hortus et peristylium

  • Varus war sich selber nicht ganz sicher wo der Name genau herkam und versuchte erstmal etwas Zeit zu schinden.


    Als der Schmetterling wegflog hielt er seine Hand mit ausgestrecktem Zeigefinger hin. Manchmal setzen die Tiere sich dann darauf. Dieser aber nicht.
    "Mir scheint ich habe etwas von meinem Charme gegenüber Schmetterlingen verloren. Während meiner Winzerlehre war ich ja auch oft im Weinberg wenn alles blühte. Da saßen manchmal gleich mehrere auf mir drauf."


    Von der Tempeleröffnung hatte er auch schon gehört.


    "Ja meine Schwester hat mehrfach davon gesprochen und bearbeitet meine Mutter schon seit Tagen das sie noch mindestens so lange bleiben bis das Fest war."


    Er kam dann aber auf ihre Frage bezüglich der Germanitas zurück.


    "Man könnte es bei dem Namen vermuten, auch gerade weil ein Germanicer das Oberhaupt des Vereines ist. Aber letztendlich bedeutet es einfach nur das wortwörtliche Kreuzwegverein. Also dieses mal ausnahmsweise kein versteckter Geheimcode."
    Er versuchte noch einen kleinen Witz am Ende einzuflechten um ihre Stimmung zu heben.

  • Eine seltsame Stimmung lag über dem Hortus. Es lag wahrscheinlich an mir und dem was ich eben erlebt hatte. Bedrückend, so missverstanden worden zu sein.
    Ich sollte meine Aufmerksamkeit lieber Romana schenken. Die Blicke von Stella und dem Helvetier waren mir nicht entgangen. " Also..." nahm ich den Faden wieder auf. " Also was hast du Neues? Ich würde die Herstellung eines Paares Armreifen finanzieren oder dir ein Paar abkaufen." Sie waren ein schönes Geschenk, falls ich mal jemanden zum Beschenken hatte. Das war von mir sehr kühn gedacht. Wer wusste jetzt schon, was der Krieg mit sich bringen würde.
    Auf alle Fälle wusste ich, dass hier keiner auf meine Rückkehr warten würde. Oder Notiz davon nahm, wie es mir erging. Außer Stella, bei ihr war es mehr im Sinne Cousin.

  • Stella konnte nicht anders als zu lachen, als sie Varus Gesicht sah. Besaß der Schmetterling doch einfach die Frechheit weiter zu fliegen. Vielleicht bist du einfach schon zu lange in Rom und hast nicht mehr den blumig-erdigen Geruch an dir, den Schmetterlinge mögen.


    Eine zarte Röte überzog ihr Gesicht. Als sie erklärt bekam was Germanitas Quadrivirii bedeutete und das es nichts mit der Gens Germanica zu tun hatte. Eigentlich hätte sie es wissen müssen, aber bei den ganzen Societas die es gab und einige mit mehreren Bedeutungen war es schwer, daran zu glauben, das eine ohne "Geheimcode" existierte.

  • Die Hand von Romana lag sacht in der Armbeuge von Masse, als sie den Hortus betraten. Bisher hielt sie sich kaum dort auf, zu viel gab es in Rom zu erledigen und die letzten Tage waren mit Überraschungen gespickt, die erst einmal verarbeitet werden mussten. Eine Nachricht von Crispus stand immer noch aus und bereitete der Braunhaarigen einiges Kopfzerbrechen. Deshalb ging sie auch nicht weiter auf seine Bemerkung über Liebe und Ehe ein, sondern steuerte gleich auf ihr Lieblingsthema zu. Ideen habe ich immer und unzählige Entwürfe schlummern noch in meiner Reisetruhe und wollen umgesetzt werden.
    Mit ihren hellblauen Augen sah sie sich um. Ihre Blicke waren dabei stets auf Entdeckungsreise und meist trug sie ihre Zeichensachen bei sich, wenn sie in die Natur hinaus ging oder einen Garten betrat. Sie liebte es Blüten zu zeichnen oder Gräser in Bildern fest zu halten. Ich habe einige Stücke mitgebracht, außerdem werde ich bald Nachschub herstellen lassen, wenn ich … Mit Leuchten in den Augen sah sie zu ihm auf und dämpfte die Stimme auf ein leises Flüstern. Ich habe eine Einladung und die werde ich in näherer Zukunft wahr nehmen. Ein Besitzer einer Goldschmiedewerkstatt hat Interesse an meinen Entwürfen und möchte sich meine Stücke ansehen. Noch war es nicht spruchreif und deshalb hielt sie sich zurück … Natürlich habe ich einiges mitgebracht und sehr gerne … aber Abkaufen. Gut erkennbar kräuselte sie ihr Näschen und sie schüttelte fast energisch ihr Köpfchen. Es sind Geschenke, die ich dabei habe und davon würde ich dir einen Armreif oder auch zwei Fibeln schenken, die Wahl überlasse ich dabei ganz dir. Später können wir ins Geschäft kommen wenn … Die Stimme wurde wieder leiser. Wenn ich wie angeboten, die Verwaltung der Herstellung übernehme.

  • Zitat

    Stella konnte nicht anders als zu lachen, als sie Varus Gesicht sah. Besaß der Schmetterling doch einfach die Frechheit weiter zu fliegen. Vielleicht bist du einfach schon zu lange in Rom und hast nicht mehr den blumig-erdigen Geruch an dir, den Schmetterlinge mögen.


    Eine zarte Röte überzog ihr Gesicht. Als sie erklärt bekam was Germanitas Quadrivirii bedeutete und das es nichts mit der Gens Germanica zu tun hatte. Eigentlich hätte sie es wissen müssen, aber bei den ganzen Societas die es gab und einige mit mehreren Bedeutungen war es schwer, daran zu glauben, das eine ohne "Geheimcode" existierte.


    "Dabei geb ich mir soviel Mühe und fummel fast jeden Tag im Hortus der Casa meiner Familie rum. Musst dir da mal die Weinstöcke ansehen... die sind wieder eins A!" spielte Varus das Spielchen weiter.


    Varus wusste nicht genau ob und wieviel er ansprechen konnte, kannte er die junge Frau... gerade so Frau ja auch kaum.


    "So eine erste Cena ist nicht einfach und die Verwandten nehmen auch keine Rücksicht... ich erinnere mich noch als ich das erste Mal das Fest nach der Weinlese eröffnen sollte... ich war so was von nervös."

  • Das hörte sich vielversprechend an, was sie mir zuflüsterte. Fibeln, Armreif, in der Richtung suchte ich etwas. Bei einem passenden Anlass waren diese Dinge immer gern gesehene Geschenke. Ob der Anlass nun in nahe liegender Zeit war oder nicht, dass stand in den Sternen. Ich war leicht frustriert, eigentlich wütend. Eifersüchtig wollte ich ihn machen, ihm zeigen, dass er nicht das non plus ultra war. Ging es ohne ihn? Fehlte nicht was? Ich musste unbedingt was finden.


    Später ins Geschäft kommen wenn....vernahm ich. „ Du hast Kontakte geknüpft, dass ist wichtig in Rom. Fortuna wird dir hold sein. Da bin ich mir sicher.“ Ich legte meine Hand auf ihre und flüsterte. „ Ich würde mir deine Schmuckstücke gern einmal ansehen. Heute nach der cena oder morgen zum Prandium?“

  • Noch mit Begeisterung in ihren Hellblauen beobachtete sie seine Hand und obwohl sie es als überaus angenehm empfand, dass er sie über ihre schob, errötete Romana leicht. Bisher pflegte sie kaum Kontakt mit jungen Männern und wenn, dann war dies nur der Höflichkeit geschuldet und mit Besuchen verbunden. Einzig ihr Vater und Crispus kamen ihr bisweilen so nahe, wie es jetzt Massa tat und das verwirrte sie doch etwas.
    Als er ihr Flüstern erwiderte und sich mit ihr zu verabreden schien, hob sie ihren Blick und sah zu ihm auf. Sehr gerne … vielleicht dann morgen zum Prandium. Nicht mehr ganz so leise kam ihre Antwort und sie sollte nicht so aufgeregt klingen, wie ihr Herz schlug. Dennoch war die Erregung nicht wirklich zu verbergen und ihre Stimme im Klang leicht zitternd. Sie selbst schob es allerdings nur auf sein Interesse, die leichte Gänsehaut dabei und das Aufstellen der Härchen in ihrem Nacken auf ein leichtes Frösteln.

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    Mit versteinerter Miene stieß ich wieder zur Cena-Gesellschaft, die gerade durch den Garten spazierte. Ich mühte mich natürlich darum, mir nichts anmerken zu lassen, aber Resignation und Enttäuschung lagen wie Bleigewichte auf meinen Schultern. Massa würdigte ich keines einzigen Blickes. Er war für mich gestorben.
    Ich ging direkt auf die Pinnia zu und sprach mit mechanischer Höflichkeit: "Werte Pinnia Serena, ich habe noch einen Augenblick, bevor ich mich leider empfehlen muß. Würdest du mir die Freude machen, ein Stück mit mir zu flanieren?" Ich bot ihr den Arm und wenn sie darauf einginge würde ich sie in Richtung der Dianalaube führen. Zum einen war das weg von Massa. Zum anderen wollte sie ja unter vier Augen mit mir sprechen.

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    SODALIS FACTIO AURATA - FACTIO AURATA

    Klient - Decima Lucilla

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    Pinnia Serena nahm den angebotenen Arm sehr gerne an. An ihr waren die Geschehnisse natürlich nicht vorbei gegangen ohne das sie etwas merkte. Fast hatte sie ein wenig Mitleid mit dem doch noch recht jungem Oberhaupt der Gens und dazu auch noch Praefectus Praetoria. Andererseits würde das vielleicht gerade in ihre Karten spielen.


    Sie ging also erstmal ein paar Schritte und bedankte sich mit ein paar Floskeln für die bisherige Gastung usw.
    Nachdem sie ein paar Schritte gegangen waren streichelte sie sanft ein wenig über seinen Unteram der Spuren einer Verletzung zeigte. Natürlich nicht wie eine Liebhaberin über den Körper ihres Liebsten sondern eher wie eine Mutter über die Verletzung ihres Sohnes.


    "Eine schwere Last trägst du für das Reich scheint mir. Du wirst es sicherlich oft hören doch möchte ich es noch einmal sagen in der Hoffnung dich nicht zu langweilen. Ich gehöre bestimmt nur zu den Heerscharen an Bürgern die dir und deinen Untergebenen dankbar sind für den harten Dienst der solche Spuren hinterlässt und die Mehrheit ein ruhiges und unbeschwertes Leben führen lässt."

  • Seiana folgte ihrem Bruder in den Garten hinein, schloss zu ihren Verwandten und den Gästen auf, hielt sich dann allerdings etwas zurück. Faustus' Vorschlag war gar nicht mal so schlecht – und besser noch, es wäre gar kein Vorwand. Ihr ging es tatsächlich nicht gut im Augenblick, auch wenn es besser war als gerade eben noch. Nur: es war normalerweise nicht ihre Art. In der Regel biss sie die Zähne zusammen und hielt einfach durch, welcher Anlass auch immer es gerade erforderte. Aber es war verlockend, so verlockend, wenigstens einmal nachzugeben, einmal sich nicht darum zu scheren, was andere denken könnten oder was erwartet wurde von ihr, sondern einfach zu tun, was sie wollte – was in diesem Fall hieß: zu gehen. Das Essen war ja noch nicht fertig, das hier war nur eine kurze Zwischenpause... aber sie hatte ja noch Zeit, sich zu entscheiden, Zeit, bis Faustus mit der Pinnia gesprochen hatte.

  • Zitat

    von Petronia Romana


    Zum Prandium, sie war einverstanden. Die beste Tageszeit für dererlei Dinge, die der zur Schaustellung und der Betonung der Schönheit dienten. „ Suche dir aus wo. Tablinum, Triclinum, Hortus? Möchtest du lieber, in deinem cubiculum bleiben.“ Das wäre die Gelegenheit für mich mehr über sie zu erfahren. Mein Hand beließ ich weiter auf ihrer. Ihre Augen . .., diese Frau erweckte ein mehr an Interesse in mir als ich mit zugestand. So ein unterschwelliges feines Kribbeln unter der Haut. Rekapitulation dessen, was ich wusste. Sie war die Tochter aus einer Ehe eines Petroniers mit einer Decima. Diese Decima stammte aus dem hispanischen Zweig. Sie war künsterlisch begabt, widmete sich der Herstellung von Schmuck. Ja, das war doch ein guter Ansatz. Zu aller erst musste ich in Erfahrung bringen, was Serapio für Heiratskandidaten in Erwägung zog. Und wie bisher kam der kleine Einwand meines guten Gewissens. Ich bin centurio bei der classis und habe gar keine Zeit für eine feste Beziehung. Die classis war halt die classis. Und ich wusste was hier im Haus von der classis gehalten wurde. Das ihr Onkel Magnus Praefect der classis war, daran dachten sie nicht. Der Mundwinkel und mein Magen erinnerten mich kurzzeitig an das freundliche Zwiegespräch mit Serapio. Ich schüttelte es ab, verdrängte die Schmerzen.

  • Romana ließ ihren Blick weiter über sein Gesicht kreisen, sah zum ersten Mal den Mann an ihrer Seite mit den Augen einer jungen Frau. Bisweilen war er für sie ein Familienmitglied der Gens ihrer Mutter und in gewisser Weise eine Art Bruder, den sie nie hatte bis zum Tag der Ankunft in Rom. Mit ihren Hellblauen zog sie seine leicht kantigen Konturen nach und hob dabei mehr und mehr die Mundwinkel zu einem verzückten Lächeln. Sie sah ihn dabei aber auch mit den Augen einer künstlerisch begabten Zeichnerin und das faszinierte sie gerade an seinem Antlitz. Am liebsten im Tablinum, dort ist der Lichteinfall und der Blick beeindruckend und ich denke ... dort kommen die Stücke gut zur Geltung. Bei den letzten Worten senkte die Braunhaarige ihren Blick, um das Leuchten in ihren Augen zu verbergen. Ihre Gedanken waren nicht bei den 'Schmuckstücken' und um ein Haar hätte sie nicht 'Stücke' sondern 'dein Gesicht' gesagt. Für einen kurzen Moment berührte sie dabei seine Hand mit ihren zarten Fingerspitzen. Nur wie ein Hauch, wie ein Schmetterlingsflügel, allerdings genug, um leicht zu erschauern und sofort wieder zurück zu ziehen.

  • Um diese Jahreszeit war das Tablinum perfekt für das Prandium. Es war hell durch das sich anschließende Perytil und den Hortus. Ein frischer Luftzug machte das Klima angenehm. „ Einverstanden, ich werde alles engagieren und im Tablinum auf dich warten.“ Ein reizender Anblick, diese Naivität. Na sieh, da traut sich jemand ganz sacht einen Schritt vor. Sie war noch nicht richtig aus ihrem Kokon, ihrer behüteten Welt geschlüpft. Was lag ferner, als ihr auf die Beine zu helfen. Sie in die Realität zu führen. Erfahrungen musste sie sammeln. Unter den wachsamen Augen der Familie versteht sich. Ihre sanfte Berührung quittierte ich mit einem Lächeln. „ Ich sehe wir verstehen uns sehr gut. Also scheue dich nicht Fragen zu stellen, solltest du welche haben.“

  • Als Romana den Blick erneut hob, war das Leuchten am Abklingen und das Lächeln nahm die gewohnte Form an. Auf ihren Wangen blieb eine Spur Röte und wieder lag das Mädchenhafte auf ihren Zügen. Ich werde pünktlich da sein. Ihre Stimme klang etwas belegt und verbarg kaum das leicht aufgeregte Vibrieren.
    Sonst hätte sie sofort Überlegungen angestellt, was sie für Schmuckstücke zeigen wollte. Im Augenblick beschäftigte sie nur der ein Gedanke 'was zieh ich an?' und 'hoffentlich darf ich sein Gesicht zeichnen'. Außerdem fand sie den Gedanken erregend, eine Verabredung mit einem Mann zu haben ohne Aufsicht und in einem Raum, der von der Stimmung her ganz ihrem Gemüt entsprach und sie zum Träumen brachte. Stunden konnte sie im Tablinum verbringen, saß früher bei Chrispus meist allein und entwarf ihre geschmackvollen Schmuckstücke.
    Ja, sie verstanden sich. Den Eindruck gewann sie in jedem Moment an seiner Seite und deshalb schob sie nun, wenn auch zögerlich, ihre schlanke Hand auf seine und behielt sie dort bis ... Steht mir die Neugier auf der Nase? Abrupt nahm sie diese zurück, schob eine Fingerspitze über ihr Näschen und schielte ihr nach. Oder woher weißt du?

  • Was macht man in diesem Fall? Eine nicht vorhersehbare Reaktion. Lachend hielt ich ihre Hand fest. Nicht zu fest und beförderte sie zurück auf meinen Handrücken, hielt sie dort ohne sie zu bedrängen. Gab ihr jederzeit die Möglichkeit ihre Hand ohne Anstrengung zurück zu ziehen.
    „ Da war eben noch ein kleiner schwarzer Punkt auf deiner Nasenspitze.“ ich tat so, als ob ich ihn suchte. „ Weg. Habe ich mich so geirrt? Also...“ ein Schmunzeln von mir. „ Weißt du..“ begann ich zu erklären. „ Du bist noch nicht lange hier. Unsere Familie kennst du kaum, eigentlich gar nicht. Von deiner Mutter abgesehen. Viele werden sich dir noch nicht vorgestellt haben.“ Ich räusperte mich. „ Was ich jetzt auf der Stelle nachholen werde.“ Ein angedeutetes Verneigen meinerseits. „ Appius Decimus Massa, ältester Sohn des Decimus Barrus und Mescinia Mena, aus der griechischen Linie der Familie Decimus. Zur Zeit bin ich centurio bei der classis misenensis und in Misenum stationiert. Dementsprechend bin ich unverheiratet. Nicht ganz. Eine Ehe auf Zeit mit der Flotte ist zu erwähnen.“ Das war meine Kurzfassung. Bruder, Vermögen, Besitz waren nebensächlich. „ Was möchtest du sonst noch wissen?“ Es war schon irgendwie süß, wie sie mich ansah.

  • Sein Lachen vermittelte Romana eine gewisse Vertrautheit, deshalb fand sie es nicht verwunderlich, dass er ihre Hand hielt und sie zurück aus seinen Handrücken platzierte. Die Wärme, die von ihr ausging, vermittelte ihr Geborgenheit und dennoch schlug ihr Herz schneller und verwirrte sie wenige Wimpernschläge lang. Beim scherzhaften Suchen in ihrem Gesicht mit seinen faszinierenden Blick, der Kommentar dazu, reizten sie zum mädchenhaften Kichern und einem reizvollen Augenaufschlag. Eher unbewusst versank sie dabei schwärmerisch in seinen Augen, lauschte seinen Worten.
    Eine Ehe auf Zeit mit der Flotte. Die Wiederholung des Gehörten, ganz leise und mehr zu sich gesprochen, lösten sie aus ihrer Faszination und ließen sie ernster werden. Die Flotte wird … Romana brach ihren Gedanken ab oder besser, sie nahm ihn als Frage auf. Wünschst du dir Kinder?
    Ihrer Meinung nach, wollte jeder Mann Familie und sie konnte sich nicht vorstellen, dass er ohne einen männlichen Spross sein Leben beenden wollte. Nachdem sie erfuhr, weshalb sie in Rom weile, versuchte sie sich mit ihrem Los anzufreunden. Mein Vater liebt mich sehr, doch bin ich nur seine Tochter und muss mich mit seiner Abwesenheit abfinden. Bisher habe ich meinen Stiefbruder nicht kennen gelernt. Wahrscheinlich macht er irgendwo Faustus Petronius Romanus stolz. Der Unterton bei der Aussprache des Namens war deutlich hörbar und doch spiegelte sich die Liebe zu ihm in ihren Hellblauen und ließen sie dadurch wieder zu dem kleinen Mädchen werden, was durch ihre äußere Erscheinung für die Meisten verborgen blieb.

  • " Eine Tochter auf die er ebenso stolz sein kann, wie auf seinen Sohn." Ein wunderschönes Ding, nach meinen Maßstäben für Schönheit. Nicht auf den Kopf gefallen. Für ihr Alter normal, dass sie noch ein bisschen naiv war. Das wird sich sehr bald legen. Nun war es an mir, die Frage nach meinem Wunsch so diplomatisch wie möglich zu beantworten. " So einfach kann ich das gar nicht beantworten. Der Wunsch würde erst Gestalt annehmen, wenn eine Frau bereit wäre mich zu heiraten." Ich beugte mich zu ihr. " Sie müsst mich nämlich teilen." flüsterte ich und machte ein ernstes Gesicht." Mit der classis..., die kann sehr besitz ergreifend sein." kam lachend von mir hinterher. " Ich glaube dazu sind die wenigsten Frauen bereit. Noch weniger Rom gegen Misenum zu tauschen." Keine Frau tauschte freiwillig Rom gegen irgend eine Stadt in der Provinz. Aber das war alles weit her geholt und während des Krieges war gar nicht daran zu denken. Es verschaffte mir Zeit und hoffentlich ein paar kleine Abenteuer.

  • Zum Erröten blieb Romana keine Zeit. Auch sah sie bereits aus wie ein junges Mädchen, dass über die Wiesen gesprungen war und jetzt glücklich und nur ungern, ihre Worte zurück hielt. Sie hing mit ihren Hellblauen an seinen Lippen und strich mit den Fingerspitzen über seinen Handrücken. Ich könnte teilen. Erklang ihr Flüstern gerade wie ein Dröhnen in ihren Ohren, weil der Gedanke plötzlich Töne bekam. Zum Glück begann er in diesem Moment zu Lachen und milderte somit die Peinlichkeit und das Entsetzen in ihren Augen, welches sie mit wenigen schnellen Wimpernschlägen wieder verdrängen konnte, bevor sich erneut ihr Blick mit seinem kreuzte.
    Natürlich war sie unerfahren und kannte sich in Ehefragen nicht aus. Das Gefühl der Liebe war für sie bisher ein höheres Gut der Freundschaft und männliche Wesen verglich sie mit ihrem Vater. Neben Massa fühlte sie etwas Anderes, für sie Fremdes und teilweise Verwirrendes. Je länger sie ihm lauschte und darüber nachdachte, um so schneller schlug ihr Herz. 'Welche Frau könnte nicht bereit sein, so einen Mann zu heiraten? Ging es dabei nicht um seine Wahl?'
    Und wieder perlte etwas über die Lippen, was hätte lieber dahinter bleiben sollen. Wie viele Frauen hast du bereits gefragt?

  • Neugierde? Eine komplett neue Erfahrung für sie? Ihr zaghaftes Berühren meines Handrückens. Für mich ein kleiner Rausch, der Wunsch nach mehr. Ich hatte ihr Lippenbewegungen nur flüchtig gesehen, nur bruchstückhaft gehört was sie geflüstert hatte. Mein Blick traf ihren. Ich blieb nicht gern im Unklaren. Vor allem bei ihr störte es mich ungemein. Dieses zarte Pflänzchen zu verschrecken, weil man etwas überhört hatte. Zu langsam, ich kam nicht zum Nachhaken. Ihre Frage machte mich kurz sprachlos. Ich schmunzelte, machte ein sehr nachdenkliches Gesicht , als ob ich nachzählen musste wie viele es waren. Meine Augenbrauen wanderten nach oben. Trommelwirbel... " Ganz ehrlich? noch keine einzige." Dafür nutzte ich jetzt die Chance und fragte. " Was hast du gerade geflüstert? Sollte ich es wissen?" Ein kleiner Brunnen, gepflegte Büsche, an all dem gingen ich fast uninteressiert mit ihr entlang. Ich hatte heute kein Auge dafür übrig. Sie hatte unerwartet meine ganze Aufmerksamkeit. Wie kam ich dazu, eine Frau so nah an mich heran zu lassen. Heute war es nicht nur ein Spiel. Nicht mit ihr. Es glich einer schon mal erlebten Situation.

  • Das Herz der Braunhaarigen schlug nun endlich bis zum Hals und die Verwirrung darüber zeichnete ihre Wangen deutlich. Sie fühlte sich aufgeregt und fand keine wirkliche Erklärung dafür. Leichte Übelkeit stieg in ihr auf, oder war es auch ein Kribbeln, was sich unter der Haut auszubreiten versuchte? Auf alle Fälle war es für Romana etwas Fremdes und eher Unangenehmes. Mit leichtem Druck seiner Hand, hielt sie sich fester, als suche sie Halt bei ihm und das Lächeln wechselte von ihren Lippen in ihren Blick. 'Wie kann das sein, keine Einzige?' Die Frage blieb das erste Mal unausgesprochen und wurde von ihr mit einem innerlichen Seufzer beantwortet.
    Ihre Hellblauen lagen in seinem Gesicht und zogen rastlos ihre Kreise. Die Umgebung war längst ausgeblendet, nur der feine Duft der Rosen traf betörend ihre Sinne. Wie auf einer Woge wandelte sie neben ihn, sah nur den Mann an ihrer Seite.
    Mir fällt das Teilen leicht. Für sie der gleiche Sinn und doch doch eine andere Formulierung. Auch nicht so leise geflüstert und doch nur für ihn gedacht. Dazu lächelten ihre Augen schwärmerisch und blieben an seinem Lippenpaar haften. Unbegreiflich … keine Einzige! Sprudelten letztendlich die Worte viel zu schnell und zu laut aus ihrer heraus und ließen sie erröten.

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