Raus aus dem cubiculum. Im Atrium stellte er sich an eine der Säulen. Unter den Gästen würde er nicht sonderlich auffallen.
Chio ins cubiculum tragen. Sie nur mit einem Tuch bekleidet, dazu gewährte das Ding dann Einblicke....Artemis es war .... und er war kein Holzklotz oder Eunuch, der das hätte eiskalt ignorieren können. Ein Wein um sein Blut wieder abzukühlen wäre nicht zu verachten. Ein Mundschenk verteilte gefüllte Becher. Aretas ließ sich einen geben, stürzte ihn hinter und ließ ihn gleich nachfüllen. Die Nacht wurde lang. Der Morgen kurz und in seinem Kopf dröhnte es.
Beiträge von Servius Obsidius Antias
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Tragen... Er sollte Chio nach drinnen tragen? Hätte er lieber ein paar caligae mit genommen und nicht diese Tunika. Er musste wohl, na gut ganz so unschön war das Ganze nicht. Die Fackel steckte er in die lockere Erde am Rand des Weges. Die Tunika warf er sich über die Schulter. Er stellte sich schräg neben Chiomara. " Halte dich fest." Ein Arm um die Taille, den anderen in die Kniebeugen und hopp. Heeeeee, sie war leicht wie eine Feder und... " Das Tuch, es rutscht." Er wollte ja garnicht hinsehen, aber er konnte nicht anders. Das rot verflüchtigte sich nicht mehr aus seinem Gesicht. Er musste auf andere Gedanken kommen. Welches Pferd war das beste im Stall. Nein, das wurde so nichts. Die Tür zum cubiculum. Nichts wie rein und Chio abgeladen. Er legte sie behutsam auf ihr Bett. " Ich werde dann mal ganz fix verschwinden, Domina Faustina, wenn du gestattest." Er legte die Tunika auf den Hocker und war bereit zur Flucht aus dem cubiculum.
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Er stand am Eingang zum Garten. Wie sollte er sie in der Dunkelheit finden. Er griff sich die Fackel , die Tunika trug er bei sich. Ihre timmen hörte er ganz leise. Er ging drauf zu. Da standen sie. Chio hatte ihren Kopf an die Schulter der Domina gelegt und sah glücklich aus und dazu mmhhh....ja sie war eine Augenweide. Nur so mit Tuch.... Er starrte zu den beiden hin. Ach, die Tunika. Leise flüsterte er, die Augen auf den Boden gerichtet, Zum Glück konnten sie das rot angelaufene Gesicht nicht sehen. " Ähmmm...Entschuldigung, Domina Faustina...hier eine Tunika für...Chio..Chiomara." Er hielt sie hin, seine Blicke suchten verlegen den Boden nach einem Fixpunkt ab.
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"Reibe Aischa ordentlich trocken und gib ihr gutes Futter." rief er dem Stallburschen hinterher." Dann wandte er sich an Tiberia Faustina. " Ja Domina Faustina." Seine Kette hatte er bei sich , das kleine Lederpäckchen trug er versteckt unter seiner Tunika. Mehr hatte er nicht. Die kaputte Tunika ließ er da.
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" Als Leibwächter zu den Rennen?" er grinste. Fahren wäre sein Wunsch gewesen, es sollte nicht sein. Die Pferde über die Bahn jagen. Um den Sieg kämpfen. Er und sein Gespann mit der Bahn, gegen die anderen Gespanne. Er hatte einen Traum. Es schmerzte ihn, diesen Traum nicht zu Ende träumen zu können. Die Realität sah anders aus. Er hatte die Chance genutzt die ihm Tiberia Faustina gab. Unter Menschen zu sein. Die Zeit, die er auf Caelyn wartete, dann schneller verging.
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Wie konnte sie ausgerechnet jetzt mit einem Rennen kommen. Er war hin und her gerissen. " Domina du weißt wie gerne ich das Renne fahren würde. Stellst du mich damit vor die Wahl, Leibwächter oder weiter Auriga? "
Eben hatte er sich über die neue Aufgabe gefreut und nun standen Rennen an. Wie unfair konnte die Welt sein.
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Vor die Tür gesetzt und eingeschlafen. Au, wem passte das nun wieder nicht. In die Seite getreten das war nicht die feine Art und das war keine Freundschaftsbekundungen die sie von sich gab. Bevor er die Augen richtig auf hatte, stürmte Tiberia Faustina an ihm vorbei, hinter Chio..... Hee, sie hatte nichts an, nur ein Tuch bei sich. Er lugte in das cubiculum. Keiner weiter drin. Da lag eine Tunika. Die schnappte er sich und rannte in die Richtung, in der er beide hatte verschwinden sehen.
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Das war die Türe, die sie ihm vor der Nase zugeschlagen hatte. Er ging hin und horchte, ob sich was rührte. Nichts zu hören. Klopfen und fragen? Das war nicht gut. Was sollte er machen. Er setzte sich vor die Tür. Wollte einer rein oder raus, musste er über ihn steigen, sollte er hier einschlafen.
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Lange hatte er nicht geschlafen. Ein Stoß in den Rücken und das schlechte Gewissen veranlassten ihn dazu den Tisch und seinen ungemütlichen Schlafplatz zu verlassen. Chiomara in ihrem Zustand alleine in ihrem cubiculum zu lassen, bei dem Betrieb der heute hier in der Villa herrschte. Das ging nicht. Er musste nach ihr sehen, hören wie es ihr ging.
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Er hörte ihr aufmerksam zu. An Sachen hatte er nicht viel zu packen. Eine Unterkunft in der Villa das war was Neues. Seine Lieblingswaffe das Falx oder die Peitsche, beides war schlecht zu verstecken. Eine Waffe zu tragen war zu gefährlich. " Ja, Domina Tiberia Faustina. Darf ich eine Waffe tragen? Geht es auch ohne? Mit dem Falx oder der Peitsche kann ich sehr gut umgehen. Wenn du darauf bestehst, wäre ein Messer das Kleinste und am besten zu verstecken. Es kommt immer auf den Gegner an. " Gegen eine Peitsche am Gürtel hätte er nichts einzuwenden. Die konnte er auch in der Tunika tragen. Das war nicht so provokativ wie ein Messer und er konnte sehr gut damit umgehen. " Eine Peitsche würde auch gehen." Er kannte die Wirkung. Hatte sie nicht nur einmal zu spüren bekommen und als Auriga sehr oft ausgeteilt. Auf der Bahn hing der Sieg und das Überleben davon ab.
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So hatte ihm das noch keiner gesagt. Er schnupperte an seiner Tunika, zuckte mit den Schultern. Was hielt hier in den Stallungen die Pferde, sein Gespann. Was jetzt keins mehr war. Es hatte ausgedient, ging in den Ruhestand.Nur das Warten auf die Rennen hielt in noch, war es das Wert.Er starb fast vor Langweile.Das Versprechen von Dolabella hatte sich in Luft aufgelöst. Was wollt er noch hier. Er zögerte keine Sekunde, oder doch lieber in den Stallungen bleiben? Nie wieder ein Rennen fahren. Sein Leben hing von ihrem ab, egal wo. Als Auriga oder Leibwächter. Als Leibwächter hatte er es selbst in der Hand.
" Ich ....ich nehme dein Angebot an und werde dein Leibwächter."
Was da auf ihn zukam, er würde es sehen. Bei einer wusste er, das sich ihre Begeisterung in Grenzen halten würde.
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Danke....und die Tür fiel vor seiner Nase zu. "Nicht mal ein gute Nacht..!" brummelte er. Sollte er jetzt einfach gehen? Ihr ging es ganz bestimmt nicht gut, nach dem vielen Wein. Er grinste sich eins. Sie wirds überleben. Er drehte sich um und ging noch einen Wein trinken, bevor er an einem der Tische einschlief.
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Jetzt kam er ins Stocken. Wenn sie in Gefahr war? Warum sollt er sie beschützen? Er war doch Fahrer und kein Leibwächter. Natürlich würde er sie beschützen. Selbstredend. Eine Frau beschützte man immer,wenn sie bedroht wurde und Hilfe brauchte. Dann war auch das Töten für ihn als letztes Mittel zu ihrer Sicherheit legitim. " Ja, das würde ich tun, Domina."
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Er konnte Töten. Er hatte es getan und es waren Römer die er mit seinem Falx verletzt oder getötet hatte. Man konnte es Notwehr nennen, die Römer waren in der Übermacht,als sie sein Heer ,in dem er kämpfte, überrannt hatten und zu allerletzt zur Aufgabe zwangen. Ja, er hatte bis zum bitteren Ende gekämpft, war nicht geflohen. " Ja, Domina Tiberia Faustina." Wenn es notwendig war, dann würde er nicht davor zurückschrecken jemanden zu töten. "Wenn es notwendig wäre, würde ich töten."
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Sie waren wieder da. Hier wurde immer noch gefeiert. Gesitteter als auf der Straße. " Chio ...wo schläfst du ? Wo muss ich dich hinbringen?" flüsterte er ihr ins Ohr. Er konnte sie hier nicht sitzen lassen, sie würde glatt am Tisch einschlafen.
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Und dann blieben sie beim einem Feuerspucker stehen. Ein Mädchen jongllierte ein paar Äpfel und .........noch so viel mehr. Am Ende wurde es mühselig. Chio hing durch. Er hatte es richtig gemacht zu gehen. Sie waren fast vor der Villa. Chio schaukelte gefährlich. Er legte den Arm um sie, damit sie nicht noch stürzte und betrat mit ihr durch den Nebeneingang die Villa.
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Sie sollte nicht verkauft werden und nur Chiomara durfte sie ab und zu reiten. Ja dann..., aber auch nicht so oft hoffte er. Aischa war sein ....nein, er hütete sie nur wie seinen Augapfel. „ Sie könnte noch Rennen fahren, aber es ist ein neues Gespann da. Vier Schimmel. Tiberius Dolabella hat sie gekauft. Aischa ist zugeritten und macht sich sehr gut als Reitpferd. Mit ihr müsste auch die kleine Chiomara zurecht kommen.“ Er konnte nun doch nicht anders und strich Aischa über den Hals. Den Apfel bekam sie auch.
Was sollte jetzt diese Frage? Sie passte nicht und hatte mit einem ganz anderen Thema zu tun. Ja, er war Soldat und ja, er war es immer noch. Er kam schließlich als Kriegsgefangener nach Rom. „ Ja, Domina Tiberia Faustina.“
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Konnte sie Gedanken lesen? Nein, sie war die Tochter Tiberius Dolabella. In ihm verkrampfte sich alles. Zu gut kannte sie sich aus. „ Ja...solche Pferde sind gesucht und es sind die Kleinode in den Gespannen. Muss es wirklich .... Er versuchte abzulenken, es klappte nicht. Ja , Domina Tiberia Faustina. Dein Vater ist ein außergewöhnlicher Mann. “ Widerstrebend ging er zu den vorderen Boxen. Bei Chiomara blieb er stehen. Eifersüchtig sah er Aischa und Chiomara zu. Die Stute zeigte keine Scheu. „ Aischa ist eines dieser Kleinode. Sie ist was ganz Besonderes.“ Vorwurfsvoll sah er die Stute an. Du bist mir eine Freundin. Bandelst einfach mit Chio an. Ich bin nicht mehr interessant für dich, was. Danke. Wenn sie ihn ignorierte, dann bekommt sie auch keinen Apfel, so. Er behielt ihn in der Hand. Sollte sie zusehen woher sie einen bekam. Von ihm nicht.
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Beim Tanzen ging es laut und lustig zu. Chiomara war , na ein bisschen mehr als angeheitert. Aretas sah sie beim Tanzen an und lachte. Sie könnte seine Schwester sein, die war ein bisschen jünger aber so vom ...Ja. sie könnte es sein. Und wenn er der große Bruder war, dann musste er auf sie aufpassen und sollte heute großzügig sein. „ Ja, Schwesterchen, ähm Chio wir bleiben noch.“ Rein in die Massen und los ging der Tanz. Heute wurde alles getanzt. Am besten gefielen Aretas die griechischen Tänze. Mehr und mehr wurden es in der Reihe. Chios Hand hielt er fest, dass sie ihm nicht verloren ging. Bis zum Abend ging es so. Zwischendurch Ausruhen, Trinken und Lachen. Chio hatte auch fleißig mitgetrunken. Aretas vertrug einige Becher mehr. Die Dunkelheit brach herein. Fackeln und Öllampen wurden entzündet. Von Müdigkeit war nichts zu spüren. Als ob die Menschen für diese Tage vorgeschlafen hatten.
Die beste Zeit um zurück zu gehen. „ Chio, wir müssen. Morgen können wir wieder hierher gehen oder wo anders hin. Aber nachts ist es in der Villa sicherer. Wir gehen übers Forum zurück Dort gibt es bestimmt noch einiges zu sehen denk ich. “ Seine Hand musste wieder mal den Stand Chios festigen. Sie hatte genug für 10 getrunken. Es war wirklich Zeit. -
Au, man musste das sein. Tiberia Faustina war so.... Er ersparte sich den Rest seiner Gedanken. „ Ein Pferd für Chiomara ...ruhig....mmhhh....Puuuh...Ganz ruhig?" Er sah fragend zu Tiberia Faustina. „Nein..so was haben wir nicht.“ tat er unschuldig. „ Meine Aischa kriegt sie nicht.“ Murmelte er sich bestätigend in seinen Bart. Die war viel zu gut für irgend welchen Unsinn und außerdem gehörte sie zum alten Gespann. Mist, das war kein Grund mehr. Das neue Gespann, die vier Schimmel, waren für die Rennen ausgebildet und fahrbereit. Das Alte hatte ausgedient, kein Grund Aischa nicht als Reitpferd zu nutzen. Sie war zugeritten und spurte wie eine eins. Wegen ihr und ihrem Gespann, das sie anführte und lenkte war er so gerne hier. Mit dem neuen kam er zurecht, führte sie, sie gehorchten, aber das alte Gespann war was besonderes gewesen. Bei Aischa konnte er stundenlang stehen, sie bürsten und mit ihr reden. Sie hörte ihm geduldig zu (weglaufen ist nich :D). Die gab er nicht einfach so raus. Ja, es war nicht sein Pferd, aber fast, so gut wie, naja.