Beiträge von Aulus Iunius Seneca

    Seneca war ein wenig verwundert über die Reaktion der Decima, er hatte eigentlich damit gerechnet dass sie ihn so schnell wie möglich loswerden wollte, kurz stockte er, letztlich war seine "Mission" ja erfüllt und er konnte einigermaßen beruhigt das Feld räumen, andererseits, und darauf setzte er, würde sich die Decima irgendwann sicherlich wieder gesellschaftlich rehabilitieren und in seinem eigenen Umfeld hatte er kaum Bekanntschaften, schon gar keine weiblichen, und wenn er etwas in Rom gelernt hatte, dann dass es nie schadet ein paar Leute zu kennen.
    Er lächelte leicht, und neigte den Kopf ein wenig seitlich..


    "Es wäre mir ein Vergnügen.", antwortete er der hübschen Decima einigermaßen charmant und ging weiterhin neben ihr her,
    "So eine Situation erlebt man nicht alle Tage.", meinte Seneca ein wenig ironisch. Letztlich war das wohl nicht der beste Witz zur gegebenen Situation aber immerhin überbrückte es ein mögliches peinliches Schweigen...
    "Hast du ein gutes Verhältnis zu meiner Cousine?", fragte Seneca anschließend einfach mal ins blaue hinein. Letztlich wusste er gar nicht ob er der Decima wirklich etwas über die Leibwächter-Tätigkeit erzählen sollte, wenn es rein nach dem Auftreten ginge, konnte die Frau nach Seneca's Einschätzung ganz gut auf sich selbst aufpassen..

    Seneca fand seinen eigenen Witz nicht gerade überragend, aber auf eine bizarre Art und Weise freute es ihn dass der Sklave Freude daran hatte, wie dem auch sei, die Hoffnung auf wertvolle Unterlagen schwand, und eigentlich müssten die eingesackten Dokumente reichen sodass Seneca drauf und dran war Figulus zurückzupfeifen, es waren ja auch noch andere Miles im Haus, die sicherlich auch etwas gefunden hatten...
    "Da könntest du recht haben. Ich denke wir haben alles was wir brauchen. Meinst du nicht Figulus?", fragte Seneca seinen Kameraden welcher nur grimmig raunte,
    "Wir danken dir für deine.... nette... Gesellschaft, du kannst jetzt deiner Arbeit nachgehen.", erklärte Seneca' Raghnall und nahm das Bündel mit den Dokumenten, vielleicht würden sie gleich mit der Auswertung anfangen oder später in der Castra, je nachdem wie lange der Praefectus noch brauchen würde, und wann der Befehl zum abrücken käme..

    Seneca hörte sich die Worte der Decima an ohne dazwischen zu reden. Ihre Ausführungen erschienen ihm plausibel, auch wenns hier und da wohl die Art der Herangehensweise war welche die Sache entscheiden würden. Aber letztlich kam es ziemlich günstig für den Iunier, 'was du heut nicht kannst besorgen, das verschiebst du einfach auf morgen..', formulierte sich Seneca die Phrase einfach zum beruhigen seines Gewissens um und war erleichtert dass Axilla zumindest teilweise aus dem Fokus genommen werden würde.. Während Seiana sprach, blickte Seneca stets auf dem Boden, nur hier und da nickte er mal, oder schaute ihr kurz in die Augen, allerdings nie wirklich lang.
    "Du kannst dir meiner Dankbarkeit sicher sein Seiana, ob es gelingt oder nicht, du erweist der Gens Iunia einen großen Dienst welchen ich nicht vergessen werde., er lächelte ein wenig, auch wenn es ihm eigentlich nicht zum Lächeln zumute war,
    "Verzeih wenn ich dich gestört habe, ich werde deine Zeit nicht weiter in Anspruch nehmen Seiana.", sagte er und nickte ihr noch einmal dankbar zu, auch wenn er noch nicht wirklich wusste wie er seinen restlichen freien Tag nutzen sollte, irgendetwas würde ihm schon einfallen..

    Seneca hörte dem Sklaven zu, als er zu den Akten der Betriebe kam horchte Seneca auf, zwar musste da nicht zwingend was drin sein, aber mehr Akten konnte ja auch nicht schaden..
    "Die nehmen wir mit.", sagte er kurz und knapp, und griff einen ganzen Stapel raus und verstaute diese widerrum.. Bestimmt würde er bei diesen Akten nichts finden, aber immerhin konnte man dem Praefecten zeigen dass sie ihre Hausaufgaben gemacht hatten und alles was auch nur annähernd mit der Decima persönlich zutun hatte eingesteckt hat.
    "Ab und zu sind also Acta Mitarbeiter hier sagst du? Hast du irgendwelche Namen?", fragte er und erwartete natürlich nicht dass nun irgendwas dabei herauskam. Selbst wenn der Kerl was wüsste, würde er sich schön zurückhalten und nichts dazu sagen, von daher schaute sich Seneca weiter im Raum um, während der Sklave mal wieder grinste, so wie immer eigentlich, "Aus dir kriegen wir eh nichts raus oder?", sagte Seneca leicht gewitzelt, zumindest würden sie hier nichts aus ihm rausbekommen, und da die ganze Sache hier scheinbar etwas unauffälliger ablaufen sollte, könnten sie ihn auch nicht in die Castra mitnehmen um dort mit ihm zu 'Plaudern'.
    Seneca's Kamerad Figulus schaute derweil auch eine Rollen durch, fand jedoch auch nichts außer nutzlosen Krempel..
    "Hier ist nichts Kamerad.", sagte der Hüne lustlos und lehnte sich gegen die Wand...

    Sim-Off:

    ai überlesen tschuldigung :)


    Seneca ahnte nicht was in der Decima vorging, er bekam nur ihren kalten Blick zu spüren der ihn für einen Moment befürchten ließ dass Seiana ihn abblitzen lassen würde. Auf die Frage was mit ihrer Familie passieren würde musste Seneca nachdenken, er wusste es schlicht und einfach nicht, außerdem waren die Dokumente ja noch in der Auswertung, und so oder so wollte man wohl nur Druck aufbauen, und sie ein wenig einschüchtern, aber das konnte die Dame ja nun wirklich nicht ahnen. Seneca brauchte jedoch nicht zu antworten, sie fuhr direkt fort, was ihm die Sache allerdings nicht unbedingt leichter machte.
    "Ich weiß es nicht...", sagte Seneca nun deutlich leiser, ein wenig resignierend, aber natürlich wusste er was im schlimmsten Fall passieren könnte. Im günstigsten Fall würde es nichtmals zur Anklage kommen, und der Besuch und die Durchsuchung würden als Machtdemonstration genügen und man würde davon ausgehen dass die Acta ihre Lektion gelernt hätte und wieder zur Tagesordnung zurückkehren würde ohne den Kaiser oder den Praefecten in die Kritik zu nehmen. Schlimmstenfalls würde man allerdings klagen, einen mehr oder weniger fairen Prozess führen und das würde übel enden, aber das ließ Seneca in diesem Moment unter den Tisch fallen und antwortete nicht seinen Gedanken entsprechend..


    Was die Decima dann sagte ließ die Welt schon wieder heller erscheinen, sie konnte ihm helfen, und würde es eventuell auch, nur dass in Rom nichts umsonst ist hatte Seneca mittlerweile auch gelernt und so hörte er Seiana zu und laß zwischen den Zeilen was so offensichtlich war, dass sie es sich auch auf die Stirn hätte schreiben können. Wenn er sie über die Ermittlungen informieren würde, riskierte er sein Leben, wenn es auffliegen würde dass er ihr etwas erzählt könnte er wegen Hochverrats ans Kreuz genagelt werden, keine sonderlich schönen Aussichten, und auch nicht unbedingt karrierefördernd..


    "Ich kann dir nichts über die Ermittlungen erzählen.", entgegnete er der Decima während er ihr direkt in die Augen blickte, sie hatte ja schon was, aber so hübsch sie auch war, sie war genau so selbstbewusst, was in ihrer Situation aber wohl auch der einzige Weg zu sein schien..
    "Ich werde sehen was ich tun kann, die Ermittlungen laufen, deine Schriften werden ausgewertet.. vielleicht finde ich etwas entlastendes.", sagte Seneca in einm ehrlichen Ton. Mehr als seinen Fokus von 'etwas finden was sie auf die Klagebank bringt', zu 'etwas finden was die Vorwürfe etwas beschwichtigt', konnte er nun wirklich nicht machen ohne seine Ehre und seinen Eid zu brechen. Für Seneca schien es ein wunderbarer Weg ungeschoren und mit den nötigen Informationen aus der ganzen Sache rauszukommen..

    Seneca wunderte sich dass die Decima so über seinen Familiennamen stutze, zwar wirkte sie gefasst, aber alleine dass sie seinen Namen wiederholte bedeutete für einen Prätorianer, welcher ein Auge für sowas hat, schon etwas. Oder hatte er vielleicht einfach nur eine schlechte Aussprache? Sonst verstehen ihn doch auch immer alle? Er verwarf seine wirren Gedanken die mal wieder viel zu weit führten und konzentrierte sich wieder auf die hübsche Dame.
    "Mein Name ist Aulus Iunius Seneca.", sagte er betont deutlich, nur zur Sicherheit. Er blickte sich wieder um, niemand wusste dass er hier war, und eigentlich war es nicht auch nicht so wild da Seneca keinerlei Angaben zu den Ermittlungen machte, und auch sonst einfach nur die in die Decima reinlief und die Gunst der Situation für die eigene Familie nutzte..
    Als die Decima ihn einen willkommenen Vorwand gab, welche mehr sein Gewissen als den seine Vorgesetzten beruhigen würde, nickte er und ging neben ihrer Sänfte her..
    "Es geht um meine Cousine, Iunia Axilla, du kennst sie sicherlich.", Seneca wusste ja so oder so dass sie Axilla kannte und so sprach er nach einer ziemlich kurzen Anstandspause weiter..
    "Sie arbeitet bei der Acta, und obwohl ich gewiss nicht befugt bin über laufende Dinge zu berichten und an meinen Eid gebunden bin, wollte ich doch in Erfahrung bringen ob meiner Cousine gefahr droht.", Seneca räusperte sich und blickte sich um, dass er hier von den laufenden Ermittlungen und seinem Eid der Prätorianer sprach verschaffte ihm sicherlich keine Sympathiepunkte..
    "Sie hatte.. Nun ja sagen wir leichte Turbulenzen, mit dem Praefectus Urbi, in einer Zeit in der meine Familie sehr verwundbar ist, und sich auf dem Parkett Roms mit allen mitteln behaupten muss. Ein weiterer Schlag würde nicht nur ihr schaden, und mich damit zutiefst treffen, sondern auch unserer Familie einen weiteren Stoß versetzen welcher uns weit, weit zurückwerfen würde."

    Seneca war froh dass die Decima nicht sofort fluchtartig das Feld verließ, normalerweise war es nicht üblich dass sich jeder mit jedem "Dahergelaufenen" unterhielt aber diesmal war es glücklicherweise anders..
    Das Grinsen des Sklaven musste Seneca jetzt wohl in kauf nehmen, er hätte sich zwar einen standesgemäßen Erzfeind gewünscht, aber man konnte wohl nicht alles haben, so jedenfalls war wieder eine weitere Rolle in Seneca's Leben besetzt und das gute daran war wohl dass Seneca letztlich am längeren Hebel saß..
    Der Iunier war entschlossen sich diesmal gar nicht erst auf den Unfreien einzulassen, schließlich machte er nur Ärger und das letzte was Seneca jetzt gebrauchen konnte war selbst in Rage zu verfallen und dem Kerl hier auf dem Markt die Leviten zu lesen, das konnte er später, im Dienst, nach belieben nachholen.
    "Wie du siehst, man kann ja das Reich nicht immer vor seinen Feinden schützen nicht wahr? Ab und zu braucht man ja auch einen Tag.... Frei.", antwortete Seneca dem Sklaven, nicht in einer fiesen Art, sogar recht freundlich, aber auch so das man gut raushören konnte wie er ihn auf seinen Platz verwies.. "Aber das kennst du ja sicher.", fügte er noch an und lächelte, bevor er sich an die Decima wandte..


    "Ja, ich wollte zu dir, ich weiß es ist etwas ungewöhnlich, vielleicht schon fast anmaßend...", Seneca räusperte sich, und schaute sich um ob er irgendwelche bekannten Gesichter ausmachen konnte, "Ich muss dringend mit dir reden. Als Iunier, nicht als Prätorianer. Es geht um meine Cousine Axilla.", Seneca wirkte nervös, auch wenn er in zivil unterwegs war so würde es seine Truppe sicherlich nicht gerne sehen dass er mit der Decima sprach,
    "Es ist sehr wichtig für mich, ich weiß es ist viel verlangt..."

    Seneca hatte nach langer Zeit mal wieder einen Tag für sich. Ihm kam es irgendwie vor als hätte sich seine Prätorianeruniform schon mit seiner Haut verschmolzen, weshalb es irgendwie ungewohnt war nun die etwas luftigere Tunika zu tragen, ganz zu schweigen davon dass er nun keine verdeckten Waffen trug, sondern einfach gar keine.
    Seneca genoß das Treiben auf dem Sklavenmarkt, reiche Römer welche sich von den Händlern über den Tisch ziehen ließen, die hektischen Verhandlungen, die exotischen Menschen, vorallem natürlich auch die weiblichen, die ebenfalls ihre Vorzüge hatten. Natürlich würde Seneca sich heute keinen Sklaven kaufen, schließlich hatte er weder das nötige Kleingeld noch überhaupt das Recht sich einen Sklaven zuzulegen aber das störte ihn nicht. Wie ein Schwamm zog er Rom in sich auf, das positive versteht sich, hatte er doch in seinem Dienst oftmals nicht das Vergnügen sich mit dieser Seite zu beschäftigen.
    Doch die Idylle wurde jäh getrübt, zwischen dem Getümmel machte er ausgerechnet diesen immerzu dümmlich grinsenden Sklaven mit dem unaussprechlichen Namen aus, welchen er noch Tage zuvor in der Casa Decima so herrlich rumscheuchen durfte, welcher ihn jedoch auch in Rage brachte.
    Er folgte seinem Blick zu einer Sänfte, das konnte nur die Decima sein, eine hübsche Frau keine Frage, doch Seneca war auch innerlich Prätorianer, und etwas beschäftigte ihn, schließlich war seine Cousine Axilla auch bei der Acta tätig, und er hoffte dass es ihr nicht an den Kragen ging.


    Er musste herausfinden ob die Decima was darüber wusste, vielleicht würde sie ihn nicht erkennen, schließlich sieht man bei den Prätorianern nur die Uniform, und selten den Mensch dahinter, zumindest nicht wenn man gleichzeitig den Praefectus vor sich, der Sklave jedoch machte Seneca sorgen.
    Unauffällig zupfte Seneca seine Tunika zurecht, und bewegte sich durch die Masse langsam auf die Sänfte zu während er sich eine Strategie ausdachte, "Hallo! Ich hatte letztens dein Haus auf den Kopf gestellt und hab mich gefragt ob denn wenigstens bei meiner Cousine alles gut ist.", wäre schließlich nicht ideal um ene Vertrauensbasis zu schaffen, scheinbar blieb Seneca nichts anderes übrig als auf sein hoffentliches allerwelts-Gesicht zu setzen während er sich der Sänfte nun mit geraden Schritten näherte und dabei Seiana immer deutlicher erkennen konnte..

    Seneca und sein Kamerad wurden vom Sklaven mit dem seltsamen Namen dessen sich Seneca auch zu faul zu merken, geschweige denn ihn richtig auszusprechen, in die bibliotheca geführt. Freundlich hielt der Sklave den beiden Herren er Garde die Tür auf, die aber hatten die Faxen ein wenig satt und so schob Seneca den Mann in den Raum, momentan war er irgendwie nicht in Stimmung für Höflichkeiten, geschweige denn von einem Sklaven welchen er lieber dümmlich in der Arena hätte grinsen sehen wollen als in sein Gesicht wie er es die ganze Zeit schon tat. Aber bis er mal in der Lage sein würde dies in die Wege zu leiten würden wohl noch etliche Dienstjahre vergehen und so konzentrierte sich der Iunier wieder auf die Gegenwart...


    Die Decima behandelte den Sklaven also ganz gut, was an sich nichts besonderes war, das tat Seneca's Cousine Axilla mit den iunischen Sklaven ebenfalls, es war nur irgendwie schade dass Seneca keine Informationen aus dem Unfreien herausbekommen würde, aber man kann ja nicht alles haben...


    "Gut Sklave, mach dich nützlich, du weißt was wir suchen, wenn sich hier etwas aus der Acta befindet, such es uns raus, bevor wir wieder alles absuchen müssen. Das macht es leichter für alle Beteiligten.", eigentlich hatte Seneca einfach nur keine Lust mehr in den Sachen der Decima rumzuwühlen, denn letztlich war es wohl gleich, zur Not würde man sich etwas zurechtschustern, aber der erste Plan war natürlich immer etwas handfestes zu haben...


    "Sind öfters Leute der Acta zu besuch? Oder hält deine Herrin außerhalb der Arbeit keine Beziehung zu den einzelnen Mitarbeitern?", fragte Seneca verschwörerisch, er sah sie schon vor sich, die Anklageschrift der Verschwörung, bei geheimen Treffen in der Casa würden die Kritiken am Praefectus und dem Kaiser verfasst...
    Seneca wanderte die Regale entlang und las sich einige Schriften flüchtig durch, er fragte sich was wohl die anderen Miles in der Casa gerade so treiben würden..

    Dieses Lächeln, dieses entnervende Lächeln. Seneca stellte sich allerlei "lustige" Situation vor, welche Raghnall, wie auch immer man diesen Namen aussprechen sollte, das Grinsen schon austreiben würden. Bei den Prätorianern lernte man da so allerlei Taktiken.
    Nachdem die vermeintlich wichtigen Dokumente der Decima verpackt waren, richtete sich das Augenmerk auf die Bibliothek..
    "Wir gehen in die Bibliothek, du kommst mit Ragh.. nall.. Rag.. Ach ist mir egal, du führst uns hin Sklave.", rettete sich Seneca und gab Figulus das Zeichen den Mann "hochzuhelfen", dieser Hüne riss ihn katapultartig aus seinem Stuhl und schubste ihn dann in Richtung Tür..
    "Beweg dich.", raunte Figulus den Sklaven an, man hatte ja auch nicht ewig Zeit und konnte sich auch besseres Vorstellen als den decimischen Hausrat zu durchwühlen.
    "Diese Decima, behandelt sie dich gut?", fragte Seneca für diese Situation vielleicht schon etwas auffällig ruhig, aber vielleicht hegte der Vorlaute Unfreie ja einen Groll gegen seine Herrin und würde sich noch als nützlich erweisen..

    Als der aufmüpfige Sklave es nicht lassen konnte immernoch Widerworte zu geben, erhöhte Figulus den Druck auf den Arm des Mannes. Seneca band derweil alle möglichen Akten und Briefe und eigentlich jedes Papier auf einem Stapel zusammen, und zurrte alles fest. In der Castra, oder später, noch im Hause der Decima, das würde sich noch klären, würden sich die Prätorianer die Dokumente ansehen. Seneca zuckte mit den Schultern, irgendwas hatten sie sicherlich gefunden, und auch die anderen Kameraden im Rest der Casa welche teilweise deutlich zu hören waren, kämen bestimmt nicht mit leeren Händen zurück..


    "Hör zu Großmaul, ich rate dir für jetzt, und für die Zukunft dein Wesen zu zügeln. Mit Männern der Garde geht man nicht so um, oder besser gesagt, kein zweites Mal. Wir können auch anders. Hast du das verstanden?!", verdeutlichte Seneca dem Mann, eigentlich war dieses drohen ja nicht seine Art, aber manchmal musste man auch den Prätorianer raushängen lassen, und wann bot sich bitte die Chance besser als jetzt?
    "Gibt es noch ein Arbeitszimmer hier? Oder Archive?", fragte Seneca noch während er das festgepackte Papierbündel in einen Leinensack packte..

    "Das hat dich nicht zu interessieren!", raunte Seneca den Sklaven an, langsam reichte es dem Iunier in schwarz aber gewaltig, irgendwo müsste doch was zu finden sein, Figulus erhob sich und schüttelte leicht den Kopf, langsam wurden die beiden fuchsig, der große Prätorianer packte sich den Sklaven am Arm, während Seneca sich direkt vor ihn stellte, "Jetzt hörst du mir zu Sklave! Mir langt es, dein blödes Grinsen, deine gestellte Unwissenheit, du ignorierst unsere Fragen, Fragen der Prätorianer.", Seneca schnaufte fast vor Wut, was sich dieser Sklave rausnahm, gegenüber der Garde, das hatte er nichtmals bei wesentlich besser bestellten Römern erlebt. Er packte alle möglichen Papiere zusammen auf einen Haufen die auch nur im entferntesten mit der Acta zu tun haben konnten, irgendwas würden sie schon finden..

    Sim-Off:

    habs irgendwie verschwitzt, bitte um verzeihung ;)


    Seneca nickte seinem Verwandten zu, und biss dann beherzt, ohne viel Gedanken an den Inhalt der "Delikatesse" in den Fladen... Es schmeckte eigentlich gar nicht mal so schlecht, und immer weiter beschlich Seneca die Hoffnung dass er nie erfahren würde was dort eigentlich drin ist, damit er nochmal wiederkehren könnte.. Nachdem er ein paar Momente mit Gebetsmühlenartigem Kauen verbracht hatte, ergriff er wieder das Wort..


    "Ach weißt du, bei der Legio bist du gut versorgt, genug zu Essen, eine Bleibe, Kleidung, wenn du deinen Sold nicht gänzlich auf den Kopf haust, in den üblichen Vergnügungshäusern und Tavernen um das Kastell herum, solltest du eine beachtliche Summe zusammenkriegen.", meinte er scherzhaft und spülte mit einem Grinsen etwas Wein hinterher...
    "Wenn du erstmal als Primus Pilus aus deiner Laufbahn scheidest hast du sowieso keine Sorgen mehr.", Seneca grinste verschmitzt, wusste er doch um das militärische Talent seiner Ahnen, und das gute Blut der Iunier, auch wenn dieses viel zu oft die Schlachtfelder säumte, blendete er das in diesem Fall aus..
    Als Priscus dann nach der Gens fragte, biss Seneca nochmal in seine wirklich nicht üble Speise und begann mit halb vollem Mund zu sprechen...
    "Mmh... Ich hoffe dass ich Centurio werde, damit ich schon vor dem Ende meiner Dienstzeit heiraten kann. Wenn die Götter mir gewogen sind werde ich eine gute Familie haben, mit kräftigen Söhnen und hübschen Töchtern welche der Gens wieder ein bisschen mehr Glanz, aber vorallem Größe verleihen.", meinte er, schluckte runter und fuhr fort..
    "Und was Axilla angeht, sie wird bald heiraten, einen Pompeier, sie war ja bereits verheiratet aber das endete tragisch, ich denke jedoch sie blickt nach vorn. Wie sieht es mit dir aus?"

    Das leichte Grinsen hätte Seneca dem Sklaven am liebsten beidseitig ausgetrieben, aber sein Gefühl sagte ihm dass der Kerl noch zu irgendwas gut sein müsste, also beließ er bei einem grimmigen Brummen...
    "Im Schreibtisch sagst du?", fragte er eher rhetorisch und begab sich rüber um äußerst ruppig zu wühlen. Den ganzen Kram holte er hervor und verteilte ihn auf der Tischplatte um besser sehen zu kennen was da vor ihm lag, während sein Kamerad Figulus den Rest des Zimmers bereits in ein episches Schlachtfeld verwandelt hatte, ohne irgendwas nennenswertes zu finden...
    "Servus, wie ist ein Name?", fragte der Iunier im rauen militärischen Ton, der eine gewisse Authorität vermitteln sollte, vielleicht würde der Sklave ja seine Herrin ans Messer liefern, wenn man den Druck nur ein wenig erhöht..

    Ein Sklave also, dachte sich Seneca und blickte weiter schlecht gelaunt drein... "Tritt ein Sklave, und setz dich, vielleicht kannst du uns noch von nutzen sein.", sagte Seneca und trat aus der Tür raus ein Stück zur Seite um den Sklaven den Zugang zu ermöglichen,
    "Wir suchen Dokumente der Acta Diurna, alles was wir finden können, Skripte, Korrespondenzen zwischen den Mitarbeitern, Arbeitsanweisungen, Notizen zu laufenden Recherchen und ähnliches. Wenn du etwas weißt, bitte ich, und rate ich dir, dass du uns unter die Arme greifst bevor wir hier in Kleinstarbeit die komplette Casa auf den Kopf stellen müssen., Seneca nickte mit seinem Kopf in Richtung seines Kameraden Figulus, welcher weiter Schublade um Schublade, und Kiste um Kiste durchwühlte, auf den Boden auskippte, und das Zimmer in ein tiefes Chaos stürzte..

    Seneca nickte..
    "Ja das können wir tun. Du weißt ja wo du mich findest, du kannst mir eine Notiz hinterlassen wenn es soweit ist, dann sehe ich wie ich meinen Dienst zusammenschustern kann.", meinte der Iunier grinsend, bevor mal wieder das alte, leidige Thema der Patrones auf den Tisch kam...
    "Ich muss gestehen, dass ich noch keinen Patron habe, ich schaue mich allerdings immer um. Am liebsten wäre mir natürlich jemand aus dem Militär, also falls du jemanden kennst, sag bescheid.", handelte Seneca das Thema ab, auch wenn er innerlich wusste dass es langsam wirklich mal Zeit wurde für einen Patron..

    Seneca und sein Kamerad hörten augenblicklich auf zu wühlen und blickten den Mann stumm an. Dann blickte Figulus den jungen Iunier an und nickte, während der Hüne weiterwühlte. Seneca stellte sich breit in die Tür und blickte dem Mann ausdruckslos ins Gesicht..


    "Es sind laufende... Nennen wir es Ermittlungen gegen die Herrin des Hauses. Wir suchen bestimmte Dinge.", mehr wollte er nicht verraten, denn es hätte ja sein können das der gute Mann genau diese Dinge wegschaffen würde, und das wollte natürlich niemand...
    ...Außer vielleicht Seiana selbst...
    "Wer bist du überhaupt? Ein Decimer?", raunte Seneca den Mann an, nicht wissend dass es ein Sklave war, man kann ja selbst als Prätorianer nicht auf alles achten..

    Schnellen Schrittes platzen Seneca und sein Kamerad ins Cubiculum der Verdächtigten, Seneca war eigentlich überzeugt dass er hier was finden würde, egal was, irgendetwas müsste ihm in die Hände fallen was von nutzen sein würde. "Such alles ab.", raunte Seneca seinem Kameraden zu welcher auch gleich begann in allen möglichen Ecken zu kramen und zu wühlen, immer auf der Suche nach Schriften der Acta, oder sonstigem belastenden Material..

    Die Männer nickten und machten sich jeweils in zweier Gruppen auf den Weg durch die Casa. Jedes Zimmer würde durchsucht werden, auf kleinlichste, überall dort wo man etwas hätte verstecken können. Seneca und sein Kamerad Figulus machten sich auch gleich auf den Weg aus dem Atrium um die umliegenden Räume zu begutachten..