Beiträge von Servius Obsidius Antias

    Die kleinen Schritte beizubehalten war schwierig. Antias war es nicht gewohnt. Eh der Kurze neben ihm her hoppelte. Das musste nicht sein.
    Hatte er es richtig gesehen. Ein Frage stand an und sie betraf das Schnitzen. Na??? Seine Ahnung war richtig. Das Zupfen veranlasste ihn stehen zu bleiben. Der Kurze wollte schnitzen lernen. Vom Alter des Kurzen abgesehen, wusste Antias nicht, ob sein Vater es erlauben würde. „ Ich würde es dir beibringen, aber du bist der Sohn des Legaten. Ich darf das nicht einfach so. Da musst du erst fragen.“ Sich den Ärger des Legaten zuziehen, war das Letzte, was er wollte. Jetzt war er so schön aus der Schußlinie. Musste sich keine Sorgen mehr machen. „ Germanische Runen? Was ist das?“ Antias hatte keinen blassen Schimmer. Das musste der Kurze ihm erklären. Mit Germanisch konnte er was anfangen. Ein Volk aus dem Norden aber damit war sein Wissen erschöpft.

    Der zweite Tag, sie hatten frei. Die nächsten waren dran in andere Centurien zu wechseln. Antias hatte sich in der Therme erfrischt. Sauber eingekleidet hatte er sich abgemeldet und war zu Lucilla unterwegs. Einen Schwenk über den Markt, Kirschen, eingelegte Oliven und Möhren. Bei einem Tuchändler blieb er stehen. Eine hellgrüne Palla, die kaufte er für Lucilla.


    Leise schlich er sich ins Haus. Seine Nase in die Luft gereckt. Es duftete nach Puls mit Honig und kam aus der culina. Auf leisen Sohlen, leichter gesagt als getan mit genagelten caligae, schlich er sich um die Ecke. Da stand sie und summte ein Lied. Er schlcih sich hinter sie und raunte: " Ist das Puls mit Honig? Der Duft sagt ja. Dafür bekommt die Köchin etwas extra außer einem hungrigen Mann." ginsend ließ er das Päckhen mit der Palla vor ihrem Gesicht baumeln.

    Wie sich das Antias gedacht hatte. Der centurio wollte nicht nur was für den hohlen Zahn, er wollte auch was gegen eine trockene Kehle. " Ich würde einen halben Monatssold drauf legen." Seine Kameraden außer Marius merkten nicht Mal, dass er fehlte, ging er zu den Eques. " Mehr wirds beim besten Willen nicht." Lucilla war sicher nicht erfreut über den wenigen Sold der übrig war. Weg war weg. Das tat im Geldbeutel ganz schön weh.

    Was alles zusammen kam, hatte man mit einem Mal Verantwortung für ein Kind. Das sie Sklavin war spielte für Antias keine Rolle. Bereitwillig ließ sich Antias von Marei mitschleifen. Ein Mädchen mit einem Legionär an der Hand. Er kannte das Praetorium von einem Besuch, den er nicht in bester Erinnerung hatte. " Ein eigenes Zimmer. Aha... " Antias bremste ab. "Willst du dich nicht verabschieden? Nicht für immer, aber für heute." Ihre Freunde sollten sich keine Sorgen machen, wenn sie heute Abend nicht in ihrer Kammer war. " Dann zeig mir dein Zimmer, pack alles zusammen und ich werde es tragen. Die Puppe Nina trägst du lieber selber." Antias ging mit Marei weiter. Lucilla wird aus allen Wolken fallen, wenn sie heute in der Bäckerei auftauchten. Das Bett hatte Antias fertig. Der Hocker stand neben dem Bett. Das Schreibpult war noch nicht fertig. Eine Kiste hatte er auf dem Markt gekauft. Sie war für Marei's Sachen.

    Sie kannten sich aus alter Zeit. Wie alt die war ? Antias nickte dem Decurio zu. Der hatte den *Praefecten* übernommen. antias war aus seiner Pflicht entlassen. Nicht ganz, das Pferd war übrig.


    " Dein Pferd wird versorgt Praefect." Schaden konnte es nichts ihn ebenfalls mit Praefect anzureden. Antias nahm sein Pilum und sein scutum wieder auf. " Schaff es in die Stallungen und lass es gut versorgen." sagte er zu Marius, der einmal die Zügel in der Hand hatte. Der ging gemächlich mit dem Pferd zu den Stallungen.

    " Ja, das mit dem essen könnten wir morgen so machen." Sollte nicht wieder dieser übermäßige Appetit auf die Köchin dem einen strich durch die Rechnung machen. Nicht weg gehen, murmelte es in ihm. Er musste gehen, sonst war der morgige Ausgang hin. " Morgen um die gleiche Zeit." Er setzte sie neben sich auf's Bett, erwiderte ihren Kuss. Immer dieses Haare zerwühlen. Bei Lucilla ließ er es durchgehen. Noch mal drücken. " Ich hole mir auf dem Weg zur Castra was in einer Garküche. Bis morgen mein Schatz." Leicht war es nicht, das alles hier zurück zu lassen. Ein Trost, morgen kam er wieder her und hatte sie für sich alleine.

    Ein herzhaftes Lachen platzte aus Antias heraus. " Nein, nein. Nicht gerupft. Am Schweif kann man ein Stück abschneiden, so wie deine Haare. Die Mähne geht auch zu kürzen. Mit gekürzter Mähne gefallen sie mir am besten. Das Haar wächst wieder nach und das tut nicht weh." Auf was für Ideen das kleine Mädchen kam. Sie gehörte Tiberia Septima und die war die Mutter vom Kurzen. Am Tor. Daher kam ihm die Kleine so bekannt vor. " Kein Danke? Das musst du verstehen. Er ist noch sehr jung und der Sohn des Legaten. Erwarte nicht zu viel." Er wollt ihr nicht weh tun und vermied ihr zu erklären, dass Durus nie zu ihr Danke sagen musste. Sie war ein Sklavin und eben nur eine Sache. Antias würde versuchen Einfluß auf den Kurzen zu nehmen. Die Sklaven konnten mal seine Lebensretter sein. Es lohnte sich sie gut zu behandeln. " Gehen wir zu Lucilla zurück? Ich muss wieder auf Wache. Ärger mit dem Centurio will ich mir nicht einhandeln."

    Der Honigtopf stand in der culina. Das Feuer war runter gebrannt. Antias streckte sich. Dieses Bett und seinen honigsüßen Inhalt vermisste er spätestens heute Abend, wenn er auf seiner Liege schlafen musste. Antias setzte sich zu Chio, streichelte ihr übers zerzauste Haar. " Ich muss heute hungrig gehen glaube ich." sagte er grinsend. Zum Essen kochen war Chio nicht gekommen. Daran war er schuld. Sein Hunger richtete sich auf die Köchin und die hatte mehr Feuer, war heißer und süßer als eine Schüssel Puls mit Honig.

    Anitas hatte sich freiwillig zum Wachdienst gemeldet. Marius hatte ihn für verrückt erklärt. Meldete sich dann ebenfalls. Seinen Kumpel alleine am Tor stehen lassen. Das war nicht drin.


    Der Reiter sah aus, wie ein Reiter halt so aussah, nach einer elend langen Tour oder unterlassener Pflege. Wer wusste das so genau bei dem der da auf dem Pferd saß. Sein Ton prallte an Antias ab.


    " Ich stehe hier auch in wichtiger Mission!" murmelte Antias und sah den Reiter scharf an.


    "Vorher sind da einige Punkte zu klären." und dann ging es mit ihm durch. " Würdest du bitte von deinem Pferd absteigen. Mir deine Waffen überlassen. Danach werde ich dich sorgfältig durchsuchen, falls dir ein Dolch oder Gladius in deinen Gewändern abhanden gekommen ist. Ist das alles zur beiderseitigen Zufriedenheit geschehen, begleitet dich ein Miles zu der Person, zu der du wünscht gebracht zu werden." Marius hatte während dessen, das Pferd fest am Zügel und beobachtete jede Bewegung des Reiters, ein Grinsen unterdrückend. Antias stellte scutum und Pilum an die Turmmauer und machte sich bereit, den Reiter in Empfang zu nehmen.

    Und ob sie es gut haben wird. Antias nickte. " Es wird ihr gut bei uns gehen. Dafür stehe ich gerade." So schnell konnte es gehen. Was Antias daran störte, dass er Marei als Sklavin übernahm. Ein Entflohener bekam eine kleine Sklavin. Er musste, sonst änderte sich nie etwas für die Kleine. Sie blieb für ihr ganzes Leben Sklavin, mit Glück wurde sie irgendwann freigelassen. Anitas sah zu Marei. Sie war jetzt für Lucilla und ihn, ihre Tochter.




    Sim-Off:

    Ich hatte auf deine Bestätigung Sim - on gewartet um den Link mit dem Post einzufügen.

    Als sie das Officium betrat, lächelte Antias flüchtig. Für sie musste das eine schwere Entscheidung sein. Nach außen sah es einfach aus. Die Menschen die sie lieb gewonnen hatte konnten nicht mitkommen. Antias war vom Legaten sehr beeindruckt. Bis zu seiner Flucht hatte er nie gutes von Patriziern erfahren. Ganz traute Antias dem Frieden noch nicht, es war noch kein entgültiges Wort gesprochen. Ließ er Marei gehen, dann stand Antias tief in seiner Schuld. Aber die kleine Sklavin war es Wert.


    Ganz unmilitärisch hockte sich Antias vor Marei. " Ja, das darfst du. Lucilla und ich nehmen dich auf. Die Bäckerei wird dein neues zu Hause, wenn der Legat zustimmt." Er stupste ihr mit dem Finger an die Nase, grinste und stellte sich wieder hin, wie es sich für einen Legionär gehörte.

    Die Andeutung des Legaten, mit dem germanischen Sklaven schreckte ihn nicht ab. Er machte sich darum keine Sorgen. Marei sollte es bei ihnen gut gehen. Vor allem hatte er einen Entschluß gefasst, über den er vorher noch mit Chio sprechen musste. " Ja, ich will. Sie wird es bei uns gut haben, das verspreche ich dir. "

    Er nickte heftig. Sein Lieblingsessen. Vorspeise? Nur der Finger? Er hielt ihre Hand fest und leckte den Finger genüsslich ab, ließ sich viel Zeit dabei. Knapperte zärtlich an ihm herum. " Gibt es mehr davon?" Antias hatte ihre Hand los gelassen und die Arme um sie gelegt. Ein vielsagender Blick, der Puls wurde auf später verschoben. Die Küche lag vewaist da. Heute war die gemütliche Räumlichkeit gefragter.

    Nichts anmerken lassen. Wahnsinnig, ja wahnsinnig um nicht aufzufallen und Fragen aufzuwerfen, die ihm alles zu Nichte machten, was er sich bis jetzt erkämpft hatte.
    Seine gesunde Gesichtsfarbe begann zu Leiden. Einen Wochensold und einen Korb mit frischem Gebäck? " Einen Korb mit frischem Gebäck, damit deine Kampfkraft nicht zu sehr leidet?" Das Bare ließ er absichtlich weg. Vielleicht sagte der Centurio bei seinem mickrigen Angebot nein.

    Antias senkte den Blick. " Legat, ich bin Legionär und Kinder....Marei ist uns ans Herz gewachsen und sie ist für uns so was wie eine kleine Tochter. Lucilla wäre einverstanden. Platz haben wir. Marei kann ihr in der Bäckerei helfen. Du kannst dich jederzeit erkundigen wie es Marei geht." Antias war manchmal schwerfällig was das Ausdrücken von Gefühlen anging. Das hatte Caelyn zu spüren bekommen und Lucilla konnte auch ein Lied davon singen. Marei würde sich außerdem gut als große Schwester für seinen Sohn machen, den er sich insgeheim wünschte.

    Eine vernüftige Frau? Sie war eine kleine Göttin. " Marei, ja... Wir haben uns auf dem Forum der Castra kennengelernt. Sie ist die Freundin von meiner Freundin." Wie sich das anhörte Freundin meiner Freundin. Sie verstanden sich genauso gut. Es hatte gedauert bis Marei Vertrauen gefasst hatte. Den Grund warum, den kannte Antias bis dato nicht. Er fand es selbstverständlich. Weil er wusste, dass man als Sklave vorsichtig sein musste, wem man sein Vertrauen schenkte. " Naja, wir verstehen uns sehr gut. Treffen uns am Tor oder auf dem Forum. Sie ist gerne bei Lucilla." Antias mochte die Kleine.

    Die Begrüßung war freundlich. Antias stellte sich bequem. Woher...ach so. " Ja, mmhhh....ich habe eine Freundin. " Durfte er das hier äußern? " Eine feste Freundin. Sie wohnt in unserer Casa. Betreibt eine kleine Bäckerei. Wir wollen heiraten sobald es möglich ist." Antias wollte damit andeuten, dass er nicht vor hatte sie sitzen zu lassen. Chio war die, die er liebte und nicht hergeben würde.
    " Zum Spaß, dass würde sie niemals zulassen." Antias grinste verlegen.

    Was für ein Tag, er wurde erwartet. Ihm wurde immer flauer im Magen, die Knie. Nicht dran denken. Antias trat ein und machte seine zweite Meldung.


    " Legionarius Servius Obsidius Antias, IV. Centurie, IX. Cohorte wie befohlen zur Stelle."


    Stur geradeaus sehen, stramm stehen und warten. Wären da nicht diese weichen Knie.

    Mit weichen Knien ging Antias zur Principia. Hinein in die Höhle des Löwen. Beim Officium des Legaten angekommen, prüfte er seine Sachen. Ein ordentlich sauberer Eindruck war die halbe Miete. Er klopfte und betrat das Vorzimmer.


    " Legionarius Servius Obsidius Antias, IV. Centurie, IX. Cohorte meldet sich wie befohlen."


    Mit einem Kloß im Hals blieb er im State.