Beiträge von Appius Decimus Massa

    So schnell zu einem Patron zu kommen, damit hatte ich am wenigsten gerechnet. Der Praefect wäre eine gute Wahl. Sein Angebot ehrte mich. Mein Wille es weiter zu bringen, sicherte mir seine volle Unterstützung, dessen war ich mir bewusst. Das sollte im Gegenzug genauso sein. Trotzdem wollte ich darüber schlafen. Die Entscheidung war wichtig für meinen weiteren Wertegang.


    „ Praefect, dein Angebot ehrt mich. Es kommt etwas überraschend. Gib mir einen Tag Bedenkzeit. Es ist eine wichtige Entscheidung für dich, wie für mich.“


    Bei der Ausbildung hatte ich zwar keine Zeit mich damit zu befassen. Hier bei Faustus ging es. Ich hatte den heutigen Abend die Möglichkeit darüber nachzudenken. Morgen teilte ich ihm dann meine Entscheidung mit. Am liebsten wäre mir gewesen, wenn ich mich mit Faustus darüber unterhalten könnte. In seinem Zustand keine annehmbare Option. Die endgültige Entscheidung lag so wie so bei mir selbst.


    „ Morgen sage ich dir, wie sie ausgefallen ist. Wenn es dir recht ist.“

    Die Anwesenheit des Tribun’s war nicht so wichtig. Ein erleichtertes Aufatmen meinerseits. Ich sah den Praefecten, dann doch etwas verblüfft an, als er mich als Grund seines Erscheinens aussprach.
    Faustus hatte demnach Wort gehalten und sich beim Praefecten für mich verwendet. Misenium, sein neues Kommando. Ich als Adjudant des Praefectus Classis. Eine Herausforderung für mich. Gleich mit der Prämisse mich hoch zu arbeiten. Verlegen sah ich auf meinen Becher. Ein Angebot was nicht besser hätte sein können. Misenum, in der Nähe Rom’s, nicht weit von Faustus weg. Was ließ ich hier zurück. Siedenheiß wurde mir, von einem unwohlen Gefühl begleitet, dachte ich an Neriman. Ich wollte es nicht wahr haben, aber sie war immer noch allgegenwärtig. Aber was konnte ich tun? Nichts. Ich wusste nicht wo sie war. Ob ich sie je wieder sehen würde, auch wenn ich hier bliebe. Das wussten nur die Götter. Das wesentliche aber war, ich hatte mich der Legion verschrieben. Das hieß, ich durfte offiziell nicht einmal an eine Beziehung eingehen.


    In Gedanken, hatte ich nur einen Teil seiner Frage registriert. Patron? Ich hatte keinen Patron. Achso! „ Ich habe keinen Patron, Praefect. Was kann ich einem Patron bieten? Außer dem Bestreben, in der Legion voran zu kommen, ihm meine Unterstützung zu zusichern, habe ich nichts vor zu weisen. Da muss ich mich noch gewaltig strecken und so sehr habe ich mich mit dem Gedanken eine Patron zu suchen noch nicht auseinander gesetzt.“


    Meine Kehle war staubtrocken. Den letzen Schluck aus dem Becher. „ Zu deinem Angebot. Ich nehme es hier und jetzt an.“ Was wird Faustus dazu sagen. Es war nicht Rom, aber in der Nähe Rom’s. So ein Angebot bekommt man nicht jeden Tag geboten, hier, weit von Rom entfernt, noch weniger. Ich konnte mich glücklich schätzen.

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    Der Wachposten ging zum Reiter und las sich bedächtig das Dokument durch. Nur keinen Fehler machen. Sonderdienste waren nicht sein Ding. Gewissenhaft prüfte er das Siegel, schien echt zu sein. Er winkte einen Kameraden zu sich, nahm vor dem Praefecten Haltung an. " Salve Praefect, der Legionär wird dich zum Praefecten bringen."


    Auf der Wachstafel notierte er sorgfältig, wer so eben das Lager betreten hatte. Sie bekamen einen neuen Praefecten, die Gerüchte hatten gestimmt. Mal sehen wie der neue war.

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    Der Legionär hatte mitbekommen, wen er da zum Praefecten brachte. Diensteifrig ging er vornweg, klopfte und betrat das Officium.


    " Der Praefect möchte den Praefecten sprechen." Der scriba konnte weiterhelfen. Der Legionär wartete ab, runzelte die Stirn, Praefect zu Praefect.






    Sim-Off:

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    Der Wachposten sah ihn ungerührt an, nahm zur Kenntnis was der Ägypter oder was er war, dass wusste man hier nie so genau, ihm vortrug. Er sah den bunten Haufen an, der hinter dem Redner stand, zog die linke Augenbraue hoch. " Warte. Wie heißt du und die da bei dir sind." Der andere Milites notierte sorgfältig die Namen. Durchsucht waren sie.


    "Der Legionär hier, wird dich und deine Abordnung zum neuen Stadthalter bringen....Und...nicht stehen bleiben, nichts anfassen...direkt zum Stadthalter."

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    " Hier rein." Der Legionär wartete bis alle im Raum standen, dann wandte er sich an den scripa.


    " Das ist eine Abordnung der Pyrtanen von Alexandria, sie wollen dem neuen Praefecten ihre Aufwartung machen." Er wies auf den Anführer der Gruppe. " Der hat bei denen das Sagen."


    Was der scripa mit ihnen machte war dem Legionär egal. Er stellte sich neben die Tür. Seine Aufgabe war die Gruppe rein und wieder nach draußen zu eskortieren.

    Gute Nachrichten waren genau das, was hier gebraucht wurde. „ Ernstes ? Nein, die Krämpfe lassen nach. Er ist bald wieder der Alte.“ Ich wurde hellhörig. Er sagte für uns Beide. Hatte Faustus ein Wort beim Praefecten für mich eingelegt? Gespannt hing ich an seinen Lippen. Meine Frage, die ablenken sollte, hatte damit zu tun. Ich war überrascht, vergaß darüber ihm eine Platz im Wirrwarr anzubieten. Der Praefect ließ sich nicht beirren, platzierte sich auf einer Kline und bot mir einen Platz an. Ich winkte einen der Sklaven ran, er sollte egal woher, verdünnten Wein und Obst bringen. Danach nahm ich auf der angebotenen Kline Platz. Der verdünnte Wein wurde gebracht, Datteln und Feigen auf den kleinen Tisch in der Mitte gestellt.


    Den Becher in den Händen, den Wein betrachtend, ging mir alles durch den Kopf was er gesagt hatte.Er kommandierte die Classis Misenensis, dass hieße, er ging nach Italien, war nicht weit von Rom entfernt. Das wichtigste, Faustus hatte wirklich ein Wort für mich eingelegt und der Praefect hatte seine Bitte aufgegriffen. „ Herzlichen Glückwunsch zu deinem neuen Kommando Praefect. Misenium ist nicht weit von Rom und du hast die Flotte unter dir. Eine nicht zu unterschätzende militärische Position. Ein sehr verantwortungsvoller Posten. Was den Posten hier bei der XXII. nicht weniger wichtig macht.“ Das um den heißen Brei herum reden, lernte man schnell in Aegypten. Nie wurde direkt angesprochen, um was es ging. Es war auch eine Frage der Höflichkeit, nicht gleich mit der Tür ins Haus zu fallen. Bei der Legion eher hinderlich. Präzise, kurz, dann behielt es auch der einfache Legionär. „ Wenn du nur in seiner Gegenwart darüber reden willst, müssen wir ein paar Tage warten, bis er sich wieder fühlt. Andernfalls stehe ich dir als Übermittler zur Verfügung und er meldet sich bei dir, sobald es ihm besser geht.“ Mein Vorschlag, mehr konnte ich nicht anbieten. Faustus jetzt hierher holen, fatal. Er war zu nichts zu gebrauchen, musste erst aus dem Sumpf kommen, dass dauerte noch ein paar Tage. Zum Glück zog sich das Packen hin.


    „ Auf die Götter, auf dein neues Amt Praefect, mögen sie dir immer gewogen bleiben.“ Ich schenkte den Göttern ihren Teil und trank eine Schluck vom verdünnten Wein. Dazu eine Feige. Innerlich nahm meine Nervosität zu. Was hatte er an Neuigkeiten. Ich spekulierte darauf, dass er nicht so viel Zeit hatte und die Angelegenheit keine Aufschub duldete. So wie es aussah wollte er es geklärt haben, bevor er nach Misenium ging.


    Ad
    Decemvir litibus iudicandis
    Aulus Tiberius Ahala Tiberianus
    Basilica Ulpia Officii Decimv. Lit. Iud.
    Roma – Italia



    Salve Decimvir litibus iudicandis Aulus Tiberius Ahala Tiberianus,



    Danke für deine tröstenden Worte. Ich habe mich entschlossen das Erbe von Gaius Decimus Matho nicht anzunehmen.


    Vale


    Appius Decimus Massa


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    ANTE DIEM VI KAL AUG DCCCLXI A.U.C. (27.7.2011/108 n.Chr.)




    Sim-Off:

    bezahlt

    Alles kam in den vergangenen Tagen zusammen. Heute gesellte sich ein Brief aus Rom dazu. Ich hatte ihn anfänglich nur überflogen, dachte es sei ein Irrtum, dass man mir wegen meinem Onkel ein zweites Mal schrieb. Nicht um Decimus Verus ging es, es ging um meinen Bruder. Das Wort seit Ewigkeiten nicht mehr ausgesprochen. Aus meinen Gedanken verbannt. Der große Bruder, hatte den Kleinen alleine gelassen. Ich hatte gehofft, auf ihn gewartet. Hier auf der Kiste lag das Schreiben mit der Erkenntnis das Warten war zu Ende.


    Ein Papyrus, Tinte....

    Man vertritt sich die Füße im Atrium und was passiert, es klopft an der Porta. Pontia, die resolute Frau, deren Namen ich auf Umwegen in Erfahrung gebracht hatte und Ravdushara waren mit Faustus beschäftigt. Alles war am packen. Was blieb mir, ich ging öffnen. Jemanden von der Porta abweisen, konnte jeder. Mein zurecht gelegtes Konzept, brach wie eine Schilfhütte im Sturm zusammen. Wer stand vor der Tür, der Praefect persönlich.


    Eintreten lassen und einen akzeptablen Grund finden, warum Faustus nicht erscheinen konnte. „ Salve Praefect.“ sagte ich stramm stehend, trat einen Schritt zur Seite und ließ ihn ein. „ Du entschuldigst, du musst mit mir auskommen, der Tribun ist gesundheitlich verhindert und ist zur Zeit nicht ansprechbar. Um die Abreise nicht zu verzögern, helfe ich nach meinem Dienst. Bis dahin ist er wieder auf dem Posten.“ Mit Hilfe der Götter und viel gutem Willen, dachte ich bei mir.


    Im Atrium angekommen, war zu sehen, dass es bald nach Rom ging. Wir standen zwischen Kisten und der halb eingepackten Statue. Es war nicht gerade einladend, aber nicht zu ändern. Um von dem Umstand abzulenken, dass der Tribun verhindert war, kramte ich die neusten Gerüchte heraus. „ Praefect, man spricht davon, dass du abberufen wurdest?“ Ging er darauf ein, war ich fürs erste sicher, dass er nicht weiter nach dem Tribun fragte.

    „ Sie bewacht sie sehr gut, gewisse besondere Umstände zwangen sie dazu Platz zu machen.“ Das sollte genügen. In seiner Lage war es zwecklos weiter darauf einzugehen. Er hatte den Willen aufgebracht sich von der Sucht zu befreien, dafür sollte er jede Unterstützung und Hilfe bekommen, die ich geben konnte. Dem Widersprach es, ihm Opium zu verschaffen, auch wenn er darum bettelte und flehte. Ich hatte ihn an den Handgelenken, versuchte meine Tunika aus seinem Griff zu lösen. „ Ich helfe dir und du wirst es so schaffen, ohne ein scrupulum Opium. Keiner wird dir Opium bringen. Ich werde es Ravdushara und deiner resolute Dame von der Tür verbieten.“ So sicher auf den Tag die Nacht folgte, so sicher war ich mir, dass keiner der Beiden Opium besorgte. Endlich hatte ich seine Hände gelöst. Er lag wieder auf seinem Bett. Den Becher in der Hand, die andere unter seinen Kopf, beugte ich mich zu ihm. „ Du wirst das hier trinken und wenn ich es dir einflössen muss.“ Der Becher wanderte an seine Lippen, den Kopf gestützt blieb ihm nichts anderes übrig als zu trinken. Nebenbei sagte ich ihm , was ich mit Ravdusharas Hilfe vor hatte. " Ravdushara wird dich waschen. Du ziehst eine frische Tunika an, bekommst frisches Bettzeug. Dann isst du Obst. ich füttere dich, wenn du nicht alleine willst. Du wirst viel trinken. Dir wird es schlecht gehen, sehr schlecht, aber es wird besser. So geht es jetzt jeden Tag, bis du ohne das Zeug auskommst und wieder klar bei Verstand bist." Ich wischte sanft über sein Gesicht. Rutschte näher an ihn heran.



    Ein feuchtes Tuch musste zum Nase putzen herhalten. Ich kam mir vor wie der große Bruder, der seinem kleinen Bruder nach einem Sturz aufhalf. „ Du schaffst das Faustus. Du bist stark. Du hast 5000 Männern gezeigt was in dir steckt. Du hast sie zum Sieg geführt. Kämpfe, kämpfe für dich. Kämpfe, um dir selber wieder in die Augen sehen zu können. Denk an deinen Vater Livianus, an deine Schwester Seiana. Ich helfe dir dabei.“ Er musste da durch. Wie wollte er sonst in Rom bestehen, die Familie unterstützen. Was für eine Aufgabe dort wartete war egal. Nur mit ganzem Einsatz seinerseits war sie zu bewältigen. Ich vertraute ihm, dass er es schaffte. Ich war für ihn da, wollte bleiben so lange es ging. Die nächsten Tage gab es nach Dienst nur einen Weg für mich.

    „ Ich für meinen Teil habe genug, Vale.“ Aus dem Becken steigend, griff ich mir ein Handtuch, wickelte es um die Hüfte und ging in den Nebenraum. Die Liegen aus Stein waren angenehm warm. Ein Masseur stand bereit. Ich ließ mich nieder und stellte fest wie gut die Massage tat. Es war lange her, eine so wohltuend entspannende Massage genossen zu haben. In der Wüste...Ein Lächeln lief über mein Gesicht. Träumend genoss ich die kunstfertigen Hände des Masseurs. Der Schlaf übermannte mich, ein sanfter Ruckler an meiner Schulter, der Masseur war fertig, ich wieder munter. Mich aufraffend verließ ich die Liege. Im Apodyterium kleidete ich mich wieder an. Ein angenehmer Abend, jetzt nur noch ins Bett fallen dachte ich mir und ging zu den Unterkünften zurück.

    Ein flüchtiger Blick. Ravdushara hatte sich aber.....Nein, er war es nicht. Eine ältere sehr couragierte Dame, etwas aus der fasson geraten, verstellte mir den Weg. „ Ich bin...“ Weiter kam ich nicht. Im Haus tat sich was. Stimmen, Schritte. Ravdushara erschien an der Tür, nicht in der besten Verfassung. Erstaunt nahm ich zur Kenntnis, dass er mich überaus freundlich ins Haus bat. War er sonst über meinen Anblick nie begeistert, wenn wir uns begegneten, heute schien ich seine Rettung zu sein. Was ich in der Kürze erfuhr bestärkte mich in meinem Verdacht. Er war dem Opium ganz verfallen. Wollte er sich umbringen? „ Und wenn ich ihn windelweich prügeln muss, damit er wieder zu Verstand kommt.“ Sagte ich mehr zu mir selber, als ich Ravdushara zum cubiculum Serapio’s folgte.



    Anklopfen war nicht nötig. Ohne Umschweife betrat ich das cubiculum. Es hätte mich nicht so getroffen, wenn es ein Fremder gewesen wäre. So wie er dalag, zusammengekrümmt, deutlich unter Schmerzen leidend. Die feinen Härchen im Nacken stellten sich auf. Ich hatte mich vollkommen geirrt. Er war nicht im Rausch, er versuchte die Sucht los zu werden. An seinem Bett stehend, sah ich das ganze Elend. Kalter Schweiß, Zittern, blass, Augenringe, keuchend, ich setzte mich zu ihm. Tücher lagen da, ein Becher stand daneben. Ich nickte Ravdushara zu und bedeutete ihm zu gehen. Mit einem Tuch wischte ich ihm den Schweiß vom Gesicht. „ Serapio, ich bin’s Massa. Du hast dich also entschlossen dazu, vom Opium wegzukommen. Wie wär‘s mit einem Bad und einem guten Schluck.“ Der Inhalt des Bechers sah nicht einladend aus, aber das Zeug musste er trinken.


    Mir fielen die gepackten Sachen im Atrium ein, Er hatte nicht mehr viel Zeit. Es ging bald nach Rom. Ravdushara und ich, wie das klang, aber hier waren wir beide gefordert. „ Wer ist überhaupt diese resolute Frau, die deine Porta bewacht.“

    Verletzt in allem was man sich denken kann. Betreten legte ich meinen cingulum an. Es klimperte, der Klang hörte sich für mich wie Hohn und Spott an. Hättest du es dir gegönnt. Nicht auf seine Kosten. Die Götter strafen ihn genug. Du bist viel zu weich. Halt dich raus. Du verstehst das nicht. Ich will ihn nicht zerstören, er ist mein Freund, Bruder, Geliebter?, der meine Unterstützung braucht. Er muss...



    Ein stummes Nicken, ich war bereit. Die Nacht, sternenklar, die beste Kulisse für unser Spiel. Vorbei, ausgeträumt, zunichte gemacht, durch diese Unpässlichkeit. Mit meinen Gedanken beschäftigt, merkte ich zu spät wie er sich abmühte den Knoten zu lösen. Sanft und bestimmt griff ich nach seinen Händen, löste den Knoten, nahm die Zügel. Seine Anweisungen befolgend, lenkte den Wagen vom See weg hinaus in die Wüste. In der Stille gingen mir tausende von Fragen durch den Kopf. Er stand neben mir, sprach kein Wort. War das unsere letzte Zusammenkunft? Ich hatte ihn enttäuscht. Umso unerwarteter kam für mich die von ihm gestellte Frage. Entschlossen mitzukommen....., war ich schon das erste Mal als er mich fragte. Wir hatten Pläne geschmiedet.....


    „Ich war beim Präfecten, nur gestaltete sich das Unterfangen anders als gewünscht. Der Präfect hat mich mit einer Aufgabe betraut, bevor ich dazu kam meine Bitte um Versetzung zu äußern. Es war ein Befehl......den konnte ich nicht verweigern. Geschweige denn um eine Versetzung bitten.“ Tief einatmend lenkte ich den Wagen an einem größeren Stein vorbei. „ Ich weiß nicht ob es hilfreich ist, wenn du ein Wort für mich beim Präfecten einlegst? “ Ob er damit etwas bewirken konnte? Ich hoffte es im Glauben an die Götter.

    Sein Blick, der Augenaufschlag, hielten mich gefangen, das Klirren des cingulum’s steigerte die Begierde. Mein Blut rauschte nach unten, sammelte sich, wurde unter seiner Hingabe zum Vulkan der kurz vor dem Ausbruch stand. Mit fast fiebrigem Blick verfolgte ich seine Geschäftigkeit. Mein Atem ging schneller, lange hielt ich es nicht mehr aus. Wie in Trance, gierte ich nach ihm. Grub meine Hände in sein sich verrucht gut anfühlendes Hinterteil. Begann es zärtlich bestimmt für mich zu erobern. Bis .....ja, bis mich etwas zurück hielt. Dabei hatte ich heute die Gelegenheit ihn zu besitzen.


    Das Feuer tobte in mir, wollte ausbrechen. Ich konnte nicht! Es war festgeschrieben und unumstößlich. Für mich stand außer Frage, ich konnte die althergebrachten Grundsätze nicht verletzen. Mein Feuer brannte lichterloh, der Rausch erfasste mich. Ich verlor mich darin, ergab mich. Ließ ihn bestimmen, verging immer mehr. Explodierte förmlich unter seinen Zuwendungen, konnte mich nicht mehr zurück halten. Gut gebrüllt Löwe, hätte ich sagen können. Nur nicht da wo ich ursprünglich wollte. Beschämt sah ich ihn an, nach einer Erklärung suchend. Musste ich das? Nein, ich hoffte darauf, dass er es auch so verstand. Ich strich ihm sanft über die Wange, entschuldigend, tröstend, um Nachsicht bittend.

    Das konnte nicht sein. Er und krank. Ich hatte einen ganz anderen Verdacht. Nach dem Dienst ging ich ohne Umwege zum Domus Tribunus Angusticlavius und klopfte beherzt und eindringlich an die Tür. Abweisen ließ ich mich auf keinen Fall. Sollte es von Nöten sein, verschaffte ich mir mit etwas Nachdruck Zutritt zum Haus des Tribuns, meines Vetters. Die gemeinsame Nacht in der Wüste hatte mir gezeigt, dass es nicht gut um ihn stand. Er brauchte Hilfe. Ich wartete vor der Tür und klopfte ungeduldig ein weiteres Mal. " Ravdushara mach auf, oder irgendwer. Ich muss zu ihm."

    Der Wein tat das wozu er da war. Die Sinne berauschen. Ich hörte ihm schweigend zu. Er haderte mit sich, mit dem was war und wie es weiter ging. „ Hast du dich wirklich mit jedem, auch mit dem allerkleinesten und nichtigsten Gedanken von ihm getrennt? Du hast Gewissensbisse, du hast Angst dich vollends von ihm zu trennen. Ein kleiner Teil von dir kann ihn nicht vergessen.“ Es war nicht einfach von etwas zu lassen, was nicht nur eine Nacht währte.


    Unsere Blicke trafen sich, seine Hand, seine kleine Offenbarung, seine Augen, der Wein entfachten das Feuer in mir von Neuem. „ Dann zeige mir wie SEHR.“ Ich legte eine Hand in seinen Nacken zog ihn zu mir. ich war entschlossener den je. Unsere Lippen verschmolzen miteinander, ich forderte seine Zunge zu energischen wilden Spiel heraus, biss sanft zu. Meine andere Hand hatte den Weg zu seinem knackigen Hintern gefunden und knetete ihn mit wachsender Begierde. Löste mich für einen Augenblick von ihm. Warf ihm einen hungrigen, lüsternen Blick zu. Wurde es doch noch eine Nacht nach unseren Wünschen? Eher nach meinen Wünschen. Ich wollte an nichts anderes mehr denken. Diese Nacht, hier und jetzt, ohne Tabu, ohne wenn und aber. So wie beim ersten Mal. Nicht ganz wie beim ersten Mal. Es gab einen kleinen Unterschied.