Zweimal ging mein Blick prüfend von casa zu casa. War ich hier richtig? Das war die casa decima. Eine Feierlichkeit? Nach dem Eintreffen der verschiedensten gut gekleideten Leute zu urteilen, musste es an dem sein. Keiner dabei, dessen Gesicht mir bekannt vorkam. Ich stellte unumwunden fest, dass man in Alexandria und auf See einiges verpasste. Zögernd blieb ich vor der Tür stehen. Sollte ich hinein gehen? Paneula, Bracae und Tunika mit schmalem purpurnem Streifen, nicht die geeignetste Kleidung für welchen feierlichen Anlass auch immer.
Nun war ich einmal hier, also setzte ich meinen rechten Fuß über die Schwelle. Kein bekanntes decimisches Gesicht weit und breit. Mir kamen Zweifel. Sollte ich mich doch im Haus geirrt haben? Vielleicht war es besser ein anderes Mal hier zu erscheinen. Unschlüssig sah ich mich im Atrium um, ließ mir einen verdünnten Wein aufdrängen.
Beiträge von Appius Decimus Massa
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Die Veränderungen waren deutlich spürbar. Innerlich und äußerlich saß hier ein völlig anderer Faustus. Anders als der aus Alexandria und der Wüste. Viel war geschehen, ließ sich nicht mehr ändern. Eine Kultgemeinschaft, fern von Machtgier und Intrigen. Das war es vielleicht, was er jetzt brauchte. Kraft schöpfen fernab von allem weltlichen mit Hilfe der Götter inmitten einer Gemeinschaft gleichgesinnter. Nach festgelegten strengen Regeln. War es das was er brauchte? Ich wusste es nicht. Warum er die Familie mied, wusste ich nicht. Wie es mit uns weiter ging, ich wusste es nicht? Was wusste ich überhaupt von dem, was sich in Rom abgespielt hatte, seit ich es nach meiner Versetzung zur classis Alexandrina verließ. Nichts…Nichts…Nichts… „Sieh es als zweite Chance an, ein vielleicht erfüllteres Leben zu führen als vorher. Und nutze jetzt die Chance ein entspannendes Bad zu nehmen. Nur ein Bad in meiner Gesellschaft.“ Und wenn wir uns die nächsten Stunden gegenüber saßen und anschwiegen. Ihn lebend zu sehen, war mehr als ich er erwartet hatte. „ Zu deiner Bitte. Ich werde nichts erzählen.Ist die casa überhaupt noch bewohnt? Seit ich nach Alexandria versetzt wurde habe ich nichts mehr von den Bewohnern gehört.“ Die Wellen, die seine Füße verursachten, waren bei mir angelangt. Ich sah Ihnen zu, wie sie vergingen. „ Kann ich dir helfen? Dich unterstützen? Brauchst du etwas?“ Irgendetwas musste es geben, wobei ich ihm von Nutzen sein konnte.
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Zitat
Beroe .....
Die Feige in ihrer Hand, sehr verlockend. Ich biss herzhaft in die angebotene Frucht hinein ohne Beroe aus den Augen zu lassen. Die lange Fahrt zeigte ihre Wirkung. Körper und Geist waren sehr empfänglich für die Reize der Frau neben mir. Ihr Körper zeichnete sich deutlich unter der Tunika ab. Meine Finger glitten über den Stoff, spürten den warmen Körper darunter. Dieser Duft den sie verströmte, ich sog ihn gierig ein. Viel braucht es nicht mehr. Mit ein paar Griffen entledigte ich sie ihrer Tunika. Endlich unverhüllte Reize. Meine Tunika fiel kurz darauf neben die Kline. Ich drehte mich auf den Rücken und zog sie zu mir. Die Anspannung war viel zu groß um sich länger mit Zärtlichkeiten aufzuhalten. Jetzt konnte sie zeigen, was eine gute Lupa ausmachte. Kein Fünkchen Energie wurde mehr für das Denken verschwendet. Sie wurde für wichtigeres gebraucht.
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Ein sehr ergiebiger Abend resümierte ich. Das Lupanar war ein Geheimtip. Ohne auf den Weg zu achten, ging ich durch die Straßen. Reges Treiben wie eh und je. Ein Korbhändler feilschte um jedes As mit einer älteren Frau. Die blieb hartnäckig, Komplimente änderten nichts an ihren Preisvorstellungen. Zerknirscht gab er nach. Am Bäckerladen gegenüber ein kleiner Tumult. Ein Junge in zerschlissener Tunika, vielleicht 7 Jahre alt, rannte mit seinem erbeuteten Brot behänd durch die Menge und verschwand in einer Seitenstraße. Ein Mann in Toga ließ sich seinen Weg von einem Sklaven frei machen. Hinter ihm, zwei Sklaven mit abgedeckten Körben. Er folgte scheinbar einer Einladung. Das Tuch auf dem vorderen Korb bewegte sich. Drei Mädchen starrten die Körbe neugierig hinterher. Eine junge Frau, gefolgt von einer Matrone kam mir entgegen. Ich lächelte sie an. Die Matrone musterte mich und stufte mich als ungefährlich ein. Ihr Blick blieb am purpurnen Streifen der parallel zum Saum meiner wollweißen Tunika verlief, hängen. Der kleine aber feine Unterschied zu den unteren Diensträngen in der classis. Oder war es die Knielange Bracae, die ich, notwendiger Weise auf See, jetzt ständig trug. Kichernd gingen sie weiter. Der Hunger mahnte mich, langsam nach einem Stand oder einer Garküche zu suchen. Die Gerüche überlagerten sich in den engen Straßen. Zwei Garküchen hatte ich links liegen gelassen. Bedienung und Geruch warfen Zweifel an der Genießbarkeit des Essens auf. Das war die dritte und sicher nicht die letzte. Sah ganz vernünftig aus. Kleine Tische, man konnte als auch gleich hier essen. „ Salve. Du hast nichts dagegen.“ Da saß ich am Tisch. Hatte er was dagegen, musste er sich einen anderen Platz suchen. Skeptisch sah ich auf sein Essen. Es roch ganz gut und man erkannte was es war. „ Sieht gar nicht mal schlecht aus.“
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Ich hol's wieder hoch......Wir sind immer noch im römischen Reich. Das Ihr und Euch gehört weiterhin in spätere Zeiten.
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Entschuldigt, wenn meine Antworten auf sich warten lassen. Mich hat's erwischt. Bis Freitag melde ich mich ab.
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Die Umgebung erinnerte mich sehr an die Häuser der reicheren Klientel in Alexandria. Ganz wie mein derzeitiges zu Hause. Mir gefiel das Spiel mit den Farben. Bunter Putz, Gemälde, Stoffe, Blumen und Plastiken. Die weiblichen Reize rundeten das ganze Bild ab.
Ein ganzer Nachmittag hier, das würde sich unter den Männern herumsprechen. Meine Erwartungen erfüllten sich mit jeder Minute mehr. Ich empfand es nicht als störend hier im hinteren Teil des Atriums zu bleiben. Kurzerhand legte ich mich zu ihr auf die Kline. „ Zurückziehen? Warum? Heute sind nur wir hier. Ich finde es hier recht bequem.“ Eine Strähne ihres Haares ringelte sich durch meine Finger. Es war bedauerlich, dass wir uns nur während der Reparatur der Schiffe hier in Rom aufhielten. Es war also angebracht, den heutigen Nachmittag hier in vollen Zügen auszukosten. Sacht strich ihr über die Wange. Ihre Augen glasklar, ein verführerischer Blick von ihr während sie die Feige aß. „ Die richtige Frucht für den heutigen Abend. So ausgehungert wie ich bin.“ Worauf warten, ohne Scheu suchte meine Hand sich zärtlich ihren Weg über ihren Rücken zu ihrem Gesäß. „ Weißt du was mir hier fehlt?“ Ich schmunzelte. " Das leise Plätschern der Wellen und das bedächtige Schaukeln meines Schiffes. " -
Jeder Kampf an Land war berechenbarer und trug weniger Ängste in sich, als die Fahrt durch die Straße von Messana. Die Unberechenbarkeit nahm man ihr auch in tausend Jahren nicht. Ob Iason diese Straße mit den gleichen Ängsten wie wir befahren hatte? „ Iason, gefällt mir. Allerdings werde ich des goldenen Vlieses nie habhaft werden. Wobei ich die Aufgabe mit den Stieren für lösbar halte.“ Setzte man die Stiere und Krieger den Wüstensöhnen gleich, die gegen uns bei der Oase Tasheribat gekämpft hatten. So war dies der Aufgabe ebenbürtig. Die Wüste und das Meer nahmen sich nicht viel. Wer sich leichtfertig und unwissend in ihre Arme begab, verlor sehr schnell sein Leben. Wie viele ihrem Leichtsinn erlagen wollte ich nicht wissen. Es lag in der Natur des Menschen ein nicht geringes Maß an Leichtsinn an den Tag zu legen wo es nicht sein sollte. „ Wer sieht gern zurück, wenn dort nichts als dunkle und schmerzhafte Erinnerungen warten.“ Ihr Amulett war mir geblieben, ihre grünen Augen in meinen Träumen und der schmerzliche Abschied in Alexandria. Was war mit Faustus? Erst Alexandria, dann der bodenlose Fall bei Rom, die Wirren unseres letzten Treffens in der casa. Mit wem hatte ich je Gelegenheit darüber zu sprechen? Es gab keinen Menschen dem ich soweit vertraute.
Wir waren angelangt. Es war viele Monate her, dass ich hier öfter die nachmittäglichen Stunden genutzt hatte mich aus dem weltlichen Geschehen auszuklinken. " Rom, ja Rom. Werde ich." später wollte ich darauf zurück kommen. jetzt ging es erst einmal in die gute Stube. -
Alles war unverändert. Wie bei meinem ersten Besuch. Die Besucherzahl hielt sich in Grenzen. Die Größe an sich beschränkte sie von allein. Der Sklave am Eingang sah mich an und ein Lächeln glitt über seine Züge, er erinnerte sich an den Besucher, der immer großzügig bezahlte. „ Salve Dominus.“ Die Münzen wechselten den Besitzer. „Alles wie bei deinen bisherigen Besuchen?“ Ich nickte. Die Holzsandalen standen bei den Fächern. Frische Tücher wurden gebracht. Ein Sklave mit einem Holzkästchen blieb bei uns stehen. Es war warm, die Hypokausten wurden ordentlich angeheizt. Die Marmorbänke waren angenehm warm beim Setzen. Ich überlegte mit wem ich das letzte Mal hier war. Dieser Grieche, der mit Gewürzen, Seide und Elfenbein aus dem Osten handelte. Wir waren ins Geschäft gekommen. Während meiner Überlegung löste ich die Verschnürung meiner calligae. „ Du wirst alles hergerichtet vorfinden.“ Ein Dupondius war mein Dank für die aufmerksame Betreuung. Prüfend fragte ich nach. „ Wein? Speisen? Du hast das Beste ausgesucht?“ Der Sklave nickte. Mein Geldbeutel, die Amulette, den Dolch aus Ägypten legte ich in das Holzkästchen. „ Leg rein was du hast. Er haftet mit seinem Kopf dafür.“ Beutete ich Faustus. Ein zweiter bekam meine Sachen aufs Auge gedrückt. Ein frisches Tuch warf ich mir letztendlich über die Schulter und schlüpfte in ein paar Holzsandalen. Das übliche Prozedere stand an. Schwitzen, Ölen, Reinigen, abkühlen. Aber nicht einfach so abkühlen. Ein Sklave warte auf uns, reichte frische Tücher. Mit eine verschmitzten Lächeln bedeutete ich Faustus ihm zu folgen. Einen schmalen Gang entlang zu einem separaten Raum. „ Ich bleibe vor der Tür falls du weiter Wünsche hast.“ Ein Luftzug, geschwängert mit dem Duft von Zimt, Ingwer und Sandelholz umfing uns. Der Raum war angenehm temperiert und wurde durch eine runde Öffnung im oberen Drittel der Wand mit Frischluft und Licht versorgt. Ein rechteckiges Becken mit ausreichend Platz für vier bis fünf Personen schmiegte sich an die gegenüberliegende Wand. Auf seinem Rand und der angrenzenden Nische hatte man Schalen, Schüsseln, Becher und eine Krug mit Wein platziert. Ein freistehende Kline auf der rechten Seite. Daneben ein kleiner Tisch, auf ihm Violen und Töpfchen unterschiedlichster Größe, Form und Vielfalt. An der linken Seite schmiegte sich eine Marmorbank die Wand entlang. Ein Stapel Tücher lag in einer Nische bereit. Das Mosaik auf dem Fußboden stellte Mädchen dar, Nymphen mit Blumenkränzen, die Fortuna umtanzten. Die Wände mit Szenen um Venus, Apollo und Herkules geschmückt. Ich ließ mein Tuch achtlos fallen, setzte mich auf den Beckenrand. Meine Hand tauchte ins Wasser ein. Wohl temperiert, wie gewünscht. Wohltuend sich hineingleiten zu lassen. „Ich hoffe es findet deine Zustimmung.“ Zufrieden nahm ich ein Teil des Beckens in Beschlag.
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Die ersten ließen sich nicht lange Bitten und folgten der Aufforderung sich zu bedienen. Sie nahmen sich eins der Mädchen und verschwanden mit ihr. Die Auswahl war sehr ergiebig und mir war eine von ihnen ins Auge gefallen. „ Was ist Miles, nicht so schüchtern. Für die lange Zeit auf See bist du sehr zögerlich oder kannst du dich bei der Masse an Schönheiten nicht entscheiden?“ vergnügt klopfte ich ihm auf die Schulter und ließ ihn stehen. Er hatte Zeit, das Lupanar gehörte heute ganz uns. Mit zwei Bechern Wein ging ich zu den Klinen und sah mir die Mädchen aus der Nähe an. Zwei waren in die engere Wahl gekommen. Eine der beiden kannte ich bereits vom Sehen. Die zweite war mir beim letzten Mal nicht aufgefallen. Zielstrebig näherte ich mich ihrer Kline, blieb bei ihr stehen ( Beroe). „ Salve, dunkelhaarige Schönheit, wie wäre es mit uns beiden?“ auf der Kline Platz nehmend und mit einem Becher Wein bekräftige ich mein Bestreben den heutigen Abend mit ihr zu verbringen. Eine Schale mit Trauben, Feigen, Melonen wurde zu uns gebracht. Ich griff zu und kostete die herrliche Melone.
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Ein Empfang wie er nicht besser sein konnte. „ Salve . Die classis ist bereit das Lupanar zu entern.“ Unsere kleine Gruppe schickte sich an, das Lupanar zu betreten. 10 Leute waren eingeladen. Die besten und vertrauenswürdigsten der Aeternitas. Ich winkte durch und betrat als letzter die gepflegten und luxuriös ausgestatteten Räume. „ Dann lasst euch nicht lange bitten. Seht euch um, nehmt was geboten wird.“ Mein Augenmerk fiel sofort auf die Sitzgruppe. Eine Ansammlung von Schönheit und Eleganz, die man hier nicht unbedingt erwartete. Ich hatte bei meinem ersten Besuch einen kleinen Eindruck bekommen und war nicht überrascht.Sollten die Jungs ihre Wahl treffen. Es war ausreichend hübsches Potential vorhanden. „ Speisen und Getränke sind heute Abend mit inbegriffen. Also lasst es euch gut gehen.“ Ich sah mich um. Die Mädchen und Frauen waren eine echte Augenweide. Mal sehen für wen sich die Jungs entschieden.
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„Das ist ein sehr wichtiger Grund morgen frei zu bekommen. Erlaubnis erteilt.“ Ohne Zögern gab ich mein Einverständnis. Es war ein durchaus großes und wichtiges Ereignis für Coriolanus. Durch Rom, drei Straßen links, w Straßen queren und rechts abbiegen. Die Gegend wurde zusehends schlechter. Die Häuser waren nicht mehr mit Marmor verkleidet. Der Putz begann zu bröckeln. Eine Gasse entlang bis zu einem unscheinbaren Häuserdurchgang, an dem stand aus roten Mosaiksteinen „Aedes iste Laetitia“. Hier hatte ich alles abgesprochen. Speisen und Getränke sollten hierher geliefert werden. Alles Weitere hatte ich der Frau überlassen, die hier das Regime führte. Heute war ausgemacht. Man wartete bereits auf uns. Das Schild „ Geschlossene Gesellschaft“ war eindeutig. „ Hier sind wir richtig. Na dann, lasst uns sehen was sich alles hinter dieser Tür verbirgt. Ich denke, jeder wird heute auf seine Kosten kommen.“ Ich klopfte an die Tür.
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Alles gute nachträglich zum Geburtstag. Du siehst kein Stück älter aus.
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Vergessen, vergessen, vergessen wäre falsch, aber ruhen lassen und stets in Erinnerung behalten. Sieger und Besiegte gab es seit Menschengedenken. Seit den ersten Kämpfen Mann gegen Mann, Sippe gegen Sippe, Volk gegen Volk. Er war in diesen Dingen sehr emotional, wer wollte es ihm verdenken. „ Du musst dich für nichts entschuldigen.“ Ich hatte mich gefügt. Was hätte es gebracht den Märtyrer zu spielen. So wie es jetzt war, war es akzeptabel. Ich befuhr das Meer mit einem Schiff unter meinem Kommando. „ Es ist ein gutes Schiff und eine sehr gute Mannschaft.“ Ich wusste von was ich sprach. Mit dem Großteil der Mannschaft hatte ich zusammen vor Misenum gekämpft. „Du wirst es bald sehen.“ Seine Hand verschwand, nahm mir seine Nähe. Warum ? Wie viele Seeleute liefen hier angetrunken Arm in Arm. Wir würden in der Masse nicht…, wir würden auffallen. Allein mein Aufzug. Alles blinkte und glitzert an mir. Ein gutes Aushängeschild. „ Wie wäre es mit der Therme. Ich kenne da jemanden.“ Alles aus der Zeit vor dem Bürgerkrieg. Ich hatte oft in Ostia zu tun. Dadurch waren Kontakte zustande gekommen, die mir heute noch nutzten. „ Es wird dir gefallen.“ Wie automatisch legte ich wieder meinen Arm um seine Schultern. „ Die Überfahrt….für einen Mann der das Meer liebt, ein Traum. Die syrische Küste hatten wir hinter uns gelassen, nahe an Cyprus vorbei, da frischte der Wind auf. Eine kräftige Prise blähte die Segel auf. Die See wurde unruhiger. Die Wellen wurden höher. Die Aeternitas ritt auf ihnen. Erste Ausfälle unter der Mannschaft. Du hättest die Leibwächter der Kaiserin sehen sollen. Die meisten außer Gefecht gesetzt. Meine Milites mussten aushelfen. Die Kaiserin hat davon nichts erfahren. Ich glaube ihr ging es nicht besser. Trotzdem war das Mare Internum gnädig mit uns, Neptun verschonte uns mit Sturm und Unwettern.“ Viele Abende und Nächte verbrachte ich an Deck des Schiffes.“ Kannst du dich an die sternenklare Nacht in der Wüste erinnern? Auf See gab es Nächte die waren genauso sterneklar. Nur sah ich alleine zu ihnen hinauf und hörte das leise Plätschern der Wellen gegen den Rumpf. Diese Melodie, die dir nicht mehr aus dem Sinn geht. Oder die Abende, bei untergehender Sonne. Wie sie scheinbar im Meer versank und ihre Glut verging. Das letzte Glitzern auf den Wellen und danach Dunkelheit.“Faustus und Neriman, beide fehlten mir in diesen Momenten. Jeder auf seine Weise. Meine Finger vergruben sich leicht in seinem Oberarm. „ Die größte Herausforderung war die Fahrt durch die Straße von Messana. Heimtückisch, unberechenbar. Von Steilküsten umgeben, du denkst die Felsen treiben aufeinander zu, es wird eng und enger. Wie Recht die Griechen haben. Zwei Ungeheuer sitzen dort und spielen mit dem Meer und Wind. Skylla und Charybdis treiben dort ihr Unwesen. In Rom werde ich Neptun und Minerva für die geglückte Überfahrt opfern.“ Mittlerweile hatten wir den Hafen verlassen und waren auf dem Weg in die Stadt. " Manchmal sehnte ich mich nach Ägyptus. Nach der Wüste, der Stille und ... Alles hat sich verändert."
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Alle Wege waren erledigt. Nur eins fehlte, der Prätorianer den ich eingeladen hatte. Der vereinbarte Zeitpunkt für die anberaumte Cena rückte näher. Ein kurzer Gang zu den Quartieren der Milites. " Salve Centurio Marcius." ich war zufrieden ihn hier zu finden, dass ersparte den Weg in sein Quartier. " Salve Miles Kleomenou. Wie sieht es aus, alle anwesend, sauber und gut gelaunt?" Prüfend schaute ich die Milites an. Ich wollte mich nicht blamieren. " Der Tag heute geht auf mich. Also keine falsche Bescheidenheit. Seht es als kleines Donativum in Naturalien an." ich machte kehrt in der Tür. " Folgt mir." An der Wache hinterließ ich eine Nachricht, falls der Prätorianer auftauchte. " Wir sind im Aedes iste Laetitia, sollte ein Prätorianer nach mir fragen. Er kann folgen, wenn er will." Damit war heraus, wohin es ging.
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Bitte bei Xenokrates Kleomenou die Signatur ändern und im Tabularium nachtragen.
Beförderung ausgespielt.
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Seine Hände, zärtlich berührten sie mich, die gemeinsamen Stunden in Ägyptus, Erinnerungen kehrten zurück. Innerer Zwiespalt, Hoffnungen, Liebe, Enttäuschungen, alles vermischte sich in diesem Augenblick. Die Umarmung fegte den letzten Zweifel davon. Egal was ich getan hätte, es wäre nicht ins Gewicht gefallen. Ich war nur ein kleines Rädchen im Mechanismus des Imperiums, auf das es nicht ankam. Zu unwichtig, zu klein, an entbehrlicher Position.
Seine Nähe tat gut. Die Schmerzen an den Knien wurden unerträglich. Ich löste mich sanft aus seiner Umarmung. Griff im Aufstehen nach seinen Schultern und zog ihn vorsichtig mit nach oben. Mit wässrigen Augen, einem breitem Lächeln im Gesicht betrachtete ich den verloren Geglaubten. Ich umarmte ihn, drückte ihn an mich. „Ich weiß nicht, wem ich zuerst danken soll. Minerva oder Neptun. Faustus…ich bin überglücklich.“ Ich hielt ihn fest und flüsterte. „ Faustus.“ Die Umarmung lösend, hielt ich ihn mit gestreckten Armen an den Schultern fest und suchte seinen Blick.“ Nur Fisch kaufen?“ fragte ich lachend. „ Es stimmt fasst, dir ist ein großer Fisch in die Arme gesprungen.“ Meinen Arm um seine Schulter legend sah ich zur Aeternitas. „ Ägyptus, Judaea, Syria, über das offene Mare Internum, durch die Straße von Messana hierher nach Ostia.“ Ein klein wenig Stolz war ich auf das, was wir hinter uns gebracht hatten. „ Die Kaiserin ist an Bord und wir bald nach Rom weiterreisen.“ Ein tiefer Atemzug, Stolz und Wehmut schwangen in meinen folgenden Worten mit. „ Ja, das ist mein Schiff. Die Aeternitas, das Flaggschiff der classis augusta alexandrina. Nach dem Fall in Italia, auf den Füßen in der Provinz gelandet.“ mein Resümee. Die Versetzung in die Provinz bewahrte mich vor der Entlassung und bescherte mir ein Kommando, auf das ich mittlerweile ein wenig Stolz war. An loslassen war nicht zu denken. Wie sehr man an jemandem hing, mit ihm auf egal welche Weise verbunden war, merkte man erst, wenn dieser jemand nicht mehr da war. Entfernungen waren dabei nicht das Ausschlaggebende. Die innere Bindung, wurde sie auf schmerzliche Weise in Frage gestellt, gar unterbrochen, dann merkte man, was einem genommen wurde. Ein Teil von einem selbst brach weg. „ Serapis habe ich zu verdanken, dass du hier bei mir stehst?“ Die Frage wie es ihm ergangen war, was sich alles nach meinem Weggang ereignete. Ich stellte sie nicht. Wollte er mir seine Geschichte erzählen, fand er selbst den geeigneten Zeitpunkt dafür. Allein die Tatsache, dass er lebte und das offensichtlich nicht mehr in einer seiner Traumwelten. reichte mir aus. „ Ich bin überglücklich Faustus. Lass uns gehen. Fische kaufen, Essen gehen, was Trinken. Willst du dir das Schiff ansehen? Was wollen wir machen?“ Aufgeregt wie ein kleiner Junge, überwältig vom unfassbaren Glück, sprudelte es aus mir heraus. -
Das wichtigste die Anerkennung der Leistungen der Tirones und Veteranen bei der Überfahrt. Sie war kein Pappenstiel gewesen. Die Männer hatten sich bewährt. Einer von Ihnen war der Tiro Xenokrates Kleomenou. Im Bericht für den Präfectus waren alle aufgeführt. Eine Eintragung ins Personalregister gab es bei unserer Rückkehr nach Alexandria. Während der Wartezeit in Ostia waren alle Urkunden fertig geworden. Offiziell war Kleomenou jetzt Miles classicus.
IN NOMINE IMPERII ROMANI
ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTIERNENNE ICH
XENOKRATES KLEOMENOUMIT WIRKUNG VOM
ANTE DIEM VIII KAL SEP DCCCLXIV A.U.C.
(25.8.2014/111 n.Chr.)ZUM
MILES CLASICUSAppius Decimus Massa
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Die kleine Truppe rückte ein. Ich kannte das Quartier von meiner Kontrolle. Nicht übermäßig komfortabel. Eben eine Kaserne für Nautae, die zum Sonnensegelsetzen hier waren. Die Kohorte wurde regelmäßig ausgetauscht. Es war ein kleines Privileg hier in Rom Dienst zu tun. Wir wurden dem Diensthabenden Centurio gemeldet. Die Milites und Nautae wurden in den Mannschaftsquartieren untergebracht. Centurio Marcius seinem Rang entsprechend. Ich bezog eine Centurionen-Unterkunft und verließ nach Abladen meiner Sachen das Quartier. Einige Dinge waren zu erledigen, bevor wir uns in die seichten Gewässer Rom’s stürzen konnten.
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Ein genauer Zeitpunkt unserer Ankunft war schwer zu bestimmen. „ Morgen ab der sechsten Stunde.“ Bis dahin waren wir, auf jeden Fall in Rom. Das Erscheinen der Augusta unterbrach unsere Unterhaltung. Erstaunlich wie die Sklavinnen mit minimalen Mitteln eine sehr ansprechende Augusta gezaubert hatten. Die Mannschaft hatte sich wie befohlen zurückgezogen. Die Kaiserin konnte mit ihren Leibwachen ungehindert über das Deck. Verständlich, dass sie sich erst einmal einen Überblick verschaffte. Während der Reise hatte ich sie nicht sehr oft aufgesucht. Es gab keine zwingenden Gründe sie täglich zu kontaktieren. Alles in allem war sie eine sehr umgänglicher und Allüren freier Gast. Sie hat mich ungehindert meinen Pflichten nachkommen lassen. Kein rein Reden in meine Belange oder Wünsche die auf See schwer zu erfüllen waren. Das machte es um ein wesentliches leichter über offene See zu fahren.
Sentia Laevina wandte sich uns zu. „ Ich danke dir für dein Vertrauen. Dich mit Neptun’s Wohlwollen sicher nach Italia zu bringen war mir eine Ehre.“ Das letzte Stück nach Rom übernahmen nun die Prätorianer. Wir hatten unsere Pflicht erfüllt. Ich war froh darüber, dass unsere Fahrt ohne Zwischenfälle verlaufen war. Alle Schiffe erreichten den Hafen von Ostia. Keine Verluste an Mensch und Material. Die Opfer an Neptun hatten ihren Zweck erfüllt.Eine kleine Erholung von den Strapazen war uns nun vergönnt. Die Schiffe fuhren nach Misenum in die Werft. Während dessen gab es für ein paar ausgesuchte Männer, eine kleine Anerkennung von mir. Und ich selber? Ich hatte etwas verloren geglaubtes wieder gefunden.