Beiträge von Servius Obsidius Antias

    " Halt, wohin soll's denn gehen." sagte er im Befehlston und grinste ihr entgegen. " Was, hast du das alles gebacken?" Engeistert sah er auf den Karren. So feines Gebäck. Sein Magen fing an zu knurren. " Ich durchsuche dich, hast du deine Genehmigung mit? Stimmt alles, bringe ich dich zum Forum."


    Die Durchsuchung ging ohne Zwischenfall von statten. Er nutzte die Gelegenheit und drückte ich fix einen Kuss auf die Wange. " Marius, ich bring sie zum Forum." Der brummte. " Das ist gleich dein Wechsel." Antias erwiderte nichts. Das war ihm reichlich egal, dafür gab er seinen Wachstubenaufenthalt gerne her.

    Die Umarmung des Kurzen brachte ihn aus dem Gleichgewicht. Derartiges war er nicht gewohnt. " Du gehörst dazu." bekräftige Antias nochmals. Über die Äußerung mit dem Schuh-Sklaven lachten alle. Der einzige der etwas das Gesicht verkniff war Antias. " Ich würde meine Schuhe keinem Sklaven überlassen. Wer weiß wie es sich dann in ihnen Laufen lässt, schlägt er nur einen Nagel verkehrt ein." Antias legte ihm die Hand auf die Schulter." Das wirst du ganz bestimmt.Halte deine Männer bei Laune. Genug zu Essen, Sold und ein bisschen Spaß." Marius und Sixtus wussten was Antias meinte. Der Kurze war davon noch Jahre entfernt.
    " Halte immer die Augen offen. Sei Fremden gegenüber vorsichtig und verrate ihnen nicht wer du bist. Es ist nicht gelogen, wenn du nur Titus sagst." Antias stand auf. " Für dich wird es Zeit, im Praetorium nach dem rechten zu sehen Legatensohn und Kamerad Durus." Antias ging voraus. " Ein Stück begleite ich dich. Zu zweit sind wir stärker." sagte er verschwörerisch.

    Die zweite Runde. Die Arme hingen gefühlt bis auf den Boden. Schnaufend die letzten Schritte auf dem campus. Zurück in die Unterkunft alles von sich schmeißen, ins Bett fallen lassen. Der einzige Wunsch den Antias hatte. Er war nicht alleine, seine Kameraden hingen ebenfalls durch. Fertig mit der Welt.



    ~~~



    Heute Morgen , aus heiterem Himmel hatte ein Optio sie nach den morgendlichen Runden in die Unterkünfte zurück geschickt. Ausrüstung putzen, parademäßige Sauberkeit wurde angewiesen. Hecktisches Putzen begann. Klimpern, klappern, Fluchen. Sie kontrollierten sich gegenseitig. Mehrmaliges nachbessern. Die Riemen wurden gut gefettet bis sie glänzten. Das cingulum blank. Es blinkte in der Sonne. Sie traten an. Der centurio war zufrieden. Warum wir Antreten mussten sagte uns keiner. Es ging zum Paradeplatz. Die Kommandos wurden ausgeführt, als ob sie schon Jahre einstudiert waren. " Da, der Primus Pilus. " raunte Antias zu Marius. Der war nie ohne einen Grund anwesend und dazu in seiner Paradeuniform. Es lag was in der Luft.

    Ich kann dir folgendes Buch empfehlen.


    Gladiatoren - Das Spiel mit dem Tod
    von Marcus Junkelmann


    Verlag Philipp von Zabern


    ISBN 978-3-8053-3797-7


    steht weiter oben sehe ich gerade.


    Ohne jegliche Investition hat noch keiner etwas Vernünftiges zu Stande gebracht. Die so genannten offenen Quellen würde ich mit Vorsicht genießen, wenn sie nicht mit Quellenangaben untermauert werden.

    " Erzähle keinem wo du warst und von wem du den Stier hast." sagte Aretas leise. " Dem Legaten wird es nicht gefallen, dass sein Sohn bei den Unterkünften der einfachen Legionäre unterwegs ist." Die Zeiten hatten sich geändert. Die Anspannung nahm zu. Es ging ruppiger zu und nicht jeder Legionär hatte den Nerv, sich mit kleinen Jungen abzugeben. Es war schlichtweg gefährlich für den Legatensohn, zwischen die Fronten zu geraten. Die Unterkünfte waren wie ein Pulverfass. Marius in ihrem Contubernium war manchmal kaum zu bändigen, ging ihm was gegen den Strich. " Hör gut zu. Solltest du in Schwierigkeiten geraten. Meine Kameraden und ich sind für dich da. Du gehörst jetzt zu unserem contubernium." Aretas packte die Tiere weg. " Noch etwas wichtiges. Pass auf deine Mutte auf und lerne. Damit du ein guter Legat wirst."

    Der Boden war feucht. Die Erde klebte. Marius holte kräftig aus und rammte die Schaufel tief in den Boden. Den Aushub warf er in hohem Boden auf den Streifen zwischen dem alten und dem neuen Graben . Aretas wischte sich Gesicht und Nacken mit seinem Focale trocken und schaufelte weiter. Varus und Sebio, schaufelten wie zwei besessene um die Wette. Sixtus stand oben und klopfte die Erde etwas fest, damit sie nicht gleich wieder runter rutschte. Cato war eingeteilt zum Grassoden legen. Es ging zügig voran. Marius unterbrach seine Arbeit. "Cato, geh Wasser für uns holen." Cato reagierte nicht. " He, Grashüpfer, mach schon." scherzte Marius. Cato murmelte unwillig. " Warum ich? Immer ich. " zog trotzdem los. Er wusste, dass Marius durchaus handgreiflich wurde, wenn was nicht lief. Sixtus stand oben auf dem halbfertigen Wall und sah in die Gegend, als ob ihn das alles nichts anginge. Aretas zwinkerte Marius zu. Schwang seine Schaufel mit Dreck und schwub, begann Sixtus laut zu Fluchen. Spuckte Dreck, den er beim Fluchen in den Mund bekommen hatte. Wischte sich die Augen. Hatte ein vollkommen Dreck verschmiertes Gesicht. " Na wartet, meine Rache wird furchtbar sein. Das schwöre ich bei Mars." Marius und Aretas krümmten sich vor lachen. Sixtus gab da oben eine jämmerliche Figur ab, so dreckig wie er aussah. " Ja, ja. Arbeite du und guck nicht in der Gegend rum." rief Marius. " Werden wir fertig bis sie kommen?" fragte Aretas, Marius. " Was wird mit der Stadt und ihren Bewohnern?" Marius zuckte mit den Schultern und schaufelte weiter.

    " Heeeee!!" Sixtus dröhnten die Ohren. Die Stimme des Centurio hinterher. Man verstand kaum etwas. Sie sollten marschieren. In dieser Formation? Das erste Lae- vum war noch deutlich zu verstehen. Das zweite weniger. Das dritte ging im Fluchen und Scheppern der Schilde unter. Nach dem zweiten Befehl, hatten sie das vorgegebene Tempo und den richtigen Tritt gefunden. Wie oft hatten sie marschieren geübt. Es war ihnen mittlerweile ins Blut übergegangen. kompliziert wurde das anhalten. Sie hörten kaum etwas von außen , bei dem Lärm im Testudo.
    " Halt ja dein Schild fest." brüllte cato zu Aretas in das Scheppern. Dessen Arme waren von den vorherigen Übungen schwer und schmerzten. Er biss die Zähne zusammen. Marius stützte sein Schild mit ab. Sie halfen sich gegenseitig, auch cato dem ewigen Nörgler. Sie waren ein contubernium, das hielt zusammen.

    "Wird der denn nie müde?" maulte Cato. Sie fanden sich beim centurio ein. Ein Raunen ging durch die Reihen. Testudo, das kannte jeder hier. Gemacht hatte es noch keiner. Alle stellten sich auf. Die erste Reihe hatte ihr Schild nach vorn genommen und war zusammen gerückt. Die zweite Reihe außen nahm ihr Schild an die Seite. Ein U hatten sie hinbekommen. Fehlte der Deckel. Die ersten Schimpfkanonaden gingen los. Das Schild hoch zu bekommen, ohne dass die anderen Schaden nahmen war äußert schwer. Aretas bemühte sich und bekam einen Tritt. "Nimm dein Schild gefälligst seitlich hoch." kam es von vorne. Hinter ihm rief ein anderer empört. " He, fummel mir nicht am Arsch rum, ja." Es klapperte. Ein unterdrückter Schmerzensschrei. " So, das war fürs Fummeln." Endlich stand der Testudo. Sie rückten zusammen, das kein Lichtstrahl mehr ins Innere drang.

    " Deine Enkelin hat dir gesagt was passiert ist." Er kratzte sich am Kinn. So eine junge Frau hatte eine Enkelin? Ach was, so ein Verwirrspiel hier. Durstig war er. Der Becher mit Wasser kam ihm recht. Ein großer Schlürfschluck. " Zeig, her deinen Kopf, was hast du da?" Uhhhh eine riesen Beule war zu sehen. " Wie viele von den vier Fingern siehst du? Folge meinem Finger mit den Augen. Gut ..." Er durchnässte ein Tuch mit seinem Wasser aus dem Becher. " Hier kühlen, geht die Beule schneller weg. Sollte dir heute in den nächsten Stunden übel werde. Leg dich sofort hin und lass nach mir schicken." Er ächzte, als er sich am Hocker abstützte um aufzustehen. " Der Trottel da drüben ist versorgt und wird heim gebracht. Ich werde mich nach Hause begeben. Rom ist eine dreckige Stadt." brummelte er. " Schick die zwei Sesterzen bei Gelegenheit vorbei und zwei Brote."

    Mieses Wetter. Kalte Füße in nassen caligae. Der Kampf gegen den Schlaf. Arteas war freiwillig ans Tor gegangen. Im Stehen war es einfacher sich munter zu halten. Er ging ein paar Schritte und wieder zurück.
    Pferdehufe? So spät in der Nacht. " Sixtus! Da kommt wer. Marius!" rief Aretas. Zu dritt fühlten sie sich stärker. Der Optio war auf der Latrine. Hatte wieder bis zum Platzen Zeug in sich rein gestopft.
    Arteas trat vor, kampfbereit. " HALT! WER DA! Gebt euch zu erkennen." Die Pferde hielten dicht vor ihm. Vor ihnen hatte Aretas keine Angst. Er wusste wie man ein Pferd zum stehen oder zum Scheuen brachte. Platsch. Noch nässer, recht vielen Dank. Dir werd ich bei Gelegenheit die Mundpartie richten, dachte sich Aretas. Verwarf alles gedachte, als er sah wer vor ihm stand. Das Brüllen machte hellwach. Aretas stand stramm.


    "Torwache Tiro Servius Obsidius Antias, IX. Cohorte, IX. Centurie. Keine besonderen Vorkommnisse Primus Pilus. Alles ruhig."


    Man sahen die fertig aus, wie die letzten Bewohner der subura. Aretas überflog mit einem Blick die Reiter. Triefnass, übernächtigt....

    Genau der Befehl erlöste sie für kurze Zeit von der Schinderei. Cato war geladen und nutzte die Pause um Marius anzuplaffen. "Du Ochse, du hirnloser Muskelberg, hast du keine Augen im Kopf, mir brummt wegen dir der Schädel. Solche Pakete an den Armen , aber das scutum nicht hoch kriegen. Kriegst du überhaupt was hoch?" Marius hörte sich den ersten Teil ruhig an, begann beim zweiten zu Schnaufen. Brüllte mit einem Mal los. " SOLL ICH DIR ZEIGEN WAS ICH ALLES HOCH KRIEGE?" Aretas hielt sich raus. Zwischen die Fronten wollt er nicht geraten. Er wusste um die Kraft seinen Freundes. Sixtus konnte sich nicht zurück halten. "Ist gut Großer. Cato meint es nicht so. Außerdem wissen wir was du besonders gut hoch bekommst." grinsend sah er Marius an. " Da macht dir kein anderer was vor."fügte er an und klopfte Marius dabei freundschaftlich auf die Schulter. " Stimmt's Cato." Der bekam einen brüderlichen Schlag auf den Rücken. Marius grinste, wenigstens einer wusste was er drauf hatte. Sixtus flüsterte zu Cato. " Idiot, Marius ist heute schlecht gelaunt, willst du dir eine von ihm fangen?"cato maulte leise vor sich hin. Aretas trank aus seiner Flasche. Der Staub hatte den Mund und den Hals ausgetrocknet. Sixtus sah zum Centurio." So wie er uns rann nimmt, wird es bald ernst. Dann heißt es Legionarius und es gibts nur drei Wege hier raus. Entweder bist du Tod. Gehst als Krüppel. Wenn du Glück hast überstehst du die 20 Jahre ohne größere Blessuren. Bekommst ein Stück Land und eine Abfindung."rosige Aussichten dachte sich Aretas. Mit ehrlicher Arbeit hatte er es versucht, das ging daneben. Ihm blieb nichts anderes übrig als die Legion.

    Er feuchtete ein Tuch an und wischte Lucilla vorsichtig, mit seiner zittrigen Hand, über Stirn und Wangen. " Siehst du, das ist der Grund, warum Frauen nicht für die Medizin geeignet sind. Ich bin übrigends nicht an ihrer Situation schuld." stellte er klar. Was dachte die kleine sich." Sie wird die Augen wieder aufmachen. Warte ab, gleich." Er wischte ihr mit dem kalten feuchten Tuch übers Gesicht. " Lucilla, Mädchen, aufwachen."Ein leichter Patscher auf die Wange, das dürfte helfen.

    Laut und deutlich hallte sein Befehl über den Campus. Die Grundstellung war eingenommen, da brüllte der Centurio Reiterangriff. Erste Reihe ab in den Dreck, zweite Reihe dahinter ohne die knienden Legionäre zu Köpfen. Cato maulte, zweimal hatte es bei ihm gescheppert. Dann die vitis des Centurio. Sein Pilum wäre im beinahe aus der Hand gefallen. Er hatte nicht achtgegeben, war abgelenkt von einem Nagel, der sich von seiner caligae löste. Sixtus grinste. " Ja so ist das, wenn man sein Zeug nicht gut behandelt." Da rauschte die vitis knapp an seinem Kopf vorbei. Marius hatte sein scutum nicht richtig gehalten." Man, wegen dir bekomme ich eins drüber." An Antias ging heute die vitis vorbei. So ging es bis zum Erbrechen weiter. Antias merkte jede Muskelfaser seinen Armes. Das scutum ständig hoch und runter brauchte Kraft. Der Centurio kannte kein Erbarmen. Erschöpft, standen sie nach zig mal Reiterangriff in Grundstellung da.

    Der Puls kochte unter den wachsamen Augen von Marius. Sixtus polierte seinen cassis. Cato hatte was an seiner Tunika zu flicken und Antias Holz für die Kochstelle geholt. Beim Zerbrechen der Äste, fing Cato an zu plaudern. " Ich habe ein Gespräch von Veteranen mit bekommen." Sixtus kommentierte. " Du hast gelauscht, gibs zu." Cato verzog das Gesicht. " Ich musste zuhören, kann mir schlecht nen anderen Locus suchen." Marius sah grimmig zu Sixtus.Cato plauderte weiter." Also, die haben diskutiert, wegen dem Bürgerkrieg. Es wäre ein kleines Donativum angebracht. Wir müssten schließlich gegen römische Legionäre ziehen. Was anderes als gegen Barbaren.Das würde die Kampfmoral um einges heben." Aretas zerbrach einen Ast. " Ein kleines Geldschenk, das käme gerade richig und unversehrt aus der ganzen Schose herauskommen, wäre noch besser." Marius brummte. "Ohne Schaden davon zu kommen? Träum weiter. Mit dem Donativum, das wird sich in Windeseile herumsprechen. Für extra Geld ist jeder Legionär zu haben und hält seine Rübe doppelt hin."

    Vergebens wartete er auf eine Sitzgelegenheit. Hörte hinter sich ein ihm all zu bekanntes Geräusch. Seine Ohren waren im Gegensatz zu seinem Gedächtnis noch sehr gut. Geschwind drehte er sich um, die Flinkheit hätte man dem alten schlurfenden Mann gar nicht zugetraut. " Mädchen, Mädchen, es ist alles vorbei und du kippst mir um." er wiegte den Kopf. " Marei !" rief er krächzend und nicht all zu laut. Seine Stimme gab nicht mehr her. " Bring bitte einen Krug Wasser." Der Alte kniete sich neben Lucilla. " Ihr Götter verlangt mir heute einiges ab, aber was beschwer ich mich." Er fühlte ihren Puls. Hielt eine Halbdaune vor ihre Nase. Die losen feinen Federteile bewegten sich unter gleichmäßigen Atemzügen. Sie lebte noch. " Lucilla, Lucilla." Mit seiner knorrigen Hand tätschelte er ihr vorsichtig die Wange und wiederholte mehrmals ihren Namen.

    Die erste Reihe rammte ihre Pila neben sich in die Erde und kniete ab. Das scutum vor sich auf den Boden gestellt. Die pila ausgerichtet in die Richtung aus der der Feind kam. Die zweite Reihe trat dahinter rammte der ersten Reihe gleich ihre Pila in den Dreck, hielt ihr scutum über das der ersten Reihe und richtete ihre Pila aus. Sie waren dicht aufgerückt, keine Lücke durfte im Schildwall sein. Es schepperte, Flüche aus der ersten Reihe. Sie hatten das scutum des Manns aus der zweiten Reihe an den Helm bekommen. Der Helm hielt eben nicht alles ab. Das gab Beulen.

    Staub, Staub, noch mehr Staub. Drehen, rechts, links, auf der Stelle marschieren. Der ersehnte Befehl. Alles stand, hörte dem Centurio zu. Leisteten sie sich wieder so eine Pleite wie vorhin, gabs garantiert extra Runden. " Pferde haben vor allem unbekannten Angst. Hindernissen weichen sie lieber aus, als das sie drüber springen. Es sind Fluchttiere." rief Antias zum Centurio. " Einen Schildwall bilden." rief sein Hintermann. Marius war heute wie aufgezogen, er murmelte vor sich hin. Ihn störte heute alles. " Schrei nicht so. Wird man ja taub." moserte er Antias an. Der tat so, als ob er es nicht gehört hätte.

    Kasodemodis


    Schlurfend folgte er der Lucilla. " Assistentin." Die Bäcker verdienten gut, dass sie sich das leisten konnten. " HA HA HA..." lachte er los. " Wunden heilen. Menschen gesund machen. Wer hat dir denn das erzählt? " Er lachte und blieb stehen. " Köstlich!" kicherte er. " Ja, ja, meine kleine, ich bin Arzt." schlurfend ging es weiter zur Bäckerei." Glieder einrenken. Knochen zusammen fügen. Blut stillen. Alles mit Hilfe der Götter." Stirn runzelnd sah er zu Marei. " Du kannst kein Doktor werden, weil du eine Frau bist. Man muss studieren. Am besten bei den Griechen." brummelnd ging er um die Ecke. " Wann sind wir da? Ich freue mich auf den Kuchen. Mich hat ewig keiner mehr zum Kuchen eingeladen." Er betrachtete seine Tasche. Strich sich übers Kinn. " Warum hab ich die bloß mit geschleppt?" Er blieb in der Tür stehen. " Ah , wir sind da. Nanu? was macht der Mann da auf dem Boden. Sein Bein sieht schrecklich aus. Du solltest einen Arzt rufen Lucrella." kicherte Kasodemodis öffnete seine Tasche und holte Verbandzeug und Kräuter heraus. " Nein, ich bin ja da, alter Holzwurm. Was machst du für Sachen. Nimm diese kleine Kuller unter die Zunge und beiß auf das Stöckchen." Er warte nicht lange ab und machte das was getan werden musste. Der Tischler war versorgt. Ein paar Wochen war nicht an Arbeiten zu denken. " Sauf mir bloß nicht. Sonst heilt es nicht und deine Frau soll in den Tempel gehen ein Opfer bringen." Alles war getan. Das Bein und der Tischler gerettet. ächzend erhob er sich. " Gütige Götter , warum bin ich Arzt geworden. Ich muss mich setzen."

    Die Tür ging auch immer schwerer stellte er verwundert fest. Ah! Die junge Frau war die Ursache. „So, so. Du bist die Bäckerin.“ Hübsches Ding. Er lächelte. „ Was ein Unfall? Blut sagst du? Am Bein.“ Er drehte sich ächzend um. Beugte seinen krummen Rücken ein bisschen mehr , schickte einen prüfenden Blick auf Marei. „ Sie sieht gesund aus. Der Sturz war nicht so schlimm. “ Er zuckte die Schultern. „ Ei , es duftet bei ihr ja?“ Er rieb sich das Kinn „ Na du schmeichelst mir, kleine Dame.“ Jetzt wurde es schwierig. Das letzte mal warmes Gebäck. Ganz frisch. „ Ähm, daran kann ich mich nicht mehr erinnern. Manchmal rieche ich frisches Brot. Äh! Hirngespinzte. Die Götter treiben Schabernack mit mir altem Mann. Ich muss zum Tempel opfern gehen.“ Er machte die Tür zu und blieb überlegend bei Marei und Chiomara stehen. „ Ja, ja gehen wir opfern. Nein,nein, du sagtest was von frischem Gebäck. Bist du nicht meine Enkelin?“ Fragte er Chio und sah sie aus zusammen gekniffenen Augen an. „ Hübsches Ding.“ Murmelte er. Da fiel ihm wieder ein um was es ging. „ Meine Tasche! Du sagtest Arbeiter, also nicht die Kleine hier.“ Er täschelte Marei auf den Kopf. Ging ins Haus und kam mit seiner Tasche zurück. “ Gehen wir.“ Mit forschem schlurfendem Schritt ging er voraus und blieb plötzlich stehen. „ Wohin geht’s denn eigentlich?“ fragend sah er von Marei zu Chiomara. „ Ah , mein Name ist, ähm, Kasodemodis.“

    Einer nach dem andern grinste. Einen Sklaven für die caligae wäre nicht schlecht. Immer das Nägel wechseln und ersetzen. Eine mühselige Arbeit. „Einen Sklaven ? Nein, das müssen wir selber machen.“ lachte Sixtus.


    „Oder so...“ kommentierte Antias. „ Der dir das gesagt hat, kennt sich mit Holz aus.“ alle nickten. Sie kannten Antias Schwäche für Holz. Seine Schnitzereien hätten ihm einen vollen Geldbeutel eingebracht, aber er verkaufte von denen die er im Tuch hatte kein Stück. „ Nimm ein Stück Holz in die Hand und du weißt was daraus wird und mit Hilfe der Götter und dem eigenen Geschick wird der Holzklotz lebendig.“ Antias hatte die Leckereien auf den Tisch gelegt. „ Ich habe mir sehr viel Mühe gegeben, sie so lebendig wie nur möglich aussehen zu lassen.“ Nachdem Durus Stier und Pferd vorsichtig zurück gegeben hatte. Wollte Antias alles einpacken und in seine Kiste tun. Marius hustete. Antias sah zu ihm. „ Was ist?“ Marius machte eine Kopfbewegung zu Durus. Antias unterbrach die Packerei. Der Kurze hatte wirklich große Augen. Kinderaugen, denen man nichts abschlagen konnte. Das Tuch auf seinem Schoß, öffnete Antias umständlich den Knoten. Stier und Pferd stellte er auf den Tisch. Dann seufzte er. „ Eins. Such dir eins aus.“ sagte er schnell, ehe er es sich anders überlegte. „ Du musst mir aber was versprechen.“