Beiträge von Appius Decimus Massa

    Zitat

    Original von Asinia Celerina


    Wen Romana meinte war mir durchaus bewusst. Ihr Blick beseitigte jeden Zweifeln.
    Eine freundlich fragende Stimme ließ meine Blicke umschwenken. Romana hatte schneller reagiert. Einladend nickte ich Asinia Celerina zu. „ Salve Asinia Celerina. Setzt dich ruhig zu uns.“ Sie sah bewundernswert aus. Ihr Bruder wusste warum er sie mit hierher genommen hatte. „ Decimus Massa.“ Stellte ich mich namentlich vor. „Dein Bruder ist unverheiratet nehme ich an und hat deswegen seine attraktive Schwester als Begleitung gewählt.“ Ein kleines Kompliment an ihr Aussehen. Es gab Dutzende andere Gründe, warum sie mit hierher genommen hatte. Der wichtigste Grund bei solchen gesellschaftlichen Anlässen, einen möglichen Heiratskandidaten zu finden. Würden da nicht mehrere Fakten dagegen sprechen, wäre ein näheres in Augenschein nehmen durchaus in Frage gekommen. Wie sie sich bei uns vorstellte, war es eher ihr Wunsch Unterhaltung zu finden. Wieso nicht? Ich war dazu bereit. „ Wo hat die Familie Asinia ihren Stammsitz? Ostia? Rom?“ machte ich den Anfang.

    Sim-Off:

    Du hast nur für dich geschrieben und keinen anderen erwähnt. Nicht ein NSC ist bei dir. 3 müssten es sein. Ihr habt alle drei für euch geschrieben. Keiner ist auf die Idee gekommen miteinander zu schreiben. ;)


    Seine Liste wurde um einen Namen reicher. Die auf der Tabula standen, die behielt er in Zukunft mehr im Auge als die anderen. 10 Tage, tauchten sie öfter auf, griff er härter durch. Aus der Reihe tanzen hatte schwere Konsequenzen auf dem Schlachtfeld. Nur weil einer nicht begriff wo es lang ging, mussten seine Kameraden dafür bezahlen. Das davon weit mehr abhängen konnte, soweit dachte Palmidis gar nicht. Es reichte Männer zu verlieren, die mehr wert waren als der Querschläger. " Such deine 3 Leute und übe die Stiche sauber am scutum vorbei. "





    "He Du, hier ist kein Einzelbetrieb oder lässt es dein Ego nicht zu mit deinen Kameraden zu trainieren und später in der Reihe zu kämpfen? Ist dem so, dann bist du hier falsch. " Palmidis war über diese Einzelaktion sehr ungehalten. " Deine Ausführungen am Pfahl waren misserabel. Wo sind deine drei Kameraden vom Pfahl ? Ihr sollt die Stichfolgen gemeinsam trainieren. Der rechts außen gibt die Folge vor." Palmidis baute sich auf. " HERHÖREN !!!! 4 STEHEN AM PFAHL DREI STICHFOLGEN! DANACH ÜBEN DIE 4 DIE STICHFOLGE ZUSAMMEN! RECHTS AUßEN GIBT DIE WAHLOSE STICHFOLGE VOR! Hat das jetzt jeder verstanden?" brüllte Palmidis über den Hof. " Damit du verstehst was ich mit Zusammentrainieren und Kämpfen meine. Wirst du mit Coriolanus und seinem Trainigspartner zusammen die Latrine 5 Tage sauberhalten! " Palmidis holte aus einer kleinen Tasche an seinem cingulum militare eine Wachstafel und einen Stylus. " Dein Name..."




    Mit Vorsicht und nur unter Aufbietung aller Vernunft löste ich meine Lippen von ihren. "Du bist wie ein guter Becher Wein, von dem man nicht lassen kann, bis er geleert ist." flüsterte ich ihr ins Ohr. Meine Arme legte ich zärtlich um sie. Du musst einen klaren Kopf behalten. Du stürzt Romana und dich sonst ins Verderben. Tönte es in mir. Mein Gewissen meldete sich, bei Serapio hatte es geschwiegen. Da hat es mich hinein rennen lassen. Meine Hände streichelten sanft über ihren Rücken. " Romana, was hast du Serapio hinterlassen, wo du und bei wem du bist?" Ravdushara schlich sich wieder in meine Gedanken.


    Ich konnte und wollte sie nicht loslassen. Diesen zarten, zerbrechlichen Frauenkörper, halten, beschützen. Mir fiel es unendlich schwer sie frei zu geben. Musste ich das? Nein. Nichts zwang mich sie auf der Stelle los zu lassen.

    Da wollte uns jemand ganz schnell wieder los werden. Hatte er Angst, dass Ostia in Kriegshandlungen verwickelt werden könnte? Von der Wichtigkeit der Stadt und seines Hafens ausgehend, würde keine der Kriegsparteien eine Plünderung der Stadt veranlassen. Sie verlor ihr Gesicht und ihre Glaubwürdigkeit der gerechten Sache zu dienen. Roms Bevölkerung würde darauf sehr empfindlich reagieren. Für Wach und Polizeidienste waren wir gut genug, aha.


    " Zwei Schiffe für eine Cohorte. Für die gesamte Legion wären das zehn Triremen, das Flaggschiff (Hexere) dazu. Die 20 schweren und mittleren Liburnen bilden einen Kampfverband und können im Süden im Mare Sculum, Mare Ionium Patrouillenfahrten übernehmen. Falls sich die ägyptische Flotte auf den Weg nach Italia machen sollte und unser Verband, der im Mare Ionium und Mare Nostrum operiert, sie nicht aufhalten kann. Die Meerenge bei Messana und Rhegium ist dabei ein strategisch wichtiger Punkt. Rhegium ist die einzige Stadt im Süden, die einen ausgebauten Hafen besitzt. Gut zur Aufnahme unserer Schiffe, um die Vorräte aufzustocken. Das wäre mein Vorschlag. Aus dem Norden und Westen haben wir nichts zu erwarten. Können wir also vernachlässigen."


    Die 10 Begleitschiffe hatte ich nicht mit einbezogen, die liefen außerhalb dieser Planungen und hatten mit der Hafenbelegung das wenigste zu tun.

    Palmidis beobachtete die Probaten beim Zweikampf. Sie sollten sich abreagieren und dabei ein Gefühl für das richtige Stehen und Bewegen hinter dem scutum bekommen. Den Zweck der Übung verstand hier offenbar keiner richtig. Manche machten sich einen Spaß draus. Palmidis ging die Paare ab. Das laute Stöhnen eines Probaten erregte seine Aufmerksamkeit. " DU DA !!! Liegts du gerade bei einer Lupa und versuchst ihr weiß zu machen du kannst es, so armselig wie du zustößt !! Die Latrine ist für 5 Tage deine abendlliche Leidenschaft. Dort kannst du Stöhnen üben." Die ganze Sache bekam noch ein i-Tüpfelchen. " Und weil dazu immer zwei gehören, wird dein Partner dir die 5 Tage in der Latrine bei stehen." Mit düsterem Blick sah er zu Coriolanus. Die zwei wurden die ersten auf seiner Liste für schwarze Schafe. " Du tust dir damit keinen Gefallen." murmelte Palmidis zu Coriolanus. Palmidis hatte vom Decimus den Auftrag, besonders auf Coriolanus zu achten. Er sollte ihn ran nehmen. Entweder stand Coriolanus es durch und wurde ein guter Legionär oder er warf das scutum in den Dreck und ging. " Coriolanus, du kämpfst ab Morgen mit dem da... " Er zeigte auf Titus Flavus. Der hatte sich äußerste Mühe gegeben, war zwar ein kleiner Hitzkopf und schnell in Rage zu bringen, aber das war gut für Coriolanus. Nichts mit Verstecken und halben Sachen.


    " Weiter üben, zweite Runde. Ihr sollt ein Gefühl für euren Stand und das Bewegen mit dem Scutum bekommen. Danach gehts an den Pfahl."
    Palmidis ging weiter und sah sich das Gerangel Seneca's an. " Wie lange wollt ihr so auf dem Schlachtfeld stehen bleiben? Kriegermonument?? Setzt euren Kopf ein. Ähm, zum Denken, nicht zum Drücken. Es gibt immer einen Sieger."


    Nach der zweiten Runde....


    Palmidis stand mit einem Scutum und dem Gladius bewaffnet vor den Probaten. " Mit dem Gladius wird gestochen. Ihr habt drei Möglichkeiten in der Formation. Stich von oben! " Palmidis nahm sein Scutum, oberer Rand in Augenhöhe, sein Gladius glitt mit der flachen Klinge über den Rand hinweg. "Stich von der Seite!" Die flache Klinge glitt rechts am Scutum vorbei. " Stich nach unten!" Er stieß die Klinge schräg nach unten unter dem Scutum durch auf die imaginären Füße und Schienbeine des Feindes. " Die ersten vier an die Pfähle ! Ich will folgendes von jedem Sehen. Dreimal die Folge oben, rechts, unten. Dann sind die nächsten dran. Die am Pfahl waren üben die Stichfolge weiter, der rechts außen sagt die Stiche an. Stichfolge wird zufällig gewählt"






    Verdünnter Wein war das erste was ich noch bevor wir Platz nahmen orderte. „ Das beste Getränk um sich für diese Feierlichkeit einzustimmen, dazu diese...“ Ich tat es Dives gleich, griff nach oben in die Weinranken und pflückte eine Beere. „ ... Frisch gepflückte Beere.“ Verführerisch zog die Beere kleine Kreise vor Romana’s Mund. „ Hier in den Räumlichkeiten siehst du noch bezaubernder aus.“ Jeden digitus maß ich mit meinem Blicken. Sie fügte sich mit ihrem eleganten Aussehen hervorragend in die Iulische Villa. „ Der Iulius, was hältst du von ihm? Die leichte Übertreibung seiner Aufmachung steht ihm. Ich würde behaupten, er liebt solche Auftritte.“ Im Pulk der Gäste sah ich den Fabier. „ Da drüben das ist Fabius Torquatus, Tribun der classis. Ein Mann vom Schreibtisch. Seine Aufgabe wird sein Recht und Ordnung in Ostia zu wahren.“ Hoffentlich war er dem gewachsen, ganz ohne praktische militärische Erfahrung. Ich überflog die Gesichter, nichts bekanntes darunter.
    Das Rondell im Triclinum war hervorragend aufgebaut. Keiner wurde bevorzugt oder benachteiligt. Drei Klinen von der Mitte aus, auf der rechten Seite, machte ich es mir bequem. Romana bekam einen Korbsessel bei mir, wie es der weiblichen Begleitung zustand. Wusste man nicht wie es sich wirklich verhielt, konnte man denken, dass hier Gatte und Gattin Platz genommen hatten. Wäre ich kein Centurio, wäre es für mich sogar denkbar. Gewöhnungsbedürftig, aber durchaus denkbar.

    Seinen Tag der Geburt wusste er. Wer seine Eltern waren nicht? " Wer hat dich groß gezogen? Was für ein Fluß, Berg oder Tal war in der Nähe deines Geburtsortes? Wo hast du deine Kindheit verbracht? Du willst mir doch nicht weiß machen, dass du als Säugling alleine durch Germanien gekrochen bist."


    Außer dem Tag der Geburt und dem Gebiet wo der zu prüfende herkam stand nichts auf der Tabula. So ging das nicht. Wie konnte er sich dann so sicher sein, dass er Peregrinus war? " Bist du irgendwann wegen einer Straftat verurteilt worden? "


    Gesundheitlich sah es gut aus. Auf der Tabula weniger. Der Centurio kritzelte auf dem Rand der Tabula herum und wartete, was der Probant zu seiner Herkunft noch mitteilen konnte.

    Mit einem Schritt zwei Stufen. Oben auf dem Gang nach rechts geschwenkt. Aufgeregt wie ein 14 jähriger, der seine Kindheit ablegt. Das Ganze war nur von kurzer Dauer. Vor der Tür der kleinen Wohnung traf ich auf Ravudshara. Er war in Begleitung zweier Männer, die ich nicht kannte. Meine Hoffnung war dahin, dass nach drei Tagen keiner mehr hier auftauchte. Mir war bewusst, dass ich nichts dagegen tun konnte. Zudem wohnte nebenan Iunia Axilla. Das hier auf dem Gang zu klären musste nicht sein." Salve, Ravdushara. Lass uns das drin regeln." Ich klopfte ebenfalls an die Tür.




    Sim-Off:

    Entschuldige die lange Wartezeit. Wir lassen das nach der Feier stattfinden. Passt zeitlich am besten. :)

    Mit gekonntem Schwung, am scutum vorbei, schlug die Vitis auf dem rechten Oberarm des Tiro ein. Ein stechender Blick Palmidis und ein Brüller. "Aufheben!! Lässt du es noch mal fallen, lernst du mich richtig kennen!" Dabei blieb es. Ihr erster Tag, eine kleine Schonfrist für die Neulinge. Ab Morgen normaler Übungsablauf, keine Zugeständnisse mehr.


    Der nächste war Titus Flavus auf seiner Inspektiontour. Stand ganz gut da der Junge, aber eine Tiro vor Ablauf der ersten 2 Wochen zu loben war nicht drin. Palmidis fand auch eine Kleinigkeit. Er schlug mit der Faust gegen den oberen Teil des scutum. " Willst du dir die Nase brechen ?!" brummend blieb er neben der Reihe stehen.


    " Immer zwei Leute nehmen gegenüber Aufstellung. Scuta Sursum! Ihr versucht euch jetzt gegenseitig wegzudrängen. Wer einen Schritt rückwärts macht hat verloren. 3 Mal das Ganze. Ausführung! "
    Palmidis verfolgte aufmerksam wie sich seine Neulinge gaben. Hoffentlich waren keine Mimosen dabei. Das konnte er hier nicht gebrauchen.





    Das Fingerspiel hinter meinem Rücken konnte ich nicht ignorieren. Ich ging darauf ein. Ungeachtet dessen, hörte ich Dives Ausführung über die geladenen Gäste zu und ging seiner Einladung folgend mit Romana in Richtung des Triclinum. Auf seiner Augenhöhe hielt ich Romana's Hand fest. Dives musste nicht mitbekommen was sich hinter meinem Rücken abgespielte.
    Eine umfangreiche Gästeliste, die er präsentierte. " Das wird eine interessante Feier, bei den zahlreichen Gästen. Wir sehen uns sicher im Laufe der Feierlichkeiten noch einmal. " Die nächsten Gäste trafen ein. Es wäre unhöflich gewesen Dives länger in Beschlag zu nehmen. Romana an der Seite, sah ich mich erst einmal um. Bekannte Gesichter waren nicht dabei. Irgendwie ergab sich garantiert eine Gelegenheit mit den bereits eingetroffenen Gästen ins Gespräch zu kommen. Die Villa war pompös eingerichtet. Ich hatte schon die Gelegenheit sie mir anzusehen.

    " Praefect, diese zwei Männer wurden am Stadttor vor Ostia aufgegriffen. Sie geben vor, Angehörige der classis und zu Fuß von Misenum hierher gekommen zu sein. Ein Optio hat zumindet bei dem einen bestätigt, dass er zur classis gehört. "


    Der centurio behielt seine Haltung bei, winkte die beiden nach vorn.

    Wie sie es aussprach und ihre gesamte Haltung waren mehr als eindeutig. Was sollte ich tun? Die ganze Situation ließ mich keineswegs kalt. Alles an ihr machte es mir schwer ruhig zu bleiben. Ich flüchtete mich zu einem schnellen Schluck verdünntem Wein. Nicht im Ansatz fand ich ein Mittel gegen die innere Unruhe die mich erfasst hatte. Hähnchen und alles andere auf dem Tisch wurde schlagartig zur Nebensache. Ich stand auf, die Vernunft kämpfte verbissen gegen das Verlangen. Mein Blick ruhte fest in ihrem. Ich wollte zu ihr, sie in meine Arme nehmen und ihre zarten Lippen mit meinen berühren, sie schmecken, ihren grazilen Körper in meinen Armen halten. Bei Venus !! Was hatte sie angerichtet! Tief sog ich die Luft ein. Mein Verstand rang mit allem was sich gegen ihn stellte. Ein Schritt, ich drehte zum Fenster ab. " Wäre das alles nicht so kompliziert, die Zeit eine andere.... mein derzeitiger Status.... " Auf der Straße tummelten sich die Menschen. Sie gingen ihren eigenen Sorgen nach, die wesentlich materieller Natur waren, als meine. " Was du für mich empfindest..." Ich blickte ins Dunkel des Zimmers, in die Richtung, in der ich sie wusste. " ...und ich für dich beginne zu empfinden. Romana, wir ....." War es wirklich Liebe? Und wenn? Unter den derzeitigen Sternen hatte sie keine Chance auf Ungestörtheit und eine gemeinsame Zukunft. Außerdem musste ich mich an diesen Gedanken erst gewöhnen. " In der Öffentlichkeit sollten wir uns zurückhalten." Ich wandte mich vom Fenster ab, ging durch die Sonne fast blind, zu ihrem Sessel. Einen Moment nur um mich an das Halbdunkel zu gewöhnen, blieb ich regungslos stehen. Ihre Umrisse tauchten auf. Ich griff ihre Hände, zog sie aus dem Sessel zu mir. Ihr Gesicht, schemenhaft vor mir. Ein letztes Zögern. Meine Handflächen sanft an ihren Wangen, die Finger in ihren widerspenstigen Locken, senkten sich meine Lippen auf ihre. Warm, samtig, weich, dazu der Duft der sie umgab. Mein Verstand erlitt die erste herbe Niederlage. Nein, keine Niederlage, ein kleiner Kompromiss. Hier drinnen ja, draußen nein.

    Alles hatte sich an den Pfählen eingefunden. Palmidis nach außen ungerührt, grinste in sich hinein. Die Jungs waren regelrecht wild darauf ihren Gladius an den Pfählen auszutesten.
    " Milites! Ich muss euch nicht erklären, was ihr in den Händen haltet. Wird wohl jedem klar sein. Wir fangen mit der ersten Übungseinheit an. Das wichtigste ist der Stand beim Kampf. Steht ihr falsch , fallt ihr beim ersten Rempler wie Getreidesäcke um, werdet überrannt und abgestochen." Palmidis war sich bewusst was er sagte. Sie sollten wissen, dass das kein Spiel war. " Milites, in duos ordines, venite! Vorderes Glied zwei Schritt vortreten." Palmidis ließ sie sich sortieren. "Scutum hoch ! Oberer Rand ist an der Nasenspitze. Leichte Ausfallschritt, linker Fuß nach vorn. Rechter Fuß hinten und so aufgestellt, dass ihr euch damit Abstemmen könnt. Der Gladius ist hinter dem Scutum und baumelt nicht wie ein Kuhschwanz rum. Ihr müsst damit zustechen , es wird nicht geschlagen und gehauen! Dafür ist kein Platz in einer geschlossenen Formation." Palmidis ging die Reihe ab. Die ersten zuckten unter seiner Vitis zusammen. " Scutum hoch! ...Hand hinter!...." Die vitis traf und hinterließ erste schmerzhafte Rötungen. Ein kräftiger Schulterstoß des centurio und der erste saß im Dreck. Die Vitis schlug auf der Brust des Probaten ein. " Du wärest jetzt Tod und deine Kameraden in ernsten Schwierigkeiten!"Er ging weiter...musterte Gnaeus und stieß plötzlich mit der Schulter zu.




    Aus dem Hintergrund beobachtete ich den Iulius. Er gab sich sehr überheblich und trat gerade in ein großes Fettnäpfchen. Hielt er uns für unfähig die Ordnung in Ostia aufrecht zu erhalten? Der Praefect hatte die Ruhe weg. Auf seine Frage machte ich mich bemerkbar. " Wir haben patrouillierende Schiffsverbände im Norden, Misenum mit einem Kontingent im Süden. Über die offene See, bei den Wetterbedingungen, schafft es keine Flussliburne." Vor dem Zusammentreffen hatte mir ein Nauta eine Tabula übergeben. Erfreuliche Nachrichten." Ich hoffe die Speicher sind bereit Getreide aufzunehmen. Ein Konvoi Getreideschiffe aus Hispania wird von Schiffen der classis begleitet und trifft in den 2 oder 3 Tagen in Ostia ein." Eine Nachricht, die überaus wichtig war. Trafen die Schiffe hier ein, entspannte das die Lage um einiges. Das Zugpferd für die unverhoffte Lieferung aus Hispania war der neue Praefectus Praetorio Decimus.

    Die Nymphe hatte es sehr eilig mit dem Efeukranz. Die nächsten Gäste traten durch die Tür. Keine Gelegenheit sie und den Satyr noch genauer in Augenschein zu nehmen. Dives, prächtig ausstaffiert, näherte sich uns. Sein Auftreten hatte etwas von einer kleinen Inszenierung an sich. Davon abgesehen, was er trug, das stand ihm und machte klar , dass die Iulier gut betucht waren.
    Seine Freude klang nicht ganz so ungezwungen. Aber was störte das. ich erwiderte seine Begrüßung mit einem angedeuteten Lächeln. " Salve Iulius, recht vielen Dank für die Einladung , ich fühle mich geehrt." Romana an der Hand holt ich sie ein Stück nach vorn. " Darf ich vorstellen, Petronia Romana, Cousine des Praefecten Praetorio, Decimus Serapio." In meiner Vorstellung war alles wichtige enthalten. Den Stammbaum vor Dives aufzurollen wäre unsinnig gewesen. " Mein erscheinen war nicht sicher. Zum einen Teil hast du es der jungen Domina zu verdanken. Sie ist zu Besuch und soll zu dieser Gelegenheit ein paar Vertreter Ostia's kennen lernen. Ich bin so zu sagen nur ihre Begleitung." Das stimmte nicht ganz. Nicht nur ihre Begleitung. Das aber ging nur uns etwas an. Sie sollte den heutigen Tag an meiner Seite genießen. " Der andere Grund ist der Praefect. Er lässt sich entschuldigen, seine derzeitigen Pflichten , lassen es nicht zu, deiner Festivität beizuwohnen." Er hatte es so gewollt. Unmissverständlich war, dass hier keiner die classis vertrat. Ich war rein privat hier.

    Natürlich setzte ich mich. Nahm meine Tasche ab und schenkte ihr den Becher halb und halb ein. Einen Becher für mich holte ich vom Regal, setzte mich wieder zu ihr. " Wein, Datteln und ... ?" Wiederholte ich und bemerkte ihre Blicke. Sie ließen jedes weitere Wort versiegen. Sie waren eindeutig, ließen keine Zweifel zu. Oh Romana, wie gern würde ich sie genauso unbefangen erwidern. Du bist eine wundervolle Frau, dich würde ich auf Händen tragen, wenn ich dürfte. Es ging nicht, nicht heute. Erst musste ich mit Serapio wieder ins Reine kommen. So lange musste ich Abstand wahren. Durfte die Grenze nicht übertreten. Mein Blick ging zum Becher. Man hätte es als Verlegenheit deuten können. Es war Unsicherheit. Wie sollte ich mich ihr gegenüber verhalten. Meine Gefühle verheimlichen, unterdrücken? Es würde sie verwirren. Erklären warum es nicht ging? Ihr und mir die Illusion nehmen? Eine Zwickmühle war das ganze. Ich kostete von dem Hähnchen. Es war sehr gut gewürzt und außerordentlich schmackhaft. " Nimm von den Hähnchen, es ist sehr zart." Ein kurzer Blick zu ihr. " Hier in Ostia ist das Klima besser. Die Seeluft wird dir gut tun."

    Romana schien sichtlich beeindruckt. Ich nickte ihr zu. Der Satyr und die Nymphe warteten auf uns, zu offensichtlich standen sie mitten im Weg. Der Satyr ein ansehnlicher Bursche stellte ich mit taxierendem Blick fest. Die Nymphe bei ihm, nicht minder zu verachten. Wir ging direkt auf sie zu. " Unser Gastgeber weiß Feste zu geben. Wollen wir ihn begrüßen." Romana's Blick war am richtigen Mann hängen geblieben. Das war Dives. Nach dieser Nacht im Balneum, wollte ich ihn heute nicht im Unklaren lassen. Heute stand Romana im Mittelpunkt. Ich schätzte, dass Ravdushara nicht locker lassen würde und sie fand. Eine neue Zuflucht, dafür blieb keine Zeit. Also den heutigen Abend genießen. Es konnte der letzte gemeinsame Abend sein.
    Von den Anwesenden, die ich bisher gesehen hatte kannte ich keinen. Im Verlauf des Festes ergab es sich garantiert, dass wir den einen oder anderen kennenlernten.

    " Du wirst es üben, bis dir die Arme abfallen. Du da wirst mit ihm üben. " Jeden Tag eine Stunde Holz hacken, das dürfte reichen, schätzte Palmidis ein. " Die Axtmänner schlagen versperrte Türen ein. Ihr macht den Weg frei. Ihr reißt Wände ein. Ein Stunde Holz hacken täglich." Er blieb vor den Männer stehen. " Ab Morgen stehen dort zwei Fässer. Die werdet ihr jeden Morgen mit frischen Wasser füllen. Das ist der Wasser Vorrat für den Tag. Zum Erfrischen, Waschen und Essen kochen. Beste Gelegenheit das Zusammenspiel in der Eimerkette zu üben." Fehlten die Männer mit den Feuerpatschen. " Die centonarii, sind jeden Morgen am Brunnen und ziehen die Wassereimer hoch, 5 Eimer , dann Wechsel." Das war die erste Einweisung. " Euer Handwerkszeug als Brandbekämpfer werden in Zukunft, Axt, Feuerpatsche, Eimer und Leiter sein. Das war's für's erste." Palmidis musterte die jungen Männer. "Milites ! State! Ad Dextram! Jeder bekommt jetzt Übungswaffen. Die ersten in der Reihe geben sie aus dem kleinen Magazin aus. Sobald ihr eure Waffe habt, drüben bei den Übungspfählen sammeln. Abite!" Palmidis wippte au seinen Füßen und sah ihnen hinterher. Diese Grünschnäbel musste er in kürzester Zeit an scutum und Gladius ausbilden. Sie mussten zusammen agieren wie ein Mann. Wie viel Zeit er dazu hatte? Keiner wusste es. Es war möglich, dass sie eher ausrückten, als ihm lieb war.