Beiträge von Servius Obsidius Antias

    Ein schwerer Wagen war das, stellte Aretas fest. Schwer für die Pferde ihn schnell zum Stehen zu bringen. Aretas sprang auf, wickelte sich die Zügel um die Taille, prüfte ob die Länge stimmte die er brauchte. Dann griff er sie vor sich und trieb die Pferde an. Eine enge Kurve und los gings. Vom Start weg trieb er sie über die Bahn die erste Linie. Aretas griff fest in die Zügel zog daran, stemmt den eine Fuß gegen die Kanzel des Wagens, hing sich mit seinem ganzen Körpergewicht in die Zügel, die er sich umgewickelt hatte. Die Pferde gingen voll in die Hinterhand,warfen die Köpfe zur Seite, die Vorderhand kurz in der Luft, stemmten sie sich gegen das Gewicht des Wagens der von hinten schob,Sand wirbelte auf.


    " Hoo..., Hoo...". beruhigte Aretas die Pferde, die unruhig auf der Stelle tänzelten. " Habt ihr gut gemacht."


    Die Zügel wieder locker lassend, wendete er den Wagen. neben Keraunos kam er zum Stehen. " Bekommt jeder seinen Wagen? Ich habe da in den Stallungen welche stehen sehen." Bei der Frage an Keraunos wickelte er sich die Zügel ab. " Es hat seine Vor-und Nachteile." und stieg vom Wagen.

    Aretas blieb stehe, wickelte den Peitschenriemen auf. In seinem Gesicht arbeitete es. Er wollt es wissen und rief. "He, was sollte das? Warum hast du nicht mal im Ansatz versucht mich von den Füssen zu holen? Solche Kinderspiele kannst du dir schenken."
    Gemächlich, dabei immer noch mit der Peitsche beschäftigt, ging Aretas auf Aridolis zu und blieb eine Armlänge vor ihm stehen, sah ihm in die Augen und sprach leise aber bestimmt." Ein guter Rat, lass deine Gutmütigkeit draußen vor dem Tor, sonst werden wir keine Freunde." Ohne eine Regung, drehte er sich von Aridolis weg und ging zu den Klötzen zurück. Mit einem fatschenden Geräusch musste die neu aufgelegte Melone dran glauben.

    Aretas stand schräg zu Aridolis. " Heeeee, hoooooo..." Schwang die Peitsche, die er immer noch in der Hand hielt und versuchte die Melone in den Händen Aridolis zu treffen.
    Seinen Stand hatte er so gewählt, dass ein plötzlicher Ruck ihn nicht gleich von den Füßen holen würde. Der Lenker vor ihm hatte ausreichend genug gezeigt, was passierte, wenn man es nicht tat. Es gab sicher bald mehr Gelegenheiten, im Dreck zu landen, da musste es nicht unbedingt ein einfacher Ruck am Riemen der Peitsche sein.


    Pfeifend zog der Riemen der Peitsche seine Bahn durch die Luft.

    " Gib mir die Peitsche." trat Aretas vor. "Wenn es einem die Anderen vom Halse hält" grinsend nahm er sie von Keraunos entgegen.


    Die Peitsche lag gut in der Hand. Aretas schwang sie mehrmals und ließ sie knallen. Sein Blick wurde kalt, er konzentrierte sich. Ließ die Peitsche locker, schlug ohne großen Schwung zu holen auf den vorderen Klotz, zog sie zurück, warf einen schnellen Blick über seine Schulter. Der Riemen schnellte zurück, traf die Melone nicht in der Mitte aber riss ein Drittel davon weg. Schmatzend fiel es zu Boden und zerschellte.

    Darius, nein, Aretas war mein neuer Name. Mit diesem Namen hatte sich mein Schicksal gewendet. Alles bisherige verschwand hinter einer Nebelwand. Aretas, der Name klang gut. Sein neuer Dominus, ein Mann mit gutem Auge und Gespür. Er wusste was er wollte. Ich selber ? Überrascht. Sollte die Göttin in einem Moment ihrer Launen, mir, Aretas, Linderung meines Daseins als Sklave zugestehen?
    Skepsis machte sich in Aretas breit. Seine Opfer waren bis gestern unbeachtet geblieben. Heute sollte sich alles auf einen Schlag ändern? Soviel Glück konnte er nicht fassen.


    Als er in den Stallungen ankam, atmete Aretas erleichtert durch, holte dann tief Luft. Ein vertrauter Duft stieg ihm in die Nase. Einer der, die hier im Stall zugange waren, sprach ihn an. Ariodols hieß er, Keraunos hatte er auf dem Markt kennengelernt. Er schien die rechte Hand des Dominus zu sein. Auf die Worte Ariodolis murmelte Aretas ein. „ Salve.“ und nickte, als Zeichen, dass er verstanden hatte.


    Box an Box reihte sich. Wiehern war zu hören. Er ließ die ersten Eindrücke auf sich wirken. Die Zeit hatte einige Spuren hinterlassen. Die Stallungen schienen vernachlässigt worden zu sein.
    Ein kräftiges in die Hände klatschen brachte ihn dazu sich umzudrehen. Spurius Tiberius Dolabella verschaffte sich Gehör. Alles hatte sich auf dem Trainingsplatz versammelt. Seine Stimme wurde lauter als er das Aussprach was er von ihnen erwartete. Aretas begriff das es seine Chance war, der Freiheit ein Stück näher zu kommen.


    Ariodolis sprach als erster. Dann war er an der Reihe. Aretas machte zwei bedächtige Schritte nach vorn.


    Aretas, 17, Thraker, ehemaliger Soldat der thrakischen Armee.


    Sollte er mehr sagen ? Er zögerte kurz. Nein, er wollte erst sehen, was er von seinen Fähigkeiten behalten hatte. Nachlegen konnte man immer noch.

    Zu den Stallungen. Klang es immer noch in seinen Ohren und er sollte Wagenlenker werden ! Erwies ihm Artemis in diesem Augenblick ihre ganze Gunst ? Die, die sie ihm bis jetzt verwehrt hatte? Hatte sie seine kleinen Opfergaben doch wohlwollend aufgenommen.


    Ein neuer Name ? Fieberhaft überlegte Dareius. Das erste Mal, dass er einen Vorschlag unterbreiten durfte. Vor allem betraf es seinen eigenen Namen.


    "Aretas.." murmelte Dareius. Dann bestimmt sagend. " Aretas, Herr"


    Dareius war sich nicht sicher ob der Name Gefallen finden würde, aber er hatte sich geäußert.

    Das was der Römer das sagte, ließ Dareius aufhorchen. Ein spöttisches Lächeln lief über seine Gesicht. Wusste der Römer nicht, dass dies eine Stute war und außerdem gehörte sie nicht ihnen.
    Darüber nach zu denken blieb ihm keine Zeit. Dareius war mit seinem Schritt zurück sehr dicht an das Gatter gekommen. Die Stute macht sich an seiner Tunika zu schaffen. Zupfte daran herum und zwickte ihn gehörig in die Schulter. Einen Laut des Schmerzes unterdrückend, streichelte er ihr über den Hals um sie zu besänftigen. He, du. Erst bist du schüchtern und jetzt aufdringlich. flüsterte er der Stute zu.


    Die Worte des Römers klangen ihm wieder in den Ohren. Er hatte gesagt “… gebe ich dir für IHN..” und dabei hatte er ihn, Dareius, angesehen. Dareius schluckte. Ihm wurde in diesem Moment wieder bewusst was er war. Sklave. Eine Art Gebrauchsgegenstand, den man kaufen oder verkaufen konnte, wann es einem passte. Die Behandlung fiel auch unterschiedlich aus. Das wusste er aus eigener Erfahrung. Bei Dontas hatte er nie etwas auszustehen. Da waren seine Vorgänger schon anders geartet. Ein leicht gemischtes Gefühl machte sich in ihm breit. Was wenn….?? Im Endeffekt war es nicht relevant was er dachte. Abwartend stand er bei der Stute, sie schnaubte ihm ins Ohr und konnte sich über die Behandlung jedenfalls nicht beschweren.

    Erschrocken und leicht verwirrt schaute Dareius den Mann an, der das Wort an ihn gerichtet hatte. Ungewöhnlich, da man ihm sonst keine Aufmerksamkeit schenkte. Mehr oder Minder, lebte er bei seinem jetzigen Herrn in den Tag hinein. Er musterte seinen Gegenüber, warf dann nochmals einen Blick auf die Stute. Nur ungern trennte er sich von ihrem Anblick und murmelte:


    „ Wie ein schüchternes Mädchen.“ ,räusperte sich, faßte sich und wollte ihm antworten. Da hatte sich sein Herr zu Wort gemeldet.


    Dareius trat einen Schritt zurück.Sein Blick wechselte vom Römer zu seinem Herrn, dann wieder zur Stute. Sie erinnerte ihn an zu Hause und der Römer würde kein weiteres Wort an ihn verschwenden. Außerdem hatte er sich jetzt zurück zu halten. Daran hatte er sich nur schwer gewöhnen können.
    Sicher kam jetzt wieder eines dieser Gespräche über die Politk zu stande.


    Belanglos oder nicht, er schenkte der Stute nur noch halb so viel seiner Aufmerksamkeit um das Gespräch wenigstens in seinen Grundzügen mit zu verfolgen und keinen Anlass des Ärgers herauf zu beschwören.

    Möchte eine Servus-ID bespielen, vielleicht kommt sie bei jemandem unter.
    Hier kurz etwas zu ihm:


    Name: Dareius
    Stand: Servus
    Wohnort: Mogontiacum


    - Sohn eines Pferdehändlers,
    - Im Umgang mit Pferden bewandert, Wagenlenker seiner Sippe,
    - Durch die Weitsicht seines Vaters gute Bildung,
    - Eignet sich Griechisch und Latein an,
    - Setzt seinen Willen durch und beginnt mit 18 eine Laufbahn im thrakischen Heer,
    - Kommt dort zu einigen Ehren im Kampf gegen die Römer,
    - wird bei einer Schlacht von den Römern gefangen genommen,
    - wechselt 2 Mal den Besitzer wegen Ungehorsams,
    - Zusammentreffen mit einem Libertus ändert langsam seine Haltung gegenüber seiner derzeitigen Lage,