vigintivirat nachzuholen habe. Siehe dazu auch den ersten Eintrag des Cursus Iurius, bei dem immer noch vermerkt ist das er Vorraussetzung für den Prätorenposten ist bzw. weiter unten auch, ab wann dies geändert wurde.
Beiträge von Marcus Decimus Livianus
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"Gut. Auch ich werde es meinem Herrn ausrichten. Ich bin sicher, dass er ebenso einverstanden damit ist. Vale!"
Er nickte dem Sklaven zu und verließ den Eingangsbereich der Casa Germanica in Richtung Haus der Decimer.
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"Nein. Mehr hat mir mein Herr nicht aufgetragen."
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Die Gruppe stand bereits einige Moment direkt vor dem Consul und wartete darauf, dass dieser einige Worte an das Volk oder an Livianus und seine Begleiter richtete. Doch darauf wartete man vergeben. Irritiert sah der Senator zuerst zu den restlichen Consularen und dann wieder zum amtierenden Consul selbst, der mehr als nervös wirkte. Er beugte sich ein wenig nach vorne und senkte seine Stimme, so dass lediglich der Consul und die ihm nahe stehenden Personen seine Worte hören konnten.
"Consul. Wir wären dann soweit."
Er nickte dem Mann aufmunternd zu und richtete sich wieder auf. Mit einem aufgesetzten Lächeln sah er in die Runde um zu signalisieren, dass alles in Ordnung und nichts besonderes geschehen war.
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Allem Anschein nach hatten die meisten Senatoren aufgrund des großen Redeschwalls die eindeutige Drohung überhört, die Mitten in Sedulus Sätzen herauszuhören war. Anders konnte sich Livianus nicht erklären, dass keiner der Senatoren oder der Consul darauf einging und den Germanicer in die Schranken wies. Ganz im Gegenteil meldete sich Senator Macer zu Wort und setzte die Befragung fort, als wäre in den letzten Minuten nichts Aufregendes passiert. Livianus beschloss die Sache vorerst auf sich ruhen zu lassen und sich ebenso wieder seiner Kandidatur zu widmen. Er brauchte wenige Momente um sich zu sammeln und seine Gedanken neu zu ordnen, ehe er auf die Frage Macers eingehen konnte. Trotz allem wirkte er immer noch leicht verstört über das eben erlebte.
"Wenn ich mich nicht irre Senator, ist es keine Vorraussetzung für das Amt des Praetors alle Gesetzestexte auswendig zu können. Zu meinem generellen Fachwissen in diesem Bereich hat sich in den letzten Jahren wohl nichts Grundlegendes verändert und so wie jeder Advocatus, bereitet sich auch jeder Praetor von Fall zu Fall neu auf die Eigenheiten des jeweiligen Themas vor bzw. hat die Möglichkeit die Gesetzesschriften zu konsultieren. Aber ich kann dir dennoch versichern, dass ich mich, so weit es möglich sein wird, über große Änderungen in den Gesetzestexten bereits im Vorhinein informieren werde."
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Es war eigentlich eine unglaubliche Fügung des Schicksals, die diese alte und in Livianus Augen unbedeutende Geschichte am heutigen Tage wieder mit einem Paukenschlag zurück in die Gegenwart gebracht hatte. Für einen kurzen Moment flammte der Zorn in Livianus auf, doch von anderen unbemerkt, hatte er sich sofort wieder unter Kontrolle und ließ das eben geführte Wortgefecht noch einmal ohne eine Spur von Hass oder Wut vor seinem geistigen Auge Revue passieren. Er hatte in den letzten Monaten zuviel erlebt um sich über eine verbale Auseinandersetzung übermäßig zu ärgern oder sich gar zu vergessen. Ganz im Gegenteil war er erschüttert, als er die letzten Wortmeldungen des Senators hörte. Er gab hier vor aller Augen und Ohren des versammelten Senats offen seinen Wunsch zu, Livianus mit einem Gladius durchbohren zu wollen. Auch die Anmerkung mit dem nächsten Leben, was die damit verbundene Straftat einer Bedrohung in keinster Weise abschwächte, entsetzte den Decimer aus tiefstem Herzen.
Was war nötig um in einem Menschen derartig tiefe Hassgefühle auszulösen, dass er offen solche Drohungen und undenkbaren Wünsche aussprach? Bis auf diese bereits ausgiebig breitgetretene Begegnung in der Castra, war er weder diesem Senator, noch seinem Vater je begegnet. Sein Onkel war mit einer Verwandten verheiratet und auch sonst viel Livianus nichts ein, dass der Gens Germanica oder diesem Mann jemals angetan haben konnte, dass eine solche Reaktion rechtfertigte. Er konnte sich also beim besten Willen nicht vorstellen, was Sedulus zu einer derart unüberlegten und aggressiven Aussage hinreißen konnte. Wäre Livianus der Heißsporn von früher gewesen, hätte er vermutlich erwidert, dass Sedulus nicht bis zum nächsten Leben warten musste um seinen Wünschen freien Lauf zu lassen, doch hatte ihm vermutlich das Alter und die Erfahrungen der Gefangenschaft zurückhaltender und auf eine gewisse Art und Weise vernünftiger werden lassen, als er sich meistens eingestehen wollte. Als römischer Bürger einen Römer zu töten oder sein Leben zu bedrohen war mitunter das unverstellbarste, was es in der römischen Gesellschaft gab. Selbst einen Mörder oder Schwerstverbrecher musste der formelle Prozess gemacht werden, ehe man eine Todessprache aussprechen konnte, sofern es sich um einen römischen Bürger handelte. Dieser Mann jedoch machte selbst vor einem Senator nicht halt.
Und nun, wo Senator Germanicus endlich offen einräumte, dass Livianus als solches eigentlich keine Straftat begangen hatte, war diese aggressive Haltung noch unerklärlicher als zuvor. Livianus war sprachlos. Er konnte nichts mehr darauf erwidern und sah den jungen Senator einfach nur mit einem Ausdruck aus Mitgefühl und Besorgnis an. Selbst das sonst so oft gebrauchte Kopfschütteln in merkwürdigen oder bedenklichen Situationen war nicht bei dem Decimer zu sehen, der Mitten in der Halle des Senats stand und die Welt nicht mehr verstand. Er wirkte sichtlich geschockt über das eben gehörte. War das der Senat dem er sein Leben lang gedient, sein Wirken gewidmet und fast sein Leben geopfert hatte? War das der Respekt und der Dank einer jungen Generation von Senatoren die allem Anschein nach nichts mehr mit Begriffen wir Tugend, Ehre oder Respekt etwas anzufangen wussten? War das die Art Auseinandersetzung die nun als hier in den heiligen Hallen des Senats an der Tagesordnung standen? Livianus starrte noch eine Weile Fassungslos in die Richtung des Germanicus, selbst als dieser sich längst gesetzt hatte, bis er sich wieder halbwegs aus seinen Gedanken reißen konnte und fast wie in Trance seinen Blick durch die Reihen der Senatoren gleiten ließ.
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Sedulus konnte es anscheinend einfach nicht sein lassen und Livianus wirkte bereits äußerst genervt über die ständig neuen Einwürfe und Anschuldigungen des Senators. Er wandte sich diesen also wieder zu und setzte eine fragende und fast amüsierte Mine auf. Nun wollte er den Spieß einmal umdrehen.
"Vielleicht möchtest du dem Senat auch erklären wie ich dann mit meinem gefangenen Neffen, einem Schwerverbrecher, wenn man deinen Ausführungen glauben schenkt, die Castra Praetoria verlassen konnte, wenn ihr, die verantwortlichen Offiziere, nicht einverstanden damit wart? Du sprichst die ganze Zeit davon, dass ich ihn befreit habe. Ich habe ihn mitgenommen, ja. Aber befreit? Ich bitte dich Senator. Habe ich mich etwa in Luft aufgelöst oder mir den Weg an euch vorbei gekämpft?
Und vielleicht könntest du dem Senat auch danach gleich deine Gründe darlegen, die dich dazu veranlasst haben mit diesem Wissen nicht sofort zum Praetor oder sogar zum Kaiser zu gehen oder dich einfach an deine Vorgesetzten zu wenden, sondern damit Jahre zu warten, ehe du sie hier nun vorbringst. Ich selbst war zwar zwischenzeitlich in parthischer Gefangenschaft, aber mein Neffe hat hier in Rom ein nicht gerade unauffälliges Leben gelebt, wie ich selbst erst vor kurzem erfahren habe – und schließlich ist es doch er, den du hier wie einen Schwerverbrecher hinstellst.
Wie konntest du es nur zulassen, dass ein solcher Mann wie du ihn eben beschrieben hast vor deinen Augen sogar Offizier bei der Cohortes Urbanae und schließlich vom Kaiser zum Eques ernannt wird. Selbst als du über ihn in der Acta lesen konntest und er dort als Held gefeiert wurde hast du deine Anschuldigungen für dich behalten. Was sollen den Senatoren nun davon halten Senator? Was sind deine Beweggründe für diese merkwürdige Vorgehensweise und wie steht es in dieser ganzen Geschichte nach diesen Fragen nun um deine Integrität?
Und wenn du mit deinen Ausführungen fertig bist, wäre es auch endlich angebracht mir konkrete Anschuldigungen zu nennen, die du hier vor dem Senat gegen mich vorbringen möchtest. Bisher haben wir nur abenteuerliche Geschichten gehört, aber keine stichhaltige Straftat, die ich in deinen Augen begangen haben soll und die mich nun für das Amt des Praetors disqualifizieren. Glaube mir Senator, abenteuerliche Geschichten habe ich bereits zu genüge selbst erlebt. Dazu brauche ich kein Vatersöhnchen, das sich bisher vermutlich keine hundert Meilen aus Rom heraus gewagt hat. Ich will endlich hören was ich deiner Ansicht nach getan habe, außer meinen Neffen von der Castra Praetoria abzuholen."
Einige Senatoren die hinter Livianus standen, konnten sich ein Lachen zu seinem übertriebenen Auftritt und seiner Anspielungen nicht verkneifen und sahen gespannt zu Germanicus Sedulus, der nun an der Reihe war Stellung zu beziehen. Ein zurück gab es nun für keinen der beiden Kontrahenten.
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Der Sohn des Germanicus Sedulus also und damit auch der Neffe von Avarus. Welches merkwürdige Spiel das Schicksal hin und wieder mit einem trieb. Ausgerechnet vom Neffen des Mannes vor dem versammelten Senat derart in Verlegenheit gebracht worden zu sein, dem Livianus letztlich ebenso seine Freiheit zu verdanken hatte wie seinen eigentlichen Befreiern. Der Senator hatte nun zwei Möglichkeiten. Die eine war es die Angelegenheit einfach abzustreiten, die andere war es die ganze Sache richtig zu stellen. Ersteres wäre vermutlich problemlos möglich gewesen und hätte dem Decimer wohl nicht einmal besonders viel Mühe gekostet, doch einerseits lag es nicht in der Natur des Senators, noch konnte er damit leben, einen Zweifel an seiner Person im Raum stehen zu lassen.
Er nickte dem Senator daher anerkennend zu. Dieser Schachzug war einfach brillant gewesen. Eine derart alte und eigentlich harmlose Geschichte wieder aufzurollen und sie noch dazu auf eine Art und Weise ins Negative zu rücken, die einem Schausteller gerecht wurde. Das war wahrlich die große Kunst der Politik, die Livianus nach wie vor nicht beherrschte und eigentlich auch nicht beherrschen wollte. Schließlich wandte er sich an die Senatoren, die nach diesem Vortrag von Sedulus in wildes Gezeter und Gerede verfallen waren. Livianus hingegen wirkte wieder besonnen.
"Senatoren! Ich bitte euch.
Ich muss euch gestehen, dass in dieser Geschichte, so wie in fast allen Geschichten und Legenden, ein kleiner Funken Wahrheit steckt, der jedoch von Senator Germanicus schamlos verdreht und manipuliert wurde. Ich möchte diese ungeheuren und haltlosen Anschuldigungen nicht einfach so im Raum stehen lassen und mich dazu äußern."
Bisher hatte Livianus mühe gehabt die Senatoren zu übertönen, doch nun kehrte wieder nach und nach Ruhe in der Senatshalle ein und der Senator konnte mit seinen Worten fortfahren.
"Wahr ist, dass mich die Cohortes Urbanae vor mehreren Jahren darum gebeten hatte, mir einen Mann anzusehen, bei dem es sich Vermutungen zu Folge um einen Decimer handelte. Wie sich heraus stellte, war es tatsächlich mein Neffe, der sich von der Familie abgewandt hatte und……. sagen wir einmal…… in schlechte Gesellschaft geraten ist.
Ich verweigere mich jedoch vehement der vorgebrachten Anschuldigung damit wider unserer Gesetze gehandelt zu haben. Mein Neffe wurde mit Einverständnis der Cohortes Urbanae in meine Obhut übergeben. Senator Germanicus versucht es nun so hinzustellen, als hätte ich ihn gar mit Waffengewalt aus dem Gefängnis befreit. Nein! Die CU hat mir meinen Neffen, der wegen kleineren Delikten in Gewahrsam genommen wurde, aus freien Stücken übergeben mit dem gleichzeitigen Versprechen, dass meine Familie für alle vermeintlichen Straftaten geradestehen, mein Neffe sich gegebenenfalls auch vor Gericht dafür verantworten wird und ich ihn damals selbst unter Hausarrest gestellt habe. Was der Senator dabei unerwähnt lässt ist die Tatsache, dass es bis heute weder zu einer Anklage noch zu einem Gerichtsverfahren gekommen ist. Allein daraus ist zu erkennen, dass es sich bei den Delikten um Bagatelle gehandelt hat. Dumme Jugendstreiche meines Neffen, aus denen mir Senator Germanicus nun einen Strick drehen möchte um meine Glaubwürdigkeit in Frage stellen zu können. Manches hat sich wohl tatsächlich nicht geändert."
Livanus schüttelte den Kopf und wandte sich angesprochenen Germanicus kurz zu, um ihn mit einem vorwurfsvollen Blick zu bedenken. Mit einem solchen Untergriff gegen seine Integrität hatte er wahrlich nicht gerechnet und war sichtlich enttäuscht. Doch solche Rundumschläge gehörten heute wohl zur aktuellen Politik und man konnte sich ihrer nicht erwehren, ganz egal welche Ehren man sich im Laufe seines Langen Lebens erarbeitet hatte. Dann wandte er sich wieder zu den Senatoren, fast als hätte er etwas vergessen zu sagen und wollte es nun noch hinzufügen.
"Und eines noch wehrte Senatoren. Das es sich nicht um einen Schwerverbrecher handelt, den ich, so wie Senator Germanicus es gerne sehen würde, gesetzeswidrig aus dem Gefängnis geholt habe, möchte ich noch anmerken, dass es sich bei besagten Neffen um Decimus Serapio handelt, der mittlerweile selbst einer der besten Offiziere der Cohortes Urbanae ist und soweit ich weiß vom Kaiser mit der Ritterwürde geehrt wurde. Wenn ich mich nicht täusche und meine Informationen richtig sind wurde er vor kurzem sogar vom römischen Volk und der Acta als eine Art Held des Alltags gefeiert. Es beweist mir, dass ich wohl damals richtig gehandelt habe.
Ich hoffe das zeigt euch, wie Lächerlich die Anschuldigungen des ach so pflichtbewussten und ehrenwerten Senators ist, der merkwürdiger Weise mit seinen haltlosen Offenbarungen und zusammen gesponnen Anschuldigungen bis zu einem Zeitpunkt gewartet hat, wo er mir persönlich am meisten schaden könnte. Eine Schande ist das."
Livianus neigte sein Haupt und schüttelte es, um damit seine Verständnislosigkeit auszudrücken, die er für diese neue Generation an Senatoren empfand, die keine Möglichkeit ausließen, einen möglichen politischen Gegner zu verunklimpfen oder mit allen Mitteln in ein schlechtes Licht zu rücken. Vermutlich war er nicht der einzige der kein Verständnis für diese Vorgehensweise hatte. Doch nun hoffte er auf das Verständnis der Senatoren, die vermutlich ebenso gehandelt hätten.
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Livianus ballte seine Hand zu einer Faust und starrte verärgert und plötzlich auch entsetzt in die Richtung des Mannes, der eben diese ungeheuerlichen Vorwürfe gegen einen anderen Senator vor versammeltem Haus geäußert hatte. Was hatte er eben gesagt? Er sah den Mann eindringlicher an und erkannte ihn plötzlich. Es lag bereits Jahre zurück und Livianus hatte dieses Ereignis bisher vollkommen verdrängt, bis es ihm nun wie Schuppen von den Augen viel. Dennoch versuchte er die Haltung zu waren und die Ruhe zu bewahren. Seine Stimme war dennoch ungewöhnlich hart und aggressiv.
"Hat der Senator denn auch Beweise um diese Anschuldigungen zu untermauern?"
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Livianus Lächeln verschwand aus seinem Gesicht. Nun wurde es ihm zu bunt. Wer war dieser Senator und was wollte er eigentlich? Diese Frage stellte sich der Decimer einige Male, als er den deutlich jüngeren Mann mit seinen Blicken musterte und sich zugleich eine Antwort zu Recht legte. Seine erste Frage war schon ein Widerspruch in sich. Die Täter widersetzen sich den Ausführungen nach der Verhaftung und sind also de Facto nicht verhaftet. Was sollte man also auf eine solche Frage antworten, die derart ungeschickt gestellt worden war.
"Ich denke eigentlich ganz und gar nicht das ich falsch liege und um ehrlich zu sein weiß ich nicht wohin uns dieses merkwürdige Frage und Antwort Spiel führen soll. Ich glaube nicht das die römische Rechtssprechung derart einfach ist, dass man anhand einiger in den Raum geworfenen Tatbestände einen Rechtsspruch erwarten kann und ich hoffe innständig, dass auch du nicht einer solchen Meinung bist, da ich ansonsten deine Eignung als Mitlied diese altehrwürdigen Gremiums anzweifeln müsste.
Deine bisherigen Angaben, sowohl zu deinem ersten, als auch zu deinem zweiten Beispiel reichen nicht einmal annähernd aus um überhaupt bestimmen zu können, in welchen Zuständigkeitsbereich diese Delikte fallen und welches Iuridicum sich damit zu befassen hat. Handelt es sich bei deinen Tätern um Römer, um Perigrini, wo findet das ganze überhaupt statt, hat der Legat römische Truppen für diesen Ausbruchsversuch eingesetzt oder als Privatmann gehandelt…… ach……"
Livianus winkte in Richtung des Senators ab, der diese Diskussion angezettelt hatte.
"Wenn du dich in der römischen Rechtspflege nicht auskennst Senator, belästige bitte jemand anderen mit deiner Unwissenheit, aber verschone mich und diese heiligen Hallen damit."
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Livianus versuchte es zwar anfänglich zurück zu halten, konnte jedoch ein kleines Schmunzeln nicht unterdrücken, als er diese ausgesprochen ungeschickt formulierte Frage aus den Reihen der Senatoren hörte. Er sammelte sich kurz und suchte nach den richtigen Worten, um nicht all zu amüsiert bei seiner Antwort zu klingen.
"Nun Senator. Würde ich für das Amt des Praefectus Urbi kandidieren, das jedoch meinem Wissen nach immer noch direkt vom Kaiser besetzt wird, so könnte ich dir vermutlich darauf antworten. Als Kandidat um das Amt des Praetors muss ich dir leider sagen, dass mich ein solcher Vorgang erst interessieren würde, wenn jemand mit konkreten Anschuldigungen vor der Stella Curulis erscheint und einen Rechtsspruch fordert. Die CU wird vermutlich am besten wissen, wie sie mit jemanden umgeht, der sich ihren Verhaftungsversuchen widersetzen möchte."
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"Nein, nein Herr. Senator Livianus hat gemeint, dass du jederzeit in der Casa Decima Willkommen bist. Du sollst einfach vorbei kommen, wenn es dir genehm ist."
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"Mein Herr hat gesagt, dass der Senator jederzeit in der Casa Decima Willkommen ist."
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Zitat
Original von Tiberius Prudentius Balbus
Und aus dem Inneren kam darauf auch eine Antwort. "Herein!"
Livianus hatte anscheinend Glück. Aus dem Inneren des Raumes war ein eindeutiges Herein zu hören. Der Procurator schien also anwesend zu sein. Der Senator nickte dem Prätorianer noch einmal zu um zu sehen ob dieser die Aufforderung einzutreten auch mitbekommen hatte, dann betrat er das Officium.
"Salve Procurator! Ich hoffe du verzeihst, dass ich unangemeldet hereinplatze."
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"Ich favorisiere das Amt des Praetor Urbanus. Auch wenn die Rechtsprechung über Perigrini einen ebenso wichtige Rolle im römischen Rechtsystem darstellt, fühle ich mich doch eher den rechtlichen Anliegen der römischen Bürger verpflichtet."
Livianus drehte sich langsam im Kreis und ließ seinen Blick über die Sitzreihen der Senatoren gleiten. Vielleicht gab es ja noch weitere Fragen oder Anmerkungen, die jemand vortragen wollte, ehe der Consul zum nächsten Tagesordnungspunkt überging.
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Nach einer kurzen Wartezeit war es schließlich so weit und am anderen Ende des Forums tauchte eine kleine Gruppe von Menschen auf. Es war Livianus, gekleidet in den traditionellen Gewändern eines römischen Senators, flankiert von seinen beiden Rettern, den Rittern Hadrianus Subdolus und Decimus Magnus, sowie in Begleitung einiger Klienten und Familienangehörigen, die den Senator auf diesem Weg begleiteten. Viele der am Forum versammelten Menschen applaudierten oder machten ihrer Freude durch Jubel oder Zurufe Luft, als man den Senator erspähte. Einige waren weniger erfreut über den ganzen Rummel, der sich mit der Heimkehr des lang vermissten Legaten in Rom breit gemacht hatte. Doch für Livianus war dies heute ein Tag der Freude und des Glücks, den er sich nicht durch Neider oder Konkurrenten vermiesen lassen wollte, die es nicht ertragen konnten, dass der Name eines politisch gesehen eher unbedeuteten Senator für wenige Tage in aller Munde war.
Wer Livianus wirklich kannte, der wusste, dass er im Laufe seines bisherigen Lebens nur äußerst kurze politische Auftritte gehabt hatte und selbst dort nur wenig durch seine besonders taktischen Politschachzüge aufgefallen war. Mit politischen Schwergewichten wie einem Germanicus Avarus oder einem Aelius Quarto war er in dieser Hinsicht nicht zu vergleichen. Die meiste Zeit seines Lebens hatte der Senator in diversen Legionslagern verbracht und die wenigen Auftritte im Senat waren bis auf eine Hand voll Ausnahmen nicht besonders erwähnenswert gewesen. So war es also nicht verwunderlich, dass er auch heute nicht daran gedacht hatte, welche Signale diese Volksspeisung an den einen oder anderen Honoratior vermitteln konnte, sondern war lediglich darauf bedacht gewesen, seine unendliche Freude mit den Bürgern Roms zu teilen. Als er den Trubel sah, der auf dem Forum herrschte überkam ihn ein unvorstellbares Glücksgefühl. Er war weder als Triumphator noch als erfolgreicher Feldherr heimgekehrt und dennoch begrüßte ihm das römische Volk mit einer Herzlichkeit und Freude, die man vermutlich nur unter Römern kannte. Ein Mensch der die unvorstellbaren Grausamkeiten einer Kriegsgefangenschaft erleiden musste und ihr entkommen konnte, wurde seit Menschengedenken wieder herzlich im Kreise der Seinen Willkommen geheißen und vermutlich würde es auch in alle Ewigkeit so sein.
Auch wenn der Senat beschlossen hatte Livianus offiziell in seiner Mitte zu Begrüßen und diese Veranstaltung in erster Linie seiner Rückkehr in den Senat galt, so hatte der Senator selbst ganz andere Vorstellungen über diesen heutigen Auftritt. Er hatte sich als pflichtbewusster Soldat noch nie besonders viel aus Ehrungen gemacht, was man auch an seiner eher unbedeuteten Sammlung von Auszeichnungen erkennen konnte und das trotz des Kommandos über zwei Legionen und der Cohortes Urbanae im Laufe seiner langen Karriere. Heute galt es seine Befreier in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses zu stellen, denn sie waren die eigentlichen Helden des Reiches, denen höchster Respekt und Anerkennung gezollt werden sollte. Livianus ließ es sich daher nicht nehmen, beim betreten des Forums sowohl den Arm seines Bruders Magnus, als auch den Arm Subdolus zu fassen und beide nach oben zu reißen, was erneut lautstarken Applaus und Jubelrufe aufbranden ließ.
Nur langsam konnte sich die Gruppe um Livianus einen Weg durch die Menschenmenge hin zu den Stufen der Curia Iulia bahnen und immer wieder mussten sie stehen bleiben, um einigen Bürgern die Hände zu schütteln oder sich auf die Schulter klopfen zu lassen. Dabei trat Livianus immer wieder in den Hintergrund und überließ es seinen Befreiern die Dankesworte und Glückwünsche entgegen zu nehmen. Nach dem sprichwörtlichen Bad in der Menge erreichte man schließlich gemeinsam das angesteuerte Ziel und ging auf den Eingang der Curia zu, vor dem sich bereits die Elite des Reiches versammelt hatte, um den Heimkehrern ihre Aufwartung zu machen. Livianus ließ seinen Blick interessiert über die Gesichter der Anwesenden schweifen und versuchte dabei heraus zu lesen, welche dieser noblen Herren ihm wohlgesonnen waren und welche es nur als lästige Pflicht ansahen heute an dieser Feierlichkeit teilnehmen zu müssen. Missmutige Gesichter interpretierte Livianus als rein politische Verstimmung zwischen ihm und dem betreffenden Senator. Er konnte sich nicht vorstellen, dass ein wahrer Römer so wenig Charakter oder Mitgefühl hatte einem heimkehrenden Kriegsgefangenen nicht zumindest ein Mindestmaß an Respekt zu entgegnen. Im zivilisierten römischen Reich war es unvorstellbar einen römischen Bürger so zu behandeln, wie Livianus von den Parthern behandelt wurde, ganz egal was dieser verbrochen hatte.
Schließlich nickte der Senator seinen beiden Rettern zu und trat mit ihnen gemeinsam vor den Consul, der bereits einen eher nervösen Eindruck vermittelte.
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"Vielleicht hast du bereits davon gehört das Senator Livianus aus parthischer Gefangenschaft befreit wurde und sich mit seinen Befreiern bis ins römische Reich durchschlagen konnte.
Wie dem auch sei ist er heute Morgen in Rom angekommen. Er hat mich geschickt um dich in die Casa Decima Mercator einzuladen. Er meinte, er würde gerne einige Worte mit dir, seinem alten Freund und Klienten wechseln und würde sich sehr über deine Anwesenheit freuen, wenn es deine Zeit zuließe."
Neben Germanicus Avarus, der die Befreiungsaktion von Rom aus gestartet hatte, war Crassus der Zeite, den Livianus sofort am ersten Tag kurz nach seiner Ankunft sehen wollte. Er freute sich darauf seinen alten Freund und Waffenbruder nach so langer Zeit endlich wieder zu sehen und zählte ihn zu seinen engsten und loyalsten Freunden. Freunde, die er nun um sich brauchte.
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Was dem kleinen Mann das Laib Brot, war der Mittel- und Oberschicht erlesener Wein aus Hispania und gebrautes Bier aus Germanien. Zwei Dutzend Sklaven standen bereit, um die großen Amphoren und Fässer jedem bis zu seiner Casa zu liefern, der sich bei den Wagen meldete. Alle anwesenden Senatoren und Honoratioren wurden gar nicht erst gefragt sondern einfach zwangsbeglückt und erhielten die erlesenen Waren gleich direkt in ihre Häuser geliefert. Man konnte schließlich nicht erwarten, dass sich einer dieser nobeln Herren unter das einfache Volk mischte und seine Bestellung aufgab. Livianus hatte so versucht an alle Eventualitäten zu denken und es allen Recht zu machen. Was jedoch fehlte, war nach wie vor die Anwesenheit des Senators und seiner Gefährten, die sich allem Anschein nach unbeabsichtigt oder auch mit Absicht ein wenig verspäteten. Die Anwesenden selbst bekamen im Moment nicht viel davon mit, da sie damit beschäftigt waren sich um die Waren zu streiten und immer wieder von den Männern auf den Ladeflächen zur Ordnung aufgerufen werden mussten.
"Keine Sorge Leute! Es ist genug für alle da!“
Immer wieder wurden aus den Menschentrauben Namen und Lieferadressen vor gerufen, die man sofort notierte, um später die Fässer oder Amphoren ausliefern zu können. Die Helfer hatten also jede Menge zu tun und ihre Waren gingen rasch immer mehr dem Ende zu.
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"Von meiner Seite aus wäre das vorerst alles. Ich danke dir noch einmal Consul. Vale."
Livianus reichte dem Consul die Hand, um seine Dankesworte zu unterstreichen und machte sich dann auf den Rückweg zur Casa Decima Mercator. Der erste Schritt war nun also getan und der Decimer wusste bereits jetzt, dass ihm anstrengende aber auch wohl auch wunderbare Tage bevorstanden. Er wollte sie nutzen um wieder in Rom Fuß zu fassen, alte Freunde zu treffen und sich für seine Kandidatur vorzubereiten. Selbstverständlich würde es auch die eine oder andere kleine Feier zu seiner Heimkehr geben und natürlich den Empfang auf dem Forum Romanum, der sein erster offizieller Auftritt vor der römischen Bevölkerung werden sollte. Doch alles zu seiner Zeit...
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Zitat
Original von Medicus Germanicus Avarus
"Salve, willkommen im Haus Germanica. Welch Kunde darf ich dem Senator weiterleiten?"Da ein Diener des decischen Hauses, wie der Türsklave vermutete, erschien, nahm er an ein Pergament zu bekommen oder die mündliche Nachricht selbst zu überbringen. Es war nicht üblich, das ein Unfreier zu einem der Senatoren in diesem Haus vorgelassen wurde.
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"Senator Decimus Livianus ist heute in Rom eingetroffen und würde sich sehr über die Anwesenheit Senators Germanicus Avarus in der Casa Decimus Mercator freuen. Auch sein Klient Hadrianus Subdolus ist dort zugegen. Man erwartet ihn, sofern es seine Zeit zulässt."
Avarus war einer der Ersten, die Livianus direkt am Tag seiner Rückkehr kontaktierte. Er hatte gehofft, dass dieser Zeit fand und zur Casa Decima kommen konnte, da Livianus selbst durch seine Familie gebunden war, die ihm im selben Moment Willkommen hieß.