Beiträge von Appius Decimus Massa

    Die junge Römerin wünschte Freiheiten! Rom bot alle Freiheiten die sie sich wünschen konnte. Die üblichen wöchentlichen Einladungen, maximal 2 Abende in der eigenen casa mit Freunden und Bekannten Speisen, unterhalten. Ein kleines Programm aus Tänzerinnen, Musikanten, Akrobaten, Theaterbesuche, Wagenrennen, Gladiatoren-Kämpfe. Vieles wurde geboten und sie musste nicht stets und ständig mit ihrem Mann präsent sein. Thermenbesuche und Einladungen an ihre Freundinnen seien noch erwähnt. „ Rom bietet alles was sich eine junge Römerin wünscht. Oder liege ich da falsch? Du sagtest du bist unverheiratet. Vom Alter her würde es sich anbieten. “ Leider war ich in dem Falle nicht im Bilde. „ Wer vermittelt bei dir, dein Vater ist nicht hier?“ War es Serapio, der Pater Familias unserer Gens, hatte sie einige Chancen. Als Praefect Praetorio dürfte es keine Mühe machen eine für die Gens Petronia günstige Partie zu finden.
    Die Kehrseite der Medaille, mit Liebe hatte solch eine Heirat wenig zu tun. Meist fanden sich die Paar nach einer gewissen Zeit zusammen. Zweckheirat, das hieß nicht, dass der Liebe Tür und Tor verschlossen waren.
    „ Kommt sie nur aus dem Herzen? Ist nicht mehr daran beteiligt?“ Sie schien vollkommen Abwesend. An was dachte Romana. Was ging in diesem kleinen Lockenköpfchen vor? Liebe war ein seltsames Ding. Ich war ihr bis heute nicht wirklich begegnet. Oder deutete ich die Zeichen verkehrt? Diese kurze Begegnung in der Wüste, dieses Mädchen, Neriman Seba. Es war nicht zu beschreiben. Ihr Amulett, ich trug es, seit sie es mir gab. Es ablegen käme mir nicht in den Sinn. Das hatte aber gewiss nichts mit Liebe zu tun. Unbewusst schüttelte ich den Kopf und sah zum Brunnen.

    Was war mit Romana? Der Spaziergang ? Die Hitze des Tages? War meine Offenbahrung zu viel? Ihr Druck auf meine Hand hatte sich verstärkt. Mit besorgtem Blick sah ich in ihre Augen. Forschte nach Anzeichen eines Unwohlseins. Nein, klar wie der wolkenfreie Himmel. Bis mir aufging was die Ursache dafür war. Sie äußerte es, ohne das es in mir ein Gefühl der Ablehnung erzeugte. Es klang nicht künstlich oder falsch. Sie sagte es so, wie sie es meinte. Sie flüsterte es nicht, die sagte es laut und deutlich. Ein feines Lächeln umspielte meinen Mund. War es ihre jugendliche Unbefangenheit, die sie dazu ermutigt hatte? "Es ist sehr einfach zu erklären. Bei der Legion ist man stets und ständig der Gefahr ausgesetzt, verwundet oder getötet zu werden. Kriegszüge führen uns Monate von unserem Standort weg. Nicht jeden Abend wäre ich, durch den Dienst bedingt, zu Hause anzutreffen. Welche Frau will schon gern mit diesen Aussichten heiraten." Ich hielt sie meinerseits fester. "Das wichtigste habe ich dir unterschlagen. Ich muss um Erlaubnis bitten, heiraten zu dürfen." Das war nicht alles. Der Vater der Auserwählten musste einverstanden sein. Bei einem centurio war das nicht unbedingt im ersten Anlauf der Fall. Legat, Praefect oder Tribun. Das hörte sich nach mehr Prestige an. " Du siehst, es gibt einiges zu Bedenken." Was nicht ausschloss es in Betracht zu ziehen.

    Zitat

    von Duccia Vera


    Sein Unwissen um die Topase machte mich stutzig. Hatte er noch nie ein derartiges Kompliment gemacht ? Es war zu offensichtlich, dass ich seine blauen Augen meinte. Wäre ich nicht so in Fahrt gewesen und legte es drauf an, heute unbedingt jemanden abzuschleppen. Ich wäre zu einer einfachen belanglosen Unterhaltung übergegangen und hätte mich wieder zu den jungen Frauen abgesetzt. Aber ich wollte es Serapio mit einer neuen Errungenschaft, die er mir so freizügig präsentiert hatte, zeigen. Das Lamy Spaß haben wollte und nichts festes im Auge hatte, passte mir sehr gut. " Spaß willst du? Das trifft sich gut." Seine Nähe fachte meinen Wunsch nur noch mehr an, ihn heute Abend bei mir zu wissen. Sein Duft, so unglaublich. "Einen Apfel für dich und nur ein Wein für mich? " raunte ich ihm zu." Ich wüsste etwas bei dem man den Wein als kleine Annehmlichkeit reicht. Wir könnten zusammen die Thermen besuchen und lassen uns als krönenden Abschluss eine umfassende Massage angedeihen." In einem der Räume ganz unter uns, würde ich die Massage höchst selbst in die Hand nehmen und seine Hände schienen nicht ungeschickt zu sein, sich bei mir zu revanchieren.

    Um die Liburnen schneller am Leuchtturm vorbei zu bekommen, wäre es von Vorteil Hilfsschiffe zu benutzen. " Wir warten ab, wie die Einfahrt von den ersten Schiffen gemeistert wird." Der Schiffstyp Navis Actuaria hätte hier seine Vorteile. Konnte Lasten aufnehmen und musste nicht wenden.
    Die Verkaufstände luden ein. ich musste ihre Angebote außer acht lassen. Der Hafenmeister war wichtig. Mit Genugtuung sah ich den auslaufenden Schiffen zu. Das war für die Schiffe der Flotte in gleicher Weise zu schaffen. Wir übersahen die Liegeplätze." Ich möchte den nördlichen Teil des Kai's und die Hälfte des östlichen Teil's zum entladen nutzen. Die Fossa Traiani werden davon nicht beeinflusst. Die Einfahrt in die Fossa traiani vom Hafenbecken aus, wird frei gehalten. Wie sieht es mit Hilfskräften aus, Lastenträger, Vigile, Urbani ? Damit es reibungslos geht. Verkaufstände im nördlichen Teil nur beim Tempel, ansonsten keine. Ich will nicht, dass civis zu Schaden kommen. Um die Einhaltung solltest du und die Urbani sich bemühen." Die Legionäre hatten die Aufgabe die Schiffe zu entladen. Ich konnte beim ersten Einlaufen keinen Mann zum Beaufsichtigen der Sicherheit der civis abstellen. Karren und Lasttiere mussten beladen werden. Die nachfolgenden Schiffe brauchten den Platz zum entladen. Es war abzuwarten wie alles ablief.

    Neugierde? Eine komplett neue Erfahrung für sie? Ihr zaghaftes Berühren meines Handrückens. Für mich ein kleiner Rausch, der Wunsch nach mehr. Ich hatte ihr Lippenbewegungen nur flüchtig gesehen, nur bruchstückhaft gehört was sie geflüstert hatte. Mein Blick traf ihren. Ich blieb nicht gern im Unklaren. Vor allem bei ihr störte es mich ungemein. Dieses zarte Pflänzchen zu verschrecken, weil man etwas überhört hatte. Zu langsam, ich kam nicht zum Nachhaken. Ihre Frage machte mich kurz sprachlos. Ich schmunzelte, machte ein sehr nachdenkliches Gesicht , als ob ich nachzählen musste wie viele es waren. Meine Augenbrauen wanderten nach oben. Trommelwirbel... " Ganz ehrlich? noch keine einzige." Dafür nutzte ich jetzt die Chance und fragte. " Was hast du gerade geflüstert? Sollte ich es wissen?" Ein kleiner Brunnen, gepflegte Büsche, an all dem gingen ich fast uninteressiert mit ihr entlang. Ich hatte heute kein Auge dafür übrig. Sie hatte unerwartet meine ganze Aufmerksamkeit. Wie kam ich dazu, eine Frau so nah an mich heran zu lassen. Heute war es nicht nur ein Spiel. Nicht mit ihr. Es glich einer schon mal erlebten Situation.

    Viel hatte ich heute nicht in mein aussehen investiert. Gestern am Abend ein entspannendes Bad und eine wohltuende Massage. Heute Morgen feines Öl aus Ägypten. " Das freut mich. Manchmal sind Träume sehr aufschlussreich, was die Zukunft angeht." Meinen Becher in die Nähre ihres erhoben sah ich sie durchdringend an. " Möge Minerva dich bei deinen geplanten Unternehmungen tatkräftig unterstützen." Wir hatten bei der cena darüber gesprochen. Hatte sie Erfolg, war das ein Standbein für die Zukunft. Einkünfte die sie ein wenig unabhängiger machten, ihr Selbstvertrauen stärkten. Eine kleine Entlastung des Geldbeutels ihres zukünftigen Mannes. Ein Stück Selbstverwirklichung. Ich war gespannt auf ihre Schmuckstücke.


    Ein kleiner Schluck zu Beginn des Prandium, ein Stück Fleisch, die Tunke dazu leicht säuerlich. Trauben und Käse. Eine Serviette zur Hand, die Tunika musste nicht unnötig leiden. Ich lehnte mich zurück und sah Romana unverwandt an. Sie war gut gelaunt, kein morgendlicher Griesgram. Ihre Augen strahlten. Auf ihrem Gesicht ein immer wiederkehrendes Lächeln, was ansteckend wirkte. Mir gingen einige Gedanken durch den Kopf. Besonders über unsere gestrige Unterhaltung.

    Erfrischend diese Aussicht. Ich folgte dem Hafenverwalter und beeindruckt von diesem Anblick. Herrlich die Schiffe da liegen zu sehen. " Es ist ausreichend Platz. Am einfachsten wäre es, wenn wir uns ankündigen, dass du den Schiffsverkehr so einschränkst, dass die classis ungehindert in den Portus Traiani einlaufen kann. Alles was an der äußeren Mole des Portus Augusti liegt, stört nicht. Im inneren Hafenbecken brauchen wir Platz. Unsere Aufmerksamkeit gilt der Via Portunensis. Dort im Umfeld wird die classis entladen. " Das müsste an Platz reichen. Kurze Wege, gleich alles auf die Straße und etappenweise in die neuen Standlager der classis verfrachten. Bis dahin mussten die Vorarbeiten abgeschlossen sein. Landvermesser mussten ausgeschickt werden um die Lager auszumessen und die Lagepläne anfertigen. Auf der Basis konnten die eintreffenden Centurien der Marineinfanterie mit dem Bau der castra beginnen. " Wie viele Schiffe? Was der Imperator an Truppen anfordert. Eine genaue Zahl kann ich dir dafür leider nicht nennen." Der Praefect erfuhr als erstes, davon. Ich würde mich dann um die Meldung an den Hafenverwalter kümmern. " Lass uns den Portus Traiani ansehen. Vielleicht gibt es ein paar Dinge, die man noch ändern müsste. Wir wollen den Ärger mit den Händlern so gering wie möglich halten."

    " Eine Tochter auf die er ebenso stolz sein kann, wie auf seinen Sohn." Ein wunderschönes Ding, nach meinen Maßstäben für Schönheit. Nicht auf den Kopf gefallen. Für ihr Alter normal, dass sie noch ein bisschen naiv war. Das wird sich sehr bald legen. Nun war es an mir, die Frage nach meinem Wunsch so diplomatisch wie möglich zu beantworten. " So einfach kann ich das gar nicht beantworten. Der Wunsch würde erst Gestalt annehmen, wenn eine Frau bereit wäre mich zu heiraten." Ich beugte mich zu ihr. " Sie müsst mich nämlich teilen." flüsterte ich und machte ein ernstes Gesicht." Mit der classis..., die kann sehr besitz ergreifend sein." kam lachend von mir hinterher. " Ich glaube dazu sind die wenigsten Frauen bereit. Noch weniger Rom gegen Misenum zu tauschen." Keine Frau tauschte freiwillig Rom gegen irgend eine Stadt in der Provinz. Aber das war alles weit her geholt und während des Krieges war gar nicht daran zu denken. Es verschaffte mir Zeit und hoffentlich ein paar kleine Abenteuer.

    Was macht man in diesem Fall? Eine nicht vorhersehbare Reaktion. Lachend hielt ich ihre Hand fest. Nicht zu fest und beförderte sie zurück auf meinen Handrücken, hielt sie dort ohne sie zu bedrängen. Gab ihr jederzeit die Möglichkeit ihre Hand ohne Anstrengung zurück zu ziehen.
    „ Da war eben noch ein kleiner schwarzer Punkt auf deiner Nasenspitze.“ ich tat so, als ob ich ihn suchte. „ Weg. Habe ich mich so geirrt? Also...“ ein Schmunzeln von mir. „ Weißt du..“ begann ich zu erklären. „ Du bist noch nicht lange hier. Unsere Familie kennst du kaum, eigentlich gar nicht. Von deiner Mutter abgesehen. Viele werden sich dir noch nicht vorgestellt haben.“ Ich räusperte mich. „ Was ich jetzt auf der Stelle nachholen werde.“ Ein angedeutetes Verneigen meinerseits. „ Appius Decimus Massa, ältester Sohn des Decimus Barrus und Mescinia Mena, aus der griechischen Linie der Familie Decimus. Zur Zeit bin ich centurio bei der classis misenensis und in Misenum stationiert. Dementsprechend bin ich unverheiratet. Nicht ganz. Eine Ehe auf Zeit mit der Flotte ist zu erwähnen.“ Das war meine Kurzfassung. Bruder, Vermögen, Besitz waren nebensächlich. „ Was möchtest du sonst noch wissen?“ Es war schon irgendwie süß, wie sie mich ansah.

    Das Warten, auf was ich mich eingestellt hatte, erübrigte sich. Romana war pünktlich! Ein überfliegender erster Blick. Die Pünktlichkeit, tat ihrer Schönheit keinen Abbruch. Ich kam mir ein wenig deplaziert neben ihr vor. In einer feinen Wolltunika aus dunkelblauen Stoff, mit zwei breiten roten Streifen, gehalten durch das cingulum militare. Keine ansprechende Synthesis. Militär, ganz Militär, sagte ich mir. „ Nein, du bist überpünktlich. Außerdem verzeiht man einer Frau ihr nicht ganz pünktliches Erscheinen. Du siehst bezaubernd aus. Nimm Platz.“ Das war sie durchaus. Ihre Haare, diese wallende Lockenpracht, geschickt im Zaum gehalten. Die Tunika nicht zu auffällig. Sie unterstrich ihre venusgleiche Statur. Widerwillig löste ich meinen Blick. Man stierte ein junge Frau nicht so an, wenn man nicht in der nächsten Stunde gewisse Ambitionen hatte. Ich ertappte mich dabei Vergleiche anzustellen. Romana hatte dieses naiv unschuldige. Das hatten meine Gespielen nie besessen. Sollte das nur den Frauen anhängen? Was für Gedanken sich da bahn brachen. Ein Sklave stand bereit ihren Getränkewunsch entgegen zu nehmen. Ich setzte mich in den benachbarten Stuhl und verlangte nach einem Becher verdünntem Wein. " Gut geschlafen? Der Sommer hat Rom wieder im Griff. Ich bin froh nur ein paar Tage hier verbringen zu müssen."

    Darin war Mutter gut , einem vom Gehen abzuhalten. Die Erfahrungen hatte ich hinter mir. Ein Glück, dass die Legion einen nicht so ohne weiteres gehen ließ. Mutter hätte es geschafft mich aus Alexandria zurück zu holen. „ Ja, Kleiner. Dafür ist sie Mutter. Es ist ja nicht so, dass wir sie aus unseren Gedanken und unserem Herz streichen. Nur weil wir nicht mehr zu Hause sind.“ Vermissen, naja so richtig nicht. Es gin gut ohne unsere Mutter. Ich hatte mich von ihm gelöst, meine Hand auf seine Schulter gelegt. „ Ein Bad, was hälst du von einem Bad und einer kleinen Erfrischung am Rande? Das Balneum ist bereit einen Reisenden aufzunehmen.“ Ich wies nickend zu seinem Begleiter. „ Du und deine Begleitung ihr könnt mein cubiculum beziehen. Ich muss zurück nach Misenum, war nur auf ein paar Tage hier.“ Ich beugte mich zu ihm und flüsterte ihm mit einem Grinsen zu. „ Sag mal, warum hast du keine attraktivere Begleitung dabei?“

    In dem Mann steckte mehr. Er blieb nicht ewig Hafenverwalter, brachte er alle Angelegenheiten so ins Rollen wie diese. Zeigte sich in den kommenden Tagen , dass alles wie am Schnürchen lief, war ihm eine Empfehlung meinerseits sicher. Ich nickte dankend und verließ die Räumlichkeiten vor ihm.


    „ Nicht direkt, ich zuvor war ein paar Tage in Rom. Per Schiff wird es wieder nach Misenum gehen. Von dort wirst du unterrichtet, wann die Flotte nach Ostia kommt.“ Über Land einen Boten zu Wasser Menschen und Material. Die Frage nach meinem Namen, kein Wunder, hatte ich ihn die vergangenen Tag dutzende Male genannt. Hier war mir nicht aufgefallen, dass er von mir ausgespart worden war.
    „ Entschuldige, Centurio, Appius Decimus Massa. Den Rest spare ich mir. Es ist zur Zeit nur einer der classis hier in Ostia.“ ich grinste. Die Kartenrollen unterm Arm sah ich mich um. Umständlich fischte ich die Rolle raus, die den Hafen zeigte. „ Mhhhh... der Portus Augusti, müsste bei Ankunft der Flotte zur Durchfahrt frei sein. Die Liegeplätze bei der Via Portunensis bleiben während der Inspektion des Praefecten und bei Meldung der Flotte frei. Am besten der Portus Traiani ist geräumt, wenn sich die Flotte ankündigt. Wir sehen uns das am besten im Hafen genauer an.“

    Unter den wachsamen Augen der Büsten und den Auszeichnung die an der Wand hingen. (Eindrucksvoll was da alles hing).Stellte man zwei Korbstühle und einen runden Tisch auf. Ich hatte mich zum Sitzen entschieden. Wieder liegen, nachdem man vor kurzem erst aufgestanden war, das war für mich ungewohnt. Als Legionär hatte man selten solche Annehmlichkeiten. Abgesehen von meiner casa in bester Lage.


    Das Essen wurde aufgetragen. Es gab, Nüsse, Trauben, Kirschen, Oliven, Eier. Das obligatorische Brot, Käse und den Rest Schweinefleisch vom gestrigen Abend. Meiner Kontrolle entging nichts. „ Bring einen neuen Becher, der ist angeschlagen und kann weg. Wein und Wasser bereit stellen. Ich will nicht stundenlang auf einen vollen Becher warten müssen.“ Es war alles her gerichtet. Das warten auf Romana begann. Pünktlich zu erscheinen, war für eine junge hübsche Dame usus.

    Um diese Jahreszeit war das Tablinum perfekt für das Prandium. Es war hell durch das sich anschließende Perytil und den Hortus. Ein frischer Luftzug machte das Klima angenehm. „ Einverstanden, ich werde alles engagieren und im Tablinum auf dich warten.“ Ein reizender Anblick, diese Naivität. Na sieh, da traut sich jemand ganz sacht einen Schritt vor. Sie war noch nicht richtig aus ihrem Kokon, ihrer behüteten Welt geschlüpft. Was lag ferner, als ihr auf die Beine zu helfen. Sie in die Realität zu führen. Erfahrungen musste sie sammeln. Unter den wachsamen Augen der Familie versteht sich. Ihre sanfte Berührung quittierte ich mit einem Lächeln. „ Ich sehe wir verstehen uns sehr gut. Also scheue dich nicht Fragen zu stellen, solltest du welche haben.“

    Beschäftigt war der Hafenverwalter, das war ein wünschenswerter Anblick. Keiner der auf seinem Hintern dem Abendrot entgegen träumte. Es machte in dem Falle nichts, eine kurze Zeitspanne warten zu müssen. Ein Hafen war nicht irgendeine Taverne in der man wahllos Kundschaft bediente.


    Das Warten hatte nicht lange gedauert. „ Ich grüße dich Sulpicius Cornuntus. Mögen dir die Götter bei deinem neuen Amt als Hafenverwalter gewogen sein und nicht nur die." Anerkennend nickte ich ihm zu. "Ich bin da um den Hafen und dich auf den Praefecten der classis vorzubereiten. Er hat eine Inspektion des Hafens geplant. Machen wir einen Rundgang im Hafen, dann kann ich dir einige Vorstellungen, wie es aussehen sollte darlegen.“ Mehr war vorerst nicht zu sagen. In gemäßigten Tempo wollte ich den Hafenverwalter auf eine in Beschlagnahme des kompletten Hafens durch die classis vorbereiten. Dieser Fall konnte sehr kurzfristig eintreten und dann war Zeit und Platz kostbar.


    Sim-Off:

    Danke das du einsteigst. :) Es ist nichts abgesprochen.

    Zitat

    von Petronia Romana


    Zum Prandium, sie war einverstanden. Die beste Tageszeit für dererlei Dinge, die der zur Schaustellung und der Betonung der Schönheit dienten. „ Suche dir aus wo. Tablinum, Triclinum, Hortus? Möchtest du lieber, in deinem cubiculum bleiben.“ Das wäre die Gelegenheit für mich mehr über sie zu erfahren. Mein Hand beließ ich weiter auf ihrer. Ihre Augen . .., diese Frau erweckte ein mehr an Interesse in mir als ich mit zugestand. So ein unterschwelliges feines Kribbeln unter der Haut. Rekapitulation dessen, was ich wusste. Sie war die Tochter aus einer Ehe eines Petroniers mit einer Decima. Diese Decima stammte aus dem hispanischen Zweig. Sie war künsterlisch begabt, widmete sich der Herstellung von Schmuck. Ja, das war doch ein guter Ansatz. Zu aller erst musste ich in Erfahrung bringen, was Serapio für Heiratskandidaten in Erwägung zog. Und wie bisher kam der kleine Einwand meines guten Gewissens. Ich bin centurio bei der classis und habe gar keine Zeit für eine feste Beziehung. Die classis war halt die classis. Und ich wusste was hier im Haus von der classis gehalten wurde. Das ihr Onkel Magnus Praefect der classis war, daran dachten sie nicht. Der Mundwinkel und mein Magen erinnerten mich kurzzeitig an das freundliche Zwiegespräch mit Serapio. Ich schüttelte es ab, verdrängte die Schmerzen.

    Die richtige Zeit, Sesselpupser vor den Kopf zu stoßen. Nach dem gelungenen Morgen und der Aussicht auf einen erfüllten Abend stürmte ich in die Hafenverwaltung. " SALVE!" ich genoß es wie sich alle Aufmerksamkeit auf mich richtete. " Der Adjutant des Praefecten der classis sucht den Hafenverwalter und will ihn sofort sprechen." Die Papyrusrollen hatte ich unter den linken Arm geklemmt. " Es wäre schön ihn heute noch zu sprechen, damit er morgen nicht dumm aus der Toga guckt, weil er keinen Posten mehr hat."

    Hustend von einer Wolke Staub. Die ich aus meinen alten Sachen geschüttelt hatte. War ich im Begriff durchs Atrium zu stiefeln. Was stand da für eine unmögliche Truhe. Schimpfend trat ich dagegen, mir nicht bewusst, dass da zwei fremde Individuen herum lungerten und mir zu sahen. Eine Bewegung in den Augenwinkeln, wer schlich hier herum? Ich drehte mich in ihre Richtung. Der Alte, nein unbekannt. Der Jüngere ohne Bart...ich kniff die Augen zusammen. Ja Beim Barte des Iupiter. " BRÜDERCHEN !!! Mein kleiner Neunmalkluger!" Auf jegliche Etikette zu verzichten. Stürmte ich auf ihn zu und umschlang ihn mit meinen Armen, drückte ihn fest an mich und klopfte etwas vorsichtiger auf seinen Rücken. " Das dich Mutter weggelassen hat." ich sah ihn an, zupfte an seinem Bärtchen, " Wirst erwachsen..." und grinste bis über beide Ohren. Obwohl ich die letzten Tage nichts zu Lachen hatte. Das war alles Nebensache, das was wichtig war stand vor mir.

    In diesen schönen Gemäuern übernachten. Ein sehr gutes Angebot, das ich mir nicht entgehen lassen konnte. " Überhaupt nicht vermessen. Ich begrüße den Aufenthalt außerordentlich in einer so wunderbar angelegte Villa. Das Angebot ehrt mich, ich nehme es an, wenn es keinen großen Umstände macht. Ein Bett, Wein und etwas Entspannung. Das reicht mir schon. " Ich lächelte über meine Hintergedanken, die mir dabei kamen. Sicher machte es keinerlei Umstände. Bei der Größe des Hauses und der geringen Anzahl an Anwesenden. Die Sklaven ausgeschlossen, die hatten unsichtbar zu sein. So lange man sie nicht brauchte.
    So wie üblich gab es hier wahrscheinlich am späten Nachmittag eine kleine cena. Die durfte ich auf keinen Fall verpassen. Es war zu interessant wie Dives sich geben würde. Vielleicht taute er da ein wenig mehr auf. " Um nicht unhöflich zu sein, würde ich es gern vermeiden zu einem geplanten Anlass zu spät zu kommen. Gibt es in dieser Richtung etwas an das ich mich halten sollte? " Für die noch verbleibenden Stunden war da noch der Hafen und ein Abstecher in die Stadt. Der Duumvir war zudem sehr freundlich gewesen und hatte mir Karten von Ostia und dem Portus überlassen. Die konnte ich gleich auf ihre Aktualität überprüfen und mir ein erstes Bild machen.

    " Es wird nicht einmalig bleiben. Mein Vetter ist in diesen Dingen sehr freigiebig. Stehst du einmal in seiner Gunst. Wird er sich öfter an dich erinnern. Er beweist in diesen Dingen durchaus Stehvermögen." Ein breites Grinsen im Gesicht erinnerte ich mich der süßen Datteln. Eine in der Hand erzählte ich weiter. " In der Dunkelheit, Orts unkundig, lenkte ich das Gespann das erste Mal aus einer Oase zurück. Die Sterne leuchteten vom klaren Himmel herab. Der Mond wanderte, hell unseren Weg erleuchtend." schwups verschwand die Dattel in meinem Mund. Kauend musterte ich ungeniert Dives. Ja, Serapio war zu verstehen. Dives war vielleicht etwas schmalbrüstig, aber sonst durchaus eine angenehme Erscheinung. " Zurück zum wichtigen Teil meines Hier seins. Ich gehe mir heute den Portus ansehen. Bei der Hafenmeisterei treffen wir uns Morgen." Der halbleere Becher wurde geleert. " In welcher Taverne kann man hier übernachten oder ist die Poststation die bessere Wahl?" Eine andere Möglichkeit wäre die Kaserne der Vigilen und Urbaner. Großes Gepäck hatte ich nicht dabei. Das wichtigste und letzte wurde heute der Thermenbesuch.