Beiträge von Cleomedes
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Cleomedes gab das Testament seiner domina im Atrium Vestae ab, so wie sie es von ihm verlangt hatte.
Sim-Off: PN
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Die Aufmerksamkeit des Griechen ließ erheblich nach, als er bemerkte, wie sich die domina in seinen Armen zu bewegen versuchte. Er hatte ihr wenig Freiheit gelassen, das mußte er sich eingestehen. Doch nur so konnte er sie auf Dauer noch länger tragen.
"Ruhig domina! Du bist in Sicherheit.", versuchte er sie zu beruhigen, in dem er leise auf sie einflüsterte. Die verrutschte Palla jedoch , gab nun einen Teil ihres Gesichtes preis. Selbst wenn er noch eine Hand frei gehabt hätte, um den Umhang wieder an Ort und Stelle zu ziehen, wäre es ihm nicht möglich gewesen, so schnell zu reagieren. So geschah das Unvermeidliche. Cleomedes war sich sicher, der Tiberier erkannte sofort die domina. Was dies bedeutete, konnte der Grieche nur erahnen. Seine Nervosität stieg. Was konnte er nur tun, was die domina nicht noch tiefer in Schwierigkeiten gebracht hätte? Es gab nichts, stellte er schnell resigniert fest, was er hätte tun können. Einzig allein an den Entscheidungen dieses Mannes lag nun das Leben seiner domina. Eine wenig tröstliche Situation, wie er fand. Einer gefühlten Ewigkeit kam ihm der Blick des Pontifex vor, bis er endlich wieder sein Antlitz erhob und etwas sagte.
Cleomedes wagte es nicht, Hoffnung zu schöpfen. Ein weiterer Pontifex konnte alles bedeuten. Wenigsten würde nun aber die Flavia Hilfe für ihre Verletzungen erfahren. Sofort kam Bewegung in die umstehenden Sklaven des Tiberiers, die die Anweisungen ihres Herrn ausführten und nach kurzer Zeit eine Matratze herbei schafften, auf die der Sklave seine Herrin vorsichtig ablegte. Wenig später erschien endlich ein Medicus, der sich über den Zustand der dominia ein Bild machte. -
Cleomedes, der die domina die ganze Zeit über in seinen Armen hielt, hatte aufmerksam das Gespräch zwischen Pontifex und dem Rex Nemorensis verfolgt. Als nun der Tiberier ihm, respektive seiner Herrin zunickte, fühlte er sich angesprochen.
"Sie ist von einem Baum gefallen, auf welchen sie sich gerettet hatte, dominus." Weitere Erklärungen ersparte er sich vorerst. Wobei er selbstverständlich Rede und Antwort stehen würde, sollte er noch befragt werden -
Nach einigem Suchen war der Grieche in einem Gebüsch, unfern des Platzes, an dem die domina ihren Geliebten getroffen hatte, fündig geworden. Die Tunika war nicht ganz unversehrt geblieben, das war aber nun nebensächlich. Sofort eilte er zurück. Den Götter sei Dank, die Männer, unter ihnen der Rex Nemorensis, waren noch da. Sie hatten die domina nicht ohne ihn fortgebracht....
....Die Flavia war in der Zwischenzeit wieder zu sich gekommen. Mittlerweile trug sie wieder ihre Tunika, mit der sie vor Stunden von zu Hause aufgebrochen war. Nur ihre Füße waren nackt geblieben. Ihre Sandalen lagen irgendwo im Hain verborgen. Dort würden sie bleiben müssen. Cleomedes wickelte sie nun noch in ihre Palla, so daß ihr Kopf und das Gesicht verdeckt und damit geschützt war. So würde es schwieriger sein, in ihr die zu erkennen, die sie war.
Die domina litt Schmerzen, als Cleomedes sie vom Boden hob und mit ihr auf den Rücken des Pferdes stieg. Offenbar war ihr Arm gebrochen. Aber es gab keine andere Möglichkeit, der Arm mußte warten, bis sie nach Rom zurück kamen und dort ein Medicus sich ihrer annehmen konnte.
Bevor das Pferd sich in Bewegung setzte, warf der Grieche noch einmal einen Blick zurück und hoffte, er könne die beiden Sklaven der domina erblicken. Doch von ihnen war keine Spur zu sehen. Entweder sie suchten sich nun selbst ihren Weg zurück nach Rom oder sie flohen…. -
Cleomedes kümmerte sich so gut, wie es ihm eben möglich war um die domina. Er riß sich sogar ein Stück von der unteren Kante seiner Tunika heraus und reinigte damit ihre Wunde am Kopf.
Als sich vor ihm plötzlich einige Männer vor ihm aufbauten, die Anstalten machten, die domina mitnehmen zu wollen, sah er verwundert auf.
"Keine Sorge, sie ist noch am Leben. aber laßt mich ihr erst noch etwas überziehen. Seht ihr nicht, daß sie halbnackt ist?"
Er sah sich um, ob er etwas passendes finden konnte, was allerdings schwierig war. An den Kleidern der Toten wollte er sich nicht vergreifen. Mit etwas Glück konnte er die eigenen Kleider der domina finden, die noch irgendwo im Gebüsch liegen mußten. Aber um dort hinzugelangen, hätte er die Flavia sich selbst und diesen Männern überlassen müssen. Hilfesuchend sah er sich nach dem Ägypter und dem Gallier um. Von den beiden war aber weit und breit nichts zu sehen.
"Bitte laß sie hier noch liegen, bis ich ihre Kleider gefunden habe. Ich bitte euch! Und tut ihr nichts an!"
Damit erhob er sich und eilte davon. -
Cleomedes war nicht sonderlich stolz darauf, den Ägypter im Stich gelassen zu haben. Wäre er ein wahrer Mann der Tat gewesen, wie er sich oft gerne selbst sah, dann hätte er zuerst nach Okhaton gesehen, bevor er sich und sein kümmerliches Leben auf den Baum gerettet hatte.
Nun hockte er auf einem der stärkeren Äste, wie eine alte Memme, klammerte sich an einem anderen fest, und bat alle Götter, die ihm gerade in den Sinn kamen, sie mögen ihn doch aus dieser Not retten. Und tatsächlich, kurze Zeit später war das Grollen und Donnern vorbei. Darauf folgte nun das krasse Gegenteil -Stille.
Cleomedes entspannte sich. Die Furcht wich. Endlich wagte er einen Blick hinab auf den Boden unter sich. Der grauenvolle Anblick von verstümmelten Leichen, blutüberströmten Verletzten und deren Jammern versetzten ihm einen gehörigen Schauder. Sein eigenes Gewissen begann an ihm zu nagen und er mußte sich fragen, warum er nicht geholfen hatte. Doch im nächsten Moment versuchte er sich selbst einzureden, daß sein eigenes Überleben viel wichtiger gewesen war, denn tot nützte er der domina nichts. Daß eben nur die Stärkeren überlebten und daß auf diese Weise die Spreu vom Weizen getrennt wurde. Ja, genau so war es! Und weil es seiner Meinung so war, beruhigte dies auch ungemein sein Gewissen wieder.Schnell wandte er wieder seinen Blick ab um nun seiner domina seine ganze Aufmerksamkeit zu schenken, die auf einem der gegenüberstehenden Bäume saß und ausharrte, so dachte Cleomedes. Der domina allerdings schien dieser deplorable Anblick wesentlich mehr zu treffen, als es bei ihrem Sklaven der Fall war. Ob es nun ein schreckliches Unglück war oder ob sie sich nun aus freien Stücken fallen ließ, konnte der Grieche nicht beantworten. Dennoch fiel sie! Zwar nicht sehr tief und der weiche Boden würde sicher schlimmere Verletzungen abwenden können, doch sie fiel.
Was war mit dem Gallier oder diesem Priester? Der Priester, so sah er dann, war bereits vom Baum heruntergestiegen. Und der Gallier? Zum Kuckuck, was war mit dem Gallier los? Er hätte sie festhalten müssen!
Verächtlich schnaubte er, als er eilig den Baum hinunterkletterte und zur domina rannte.
Noch lag sie leblos da. Doch den Göttern dankend, stellte er fest, sie atmete noch!
"Domina, kannst du mich hören?" Vorsichtig drehte er sie um. An der linken Schläfe hatte sie eine Platzwunde, die Knie waren zerschunden und auch der linke Arm, auf den sie gefallen war, schien verletzt worden zu sein. -
Die Erde begann zu beben und das Grollen wurde lauter. Der Grieche traute seinen Augen und Ohren nicht. Um ihn herum begannen die Menschen wie wild durcheinander zu rennen. Auf einmal war sogar der Gallier zur Stelle, der sich an ihm gasnz geschickt vorbei zur domina gemogelt hatte und sie nun in Sicherheit bringen wollte. Natürlich war dies die denkbar ungünstigste Zeit, um eifersüchtig zu werden, aber der Grieche konnte nicht anders.
Dieser miese Gallier ,wie konnte er nur? Cleomedes fühlte sich in seinem Stolz gekränkt und wie üblich, einfach übergangen. Wo war er denn gewesen, der Gallier, als es ernst geworden war, als die domina seines Schutzes bedurft hätte? Nun kam er und wollte sich noch schnell die Lorbeeren einheimsen.
Für einen Moment war die Gefahr vergessen, da die Eifersucht eindeutig überwog. Doch als Cleomedes beinahe von einem fliehenden Mann mittleren Alters überrannt wurde und er ins Stolpern geriet, sah auch er ein, daß er sich nun in Sicherheit bringen mußte. Tot und zertrampelt war er seiner domina nicht weiter dienlich.
Schnellstens rannte er zu jenem Baum, auf den der Gallier die domina gehoben hatte. Doch er mußte zähneknirschend erkennen, daß er nicht schnell genug gewesen war. Der Baum war schon brechend voll. Neben der domina hatte auch der Priester, zwei andere Sklaven und natürlich der Galler dort oben Platz gefunden.
"Domina! Ich bin bei dir! Halte aus!" rief er verzweifelt nach oben. Was hatte der Gallier soeben dem Ägypter zugerufen? Wo war noch Platz? Aufgeregt sah er sich nach diesem besagtem Baum um. Wie er feststellen konnte, war er in unmittelbarer Nähe des Baumes, auf dem die domina saß.
Recht unbeholfen stellte er sich an, als es darum ging, den Baum zu erklimmen. Mit großer Mühe gelang es ihm schließlich, sich noch rechtzeitig hochzuziehen. Völlig erschöpft, da er derartige Exerzitien nicht gewohnt war, verschnaufte er und sah sich dann um, wo der Ägypter abgeblieben war. -
Es gab nur wenige Situationen , in denen man Cleomedes hätte beeindrucken können. Dies war nun eine solche. Er war so sehr beeindruckt, er konnte erst einmal gar nichts sagen, was sich nur vorteilhaft für den Ägypter auswirken konnte, denn dieser konnte endlich frei, ungestört und in griechischer Sprache sprechen, was er zu diesem Zeitpunkt noch weitaus besser beherrschte, als Latein.
Selbstredend blieb ein gewisser Zweifel in Cleomedes bestehen. Okhaton konnte vieles erzählen, wenn der Tag lang war. Und gerade als er etwas entgegnen wollte, bemerkte er, wie es um sie herum plötzlich gefährlich ungemütlich wurde. Der Schrei der domina hatte nicht nur ihre beiden Sklaven auf den Plan gerufen. Der Rex Nemorensis, gefolgt von zahlreichen Anhängern hatte sich ebenfalls den Weg durchs Dickicht gesucht und schließlich auch gefunden. Als sich der Grieche entsetzt umdrehte, erkannte er, daß es schon fast zu spät war. Die domina befand sich bereits in den Fängen der wütenden Masse und somit in höchster Gefahr.
Der Grieche war nicht dumm. Er wußte, was seiner domina nun drohte. Nicht nur ein Mord hatte den heiligen Hain auch noch an einem Feiertag besudelt, auch hatte die Römerin es gewagt, den Zorn der Göttin herauszufordern, in dem sie sich hier mit ihrem Geliebten getroffen hatte.Noch bevor Cleomedes handeln konnte, tat es der Ägypter. Dieser Idiot! Mit seinem Kauderwelsch versuchte er den Zorn des Rex Nemorensis zu besänftigen. Daß er Cleomedes Meinung nach damit zum Scheitern verurteilt war, schien offensichtlich. Wenn nicht die Sicherheit der domina im Vordergrund gestanden hätte, dann hätte er wohl den Ägypter sich selbst überlassen und hätte sich selbst in Sicherheit gebracht. So trat er neben Okhaton .
"Was mein Freund hier meint ist, daß er den Schrei dieser Frau gehört hat, dann ist er hergekommen, um nachzusehen und im Dunkeln ist er mit einem Mann zusammen gestoßen, der wohl das Mordinstrument noch in Händen hielt. Der Mann, also der Mörder, sei dann geflüchtet. Ins Gebüsch." Cleomedes Blick ruhte noch eine Weile auf Artenas, dann verschob er sich auf Celerina, die vollkommen aufgelöst da stand, wohl noch unter Schock stand.
"Es ist doch ganz offensichtlich, daß diese Frau vergewaltigt wurde! Wer ist den schon so dämlich, sich heute hier mit seinem Geliebten zu treffen und Unzuicht zu treiben? Wenn du mich fragst, dann wollte ihr Sklave ihr zu Hilfe kommen, und hat den Kerl da seinen Dolch in die Brust gerammt. ", meint er plötzlich mit versteinerter Miene, obwohl er es wesentlich besser wußte.
Indessen hatte der Ägypter einen wahrhaft guten Plan. Die domina fortbringen! Natürlich, und die ganze Horde war ihnen dann auf den Fersen! Apropos Horde, was war das auf einmal für ein Geräusch? Die Kinnlade des Griechen sank herab, als er in die Richtung sah, aus der plötzlich dieser donnernde Krach kam. Eine wildgewordene Rinderherde! Sie raste unaufhaltsam in den Hain hinein und trampelte alles platt, was sich nicht rechtzeitig in Sicherheit bringen konnte.edit:l etzter Teil entfernt
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Der Grieche war im Begriff erneut auf den Ägypter einzuschlagen, als dieser ihn bei seinen Armen zu packen bekam. In seinem unzureichenden lateinischen Gestammel , drohte er ihm noch, er wolle auch ihm den Kopf abreißen. Na warte! Cleomedes versuchte wieder seine Arme frei zu bekommen, um es dem Kerl zu zeigen. Allerdings mußte er nun feststellen, daß dieser nicht nur auf seiner albernen Kithara herum zupfen und Geschichten erzählen konnte, sondern durchaus in der Kampfeskunst bewandert war.
In dem Handgemenge achtete der Grieche nicht mehr so genau auf das Kauderwelsch des Ägypters. Irgendetwas von Doch Gebüsch und weglaufen verstand er, mehr nicht.
Doch dann ließ Okhaton von ihm ab und brüllte ihn an. Cleomedes mußte zugeben, daß dies äußerst überraschend kam und schaute dementsprechend verdutzt, aber schweigend den Ägypter an. -
~kurz zuvor, bevor der Rex Nemorensis den Frevel entdeckt~
Selbstredend hatte auch Cleomedes jenen animalisch klingenden Schrei gehört. So durchdringend, so furchterregend war er. Sofort rannte er zurück zu seiner domina, die er mit dem Thraker alleine gelassen hatte. Mit jedem Schritt näherte er sich schneller ihrem schluchzen und klagen.
Was sich ihm dort bot, wo er die domina fand, versetzte ihm einen inneren Stich. Der Thraker lag leblos am Boden, neben ihm kauerte Celerina, weinend und jammernd und der Ägypter beugte sich noch über die beiden. Für den Griechen war es sonnenklar, was hier im Gange war. Dieser verruchte Ägypter hatte erst den Thraker abgemurkst und nun machte er sich an die domina heran, die sein nächstes Opfer werden sollte!
"Laß sie sofort in Ruhe! Geh weg von ihr, hörst du? Du Mörder!" Recht unsanft packte er den Sklaven an seiner Schulter und riß ihn hoch. Damit die domina außer Gefahr war, zog er ihn ein Stück von ihr weg und versetze dem Ahnungslosen einige Schläge mit der Faust.
"Du verdammtes Schwein! Wolltest sie wohl töten? Erst den Thraker und dann sie? Und dann ab, zurück nach Ägypten? Aber du landest am Kreuz, Freundchen! Das verspreche ich dir!" -
Der Grieche hatte die ganze Zeit etwas abseits gestanden. Er war zwar da, um die Sicherheit der domina zu gewährleisten und dennoch hielt er sich diskret im Verborgenen, damit er die beiden Liebenden nicht störte. Ihr lustvolles Seufzen und Stöhnen perlte an ihm ab, wie Regentropfen an einer Lotusblume. Keine Regung in seinem Gesicht verriet was er wirklich darüber dachte, was die domina hier tat.
Den Sklaven, mit dem sie sich traf, kannte er noch aus den Tagen, da Celerina noch unvermählt war und in der Villa Flavia gelebt hatte. Er hatte nie nachvollziehen können, was sie an einem wie ihm gefunden hatte. Eines war für ihn von vorneherein klar gewesen, als er ihn zum ersten Mal gesehen hatte, ein Sklave wie Chimerion würde eines Tages am Kreuz enden. Warum sie ihn hatte davonkommen lassen, nachdem er geflohen hatte und ihr Vertrauen mißbraucht hatte, war ihm schleierhaft. In diesem Moment war die domina schwach gewesen und sie hatte allen gezeigt, wie wankelmütig sie war, als er seiner Bestrafung beigewohnt hatte. Mit nur läppischen fünfzig Schlägen hatte sie ihn bestrafen lassen und nun lagen sie auf dem Boden, wälzten sich wie und trieben es miteinander, wie die Tiere.Doch was war das? Cleomedes Aufmerksamkeit richtete sich auf ein Knacken im Unterholz. Hatte sich dort nicht etwas bewegt? Er ließ die Liebenden kurz zurück und ging ein paar Schritte.
"Ist da jemand? Zeig dich! Komm heraus!", rief er. -
Zitat
Original von Spurius Tiberius Dolabella
"Dann sei es so."freute sich Dolabella und fertigte die Urkunde aus.
"Überbringe Celerina dies und meine Einladung an einem ihn genehmen Tage mit mir und meiner Tochter in der Villa Tiberia zu speisen. Ich werde alles weitere dann dort mit ihr besprechen wenn es ihr besser geht."
Der Sklave nahm dankend die Urkunde an sich, verbeugte sich vor dem Gastgeber und allen Anwesenden und verließ die tiberische Villa um wieder zu seiner domina zu eilen.
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Zitat
Original von Spurius Tiberius Dolabella
Dolabella bat um Ruhe und gab Cleomedes das Wort"Sprich frei und sage uns was sie uns mitzuteilen hat"
Sim-Off: Sorry, ist im Trubel der Woche leider untergegangen!
Cleomedes sah sich erst um, alle Augen waren nun auf ihn gerichtet. Solche Aufmerksamkeitsbekundungen, die ihm gerade hier widerfuhren, lagen ihm eigentlich nicht. Er räusperte sich, bevor er zu sprechen begann.
"Es ist der Wille meiner domina, der Societas Rei Equariae Italiana beizutreten. Leider ist sie heute Abend unpässlich, ansonsten wäre sie sehr gerne persönlich hier erschienen." Es lag einfach in der Natur des Griechen, recht schnell und ohne große Umschweife zur Sache zu kommen. -
Zitat
Original von Leone
Leone öffnete. Und war sichtlich erstaunt, da einen Sklaven stehen zu sehen. Er reckte den Hals, sah aber keine Sänfte. Er sah nach links und rechts, sah jedoch keinen Herrn. Da war nur der Kerl, und Leone begrüßte ihn mit einem Stirnrunzeln. "Salve. Was willst du? Und warum klopfst du nicht am Seiteneingang, wie sich das für unsereins gehört, wenn du niemanden begleitest?" wollte er wissen und sah den Sklaven streng an.
Solche Banausen, wie diesen Ianitor gab es zu Hauf in der Villa Flavia, weshalb der Grieche auch kein bißchen beeindruckt war, geschweige denn seine Miene verzog, als der Nubier in auf so ungehörige Art und Weise anblaffte. Was dem Nubier noch fehlte, war der Glaube an die Ausweglosigkeit seines Schicksals, wie sie es seinem flavischen Pendant Acanthus schon seit vielen Jahren zu eigen war.
"Salve! Mein Name ist Cleomedes und dieses Schreiben, welches mir meine domina übersandt hat, bezeugt, daß ich mich genau hier einzufinden habe. Inwiefern deinereins seine Anordnungen mißachtet, tangiert mich nicht. Aber ließ doch am besten selbst, sofern du das kannst!" Mit unveränderter Miene hielt er dem Nubier sein Schreiben entgegen, auf dem tatsächlich und unwiederbringlich gestanden hatte, er solle sich an der porta melden, welche sich in der angeebenen Straße befand. Wahrscheinlich hätte die domina die Existenz eines solchen Einganges völlig außer Acht gelassen, da sie ihn selbst wohl noch nie benutzt hatte. -
Einzig und allein konnte ihm die domina ihr Vertrauen schenken. Er würde selbst im Sturm nicht von ihrer Seite weichen. Die Loyalität zu ihren Herren, war in Cleomedes Familie Tradition und dies bereits seit fünf Generationen.
Was konnte man schon von jenen Sklaven erwarten, in denen immer noch das Virus der Freiheit schlummerte? Solche Sklaven waren unberechenbar. Wer garantierte, daß sie nicht die erstbeste Gelegenheit zur Flucht ergriffen?
Cleomedes hatte nur wenig übrig für solche Objekte, die einem wie ihm niemals das Wasser reichen konnten. Ja Objekte! Nichts anderes waren Sklaven, als Gegenstände, die zufällig sprechen und bestenfalls denken konnten. Natürlich taten sie gut daran, dies nur in bestimmten Situationen zu tun. Ansonsten sollten sie schweigen und den Wünschen der Herrn nachkommen.
Selbstverständlich verbarg er seine Gedanken sorgfältig vor jenem unnützen Gesindel. Die domina hatte einen sonderbaren Geschmack, wenn es um die Auswahl ihrer Sklaven ging. Offenbar war sie von halbwilden Barbaren und von der Freiheit nachtrauernden Gestalten so fasziniert, daß sie sich nur solche Sklaven ins Haus holte. Von der makedonischen Natter, wie die domina sie zu nennen pflegte, wollte er erst gar nicht sprechen. Er, Cleomedes bildete gegenüber allen Sklaven, die die domina ihr Eigen nennen durfte da natürlich eine Ausnahme. Und selbstverständlich würde er in Gegenwart der domina auch niemals auf die Idee kommen, sie deshalb zu kritisieren.
Eine vornehme Zurückhaltung umgab ihn stets, für niemanden wirklich durchschaubar. Niemals fraternisierte er sich mit solchen, die nicht Seinesgleichen waren. Er war ein Bewunderer des ehrerbietigen Sciurus. Seines Zeichens Leibsklave des dominus Flavius Gracchus und Urtypus des perfekten Sklaven schlechthin. Ihm nachzustreben war sein Ziel.
Immer freundlich scheinend, verbarg er seine wahre Abscheu, gegenüber dem wertlosen Gesindel, welches sich Sklave schimpfte und nicht dem entsprach, was so war, wie er selbst.
So hatte es sich Cleomedes selbst zur Aufgabe gemacht, nicht nur an der Seite der domina zu sein, sondern auch ein wachsames Auge auf die anderen Sklaven zu werfen. Ihr dummes Geschwätz über Alkohol und Sinn und Zweck der Nemoralia ignorierte er. Schweigend, unantastbar mit einen gar geheimnisvollen Lächeln auf den Lippen folgte er dem Zug, aufrechtgehend und ohne ein Anzeichen von Mühe oder Schwäche, des langen Weges betreffend. Nichts deutete daraufhin, daß er bereits schon den ganzen Tag gelaufen war. Immer schien er noch frisch zu sein, als sei er soeben erst losgezogen, die domina vor aller Unbill zu schützen. Daß dieser Part den beiden anderen Sklaven bereits zugewiesen worden war, störte ihn nicht weiter. -
Der Sklave hatte schon mit einiger Verspätung die Villa verlassen, da seine domina sich uneins mit sich selbst gewesen war. Letztlich hatte sich die domina dafür entschieden, für diesen Abend unpässlich zu sein. Mit stoischer Ruhe hatte Cleomedes die Launen seiner Herrin ertragen, hatte sie als solche gar nicht an sich herangelassen. Wie Regentropfen waren sie an seinem Äußeren abgeperlt.
Wie es sich für einen ordentlichen Sekretär und Leibsklaven gebührte, erinnerte er sie letztlich doch noch mit seiner eigenen ruhigen doch konsequenten Art, auf die Einladung des Tiberiers zu reagieren, da sie dafür bereits Interesse bekundet hatte.
Schließlich hatte die domina ihn mit einer mündlichen Nachricht losgeschickt. Der Grieche war sich dieser Vertrauensbekundung gewiß. Wie immer sollte sich die domina auf ihn verlassen können. Schon in der Vergangenheit hatte er sie in Geschäftsdingen würdig vertreten. So wie auch dieses Mal.
"Salvete", grüßte er mit fester Stimme und verbeugte sich dabei andeutungsweise. Sein Atem hatte sich längst wieder beruhigt. Nicht deutete mehr darauf hin, daß er gerannt war, um nicht zu spät zu sein.
"Meine domina, die ehrenwerte Flavia Celerina schickt mich, um in ihrem Namen zu sprechen." Aufrecht, ja fast schon stolz hatte er sich vor der Versammlung aufgebaut und wartete auf eine Entgegnung. -
Noch bevor der erste Strahl der Sonne die Erde berührt hatte, war Cleomedes aufgestanden. Dies war nichts ungewöhnliches, denn für den Sklaven, der einer Dynastie von Sklaven entstammte, die schon seit Generationen den Flaviern dienten, war dies schon immer die gewohnte Zeit gewesen, da er seinen Schlaf beendete und sich für seinen Dienst vorbereitete.
Wie immer wusch er sich sorgfältig und sorgte für eine perfekte Rasur. Danach kleidete er sich in eine saubere Tunika. Nachdem er dann ein spartanisches Frühstück zu sich genommen hatte, begann für gewöhnlich sein Dienst. Doch heute war alles anders.
Der letzte Rest Puls war gerade in seinem Mund verschwunden, begab er sich zurück zu seiner Schlafstätte. Wie jedem Sklaven stand auch ihm eine hölzerne Truhe zur Verfügung, in der er seine Habseligkeiten aufbewahrte. Einige Tuniken zum wechseln, ein zweites Paar Ledersandalen, eine Wachstafel samt Schreibgriffel, einige beschriebene Papyri, auf denen er einige literarische Textpassagen niedergeschrieben hatte, die ihm besonders gut gefallen hatten und einen Dolch, den er immer gut im Verborgenen hielt und nur ganz selten hervorholte. Eigentlich hatte es schon seit Jahren keinen triftigen Grund mehr gegeben, weshalb er ihn hätte hervorholen sollen.
Doch heute gab es einen Grund, all diese Sachen aus der Truhe heraus ans Tageslicht zu räumen und sie genauso sorgsam wieder in einem Sack verschwinden zu lassen. Den Sack schulterte er und schritt selbstsicher aus der Sklavenunterkunft hinaus.Acanthus, den flavischen Ianitor grüßend, verließ er die Villa. Die Sonne war bereits aufgegangen. Die Kühle der frühen Stunde war angenehm. Sein Ziel war nur einige Straßen weit entfernt. In seiner Hand hielt er das Schreiben der domina, welches jeden Zweifel ausräumen sollte, daß er sich nicht unbefugt Eintritt in die Villa der Aurelier verschaffen wollte.
Nur mäßig waren seine Erinnerungen an das aurelische Anwesen. Kurz nach der Hochzeit der domina war er einmal hier gewesen. Damals hatte er ihr etwas nachgetrauert, als sie ihn nicht mehr benötigt hatte und in der Villa Flavia zurückgelassen hatte. Doch heute schlug sein Stündlein. Von heute ab würde er ihr zur Seite stehen. Und gewiß würde er sein Bestes geben, um sie rundherum zufrieden zu stellen.Endlich tauchte vor ihm das Portal der Villa auf. In der Ferne hörte man einen Hahn krähen, der von einem neuen Morgen kündete.
Der Sklave war sich der frühen Stunde seines Erscheinens durchaus bewußt. Mit Sicherheit würde die domina noch schlafen. Zeit genug, um sich einen Platz in der Sklavenunterkunft zu sichern und sich in seinem neuen Domizil umzusehen.
Cleomedes klopfte an der Tür und wartete, bis man ihm öffnete. -