Beiträge von Servius Obsidius Antias

    Grinsend sah er zu ihr. Griff sich an seinen Arm, an die Stelle, an der sie festgehalten hatte und sagte laut „ Au, ...au... mein Arm du hast ihn mir zerdrückt.“ Er lachte sie an und zwinkerte ihr zu. „ Ich dachte bei dem Nubier an Dreizack und bei dir an zickig. Das hört sich gut an und naja...“ Beschwichtigend legte er den Arm um ihre Schultern. „ Ich meine das nicht so. Gut? Ich mag dich.“ Das war nicht gelogen. Aretas lenkte sein Augenmerk absichtlich schnell in die Arena zu den Kämpfern. Sein Gesicht verfärbte sich. Er schob es auf den Kampf, der doch wieder interessant zu werden schien. Nein, nichts tat sich da unten. Sie belauerten sich. „ PUUUHHHH. PUUUHHH. Kämpft !! Ich will Blut sehen.“ Er merkte in dem Moment, dass er Chio an sich gedrückt hatte. Zögernd ließ er sie los. „ Ähm... der Kampf...ist aufregend...nicht?“ Das entsprach nun wirklich nicht den Tatsachen. Er hatte es nicht gewollt und es war passiert. Er hatte es ihr sogar gesagt. Schuldbewusst sah er nach unten. Traute sich nicht sie anzusehen. Das hätte er nicht sagen dürfen.

    Er fuhr sich durch die Haare. Auf Chio konnte er gar nicht so schnell reagieren. Sie war mächtig aufgekratzt. Er nickte ihr dankend zu und wunderte sich über ihre gute Laune. Was wollte Tiberia Faustina von ihm. Er wusste, dass er schlecht gefahren war. Na gut, er betrat das cubiculum. Seinen Gürtel zurechtrückend kündigte er sich an. „ Domina Faustina, du wünscht mich zu sprechen.“ Ein kurzer Huster. Das Ergebene, den Blick senken, lernte er wahrscheinlich nie.

    Er lag im Gras, es war warm. Caelyn saß neben ihm. Eine kleine Gruppe Pferde graste um sie herum. Eine der Herden, die seiner Familie gehörten. Zu Hause, bald waren sei bei ihm zu Hause. Nur ein paar Schritte. Caelyn beugte sich zu ihm. Flüsterte ihm ins Ohr. „ Aretas...aufwachen.“ Wieso nannte sie ihn nicht bei seinem richtigen Namen? Sie waren frei. Er streckte die Arme nach ihr aus und umarmte sie. Das war nicht Caelyn‘s Stimme. Er öffnete seine Augen,starrte Chio an, zog hastig seine Arme zurück. „ Entschuldige...das war ...ich habe geträumt.....“ Ganz durcheinander setzte er sich hin. Fuhr mit beiden Händen über sein Gesicht. „ Bist du schon lange hier?“ murmelte er. Gleich gabs wieder eine Standpauke, weil er sie angefasst hatte. Mit geschlossenen Augen hatte es sich gut angefühlt. Wasser oder Wein wäre was. Er sah sich um, nichts da. „ Wieso hast du mich geweckt?“

    Unzufrieden, dreckig und Müde ging er in die Stallungen der Purpurea zurück. Wein hatte er sich besorgt. Bei den Unterkünften der Auriga war ein Balneum. Seine Ausrüstung hing er an die Box. Er entledigte sich im Vorraum der dreckigen Tunika und seines Lendentuchs. Beim Einölen und Abschaben half ihm einer der Knechte aus dem Stall.
    Das Wasser war warm. Aretas tauchte kurz ab und ließ sich dann zum Rand treiben. Trank von dem Krug Wein. Das Rennen war schlecht gelaufen. Nur ein dritter Platz. Unbedeutend, der Sieg war das Entscheidende. Ein Sieg. Für heute war es vorbei. Er kletterte aus dem Becken, nahm sich ein Tuch und setzte sich auf eine Bank. Nach dem kurzen Ausruhen, zog er sich an und ging zurück zur Villa.

    „ Raubtierfutter...“ preßte er heraus, als es in die 7. Runde ging. Letzter, das kratzte an seinem Stolz, als Sohn eines Pferdezüchters. Sollte er sich so in den Pferden, die da vor seinem Wagen liefen getäuscht haben? Einmal noch, klappt es nicht, dann Schwor er sich, nie wieder ein Gespann anzufassen. Er hielt die Peitsche bereit. Alles was möglich war und wenn er jeden einzelnen Fahrer aus seiner Quadria prügeln musste. Die vor ihm Fahrenden im Auge behaltend ging es auf das Mal zu. Was machten die da ? Gleich auf und wollten alle drei die Innenbahn? Er gab den seinen Pferden die Zügel zog rechts raus. Dann trieb er mit knallender Peitsche seinen Linksaußen an. Terros zog an. Er fuhr die Kurve weit nach außen gezogen, musste die Geschwindigkeit kaum weg nehmen. Den ersten hatte er in der Kurve abgefangen. „Jetzt oder nie und ihr zeigt was ihr drauf habt oder ihr werdet Raubtierfutter.“ Murmelte er. Er stemmte sich mit dem Fuß in den Wagen und trieb seine vier Schimmel an. Sie in der Spur zu halten war kräftezehrend. Die Arme schmerzten. „ HEEEEE.....HEEEEE....“ Der Staub im Mund und den Augen. Der aufspritzende Sand von den Hufen, stach wie hunderte von Bienen im Gesicht. GGGRRRR, jetzt liefen die vier, es roch nach Wasser und Futter. Zwei Wagen...geschafft. Ihr elenden Gäule, wieso jetzt erst. Den Gelben holen wir noch. Das Ziel kam in Sicht. VORBEI. Er war nicht Letzter. Die Pferde liefen aus, beruhigten sich langsam. Der Sieg war nicht seiner. Unzufrieden fuhr er das Gespann zurück durchs Tor in die Box.

    Der Massenkampf, fast wie bei den Schlachten gegen die Römer. Sie kämpften verbissen, keiner wollte der Verlierer sein, der Bezwungene. Er riskierte einen Seitenblick zu Chio und musste grinsen, sie hatte sich in den Käse verbissen. Der Kampf gefiel ihr nicht. Bis die Sieger feststanden.


    Beim nächsten Zweikampf das Gegenteil. „ Und du hast mich, beziehungsweise meinen Arm.“ knurrte er. Sie drückte immer wieder auf die gleiche Stelle, er nahm‘s gelassen hin, auch wenn es langsam schmerzhaft wurde. Das Schütteln genauso. Er sagte am besten nichts. Der Germane hatte Masse, Kraft, gutes Potential. Mit ein bisschen mehr Verstand beim Einsetzen seiner Kraft hätte er durchaus Chancen gegen den Nubier. Der war flink und trickste den Germanen aus. Sein Angriff hätte das Aus für den Germanen sein können. Er zog es hin, wollte den Zuschauern was bieten. Keine schlechte Idee, das steigerte seine Gunst bei ihnen. „ JA......der ist gut, der Nubier. Der würde dir stehen. Mit seinem Dreizack.“ :)

    HHUUUU... geschafft. Weg hier. Ein verstohlener Blick um die Säule,der war schön rot. :D Wenn das mal nicht brannte. Ein kühles Tuch, zwei kalte Hände..oh oh. Er dachte viel zu weit. Das Angebot könnte er Chio machen. Was er als Antwort bekam wusste er im Voraus. Sie zickte rum. Er beeilte sich das Atrium zu verlassen und den Hortus auf zu suchen.

    Er drehte um.... und blieb hinter der Säule stehen. Chio zickte, aber er mochte sie. Er lehnte sich an die Säule und seufzte laut, als er überlegte, wie er ihr helfen konnte. " Oh, nein." murmelte er leise hinterher. Das hatte Faustina sicher gehört. Au, jetzt kam er hier nicht mehr weg. Wenn er sich ganz leise davon schlich? Aretas schnürte seine caligae auf und zog sie aus. Vorsichtig und ganz leise. Bis zur nächsten Säule.

    Chio hatte nicht gezickt.Das er das erleben durfte. Er hatte nur eine frage gestellt die keinen anlass gab zu zicken, aber bei Chio wusste er nie. Alles war in der Nische verstaut. Was nun? Die Villa erkunden gehen. Vieles hatte er sich eingeprägt, einiges noch nicht gesehen. Chio war mit der Domina beschäftigt und der Neue interessierte ihn erst mal nicht.Wohin? Den Garten ansehen. Mit gemäßigten Schritten, er wollte nicht unnötig auffallen, ging er zum Atrium. Von dort gings in den Garten. Er bog ab,ein klatschendes Geräusch,was er sehr gut kannte, veranlasste ihn auf leisen Sohlen an den Säulen entlang zu schleichen. Vorsichtig sah er um die letzte Säule. Heeeeee, das waren ja Aussichten. Das zarte Rot auf, knackigen Po von Chio machte sich gut. :D Alleine der knackige Po hatte was. Domina Faustina blühte richtig auf. 8) Aretas grinste übers ganze Gesicht. Bloß weg hier. Wenn Faustina ihn sah, nicht auszudenken. Leise dreht er um.

    Das alte Gespann und es wäre alles besser gelaufen. Wirklich? Es lag sicher nicht nur an den jungen Pferden.Er hatte geopfert, seine Bitte geäußert und wurde jetzt dafür bestraft. Die Götter hatten ihm jede Unterstüztung entzogen. Warum? Der Frevel an Diana war noch nicht gesühnt, bereinigt, wie es die Priester eben nannten. Nur weil eine Römerin keine Achtung vor Diana hatte. Wütend trieb er die Schimmel an,löste die Peitsche vom Gürtel. " Dann eben mit der Unterstützung. Lauft....!!" Er ließ die Peitsche über den Pferden knallen. Das rote Gespann kam näher. Es versperrte die Innenbahn. " Danea..!! Lauf..." Die Stute reagiert nur zögernd. " Lauf....!!!" Die Kurve kam. Er bremste den Wagen ab. War einen Hauch schneller als der Rote. Aretas nutzte es gnadenlos aus und zog sein Gespann nach innen und setzte sich vor den Roten. Ein kleine Genugtuung aber immer noch kein Grund zur Freude.

    Bewußt langsam stellt er die Truhe in die Nische. Der Platz war ideal. Mit schräg gelegtem Kopf sah er Chiomara an. " Schwer?" und grinste. Sie sah aus wie eine vom Wind geneigte Weide. " Gib her." Er nahm ihr den Strohsack ab und legte ihn auf die Liege. Die Decken oben drauf. Er setzte sich um zu testen. Gut, man konnte hier schlafen. Einen Platz wo er ungestört war, hatte er gefunden. " Danke, Chio. Kann ich etwas für dich tun?" Ähm, was hatte er da gesagt? Er bereute es schon fast wieder. Raus war raus. Auf eine zickige Antwort gefasst,kümmerte Aretas sich um seine Sachen. Er holte eine frische Tunika aus der Truhe und legte sie auf den Deckel. Für den Fall, dass Tiberia Faustina vor hatte etwas außerhalb des Hauses zu unternehmen.

    Die Truhe holen, das nahm er Chio ab. Er wollte die aus der Sklavenunterkunft nehmen. Den Strohsack und zwei Decken gleich mit, da musste sie nicht erst den Majordomus fragen. Die konnte Chio tragen. Die Sachen waren nicht zu schwer für sie.Um alles zu erledigen, musste er Fragen ob er gehen durfte. Das war ja..., musste er das jetzt immer machen? Wie einfach war das in den Stallungen gewesen. Er sah zu Tiberia Faustina. " Darf ich meine Sachen holen gehen Domina?" -.^ den Ton hatte er noch nicht ganz getroffen.

    Grinsend sah er um die Säule herum zu Chiomara. Ein kurzer triumphierender Blick zu Kyros. Er musste nur seine Sachen holen. Besonders wichtig,die Truhe. In ihr lagen die zwei nagelneue Tuniken und sie barg ein kleines Geheimnis. Die musste unbedingt mit. Mit dem Essen, das war perfekt. Er hatte sich mit einem der Küchensklaven angefreundet. :D Hungern musste er hier nicht.

    Er überlegte nicht lange und machte den Daumen nach oben. „ Sie soll eine Chance bekommen, was lernen. Für ihren nächsten Kampf, dass der nicht ihr letzter ist.“ Aretas streckte den Daumen nach oben. Um ihn herum wurde diskutiert ob Tod oder Leben. Zögernd hoben die nächsten den Daumen. Leben. Die kleine zarte hatte wirklich Glück.“ Los strecke deinen Daumen nach oben, ich denke du kannst kein Blut sehen.“ flüsterte Aretas zu Chio. „ Bei den nächsten Kämpfen wird sicher mehr Blut fließen. MMMhh...Eselchen sieht nicht gut aus.“ Murmelte er. „ Willst du was essen? Ich habe hier...“ er holte aus seiner Tunika eine kleines Bündel heraus. „ Apfel, Brot, Käse.“

    Das war doch mal klar abgesteckt. Aretas war zufrieden. Es blieb bei seinem Betätigungsfeld. Leibwächter von Tiberia Faustina. Das hart Durchgreifen hatte er schon erlebt. Hautnah könnte man sagen. Der Neue war mehr als übereifrig. Das mochte Aretas wie kein Zweiter. Ohne Anecken, schwer, sehr schwer. Na gut. Schon wieder muss er sich ins beste Licht rücken. Mit einem kaum zu hörenden Krummeln sagte er.


    "Ja Domina."

    Versteh einer die, alles was weiblich ist. War er wieder zu freundlich gewesen. " Ich wollte ja nur...." sagte er und brummelt noch was von Weiber und immer das Gehabe. "Das ist nicht so schlimm, wie es ausieht. Es gibt mehrere Möglichkeiten. Von vorn oder von hinten. Von vorn setzt sie die Klinge oberhalb vom Brustbein an und stößt sie fast senkrecht nach unten. Die Klinge durchtrennt die Haut, dann knirschelt es ein bisschen und du merks wie die Klinge sich bis zum Herz durchfrisst. Sie wird gurgeln. Es blubbert ein bisschen, das Blut quillt aus der Wunde. Ein schneller Tod, wenn sie es sauber hinbekommt.Wenn nicht, hörst du die andere quicken und schreien. Besser den Kopf abschlagen. Dann ist sie ganz sicher Tod. Blutig aber ganz sicher. " ungerührt sah Aretas hinunter, grinste. Er hatte es absichtlich grauenvoller erzählt als es war, nur um Chio Angst einzujagen. Er hatte es in der Arena noch nie gesehen. Auf dem Schlachtfeld ging es da weit blutiger zu.

    „ Hast du gesehen. Hast du gesehen.“ Er war aufgeregt. Eselchen hatte den Dreizack zu spüren bekommen. Der machte böse Wunden. Sie schlug zurück. Ja, der Kampf begann gut. Sie verteilte schmerzhafte Schläge, verletzte ihre Gegnerin nicht wirklich. Sie bot eine Show. Ihre Gegnerin, war nicht so gut. Eselchen blutete, war gezeichnet. „ Siehst du wie sie mit dem Retiarius spielt. Sie schlägt zu, aber nicht so, dass er großen Schaden nimmt. Würde sie ernst machen, wäre er schon längst besiegt.“ Seine Favoritin hielt sich gut. Aretas sah wieder nach unten, das Ende bahnte sich an. „PPPUUUHHH“ ein Biss ins Bein. Was ist das für eine Kämpferin. „PUUHH.“ Tönte es von den Rängen. Dann lag der Retiarius am Boden. Eselchen war Sieger. Er freute sich. Ein fester Griff, an seinem Arm. Chio. Sie hatte er beim Kampf fast vergessen. „ He, keine Angst. Sie hat schlecht gekämpft, das bedeutet trotzdem nicht gleich Tod.“ Er holte ihr Gesicht nach vorn. Legte die Arme um sie, hielt sie einfach nur fest. „ Mach die Augen zu und leg den Kopf an meine Schulter. Ich bin doch da.“ Er tröstete sie. Er hatte nicht gewusst, das Chio das nicht sehen wollte. „ Wollen wir gehen?“ Schade, er hatte sich auf die Kämpfe gefreut, aber Chio konnte er das nicht antun. Einen Kampf hatte er gesehen. Vielleicht einen noch ?

    Der erste Kampf. Sie standen ziemlich weit oben, da wo Sklaven und das niedrigste vom niedrigen seine Plätze hatte. Aretas hatte Chiomara überredet mit zu kommen. Er hatte ihr nicht ganz die Wahrheit gesagt. Tiberia Faustina hatte ihm erlaubt zu den Kämpfen zu gehen. Warum sollte Chiomara nicht auch dürfen. Er hatte ihr vorgeschlagen mit zu kommen. Jetzt standen sie hier oben. Aretas fühlte die Spannung. Amazonen wurden angekündigt. Die ein kannte er doch. Das war die Kleine vom Markt. Die sich so wahnsinnig gesträubt hatte. " Chio, die eine Amazone kenne ich vom Sklavenhändler. Eselchen. Ich nannte sie so, weil sie ausgetreten hat, wie einer." er lachte. " Pass auf gleich gehts los. Willst du Wasser ? Ich habe was mit." Er nahm die Flasche von seinem Gürtel und gab sie Chio. Er sah nach unten, der Kampf begann. Er fing laut an zu rufen, feuerte die Kleine an. "ESELCHEN! ESELCHEN!" Der neben ihm sah ihn verwundert an. " Die Kleine mit Schwert und Schild. " Er sah wieder nach unten und brüllte so laut er konnte. Der neben ihm stimmte ein, es kamen mehr dazu. "ESELCHEN! ESELCHEN!" rief fast der ganze Block.