Beiträge von Aulus Iunius Seneca

    Seneca genoss natürlich die Umarmung seiner Cousine, und als sie sich aufs Bett setzte, setzte er sich zu ihr und hörte gespannt ihren Ausführungen zu. Dass der Inder den Preis verdoppelte, das überraschte ihn nicht. Er hatte auf seinen Patroullien schon dutzende Male gesehen dass die Preispolitik der Händler nicht gerade konstant ist, und dies auch immer mit dubiosen Gründen gerechtfertigt wird.
    Als es jedoch dann zum Thema Piso kam, hörte Seneca noch gespannter.. Schließlich war ihm dieser Name bekannt, was für Rom nicht unbedingt alltäglich war da Seneca hier eigentlich sonst niemanden kannte.. Piso war der seltsame Kauz der damals am Tor der Castra für einige verdutzte Gesichter, auch Seneca's war darunter, sorgte.
    Als Axilla meinte dass sie ihm einen Kinnhaken verpasst hat, wurden Senecas Augen größer, er lauschte ihren Ausführungen und sein Gesicht wurde durch seltsame Regungen verzerrt.. Als sie jedoch dann fertig war, und ein kurzer Moment der Stille einkehrte, fing Seneca lauthals an zu lachen.
    "Das ist ja der Wahnsinn.", sagte Seneca laut lachend, um Atem ringend..
    "Und und und... Was ist dann passiert?", fragte er Gespannt, hätte sich der kleine Mann gewehrt, Cohorten hin oder her, Seneca hätte seiner Cousine natürlich beigestanden..

    Seneca schreckte auf, er hatte gerade ein wenig vor sich hin gedöst. Seine erst erschrockene Gestik wich purer Freude als er seine Cousine sah..
    "Axilla! Lass dich drücken.", sagte er voller Freude und erhob sich um seine Verwandte in den Arm zu nehmen. Sie sahen sich ja so selten, da musste jede Minute genutzt werden..
    "Sag wie geht's dir? Kommst du zurecht?". fragte er noch auf dem Weg zu seiner Cousine mit weit geöffneten Armen.
    Eigentlich wollte er sich ja ein wenig hinlegen, ohne dass direkt seine Kameraden irgendwelchen Schabernak mit ihm trieben, zum Beispiel dass er wieder in den Stallungen aufwacht oder ähnliches.
    Seneca hatte sein letztes Gespräch mit Axilla, auch wenn es viel zu lange her war, nicht vergessen, und trotzdem wollte er sie jetzt nicht darauf ansprechen, er wollte die Wiedersehensfreude ja nicht trüben.

    Seneca klopfte ans Vorzimmer des Officium, er wusste zwar dass er sich mit dem nicht gerade sympathischen Scriba des Präfekten würde rumärgern müssen, aber wenn er Ofella's und seine Entdeckung verschweigen würde, und es hinterher rauskäme wäre das Gejaule auch wieder groß, also musste er da wohl durch..

    Seneca blickte seinen "Zögling" an...
    "Hast du Hunger? Der dicke Cato macht einen ganz annehmbaren Puls, pass aber auf dass er ihn nicht vor dir komplett in sich reinschlingt.", die umstehenden Soldaten grinsten, und Cato machte mal wieder dieses Gesicht, dass er immer machte wenn es gegen ihn ging. Er war eben so erzogen worden, er konnte austeilen aber nicht einstecken, und gerade das verleitete die Männer dazu immer gegen ihn zu sticheln..
    "Ansonsten, ich weiß nicht, wenn du als Probatus aus der Castra darfst könnten wir eine Taverne aufsuchen."

    Seneca begrüßte den ehrenwerten Herren natürlich mit dem gebührenden Respekt und antwortete ihm dann..
    "Nein Herr, es war nichts besonderes, ein normales Streitgespräch, als es dann kurz eine Rangelei gab sind wir eingeschritten. Wir konnten jedoch alles regeln.", sagte Seneca ruhig, und rückte kurz seine Ausrüstung zurecht..
    "Aber natürlich könnt ihr, wenn ihr wollt, das mit dem Händler und dem Procurator noch einmal Besprechen."

    Seneca zögerte kurz, nahm das Geld dann jedoch entgegen und nickte..
    "Ich danke dir, ich hoffe dein Sklave hat in Zukunft ein besseres Händchen am Fischstand.", meinte er leicht grinsend, und blickte dann den Händler an..
    "Sieh dich vor, Betrüger werden hier nicht geduldet.", sagte Seneca grimmig, und gab Ofella dann mit einer kurzen Kopfbewegung das Zeichen zum Abmarsch..


    Sim-Off:

    wir danken :)

    Selten waren sie geworden, die Zeiten welche Seneca in der Casa seiner Familie verbrachte. Viel zu selten sah er seine Cousinen, und seine alten Freunde aus Hispania, nun die hatte er seit Jahren nicht gesehen. Mehr und mehr entwickelte er sich zum Einzelkämpfer, und doch sehnte er sich nach den Menschen, nicht denen welche er auf dem Markt kontrollierte, oder denen die er verhörte, sondern denen die ihm etwas bedeuteten. Er wartete auf seinen Aufstieg, schließlich wollte er den Traum eines jeden ehrbaren Mannes leben, Haus, Frau, Familie. Er döste auf seinem Bett vor sich hin, und dachte über die Zukunft nach. Manchmal, so bekam seine Rolle in seinen Augen etwas abenteuerliches, fast schon heldenhaftes. Seneca, der ausgezogen war in Rom für Ordnung zu sorgen, alleine unter hundertausenden Unbekannten Gesichtern, ein Wolf, nicht selten viel zu weit weg von seinem Rudel in dessen Bau er sich gerade aufhielt.
    Er freute sich auf die Tage als Offizier, wenn er in einer schmucken Uniform bei seiner Cousine zu besuch kommen würde, mit feinsten Speisen vom Markt, eventuell mit seiner ansehnlichen Frau zu seiner Seite und mit dem Respekt der Leute welcher ihn durch die Straßen tragen würde. Doch bis dahin würde es noch ein weiter Weg sein.

    "Da du der Aussage eines ehrbaren Mannes nach zu urteilen handgreiflich geworden bist, gibt es jetzt zwei Möglichkeiten. Entweder wir klären das hier und jetzt und du Händler, ersetzt den Kaufpreis oder wir werden den Fall des gewalttätigen Händlers weiter untersuchen.", Seneca war sich sicher dass der Mann nun die paar Sesterzen wieder rausrücken würde, letztendlich war es eine Lapalie, aber auch das gehörte natürlich zu den Aufgaben der Cohorten..

    "Weißt du nicht mit wem du sprichst Peregrinus? Mit einem römischen Senator, also hüte deine Zunge!", fauchte Seneca den Händler an, wie konnte er es wagen einen ehrbaren Mann dermaßen anzugehen..
    "Auf den Fisch kommt es nicht an Händler, ersetze ihn doch einfach, oder müssen wir diese Diskussion noch länger fortführen? Schließlich gibt es in Rom größere Brennpunkte als alten Fisch.", Seneca blickte seinen jungen Begleiter grimmig an, auch wenn er nicht böse auf ihn war, sondern auf die Gesamtsituation. Dann wandte er sich an den Procurator..
    "Senator, ich hoffe der Mann ist nicht handgreiflich geworden?"

    Seneca blickte seinen jungen Kameraden an..
    "Du hast recht. Ich kenne den Mann, er ist ein Senator, wir müssen einschreiten.", Seneca ging schnellen Schrittes auf den Gang zu, dann blickte er den Händler grimmig an..
    "Entschuldigt meine Herren, gibt es Probleme?"

    Seneca hörte Ofella zu und nickte,
    "Gute Gründe.", sagte er und begann von seinen eigenen zu erzählen..
    "Nun, bei uns Iuniern ist es nicht unüblich zum Militär zu gehen. Und da ich nicht in irgendeiner Castra am Ende des Reiches versauern wollte kam ich hierher."

    Seneca lachte..
    "Nun, das zählt noch zum Bereich der Verhandlungen was die beiden gerade Treiben, erst wenn sie handgreiflich werden greifen wir ein. Meist reicht unsere Präsenz allein aus um die Lage zu klären, eine kleine Frage ob alles in Ordnung ist schüchtert viele ein und sie beruhigen sich. Falls das nicht wirkt, gehen wir dazwischen. Sag Ofella, wie kamst du zur Truppe?"

    Seneca grinste leicht, das fragte er sich auch damals als Probati..
    "Nun prinzipiell ja, du darfst in Tavernen, Thermen und überall hin. Natürlich musst du Nachts in die Castra zurückkehren sofern dein Centurio nichts anderes sagt. Abgesehen davon musst du dir bewusst sein dass du uns repräsentierst Ofella. Wenn du in der Taverne einen Kerl betrunken verprügelst beschmutzt du damit unsere Ehre verstehst du? Aber wenn du dich benimmst und dich wie ein Miles verhälst kannst überall hin.", sagte er und ja, der Soldatengürtel und die Tunika bedeuteten Seneca was.. Auf dem Markt war wenig los, das gewöhnliche Treiben, hier ein kleiner Streit über den Preis, da eine Beziehungskrise, nichts wo man hätte einschreiten müssen..

    Zitat

    Original von Aulus Flavius Piso
    Das hier, oben im Titel angeführt, waren die Worte gewesen, die ihm dieser Knilch von Scriba, in seiner Antiästhetik dem Praefectus Urbi in sehr erstaunlicher Weise gleichend, zugeschnarrt, nein, zugenuschelt, nein, zuge... Piso fiel jetzt kein Wort ein, welches beschrieb, wie liebreizlos der Scriba ihm seine Worte hingeblafft hatte, wie man einen Dreckslumpen auf den Boden klatschte, aber so war es gewesen! Zumindest empfand es der von den Musen geküsste Patrizier so. Piso brachte das Kunststück zusammen, einen gockelhaften Gang mit einer schlurfenden Fortbewegungsweise zu vereinen, sodass er wie ein Sinnbild urzivilistischer Dekadenz erscheinen musste, als er vor den Soldaten aufkreuzte und sie mit einem breiten Grinsen begrüßte. “Salvete!“, erklang sein Gruß. “Ich habe einen Termin mit Praefectus Urbi Vescularius Salinator! Aulus Flavius Piso mein Name.“


    Seneca schob mal wieder Wache am Tor. Als dann wieder dieser Politiker aufkreuzte, welcher sich beim letzten Mal so über die Durchsuchung gefreut hatte, musste sich Seneca sowie ein paar seiner Kameraden ein kleines Schmunzeln verkneifen..
    "Salve, du kannst passieren, vorher werde ich dich jedoch auf Waffen durchsuchen.", sagte Seneca und begann mal wieder den Mann abzutasten...
    "Gut, du kannst passieren, mein Kamerad wird dich zur Principia begleiten."

    Allzu lange war Seneca ja auch noch nicht im Rang des Miles, aber er hatte schon etwas Erfahrung die er natürlich mit seinem Begleiter teilen würde..
    "Nun ja, also auf den Märkten hast du viel mit Diebstahl zutun, und was da alles geklaut wird, das glaubst du gar nicht.", meinte er leicht grinsend und fuhr fort..
    "Wenn du allerdings in die ärmeren Stadtviertel einrückst, musst du immer auf der Hut sein. Überfälle, Mord, Bandentätigkeiten all das ist nichts ungewöhnliches, aber dort gehen wir auch selten zu zweit rein."

    Wie üblich waren die Urbaner in der Stadt nicht untätig, und wenn es nur ein Patroulliengang war, man musste immer schauen dass die Ordnung in Roma bestehen blieb und nichts unrechtes passiert.
    Heute war es der Miles Iunius Seneca sowie der Probatus Ofella welche diese Aufgabe auf den Trajansmärkten übernehnen würden. Eigentlich ein ganz angenehmes Viertel, zumindest gab es wesentlich schlimmere Gegenden in der Stadt.


    Seneca hielt die Augen offen, fand aber auch immer wieder Zeit für seinen jungen Kameraden welcher noch in der Ausbildung steckte..
    "Du musst immer die Augen offen halten mein Freund, aber heute sieht es eigentlich ganz ruhig aus.", meinte Seneca und ging weiter auf den Märkten während um sie herum das römische Gewusel weiterging..

    Seneca war ein wenig verwundert warum der Kerl sich mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht abtasten lassen wollte, aber er wollte mal lieber nicht nachfragen. Er begann also den Mann nach Waffen abzutasten und als er fertig war begann er zu sprechen...
    "Gut, mein Kamerad wird dich zur Principia begleiten, dort kannst du dir vom Scriba des Praefectus einen Termin geben lassen. Vale Bürger."