Dem schließe ich mich natürlich an.
Beiträge von Aulus Iunius Seneca
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Original von Iullus Helvetius Curio
...Die Arbeit, der Beruf oder die Berufung. Seneca konnte diese Dinge nur ganz selten abschütteln aber er hatte es sich für diese Feier eigentlich fest vorgenommen, weshalb er in gewisser Weise sogar dankbar dafür war, dass der Helvetier das Thema in andere Bahnen lenkte.
Du hast recht. Heute sind wir alle ohne Beruf nicht wahr?" fragte Seneca etwas verlegen und grinste, "Wo wir gerade dabei sind: Nenne mich ruhig Aulus oder Seneca, wie es dir beliebt." bot er seinem Gegenüber die etwas persönlichere Ansprache an, schließlich hatten sich die beiden mittlerweile schon häufig gesprochen.
"Meiner Frau geht es recht gut. Sie vermutet, dass sie schwanger ist, jedoch sind wir uns nicht sicher. Gegen einen kräftigen Jungen hätte ich aber keineswegs etwas einzuwenden. In jedem Falle wird sie sich heute mit allem etwas zurücknehmen und das Fest auf eine etwas ruhigere Art und Weise genießen." erklärte er die Zurückhaltung seiner Frau sowohl in Fragen der allgemeinen Völlerei als auch im gesellschaftlichen Auftreten, sie hielt sich an diesem Abend im Hintergrund, und kam dann grinsend auf seine Tochter zu sprechen welche er in einem Ring aus Tänzern ausmachte, wie immer aufgeweckt und quietschvergnügt.
"Silana hält den ganzen Haushalt in Atem. Als sie jünger war, war sie furchtbar schüchtern. Mittlerweile ist sie sehr aufgeweckt und eine kleine Besserwisserin. Iulius Licinus Mündel Esquilina kommt des Öfteren vorbei. Sie ist ein wenig älter und Silana himmelt sie an. Ich denke der Umzug nach Germanien tat ihr sehr gut." Natürlich hätte er die Kleine mal kurz herbeordern können aber sie schien sich beim Tanzen sehr wohlzufühlen, was Seneca nicht unterbinden wollte.
"Ich hoffe deiner Familie geht es ebenfalls gut? Ich meine immerhin war ich auf deiner Hochzeit sodass dort natürlich ein gewisses Grundinteresse berechtigt ist." scherzte der Iunier über seine Ankunft in Germanien bei welcher er nach einer elendig langen Reise erst einmal auf eine germanische Hochzeit gezerrt wurde und somit dem Kulturschock zum Fraß vorgeworfen wurde. -
Das Fest war in vollem Gange und im Innenhof der Villa betraten plötzlich mehrere Gestalten in bunten Kleidern, angeführt von ihrem korpulenten Anführer Tiboetes, die kleine Bühne, welche extra für diesen Abend aus mehreren zusammengeschobenen Tischen errichtet worden waren.
Das Cymbalum schepperte einmal laut um die Truppe anzukündigen, bevor eine zierliche Frau die Vorführung mit einigen Klängen der Lyra zu unterlegen.
Mit großen Augen und offenem Mund tigerte der dicke Tiboetes über die Tische und blickte in die Menge. Reiche Römer, arme Römer, Sklaven und Fremde, sie alle waren vereint und sie alle würden heute gleichwohl ihr Fett wegkriegen. Schließlich wurden sie ja dafür bezahlt.
Mit einer grazilen Geste reckte Tiboetes seine dicken Wurstfinger gen Nachthimmel bevor seine tiefe und kräftige Stimme das erste Mal ertönte."Ein iunischer Kavalleriekommandant, wir nennen seinen Namen nicht, fragte einst ob er nicht auch ein Pferd für seine holde Frau bekommen könnte. Der Pferdehändler war überrascht doch er musste verneinen..." wieder wurde der Zeigefinger gehoben "...denn für Tauschgeschäfte war er nicht zu haben."
Wieder erklang das scheppernde Cymbalum bevor sich Tiboetes daran machte weiter verbal auf Seneca einzudreschen, was dieser jedoch mit einem Lachen hinnahm.
"Wie mir zu Ohren kam hat die Ala die am besten erzogenen Pferde im ganzen Imperium nicht wahr?" fragte der Koloss den Hausherren, welcher in Erwartung der Dinge nickte "Bei jedem Hinderniss stoppen die Gäule und lassen ihren Reitern stets brav den Vortritt."
Tiboetes wartete die Reaktionen des Publikums ab, trank einen Schluck Wein und wandte sich dann einem anderen Thema zu.
Er deutete auf seine Musiker so als ob er sie kurz vorstellen möchte und räusperte sich dann kurz...
"Ein Mann vom Lande kommt in die Stadt und zieht direkt die Aufmerksamkeit auf sich. Die Leute finden, dass er genauso aussieht wie der örtliche Legat. Der Legat lädt den Burschen in seine Villa ein und fragt 'Sag Bursche, war deine Mutter früher öfters in der Gegend?' woraufhin der Junge sagt 'Nein Herr, aber mein Vater war praktisch ständig hier."
Der dicke Komödiant lachte süffisant bevor er wieder gespielt grazil einen Schluck Wein trank und den Becher anschließend auf einen kleinen Tisch stellte und sich wieder dem Publikum zuwandte während er zu den Sternen blickte.
"Ein Mann kommt nach einer langen Reise zu einem Seher um nach dem Wohlbefinden seiner Familie zu fragen. Der Seher versichert ihm, dass seine Familie wohlauf ist und es besonders seinem Vater blendend geht. Der Mann erwidert, dass sein Vater längst tot sei woraufhin der Seher, bemüht um seinen Lohn entgegnet 'Du hast keine Ahnung wer dein Vater ist oder?'"[SIZE=6]
Sim-Off: [SIZE=6]Die Witze entstammen dem alten römischen Witzebuch Philogelos. Zugegeben, der Humor hat sich in 2000 Jahren ein wenig entwickelt. ;)[/SIZE]
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Original von Kaeso
et Original von Phryne
..."Aciliana Phyrne. Es freut mich außerordentlich deine Bekanntschaft zu machen." begrüßte Seneca die Dame bemüht charmant und zeigte sich erstaunt über ihr Engagement in Mogontiacum, welches er ohne Zweifel bewunderte.
"Du verdienst meine höchste Anerkennung. Die Bildung und Zivilisation ist das Fundament unseres großartigen Imperiums. Ich danke dir auch persönlich für deinen Einsatz." rezitierte er brav ein paar diplomatische Phrasen wie es sich gehörte, auch wenn seine intrinsische Anerkennung durchaus real war, gerade vor dem Hintergrund seiner Frau welche auch direkt angesprochen wurde als ihr Begleiter Kaeso die Vase überreichte. Natürlich nahm Seneca die Vase dankend und bedächtig entgegen, und blickte sie aufmerksam an.
"Ich danke dir Kaeso. Doch sicherlich bin ich nicht der glücklichste Mann auf der heutigen Feier nicht wahr?" fragte Seneca etwas im Spaß und eigentlich nur um den ohnehin nervös wirkenden Burschen in Verlegenheit zu bringen. "Komm herein Kaeso. Nehme dir etwas zu trinken und genieße den Abend. Keine Scheu." versuchte der Iunier den jungen Mann zu erbauen bevor er sich wieder an Phyrne wandte "Meine Frau wird die Vase mit Sicherheit zu schätzen wissen. Ich weiß ehrlich gesagt gerade nicht so ganz genau wo sie sich aufhält, sicherlich versucht sie unsere Tochter zu bändigen. Aber sie wird deinen Einsatz wohl ebenso zu schätzen wissen, mehr noch da sie eindeutig die kultiviertere von uns ist." -
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Original von Iullus Helvetius Curio
..."Nun keine Sorge. Ich würde dir deine Schulden natürlich erlassen solltest du gegen mich in einem Spielchen unterliegen. Obwohl, du würdest dich sicher ganz hervorragend auf den Feldern machen." scherzte der Iunier etwas sarkastisch bevor er den Helvetier dann in Sachen Glücksspiel vom Haken ließ.
"Aber erzähl doch mal Helvetius, wie läuft es in der Politik? Und keine Sorge, mir kannst du alles erzählen, die meisten meiner Männer sind schließlich sowieso nicht wahlberechtigt." scherzte der Iunier weiter in Anspielung auf die zahlreichen Ereignisse an denen Kommandeure ihre Einheiten als Wählerstimmen eingesetzt haben. Generell fühlte sich Seneca sowieso etwas von der kommunalen Politik entkoppelt, aber ein kleines Gespräch könnte ihn ja eventuell auf den neusten Stand bringen. -
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Original von Kaeso
Auch wenn es gut tat ihre Antwort zu hören und ich sie unendlich liebte, meine Göttin, so wusste ich doch, nichts wärt ewig. Irgendwann würde der Tag kommen, an dem ich fallen und leiden würde. Ob ich heute nur genießen würde, bezweifelte ich.Ich hatte in der ersten Freude zugesagt, je näher die Saturnalien rückten je unsicherer wurde ich. Selbstverständlich würden ich auf die drei Menschen treffen, die mir außer meiner Göttin sehr viel bedeuteten. Alpina, Runa und Curio. Wie würden sie reagieren wenn sie mich heute mit meiner Göttin sehen würden. War es nicht nahe liegend, dass man wieder annahm, ich würde lügen, denn ich hatte gesagt, ich würde nicht bei Phryne einziehen und nun kamen wir gemeinsam hier hin. Wie sah es für außenstehende dann wohl aus?
Nein meine Göttin hatte recht, ich sollte mich freuen, essen und trinken, lachen und tanzen.
„Nein keine Fragen mehr. Io Saturnalia!“ Der Kuss der folgte war voller Leidenschaft und Begierde und wie ich sie begehrte.Seneca war gerade im Begriff sich umzudrehen und die Neuankömmlinge gebührend zu begrüßen als er feststellte, dass sich diese bereits gegenseitig förmlich auffraßen und der Bedarf an den Köstlichkeiten des reichhaltigen Buffets wohl eher gering war. Für einen kurzen Moment vergaß er die Saturnalien, wurde sich derer speziellen Regeln aber schnell wieder bewusst sodass er seine gesellschaftlichen Bedenken schnell beiseite schob.
"Io Saturnalia! Willkommen auf dem iunischen Landgut." grüßte er zurück und blickte die beiden Turteltäubchen dennoch ein wenig ratlos an, denn er wollte dem scheinbar jungen Glück in diesem Moment nicht das Feuer nehmen.
"... mein Name ist Aulus Iunius Seneca, Praefectus Alae und Herr des Hauses. Kommt nur rein."...'die gute Laune habt ihr ja offensichtlich mitgebracht!' - dachte er sich noch insgeheim während er einen Schritt zur Seite trat und auf die Vorstellung seiner Gäste wartete. -
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Original von Maahes
Lange blieb er nicht alleine. Während er noch die Atmosphäre in sich auf aufsog und die ankommenden Gäste ins Visier nahm – natürlich auch gelegentlich an seinem Becher nippte – war jemand auf ihn zu getreten, der ihn auch ohne Umschweife ansprach. Unrühmlich, wie sich heraus stellte. Sofort waren seine Blicke bei Agetas und er zog ein wenig missbilligend seine Stirn kraus. “Salve Agetas,“ grüßte Maahes dann. Offenbar war der andere mit dem Wein bisher auch nicht zimperlich gewesen. Doch was sollte es schon. Immerhin waren die Saturnalien. “Du weißt doch, ich liebe es schwarz und dunkel,“ erklärte er dann unter einem müden Scherz und hob den Becher zu einem kleinen Prosit. “Aber du hast recht, wer zu lange kriecht verliert irgendwann den Überblick.“ Nun grinste er. “Und den gilt es doch unbedingt zu behalten.“ Nun trank er einen guten Schluck. “Wie ich sehe hast du schon ein wenig mehr genossen als ich.“ Seine Blicke hielten Agetas aufmerksam fixiert.
Agetas"Natürlich hab ich das. Nach den Festtagen muss ich für den Alten und seine zickigen Weiber wieder buckeln aber heute, heute gelten andere Regeln. Vielleicht sag ich dem Dominus nachher mal, dass sein Bart lächerlich aussieht und er sich als römischer Offizier zu rasieren hat. Siehst du, soweit ist es hier in dem Kaff gekommen, das wäre in Rom nicht passiert!" pöbelte der Grieche während er seinen Becher halb runterspült und halb an seinem Mund vorbeikippte, bevor er sich die Plörre mit seinem Ärmel abwischte.
"Ich vermisse Rom. Du konntest abtauchen und deine paar Münzen in einem der hunderten Freudenhäuser lassen. Hier guckst du einen nur schräg an und sofort weiß jeder, dass es ein Sklave der Iunier war der sich wieder daneben benommen hat." monierte er weiter den eher provinziellen Charakter der Stadt. Dann blickte er an Mahees hoch und wieder runter, "Aber du verpfeifst mich jetzt nicht oder Bübchen? Ich meine ich weiß ja, dass du eher der Vorzeigeknabe des Hauses bist." sagte er erst besorgt, bevor sich sein Gesicht zu einem fiesen Grinsen wandelte "Vielleicht auch bei der Domina?" -
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Original von Iullus Helvetius Curio
Curio blickte seiner Frau noch einige Momente hinter und konzetrierte sich danach auf die Antwort des Iuniers. Als dieser geendet hatte, runzelte er leicht die Stirn. Denn eigentlich konnte er sich nicht vorstellen, dass es so schwierig sein konnte Lieferanten für die Einheiten zu finden. Schließlich waren sie regelmäßige verlässliche Abnehmer, zahlten zuverlässig und es konnte ja jedem eigentlich nur zum Vorteil gereichen, wenn man sich mit den Soldaten hier in der Stadt gutstellte.
Immer noch...
antwortete er daher und legte einen Finger aufs Kinn. Er selbst konnte vielleicht was von den Waren des Landguts zur Verfügung stellen?
Vielleicht könnte ich dir hierzu ein Angebot* machen, doch sind wir ja heute nicht hier, um Geschäftliches zu besprechen, nicht wahr?
fuhr er dann zuerst ernst, dann aber mit einem Schmunzeln fest, und blickte in die Runde. Die Stimmung war bereits gut, offenbar feierte der Haushalt scon kräftig und die ersten Gäste mischten sich unter die Feiernden, ganz im Sinne der Saturnalien, an denen es keine Standesunterschied geben sollte, auch wenn sich das nach ihrem Ende natürlich wieder als nette Illusion herausstellte und Sklave wieder Sklave und Bürger Bürger war.
Gibt es in diesem Jahr interessante Programmpunkte, die man sich als Gast nicht entgehen lassen sollte?
Sim-Off: * Das allerdings lediglich ein SimOn-Angebot sein könnte.
"Keineswegs Helvetius." entgegnete der Iunier und deutete dabei auf seinen gefüllten Becher "Dennoch könntest du nach den Festtagen gerne einmal hier vorbeischauen." merkte er an, womit das Thema für ihn dann aber auch vorerst gegessen war.
Die Frage nach den Programmpunkten verhalf ihm letztlich dabei die Gedanken zur Versorgung der Truppe gänzlich in die gedankliche Schublade zu verfrachten und sein Gesicht erhellte sich.
"Nun, später am Abend wenn das Fest sich langsam eingependelt hat werden erst einmal einige Gaukler und Lyriker auftreten. Sie tragen selbstverständlich Komödien vor und von dem was ich so hörte sollen sie recht begabt sein." zumindest erhoffte sich Seneca das, schließlich hatte er gutes Geld für diese Leute bezahlt.
"Darüber hinaus gibt es auch einige Tänzer aus meiner Heimat Hispania. Ich wüsste jetzt nicht, dass meine Heimat für ihre Tänze berühmt ist aber bei einer Wandertruppe aus Tarraco kann ich nicht sein sagen." gab er grinsend zu, denn letztendlich war es doch schon ein Stück Heimat wenn man wildfremde Menschen zu sich einlud welche zufälligerweise auf dem gleichen Fleckchen Erde geboren wurden.
"Natürlich könntest du auch einfach dem Glücksspiel fröhnen. Ich glaube meine Sklaven haben sich heute schon erfolgreich in die gegenseitige Subsklaverei gespielt." scherzte er und blickte zu den Tischen mit verschiedensten Würfel- und Brettspielen. -
Seneca war noch dabei sich einen schlagfertigen Konter auf den Scherz der Duccia einfallen zu lassen als diese bereits auf dem Weg zum Getränketisch war. Sei's drum, sie waren hier um zu feiern und mit einem Becher voller Alkohol, egal in welcher Form, fielen die Hemmungen in der Regel schneller. Natürlich hat dies immer Vor- und auch Nachteile.
Passenderweise war Curio jedoch immer noch bei Seneca, sodass dieser nicht wie bestellt und nicht abgeholt herumstand.
Er warf passenderweise ein Thema auf welches Seneca für diesen Abend zwar verdrängt hatte, welches ihn aber trotzdem ein wenig Kopfzerbrechen bereitete. Die Versorgung der Ala hatte bis zu diesen Tagen funktioniert doch sie war wesentlich teurer als sich der Iunier das erhofft hatte, sodass Handlungsbedarf bestand..
"Nun eine direkte Frage erfordert eine direkte Antwort Helvetius: Die Truppen werden versorgt doch wir kaufen zu Preisen die auch einfache Bürger bezahlen. Wir suchen händeringend nach Lieferanten." -
"Die Kommunen können gerne Getreide aus Rom kaufen. Das Getreide und ähnliche Nahrungsmittel können sie dann mit dem Geld bezahlen. Wir bekommen dann die lokale Ware." erklärte Seneca etwas flapsig, während er zu seinem dicken Mantel griff, welcher mit ein wenig Fell am Kragen abgesetzt war, "Natürlich könnten wir auch einfach auf die Höfe gehen und einige Vorräte beschlagnahmen. Wir würden den Bauern dann durchaus eine kleine Entschädigung zahlen, aber es wäre für beide Seiten eine hässliche und verlustreiche Sache." führte er aus. Klar konnten die Truppen Roms einfach nehmen was sie wollten. Gesetze hin oder her, gerade in den Provinzen ging die Versorgung der Truppe einfach vor. Aber, und darauf war Seneca äußerst erpicht, der Ruf der Ala sollte nicht leiden und sie sollte als Teil der Gemeinschaft angesehen werden und weniger als äußere Macht welche praktisch Schutzgeld in Form von Nahrung forderte um Schutz zu gewähren. Er war durchaus auf redliche Geschäfte aus.
"Eventuell sollte wir einmal ein Treffen mit den Ducciern arrangieren. Die haben ihre Nase ja sowieso in allen Geschäften hier sodass wir uns das Klinkenputzen sparen könnten." -
"Ich bedaure deinen Verlust." versuchte sich Seneca ein wenig anstandsvoll zu benehmen, auch wenn die ausgelassene Stimmung in der Villa Iunia dieses unterfangen ein wenig schwieriger machte als es zum Beispiel an jedem x-beliebigen anderen Tag gewesen wäre, "Ich hoffe du wirst hier in Mogontiacum dein Glück wiederfinden." fuhr er ebenso bemüht anständig fort, während er sich wunderte warum um alles in der Welt man aus Rom in den kalten Norden ziehen würde. Er selbst war hierher versetzt worden. Nicht auf Befehl zwar, doch das Angebot des LAPP war zum damaligen Zeitpunkt zu gut dotiert als das ein vernünftiger Mann es hätte ablehnen können.
"Tadia Ticinia also. Willkommen in Mogontiacum. Es ist nicht Rom, das habe auch ich erst einmal lernen müssen, doch man kann hier auch ein kultiviertes und erfülltes Leben führen. Möchtest du etwas trinken?" fragte Seneca, der einen der Becher griff welche auf den Tabletts im Haus verteilt waren. -
Wie üblich versuchte Seneca die Gäste seiner Feier persönlich zu begrüßen... Natürlich nur sofern er sich nicht gerade den Becher mit Wein auffüllte und deshalb die Tür den anderen Mitgliedern des Haushalts überließ. In diesem Fall jedoch hatte er alles im Blick und ging schnurstracks, noch war er dazu in der Lage, auf das Grüppchen zu, und begrüßte alle anwesenden nach bestem Wissen und Gewissen, bis er auf Apolonia traf.
"Io Saturnalia!" gab er freudig zurück und fuhr direkt fort, "Ich bin Aulus Iunius Seneca, der Herr des Hauses. Es freut mich, dass du und deine Bekannten den Weg hierher gefunden habt. Esst, trinkt und habt viel Vergnügen. Ich fürchte jedoch, dass du mir gänzlich unbekannt bist. Falls nicht verzeihe mir meine Unwissenheit..."...'oder meinen leichten Alkoholnebel welcher meine Fähigkeit mich an Namen zu erinnern einschränken könnte.' verkniff sich der Iunier und lächelte stattdessen kurz, bevor er einen Schritt zur Seite trat und die Frau damit symbolisch in die Villa einlud.
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Die äußerst vornehmen Worte der kleinen Esquilina erwischten Seneca tatsächlich auf dem falschen Fuß. Mit einem verdutzten Grinsen blickte er zu Seiana, deren Mundwinkel sich ebenfalls wunderschön kräuselten. Ein kurzer Blick zielte noch auf Licinus ab bevor er sich schließlich an die Anführerin des Grüppchens wandte..
"Und ich freue mich, dass du meine Familie und mich mit deiner Anwesenheit beehrst." entgegnete Seneca ebenfalls ein wenig gespielt ernst, denn Esquilina kam doch recht oft auf das Landgut der Iunier, auch wenn Seneca sie und Silana den meisten Tag entweder nicht sieht, weil er selbst im Kastell ist, oder die beiden wage als kleine Wesen wahrnimmt, welche ab und zu die Korridore der Villa durchwandern und die überall Puppen und Nussschalen liegen lassen.
"Iulius Licinus?" fragte er sich theatralisch und rieb sich das bärtige Kinn, "Den Namen habe ich schon einmal gehört. Ein Tunichtgut und Raufbold wie ich hörte." spielte er weiter und musste dann ebenfalls Lachen, "Aber vor allem ein immer gern gesehenes Gesicht, welches mich selbst immer daran erinnert, dass ich nicht als einziger älter werde. Ich grüße dich mein Freund! Kommt doch herein, wir freuen uns euch zu sehen!" durchbrach er die Scharade und trat einen Schritt zur Seite, ohne zu ahnen, dass auch Susina Alpina ein besonderes Verhältnis zu den beiden hatte.
"Silana fragt schon den ganzen Tag nach dir Esquilina. Sie muss hier irgendwo sein. Ich werde ihr sagen, dass sie nun endlich nicht mehr mit uns langweiligen alten Menschen weilen muss." -
"Susina Alpina..." murmelte Seneca mehr zu sich selbst als zum Helvetier, da er nur ungern Namen vergaß und als ehemaliger Prätorianer auch hohe Ansprüche an sein Gedächtnis stellte.
Anschließend hob er die Lautstärke seiner Stimme wieder etwas an und begann breit zu Grinsen, "Es freut mich, dass ihr der Einladung gefolgt seid. Das Landgut ist das ganze Jahr über recht ruhig, da darf es an einem Abend ruhig einmal lebendig werden!" erklärte sich der Iunier und kam dann auf den Schnee zu sprechen "Nun, dieses Jahr scheint es ein wenig besser zu werden. Die Ernte war auch recht einträglich weshalb ich mir um die Versorgung der Bevölkerung keinerlei Sorgen mache." schlug der Praefectus ein wenig ernstere Töne an bevor er sich das selbst auferlegte Arbeitsverbot wieder in die Gedanken rief...
"Aber genug der Sorgen! Kommt! Nehmt ein wenig Wein!" lud er die drei ein und drehte sich um, nur um anschließend den Finger zu heben "Da fällt mir ein: Es gibt auch Bier und Met! Wir kommen den örtlichen Gepflogenheiten ein wenig entgegen auch wenn ich doch eher dem süßen Saft des Südens treu bleiben werde!" -
Agetas
Agetas war ebenfalls ein Sklave des Iuniers, jedoch war er bei weitem nicht so vertraut mit dem Dominus, da er sich meist in der Culina oder dem offenen Teil der Villa rumtrieb und weniger in den privaten Gemächern der Familie, wo nur einige erlesene Sklaven ihren Dienst verrichten konnten.
Nach seinem dritten Becher Wein erspähte der Grieche seinen Kollegen Maahes am Rande der Gesellschaft, ging schnurstracks auf ihn zu, und prostete so heftig, dass ein großer Schwall Wein aus seinem Becher schwappte.
"Maahes du alter Kauz! Es sind Saturnalien! Iss! Trink! Du kannst dem Dominus auch nach den Feiertagen noch lange genug in den Allerwertesten kriechen!" scherzte Agetas, welcher nicht verstehen konnte wie man an diesen Tagen nicht sämtliche Etiquette über Bord werfen konnte und einmal richtig auf den Putz haute. -
Die Feier hatte schon ein wenig Fahrt aufgenommen, denn die Sklaven und Angestellten des iunischen Hauses hatten schon am früheren Abend ihre eigentlichen Dienste niederlegen dürfen, und waren bereits bei Wein und Speisen in Plaudereien, Tanz und Spiele vertieft, während die iunische Familie noch etwas dezent agierte um etwaige Gäste angemessen begrüßen zu können.
Die ersten Gäste von außerhalb trafen auch bald ein. Nehmen einigen lokalen Händlern und Offizieren standen auch die Helvetier samt Anhang in der Eingangshalle und wurden von Seneca höchstpersönlich begrüßt..
"Io Saturnalia!" begrüßte Seneca die Gäste überschwänglich und bemerkte nicht, dass die Stimmung ein wenig angeschlagen zu sein schien. Er hatte beiläufig von den Eskapaden mitbekommen, konnte sich aber nicht so recht daran erinnern, schließlich beschäftigte man sich als Kommandant einer großen Einheit hauptsächlich mit den eigenen Angelegenheiten.
"Ich freue mich, dass ihr es geschafft habt. Eure Männer können sich gerne an die Tische setzen und sich bedienen." sagte Seneca und wandte sich dann zuerst an die Damen der Gruppe..
"Duccia Silvana. So schön wie eh und je. Ich freue mich dich heute in der Villa begrüßen zu dürfen." sprach er zu ihr, und war gerade noch informiert genug um nicht allzu sehr nach der Familie zu fragen. Dann wandte er sich an Susina Alpina, welche er nur flüchtig kannte und deren Namen er sich nur schwerlich entsinnen konnte, weshalb er versuchte sämtliche Sätze in denen Namen vonnöten wären zu umschiffen.
"Je später der Abend desto charmanter die Gäste. Ich freue mich, dass du da bist. Willkommen auf dem iunischen Landgut." sagte er aufrichtig und deutete auf die gedeckten Tische, an welchen sich vereinzelt bereits einige Grüppchen aufhielten.
Erst als die Frauen begrüßt waren, reichte Seneca dem Helvetier die Hand zum Gruß, "Helvetius! Ich freue mich, dass du es geschafft hast. Ich hoffe doch der Weg hierher war nicht allzu beschwerlich?" -
"Sehr gut." entgegnete Seneca, mittlerweile funktionierte sein Sklavenhaushalt wie eine Legion, wo jeder Ablauf mit militärischer Präzision ablief und ineinander griff. Maahes Frühstück war dafür nur ein weiterer Beweis.
Während Seneca also nach dem Tablett griff und ökonomisch und pragmatisch das Fleisch sowie die Eier auf das Brot stapelte, lauschte er weiter den Ausführungen seines wohl engsten Sklaven. Bevor er jedoch antwortete, versuchte er ein Stück seines Frühstücks zu ergattern, welches er im Anschluss genüsslich zerkaute.
"Hmm..." antwortete er, während er noch immer kaute. Normalerweise würde es ihn nicht stören mit vollem Mund zu sprechen, aber er hatte den Mund so voll genommen, dass an Sprechen nicht so wirklich zu denken war, "Hmm hmmm..." er zog die Augenbrauen hoch, legte sein beladenes Brot beiseite, und rieb sich kurz die Hände ab, bevor er einen großen Batzen des Brot herunterschluckte.
"Eine Mischung aus beidem. Sie fürchten sich wohl vor einem weiteren harten Winter. Es ist irgendwie verständlich, dass sie Sorge um ihr eigenes Wohlergehen haben. Auf der anderen Seite jedoch können wir uns nicht selbst versorgen. Und die blöße in Rom nach Getreidelieferungen zu fragen werde ich mir nicht geben können. Ganz zu schweigen davon, was der Legatus sagen würde wenn ich mit einer solch grotesken Idee um die Ecke käme." erklärte er den für ihn absurden Gedanken, schnaubte kurz, und griff dann wieder zu seinem Brot.
"Vielleicht sollten wir uns noch einmal überlegen, ob wir die Anreize nicht doch ein wenig erhöhen können." schob er nach, bevor er erneut in sein Brot biss. -
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Original von Marcus Iulius Licinus
"Ich möchte wetten, die restlichen equites werden sich bei ihrem Kameraden bedanken, dass sie jetzt für die Fußsoldaten schanzen dürfen." könnte sich Licinus eines Kommentars nicht enthalten, gegen den Essig süßer Wein war.
Abgesehen davon sah er kein Problem die Reiter vor zu schicken. In diesem Wald waren Flankenmanöver ohne dies sinnlos. Und Seneca irrte. Sollten sie tatsächlich angegriffen werden würde Licinus nicht lange auf einem Pferd sitzen. Er würde absitzen und kämpfen, wie er es gelernt hatte. Ihre Schar war klein genug um auch vom Boden die Übersicht behalten zu können.
Aber darüber sprachen sie nicht.~~~
Ein älterer Soldat, der den Trupp auch begleitete, war neben Frugi geraten. Eigentlich hatten sie nix miteinander zu tun, aber der Mann wollte seinen Ärger loswerden und grummelte nur halb eine Antwort erwartend seinen momentanen Nebenmann an.
"Wenn die hier Straßen hätten und nicht nur diese beschissenen Bäume wär der Weg auch nur halb so weit."
"Nun, wenn du magst kannst du ihnen ja noch nachreiten und mithelfen Marcus. Die Flagge der Legio hochhalten sozusagen." kommentierte Seneca den Einwand des nicht minder erfahrenen Licinus mit ein wenig Sarkasmus ohne es allerdings allzu böse zu meinen, "Wer seinen faulen Arsch den ganzen Tag auf einem Pferd herumschieben kann, kann auch mal ein wenig Schanzarbeit leisten. Außerdem ist es nur eine Rast und kein Nachtlager, also sollen sich die Damen nicht so anstellen." schnaubte der Iunier weiter, während ein großer schwarzer Rabe über die Baumwipfel flog, ein Anblick, den Seneca jetzt nicht für ein Omen oder ähnliches hielt sondern einfach nur für eine gute Zusammenfassung des wilden Germaniens.
Von all den Problemen welche sich weiter vorne abspielten ahnten die Männer im Haupttross nichts, schließlich machte sich keiner der Equites die Mühe eine Meldung an den Tross rauszugeben, was verständlich war angesichts der unübersichtlichen Lage im Wald. Deshalb marschierte der Tross gemütlich weiter und "genoss" den Anblick des endlosen Waldes.
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"Ja... Ja bringe es herein." sagte der Iunier etwas gedankenverloren, während er seine Kleidung hier und da etwas richtete.
"Du kommst natürlich mit ins Kastell. Die Dokumente stehen mir bis zum Hals und wir müssen schauen, dass die Männer im Winter genug zu beißen bekommen. Die germanische Bauern sind mitunter etwas seltsam, und ganz und gar nicht geschäftsfähig." monierte Seneca, welcher nicht zum ersten Mal Gesuche hinsichtlich konstanter Truppenlieferanten ausgesandt hatte auf welche sich niemand meldete. Scheinbar waren die Nahrungsmittelproduzenten keine Freunde von verlässlichen Großabnehmern, was wohl ein Grund dafür war, dass Rom in Germanien herrschte, und Mogontiacum nicht in Italia.
"Die Gästeliste ist eine gute Frage. Im Prinzip alles was Rang und Namen hat. Diese Leute werden namentlich eingeladen. Alle anderen Einwohner Mogontiacums sind willkommen, wir sollten uns mit Ankündigungen jedoch zurückhalten damit uns hier nicht die Villa platzt." scherzte der Praefectus, der mittlerweile relativ passabel gekleidet war, "Den Helvetier mit seiner Familie in jedem Fall. Die Duccii samt Klienten und Partnern. Meinen alten Freund Licinus. Du weißt schon, die Leute die man so kennt." Er setzte einfach mal voraus, dass Maahes mittlerweile wusste mit wem Seneca verkehrte und mit wem nicht.
"Hast du bereits gegessen? Wenn nicht kannst du das nun erledigen damit wir gleich loskönnen." -
Sim-Off: So ihr Lieben. Die üblichen Regeln, geht nicht über Los, zieht keine 4000 Sesterzen ein und belästigt den Ianitor nicht. Kommt also direkt hierher. Jeder ist eingeladen, auch wenn nicht jeder eine Einladung hat! Egal welcher Stand oder welche Herkunft. Benutzt bitte getrennte Titel und habt viel Spaß. Die Saturnalien beginnen erst am 17.12. aber Zeit ist im IR ja ein abstraktes Konzept.
~IO SATURNALIA~
Eine leichte Schneedecke bedeckte die Tannenzweige und die Laubbäume rund um das iunische Anwesen in Mogontiacum. Es war still auf dem Weg zur Villa selbst, doch mit jedem Schritt im knirschenden Schnee, konnte man mehr und mehr Gelächter und Musik hören, welche die Stille durchbrach und einen Vorgeschmack auf das ausgelassene Fest lieferte, welches den Einwohnern der Stadt bevorstand.
Es war der erste Tag der Saturnalien und als recht hohes Tier im provinziellen Militär nahm sich Seneca die Freiheit heraus, sein Anwesen zu einer Feierstätte für viele Einwohner Mogontiacums umzufunktionieren. Die privaten Gemächer der Familie sowie alles Arbeitsplätze waren natürlich absolut Tabu und deshalb entsprechend verriegelt.
Der Hauptteil der Feier, der abendlichen Kälte war es geschuldet, fand im inneren der Villa, in den Räumlichkeiten rund das Atrium statt, welches selbst mit vielen Feuerschalen ausgerüstet war, sodass auch dort ein wenig Wärme zur Verfügung stand.
Generell waren die Räumlichkeiten reich geschmückt und hell erleuchtet, schließlich war die Nacht noch jung und es sollte lang gefeiert werden, und wer konnte sich schon angetrunken und in schummrigen Licht lang auf den Beinen halten?
Die Sklaven feierten traditionell mit, hatten jedoch vorher den ganzen Tag mit dem Zubereiten der Speisen und dem heranschaffen der Getränke verbracht. Es gab reichlich Gemüse, Obst und vor allem Fisch und Fleisch, welches in allen möglichen Variationen angerichtet wurde und darauf wartete verzehrt zu werden, bevor man sich den Appetit noch an den zahlreichen süßen Gebäckstücken verderben würde, welche auf den Kupfertabletts in den Räumen verteilt angerichtet worden waren.
Rund um das Atrium verteilt standen auch viele große Amphoren sowie Fässer, gefüllt mit Wein und Bier, sowie dem obligatorischen Essigwasser, für alle die, die dem bösen Geist des Alkohols an diesem Abend nicht zugeneigt waren. (Seneca hoffe jedoch, dass sich die Zahl dieser Leute in Grenzen halten würde)Als ersten Unterhaltungsakt des Abends war eine lokale Musikantentruppe eingeladen worden, welche gegen gutes Geld bekannte Klassiker der römischen Hitkiste spielte, und den vielen anwesenden Römern ein Stück Heimat vermittelte. Später am Abend würden noch Tänzer, Schausteller und Illusionskünstler ihre fünf Minuten Ruhm bekommen, und die Gäste mit ihren Künsten in ihren Bann ziehen.
Es war das erste Saturnalienfest welches Silana zumindest bis zu einer gewissen Uhrzeit am Tisch miterleben durfte. Bei den letzten Feiern war sie noch zu klein, weshalb Seneca sie ganz gerne früher ins Bett schickte, was ganz zum Leid der Amme geschah, welche sich ihrer Berufung entsprechend ebenfalls in die Kammern begeben musste. Dieses Jahr jedoch hatte die Amme bereits vor dem offiziellen Beginn des Festes ein besonders breites Lächeln auf den verdächtig geröteten Wangen, sodass der Iunier mit seinem prätorianischen Scharfsinn davon ausging, dass sich diese bereits an den Alkohol Reserven zu schaffen gemacht hatte.
Als die Sonne untergegangen war, und die letzten Becher und Krüge in Stellung gebracht wurden, kam der Hausherr samt Familie in seiner besten Tunika aus dem privaten Teil, und rief den Sklaven mit einem Becher Wein in der Hand ein vergnügtes "Io Saturnalia!" zu, ein Ausruf der in den Ohren der Diener wohl wie Balsam wirken musste, griffen sie sich doch auch sogleich Becher um diese Festtage alsbald zu begießen.