Beiträge von Aulus Iunius Seneca

    Nachdem die Probati in der Hitze fast dahingeschmolzen wären während sie die Formationsübungen vollzogen, waren sie auch erleichtert als dann der Tag überstanden war.. Der Schweiß stand auch Seneca im Gesicht und auch er war froh endlich Feierabend zu haben..



    "Ja Herr!", erklang es noch einmal aus den Kehlen der Probati bevor sie von dannen zogen..

    Seneca griff nach Axilla's Händen. Er konnte förmlich spüren was nun in ihr vorging und er hatte Angst vor dem Einfluss den diese überstürzenden Ereignisse auf seine Cousine haben würden. Als Axilla ihn fragte ob sie nun in den Palast müsse, zu ihrem toten Ehemann dachte Seneca kurz nach, andererseits, was sollte seiner Cousine jetzt schon großes passieren?


    "Ja du solltest hingehen Axilla. Ich begleite dich.", sagte er..


    "Du brauchst keine Angst zu haben meine Cousine, es wird alles gut." fügte er tröstend hinzu, auch wenn er wusste dass die Lage momentan eher düster war. Axilla hatte ihren Mann verloren den sie selbst verlassen hatte. Auf dem ersten Blick schien es so einfach zu sein, doch Seneca wusste dass Axilla daran noch lange zu knabbern hätte...


    "Kann ich sonst noch was für dich tun? Möchtest du was trinken?", fragte er besorgt..

    Noch etwas perplex von dem übereilten Boten, blickte Seneca Axilla an. Er nahm die Rolle an sich, auch wenn er erst einen AUgenblick später bemerkte dass er sie nun wirklich in der Hand hielt und er sie öffnen und lesen sollte.
    Seneca dachte sich nicht viel dabei, wahrscheinlich würde es einfach ein Brief ihres Mannes sein der sie auffordern würde zu ihm zurückzukommen, mehr oder weniger bestimmt.
    Er öffnete das Siegel und somit auch die Schriftrolle und begann still zu lesen, ohne ein Gesicht zu verziehen...


    Die ersten Zeilen las er mit einer gewissen Gleichgültigkeit runter da er aufgrund von Axilla's Aussagen nicht wirklich glauben konnte was er da las und alles für eine Lüge abstempelte..
    Im zweiten Teil des Briefes jedoch musste Seneca schlucken, er versuchte seine schockierte Fassade zu beruhigen und vor Axilla's Augen zu verstecken doch dass fiel ihm zusehen schwerer. Seine Atmung wurde tiefer und er musste seine Hände still halten. Als er zuende gelesen hatte, rollte er das Schriftstück wieder zusammen und blickte Axilla in die Augen. Wie sollte er es ihr sagen? Wie nur sollte er Axilla in diesem Moment diese Nachricht überbringen? Auch wenn sie ihn verlassen wollte, so wöllte sie seinen Tod sicher nicht.. Er entschied sich jedoch dafür es einfach gerade heraus zu sagen..


    "Axilla, dein Mann er ist...", er stockte kurz und blickte nochmal kurz auf die Rolle hinunter und direkt wieder hoch..


    "Er hat sich das Leben genommen.."

    Seneca grinste zu Sedulus rüber und meinte scherzhaft,


    "Nun, ich habe dort vorhin am Palast was bröckeln sehen...",
    dann wandte er sich Serrana zu, und auf ihre Frage über die anderen Iunier musste er sich räuspern und er wurde ein wenig ernster.. Welche anderen Iunier fragte er sich innerlich, schließlich waren sie alle tot...


    "Nun, du weißt es ja nicht so wirklich, aber dein Onkel, deine Tante und deine Cousine, also meine Schwester.. Sie sind..", er räusperte sich nochmal kurz...


    "Naja, bei unseren Ahnen... Viel gibt es da nicht zu erzählen..", jedoch wollte er die Stimmung nicht gänzlich kaputt machen und setzte nach..


    "Aber Tarraco ist wunderschön und jeder sollte es einmal gesehen haben, meiner Meinung nach.." sagte er und rang sich noch ein Lächeln ab..

    Als Axilla ihn so flehend ansah stockte Seneca kurz der Atem. Er wusste nicht so recht warum Axilla ihn anflehte schließlich hatte er eigentlich am wenigsten zu sagen, sowohl in der Gens als auch bei den Cohorten aber er reagierte so wie es für Axilla am besten sein würde und wollte seiner Cousine so gut es geht beistehen...
    Er hielt sanft Axilla Wange und sah ihr ebenfalls in die Augen. Einen Blick wie er ihn sah hatte er vorher noch nie gesehen und er begriff immer mehr wie zerstört Axilla innerlich sein musste..



    "Axilla, ich kann und werde dich nicht zwingen dort zu bleiben. Wir sind Iunier und unser Ansehen alleine sollte schon beeindruckend genug sein. Abgesehen davon...", Seneca stockte kurz und lächelte kurz da er in diesem Moment begriff dass er nun wirklich von Axilla zur Familie gezählt wird... "..Bist du meine Cousine und ich werde dich beschützen, vor allen Dingen, geistig oder körperlich. Ich bin für dich da.".. Dann fuhr er nochmals fort..


    "Du bleibst in unserer Casa, und wenn du zu deinem Mann gehst und dich fürchtest so werde ich dich auch gerne begleiten."

    Seneca schüttelte leicht den Kopf, blickte dann zur Bedienung hoch und nahm die Getränke entgegen...


    "Nun, ich denke so schwer wird es nicht, es ist hinzukriegen..", sagte er grinsend und hob seinen Becher..


    "Nun aber erstmal.. Auf.. Hmm..", er dachte nach.. Auf Rom? Den Kaiser? Livilla?..


    "Auf Tarraco, unsere Heimat.", meinte er lächelnd und dachte in diesem Moment ein wenig wehmütig an Hispania zurück. Aber er hatte ja nun ein Stück Kindheit und ein Stück Heimat in Form von Livilla in Rom..

    Während Axilla's Kopf auf Seneca's Schulter lag, strich er ihr weiter durchs Haar. Er konnte kaum fassen was Axilla ihm da erzählte, und er fand es auch ein wenig gruselig dass sie mit diesem Mann verheiratet war, auch wenn er wusste dass sie von dieser Seite ihres Mannes nichts geahnt hatte. Die Situation war seltsam, und die Lage sehr prikär.. Wie sollte es weitergehen mit den beiden? Weiterhin zusammenleben würden sie wohl nicht können, Axilla würde es nicht können..


    Seneca dachte nach, und als Axilla so sprach bemerkte mehr ihre Verzweiflung immer mehr. Letztlich als Axilla ihm in die Augen sah, versuchte Seneca so verständnisvoll und mitfühlend zu wirken wie es nur irgend möglich war.


    "Axilla du musst mir nichts Schwören. Auch wenn wir uns noch nicht lange kennen bist du meine Familie und ich vertraue dir egal was passiert.", aber das war nicht der Punkt, schließlich ging es nicht um Seneca und Axilla, sondern nur um Axilla, und deswegen wüde seine Cousine auch nicht viel mit diesem Satz anfangen können. Seneca legte nach...


    "Was sollen wir jetzt tun?", fragte er, eigentlich hätte er auch fragen können was Axilla jetzt tun wollte, aber sie schien so aufgelöst und er würde ihr in dieser Sache nicht mehr von der Seite weichen...

    Seneca wusste im ersten Moment nicht so wirklich wie er mit der Situation umgehen sollte. Doch als ihm Axilla schließlich in die arme fiel, oder fast schon flüchtete, drückte er sie bestimmt aber doch sanft an seine Brust und strich ihr mit seiner Hand durchs Haar. Selten hatte Seneca jemanden gesehen der soviele Tränen vergoss und er blickte über ihre Schulter hinweg ins sonst leere und in diesem Moment irgendwie bedrückend wirkende Atrium. Ein leichter blauschleier leckte sich über Seneca's Blick, der seine ganze Umgebung trist wirken ließ auch wenn Seneca nicht einmal wirklich wusste was geschehen so reichten die Tränen seiner Cousine um auch ihn in einer gewissenweise zu berühren, auch wenn es nur ein oberflächlichles Gefühl war und er es nicht wirklich zuordnen konnte.
    Als Axilla letztlich sagte dass irgendwer, irgendwen getötet haben soll erkannte Seneca erst den Ernst der Lage. Es war kein kleiner Ehestreit oder irgendeine Kleinigkeit mit Serrana oder sonst wem mit dem sich Axilla nicht so gut verstand es war gewaltig mehr als das.


    "Es ist nicht deine Schuld Axilla..", brachte Seneca heraus, und selbst wenn Axilla diesen Mann persönlich mit einer Axt erdrosselt hätte, so hätte es Seneca nicht wissen können und wahrschenlich genau das gleiche gesagt...


    "Beruhige dich liebe Cousine, ich bin hier. erzähl mir was passiert ist.", sagte er leise...
    Seneca zog Axilla ein Stück von seiner Brust weg und nahm ihr Gesicht zwischen seine beiden Hände und strich ihr mit seinen Daumen ein paar Tränen von den Wangen. Er blickte, oder versuchte zumindest ihr in die Augen zu blicken, auch wenn Axilla am ganzen Körper zitterte, so hoffte Seneca darauf dass sie im stande wäre ein paar klare Antworten zu geben..

    Nach den 10 Runden die der Princeps Prior fast schon unverschämterweise als 'Aufwärmen' bezeichnet hatte, blickten sich die Probati an, ab und an konnte man ein kleines Kopfschütteln beobachten und auch Seneca keuchte nur noch vor sich hin, er hätte damit gerechnet dass es hart wird aber dass der Ausbilder sie alle so quälen würde hätte er nicht gedacht, oder denken wollen, aber nun war es ja vorbei und die Soldaten freuten sich auf das Essen, auch wenn dieses erst noch zubereitet werden musste...


    "Ja, Herr!", keuchten die schweißgebadeten Probati und gingen zurück in ihre Unterkünfte..

    Seneca befand sich ebenfalls in der Casa Iunia und wurde durch die verwirrten Sklaven auf die Ereignisse im Atrium aufmerksam gemacht. Er wusste nicht genau was los war jedoch konnte er diese Situation natürlich nicht einfach ignorieren und auch wenn Axilla ihre Sklaven schon weitaus länger kannten als ihn so würde sie vielleicht ihren Cousin offener empfangen, einen Versuch wäre es ja wert..
    Seneca lief auf leisen Sohlen ins Atrium und wie er dort Axilla auf dem Boden fand bestürzte ihn zutiefst..
    Er war sich nicht sicher ob Axilla ihn schon bemerkt hatte, jedoch kniete er sich zu Axilla runter und berührte mit seiner Hand leicht ihre Schulter. Zunächst schwieg er nur, er wusste ja nicht wie seine Cousine reagieren würde und auch wenn es ihm schwer fiel Axilla in so einem Zustand zu sehen so wollte er Axilla nicht sofort vom Boden wegheben. Sie waren unter sich, in ihrem Haus, in ihrem zuhause. Hier musste man nicht daran denken ehrbar zu wirken oder um sein Ansehen fürchten, und so versuchte Seneca Axilla aufzuheitern und streichelte tröstend über ihre Schulter..

    Innerlich waren die Probati durch die Ansprache des Princeps Prior moralisch vernichtet worden. Sie waren eigentlich überzeut gewesen dass sich ihre Formation sehen lassen konnten und blickten ein wenig niedergeschlagen drein. Als es jedoch dann hieß dass sie nun auch noch 10 Runden rennen mussten hörte man hier und da einen seufzer aber es half ja nichts.


    "Ja Herr!", riefen die Probati, diesmal wirklich gleichzeitig sowie es sein sollte und eine Kolonne aus frischen Soldaten lief nun um den Exerzierplatz und hoffte dass sie die Pfeife nicht allzu hören würden..

    Seneca war mies drauf, ziemlich mies drauf. So wenig schlaf war er nicht gewohnt und auch seine Kameraden, allesamt frisch bei den CU waren nicht sonderlich besser aufgelegt.
    Es war kalt, die Kiefer klapperten und jeder Muskel zuckte.
    Als dann der Ausbilder mit seiner Arbeit begann konzentrierten sich die Probati auf ihre Aufgaben, was sollten sie auch anderes tun...


    Recht zügig aber immernoch ein wenig schlaftrunken reihten sich die Probati auf und standen still. Seneca platzierte sich dabei ziemlich mittig. Nun standen sie da, und blickten steif nach vorne...

    Seneca nickte, und stand stramm.. Dann ging er in seine Unterkunft und machte sich daran sich ein wenig einzurichten. Von seinen Kameraden war noch niemand in der Unterkunft, sie schienen ihrem Dienst nachzugehen oder anderweitig beschäftigt zu sein und deswegen genoss Seneca die Ruhe ein wenig. Er machte sein Bett zurecht und legte seine Ausrüstung ordnungsgemäß zurecht. Dann legte er sich entspannt auf sein Bett und starrte an die Decke. Nun lag er da, mit einem Lächeln im Gesicht und erwartete seine Zukunft bei den Cohorten..

    Seneca erreichte die Unterkunft. Hier also würde er leben, nicht so geräumig wie die Casa Iunia aber irgendwie recht heimisch... Zwischen den Miles suchte er den Centurio der scheinbar irgendwo durch die Gegend zu laufen schien. Plötzlich entdeckte ihn Seneca...



    "Centurio! Probatus Aulus Iunius Seneca meldet sich zum Dienst.",


    'Hm den militärischen Ton hab ich schon ganz gut inne', dachte sich Seneca.

    Seneca hörte gespannt zu. Dass die Zeit als Probatus hart wird wusste er, und auch Miles würde es nicht soviel leichter werden. Aber danach würde es wohl besser werden, wenn er denn die Offiziersränge erklimmen sollte..



    "Nun, die Verbrecherjagd klingt interessant, ich denke es wird eine gute Zeit.", sagte Seneca grinsend..


    "Und was machst du jetzt wenn ich fragen darf?", Seneca blickte ihn an und leerte mit einem großen Zug seinen Becher welchen er wieder neben sich stellte. Er zupfte sich seine Tunika ein wenig zurecht und wartete auf die Antwort..

    Seneca nickte und lächelte..."Dann werde ich das mal tun.", wie ein kleines Kind freute er sich darauf seine Ausrüstung auszuprobieren. Nachdem er nach einer ganzen Weile alles durch hatte, lächelte er nochmals und nahm die Tabula..



    Hiermit bestätige ich den Erhalt der folgenden Ausrüstung


    - I Lorica segmentata (Schienenpanzer)
    - I Paenula (Mantel)
    - II Tunicae (Römisches Standatkleidungsstück)
    - II Cingulae militares (Gürtel)
    - II Paar caligae (Stiefel)
    - I Loramentum (Lederriemen)
    - I Lucerna (Öllampe)
    - I Furca (Tragestange)
    - I Reticulum (Tragenetz)
    - I Pera (Tasche)
    - I Mantica (Sack)
    - I Situla (Bronzetopf)
    - I Patera (Kasserolle)
    - I Ligula (Löffel)
    - I Aultellus (Messer)
    - I Ampulla (Feldflasche)
    - I Cingulum (Gurt)
    - I Cassis (Helm)
    - I Paar Ocreae (Beinschienen)
    - I Gladius (Kurzschwert)
    - I Pugio (Dolch)
    - I Hasta (Stosslanze)
    - I Scutum (der viereckige Legionsschild)
    - I Tegimentum (Schildhülle)


    Unterschrift des Soldaten: Aulus Iunius Seneca






    "Ich danke dir für deine Hilfe.", sagte er noch zum Schluss.