Weg damit Danke Macer!
Beiträge von Aulus Iunius Seneca
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Ad Quaestor Appius Icilius CottaIch schreibe dir heute nicht aus dienstlichen, sondern aus privaten Gründen, denn ich habe Interesse an einigen Betrieben welche die Gemeinde zum Verkauf ausgeschrieben hat. Bitte schicke mir eine Rückmeldung, ins Kastell oder in die Domus Iunia, wie es dir beliebt.
Gezeichnet
Aulus Iunius Seneca
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Bitte die neu beantragte Tongrube NICHT freischalten. Die Pläne haben sich geändert. Danke!
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Interessant
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Interessant.
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Duplicarius XenagorasDie Gäule standen bereit, auch wenn sie wie so oft nicht allzu enthusiastisch wirkten, und der Duplicarius wartete ebenfalls auf die Tirones, welche nach und nach eintrafen, nachdem sie mit ihren winterlichen Pflichten fertig waren.
"Guten Morgen Männer!" brüllte der Duplicarius, mit seinem unverkennbaren griechischen Akzent, "Heute lernt ihr eure anderen Kameraden kennen." fuhr er fort, und wartete darauf dass die anwesenden Equites den Tirones ein Pferd zuwiesen. -
Wenn du keine Lust hast zu lesen: Meistens wurden sie mit Leinenkissen, gefüllt mit Pferdehaare gepolstert.
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Ich hatte mir die Frage selbst mal gestellt und damals ein paar Beispiele gefunden, in welchem die Symptome von PTSD von einigen Chronisten erwähnt wurden. Das Problem war vor allem dem römischen Militär bekannt. Leider habe ich die Originalquelle nicht mehr, da die Domain nicht mehr exisitiert, aber in einem History-Forum wurden einige Ausschnitte zitiert.
Einige Psychologen halten auch Achilles, zumindest wenn man der Ilias folgt, für einen traumatisierten Soldaten.
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"Das wäre ratsam, ja. Du kannst allerdings auch schreiben." ergänzte der Iunier und beendete damit für ihn das kurze aber doch recht informative Gespräch, "Von meiner Seite gibt es sonst nichts mehr, es sei denn du hast noch Fragen Iulius." merkte er an, ohne wirklich damit zu rechnen.
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Frostig wars... Während die Temperaturen am Tage wieder etwas wärmer wurden, legte sich die eisige Hand der Nacht noch immer klirrend kalt über das ungewöhnlich ruhig daliegende Germanien.
Der Wachdienst war mehr zu einer obligatorischen Pflichtaufgabe geworden als zu einer wirklichen Notwendigkeit, denn der Rhenus, und Wälle aus Schnee und Eis, erledigten noch immer die Aufgaben die sonst dem Exercitus vorbehalten waren. Nur einige Fackeln, man möchte erhellten sagen kann es jedoch nicht, befanden sich auf den Gängen, während der Mond sein übriges Tat um den Schnee strahlen zu lassen. Niemand könnte sich hier wirklich anschleichen können, zumindest nicht wenn die Wachen die Augen offen halten konnten.Heutiger Wachdienst: Turma I
Erste Schicht:
Duplicarius XenagorasEques Rufus
Eques Gunnar
Eques Divico
Eques Hanno
Tiro Widukind
Tiro Acco
Tiro Hadamar
Tiro Angus
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"Licinus, so so." entgegnete der Iunier, und grinste kurz in sich hinein, "Licinus ist ein alter Kamerad von mir, und ein guter Freund. Weiß er bereits von deiner Anwesenheit in der Legio?" fragte Seneca nach, immerhin wöllte er, selbst im Falle eines möglichen Arrangements nichts tun um den alten Knurrhahn zu verprellen..
"Deine Ziele sind ehrenhaft, und ein Spross deiner Familie sollte nach solchen Zielen streben." erklärte der Iunier und tippte noch einmal auf den Tisch, "Iulius ich will offen sein: Generell erscheinen mir deine Ziele äußerst nobel und ich wäre bereit dich dabei zu unterstützen, das ist doch der Grund weshalb du hier bist oder?" ein kurzer, tiefer Blick in die Augen folgte, "Aber ich werde dich als Tiro nicht zum Klienten machen. Zuerst möchte ich dass du deine Ausbildung nach bestem Gewissen abschließt." mahnte er an und fuhr fort, "Im Falle eines Patronats erwarte ich absolute Loyalität und Verlässlichkeit. Und als Soldat des Exercitus erwarte ich auch dass du dich gegenüber Vorgesetzten, ob im Dienst oder außerhalb, an militärische Gepflogenheiten hältst." womit er die Regeln seines Engagements schon mal abgesteckt hätte.. -
Seneca tippte mit seinen Fingerspitzen auf den Schreibtisch, der Iulier war offensichtlich noch ungeübt auf dem Parkett der Ränkespiele, denn er verstand es nicht seine Worte in eine wohlklingende Hülle zu verpacken. Andererseits hatte Seneca auch nicht ewig Zeit, sodass ihm das gar nicht mal so ungelegen kam.
"Nun, Iulius, das Problem ist dein Status als Tiro." befand er erst einmal nüchtern und zog die Augenbrauen ein wenig hoch, nur um direkt darauf wieder etwas gelassener reinzuschauen, "Als Tiro bist du momentan nicht einmal in der Lage alleine auf die Latrine zu gehen ohne dass dein Centurio es dir erlaubt. Somit wäre die Beziehung in einem Patronat äußerst einseitig und nicht lukrativ für den Patron." führte er noch etwas überspitzt aus und blickte dabei kurz auf die zusammengerollte Schriftrolle welche sein Cousin ihn geschickt hatte.
"Aber vielleicht erst einmal zu dir, wer ist Iulius Babilus? Hast du einflussreiche Verwandte? Was sind deine Ambitionen? Tirones gibt es zuhauf im Reich, und die allermeisten wollen nur ihren Dienst leisten und dann mit genug Wein einen schönen Lebensabend irgendwo in Hispania oder Gallia verbringen. Was hast du vor?" -
Ah, der Iulier, Seneca hatte gerade den Brief fertig geschrieben und blickte nun auf, die Rolle mit dem frischen Siegel gleich dem Sklaven reichend..
Eigentlich hätte er jetzt schon einen militärische Gruß erwartet, aber die Disziplin bei der Secunda hatte man wohl schleifen lassen, und er nahm es mit Humor.
"Tiro Iulius. Keineswegs, setz dich doch." grüßte er ihn und bot ihm zugleich einen Platz am Schreibtisch an. -
Ein Tiro der Secunda? Der Dominus war manchmal wirklich wie eine streunende Katze die allerlei seltsame Dinge mit nachhause schleppte. Der Ianitor wusste dass sich der Dominus in seinem Officium befand, und ein Empfang im Triclinium war für einen Tiro nicht standesgemäß, sodass sich der Servus dazu entschloss ihn einfach ins Officium zu führen..
"Gut, der Dominus ist im Officium, ich bringe dich hin." entgegnete der Sklave und führte den Iulier durch das Vestibulum und das Atrium ins Officium des Iuniers. -
Ein Bote gab einen Brief ab..
Ad Aulus Iunius Avianus
Domus Iunia
Roma, ItaliaBei den Göttern Avianus! Wenn du wüsstest wie dein Brief hier in Germanien aufgenommen wurde, ich sage dir, die Ahnen der Iunii schauen breit grinsend auf dich und die deinen herab, und ich? Ich bin unglaublich stolz auf dich.
Aber um der Flut an Informationen gerecht zu werden werde auch ich mich deiner Chronologie anpassen, und dir zunächst einmal mitteilen dass ich noch immer gefühlt der einzige Iunius im verdammten Germanien bin. Doch es freut mich dass die Familie in Rom verstärkt präsent ist, und ich hoffe dass auch unser Vetter einen ähnlich erfolgreichen Weg bei den Urbanern beschreiten kann, wie wir es bereits taten.
Und Axilla, nun, es tut mir leid um sie und ihren Mann, doch es ist beruhigend zu wissen dass sie und ihre Kinder bei dir in der Casa in guten Händen ist. Vielleicht ist es die raue Umgebung in Germanien, der Dienst direkt an der Grenze, oder die eigenen Familie die mich so ruhig werden lässt, doch richte ihr meine Grüße aus. Wenn tausende Meilen zwischen uns liegen ist der Familienfrieden vielleicht doch näher als man denkt.Du ahnst gar nicht wie sehr es mich freut dass du nun auch im Stand eines Ritters bist, auch wenn du sicher ahnst dass du dir ab sofort einiges von mir anhören darfst. Wie geht's deinem Bauchumfang? Ich hoffe du hast dir bei deinen neuen Tuniken auch einige größere gekauft, schließlich weißt du ja wie sehr man hinter dem Schreibtisch auseinandergeht, ich wette die kleinen Häppchen schmecken im bequemen eigenen Haus gleich doppelt so gut nicht wahr?
Aber Spaß beiseite, es freut mich natürlich riesig dass du nun so eine Position inne hast, und wer weiß, vielleicht wirst du mich ja eines Tages einmal in meiner Position beerben wenn ich meinen alten Kadaver wieder in die Wärme des Südens schaffe. Bis dahin wünsche ich dir aber ein erfolgreiches Kommando in der Hauptstadt.Die Nachricht über die Geburt deines Sohnes freut mich noch mehr als die Nachricht deiner Beförderung. Lucius Iunius Lucullus, welch ein passender Name für deinen Burschen. Ich würde mich freuen ihn bald kennenzulernen, doch dafür benötige ich natürlich auch einen dienstlichen Grund um nach Rom zu reisen, doch vielleicht sind uns die Götter ja wohlgesonnen und ermöglichen mir eine Reise zu euch, bei dem Schneefall aktuell könnte mir ein wenig mildes Wetter nicht schaden.
Ich würde dir gerne vieles aus Germanien berichten, doch leider hat der immense Schneefall für ein Erliegen des öffentlichen Lebens gesorgt. Selbst meine Truppen, zumindest die Tirones, müssen für Räumarbeiten herhalten. Doch sorge dich nicht, auch die Stämme jenseits des Limes sind eingeschneit, und haben momentan keinerlei Mittel uns gefährlich zu werden. Jedoch befürchte ich, und auch die alteingesessenen Bewohner der Provinz stützen mich in dieser Sicht, dass die Stämme im Frühjahr, ausgehungert und gelangweilt, aggressiver als noch in den Wochen vor dem Winter, versuchen werden Beute entlang der Grenze zu machen.
Ich werde Silana und Seiana von dir grüßen. Seianas Bildungsprogramm für die Provinz nimmt langsam formen an, auch wenn ich zu meiner eigenen Scham berichten muss dass ich noch immer nicht so ganz weiß was sie nun eigentlich tut. Doch sie genießt auch die Ruhe des Landgutes, und auch Silana gedeiht prächtig und blüht richtig auf. Vor allem die jungen Pferde auf unserem Gut haben es ihr angetan, und bald schon werde ich mich um einen Hauslehrer für sie bemühen, damit sie bestens auf ihr Leben vorbereitet wird, schließlich ist auch ihre Mutter eine tapfere Frau, welche ihren Weg alleine gefunden hat.
Ich hoffe dass der Frühling in Rom eingekehrt ist, in der Domus Iunia ist dies ja offensichtlich der Fall. Ich verbleibe mit den besten Grüßen aus Mogontiacum, mögen die Götter stets über dich und die deinen wachen. Ich hoffe dass ich dich und deinen Sohn bald in die Arme schließen kann, doch bis dahin friere ich noch ein wenig für dich mit und kümmere mich um die Truppe, schließlich werden wir bald viel zutun haben.
Aulus Iunius Seneca
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PS: Netter Versuch, wenn ich in Rom bin darfst du erstmal brav salutieren mein Freund.
PPS: Das hätte ich beinahe vergessen, sie sind angekommen und einfach wunderbar, ich soll dir auch von Seiana ihre Dankbarkeit ausrichten!
Sim-Off: Einmal auf die iunische Wertkarte bitte
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Das Officium des Aulus Iunius Seneca lag direkt am Atrium und war somit zumindest in den Mittagsstunden recht hell. Die Wände waren verdeckt von schweren, aus dunklem Holz gefertigten Regalen in welchen allerlei Rollen lagerten welche, um bei der Wahrheit zu bleiben, äußerst selten bewegt wurden. Darüber hinaus befand sich ein großer Schreibtisch mit Stühlen an beiden Seiten im Zimmer, sowie eine Karte der Provinz, eine kleinere Kopie der Karte auf dem Kastell. Das Familienwappen der Iunier zierte die Wand, an welcher auch ein Zierteppich hing um eine kahle Stelle nahe der Porta zu verbergen. In den Abendstunden erhellten Öllampen den Raum und schafften somit die Möglichkeit auch am Tage noch zu arbeiten.
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Seneca regelte gerade die Angelegenheiten des Schneedienstes in der Stadt als ein Sklave mit einem Brief anklopfte. Als dieser ihm mitteilte wer ihm da geschrieben hatte, griff er hastig nach der Schriftrolle und öffnete diese im Handumdrehen,
Ad
Aulus Iunius Seneca
Domus Iunia
Mogontiacum, Germania superiorAulus Avianus Senecae suo s.p.d.
Seneca, verdammte Axt, du glaubst gar nicht, was mir in den letzten Wochen und Monaten alles passiert ist! Gar nicht mal so schlimm also, dass dein letzter Brief ewig und drei Tage auf sich hat warten lassen, sonst hätte ich jetzt nur halb so viel zu berichten, obwohl ich natürlich gerne öfter von dir hören würde. Jedenfalls: Es gibt ausschließlich gute Neuigkeiten und davon jede Menge.
Wie ist es dir lieber? In chronologischer Reihenfolge oder sortiert von der kleinen, guten Nachricht bis hin zum allerbesten Ereignis überhaupt? Letzteres? Gut, das Beste immer zum Schluss, nicht wahr?Du solltest definitiv Rom mal wieder einen Besuch abstatten, denn die Domus ist ein klein wenig voller geworden. Einer unserer Cousins, Vitulus, ist nach Rom gekommen, um sich nützlich zu machen. Er ist der Sohn von einem deiner Onkel, Iunius Victorius, sagte er, glaube ich. Er will den Cohortes Urbanae beitreten. Eine blendende Idee, meiner Meinung nach. Dort kann ich zumindest ein Auge auf ihn haben. Wer weiß, vielleicht schreibt er dir ja mal.
Axilla und ihre Söhne sind noch immer hier in der Domus. Den dreien geht es gut und Axilla verhält sich zudem recht ruhig in letzter Zeit. Ich weiß nicht, ob sie noch immer etwas im Schilde führt oder ob die Moralpredigt, die ich ihr gehalten habe, entgegen aller Erwartungen doch etwas gebracht hat, was ich natürlich hoffe.
Wie gesagt, hier in Rom wird mir nicht langweilig, und ich bin wirklich froh, dass ich regelmäßig zu Hause sein kann. Irgendwer muss ja für Ordnung sorgen und Sibel kann in nächster Zeit keinen unnötigen Stress vertragen. Da wären wir auch schon bei den Neuigkeiten Nummer Zwei und Drei. Aber eins nach dem anderen.Ja, du hast richtig gelesen. Ich bin inzwischen regelmäßig daheim. Warum? Ich gebe dir ein paar Hinweise: Ich musste mir ein paar neue Tuniken besorgen, lauf jetzt höchstens mit einem dieser polierten, dekorativen Brustpanzer herum und durfte mir einen Ring an den Finger stecken. Schweres Rätsel, nicht wahr? Überraschung! Der Praefectus Urbi hat dafür gesorgt, dass ich zum Eques und Tribunus ernannt werde. Der hat nicht nur mit dem Kaiser gesprochen, nein, ein Grundstück habe ich auch noch erhalten! Ich hätte mich beinahe angesabbert, so perplex war ich, als er es mir erzählt hat! Ich wusste von nichts, und plötzlich sagt der Decimus: "Du wirst Ritter. Ach ja, und ein Stück Land habe ich auch für dich."
Da dachte ich früher, alles, was ich anfasse, geht einfach aus Prinzip schief, und jetzt tut mir vor lauter Glück schon das Gesicht weh, weil ich das Grinsen nicht loswerde, denn:Am Abend des Tages, an dem ich von meiner Erhebung erfahren habe, das war vor drei Tagen, ist dazu noch mein erster Sohn gesund zur Welt gekommen. Wirklich, ich verstehe jetzt, warum du immer so ein dümmliches Grinsen im Gesicht hast, wenn du von Silana erzählst. Mir geht es gerade genauso. Dieses Grinsen. Es kommt einfach. Er ist gesund und Sibel hat die Geburt auch gut überstanden. Was in aller Welt könnte besser sein? Ich weiß, es kann noch immer alles Mögliche schief gehen und schon jetzt merke ich, dass Kinder haben nicht immer lustig ist, aber in diesem Moment fühlt sich trotzdem alles perfekt an. Übrigens: Bis zum dies lustricus sind es zwar noch ein paar Tage hin, aber er wird Lucius Lucullus heißen. Kein Silanus.
Spaß beiseite … ich wünschte, ich könnte euch einander vorstellen, aber jetzt können wir dir und Seiana in Germania natürlich erst recht keinen Besuch abstatten, so gern ich euer neues Heim auch begutachten und auch Silana einmal kennenlernen würde. Wir holen das nach, ja? Und wie geht es deinen werten Damen? Beide wohlauf? Richte ihnen liebe Grüße von mir aus.Jedenfalls wünsche ich dir alles erdenkliche Gute. Der viele Schnee hat dich in der Zwischenzeit doch hoffentlich nicht verschüttet?
Pass wie immer gut auf dich auf und schreib bald zurück.Aulus Iunius Avianus
TRIBVNVS · COHORS XII VRBANA[Blockierte Grafik: http://i60.tinypic.com/t8q4r6.jpg]
PS: Tut mir leid, das musste einfach sein. Ich konnte nicht anders.
PPS: Ist eigentlich dein Lararium schon angekommen? Vermutlich nicht. Ich habe es jedenfalls letztens mal losgeschickt. Selbst wenn es aber jetzt noch nicht da ist, bestimmt bekommst du es noch, bevor dieser Brief dich erreicht.
Seneca legte den Brief beiseite, stand auf, ging hinaus ins Atrium, atmete tief ein und aus, ging wieder ins Officium, und hob den Brief wieder auf nur um ihn nochmals zu lesen. Avianus! Du alter Schlingel! Er stand wieder auf, ging hinaus ins Atrium und kniete sich vor den Familienschrein. In Ermangelung passender Worte hielt er einfach nur einen Moment inne während er breit grinste. Als er sich wieder erhob schnappte er sich den nächstbesten Sklaven, "Schickt nach meiner Frau, und besorge uns den besten Wein aus dem Vorratslager." wies er ihn an und marschierte dann schnurstracks zurück ins Officium, nur um hastig nach einer Rolle zu greifen und ebenfalls zu schreiben.
Ad Aulus Iunius Avianus
Domus Iunia
Roma, ItaliaBei den Göttern Avianus! Wenn du wüsstest wie dein Brief hier in Germanien aufgenommen wurde, ich sage dir, die Ahnen der Iunii schauen breit grinsend auf dich und die deinen herab, und ich? Ich bin unglaublich stolz auf dich.
Aber um der Flut an Informationen gerecht zu werden werde auch ich mich deiner Chronologie anpassen, und dir zunächst einmal mitteilen dass ich noch immer gefühlt der einzige Iunius im verdammten Germanien bin. Doch es freut mich dass die Familie in Rom verstärkt präsent ist, und ich hoffe dass auch unser Vetter einen ähnlich erfolgreichen Weg bei den Urbanern beschreiten kann, wie wir es bereits taten.
Und Axilla, nun, es tut mir leid um sie und ihren Mann, doch es ist beruhigend zu wissen dass sie und ihre Kinder bei dir in der Casa in guten Händen ist. Vielleicht ist es die raue Umgebung in Germanien, der Dienst direkt an der Grenze, oder die eigenen Familie die mich so ruhig werden lässt, doch richte ihr meine Grüße aus. Wenn tausende Meilen zwischen uns liegen ist der Familienfrieden vielleicht doch näher als man denkt.Du ahnst gar nicht wie sehr es mich freut dass du nun auch im Stand eines Ritters bist, auch wenn du sicher ahnst dass du dir ab sofort einiges von mir anhören darfst. Wie geht's deinem Bauchumfang? Ich hoffe du hast dir bei deinen neuen Tuniken auch einige größere gekauft, schließlich weißt du ja wie sehr man hinter dem Schreibtisch auseinandergeht, ich wette die kleinen Häppchen schmecken im bequemen eigenen Haus gleich doppelt so gut nicht wahr?
Aber Spaß beiseite, es freut mich natürlich riesig dass du nun so eine Position inne hast, und wer weiß, vielleicht wirst du mich ja eines Tages einmal in meiner Position beerben wenn ich meinen alten Kadaver wieder in die Wärme des Südens schaffe. Bis dahin wünsche ich dir aber ein erfolgreiches Kommando in der Hauptstadt.Die Nachricht über die Geburt deines Sohnes freut mich noch mehr als die Nachricht deiner Beförderung. Lucius Iunius Lucullus, welch ein passender Name für deinen Burschen. Ich würde mich freuen ihn bald kennenzulernen, doch dafür benötige ich natürlich auch einen dienstlichen Grund um nach Rom zu reisen, doch vielleicht sind uns die Götter ja wohlgesonnen und ermöglichen mir eine Reise zu euch, bei dem Schneefall aktuell könnte mir ein wenig mildes Wetter nicht schaden.
Ich würde dir gerne vieles aus Germanien berichten, doch leider hat der immense Schneefall für ein Erliegen des öffentlichen Lebens gesorgt. Selbst meine Truppen, zumindest die Tirones, müssen für Räumarbeiten herhalten. Doch sorge dich nicht, auch die Stämme jenseits des Limes sind eingeschneit, und haben momentan keinerlei Mittel uns gefährlich zu werden. Jedoch befürchte ich, und auch die alteingesessenen Bewohner der Provinz stützen mich in dieser Sicht, dass die Stämme im Frühjahr, ausgehungert und gelangweilt, aggressiver als noch in den Wochen vor dem Winter, versuchen werden Beute entlang der Grenze zu machen.
Ich werde Silana und Seiana von dir grüßen. Seianas Bildungsprogramm für die Provinz nimmt langsam formen an, auch wenn ich zu meiner eigenen Scham berichten muss dass ich noch immer nicht so ganz weiß was sie nun eigentlich tut. Doch sie genießt auch die Ruhe des Landgutes, und auch Silana gedeiht prächtig und blüht richtig auf. Vor allem die jungen Pferde auf unserem Gut haben es ihr angetan, und bald schon werde ich mich um einen Hauslehrer für sie bemühen, damit sie bestens auf ihr Leben vorbereitet wird, schließlich ist auch ihre Mutter eine tapfere Frau, welche ihren Weg alleine gefunden hat.
Ich hoffe dass der Frühling in Rom eingekehrt ist, in der Domus Iunia ist dies ja offensichtlich der Fall. Ich verbleibe mit den besten Grüßen aus Mogontiacum, mögen die Götter stets über dich und die deinen wachen. Ich hoffe dass ich dich und deinen Sohn bald in die Arme schließen kann, doch bis dahin friere ich noch ein wenig für dich mit und kümmere mich um die Truppe, schließlich werden wir bald viel zutun haben.
Aulus Iunius Seneca
PRAEFECTVS · ALA II NVMIDIA[Blockierte Grafik: http://i60.tinypic.com/t8q4r6.jpg]
PS: Netter Versuch, wenn ich in Rom bin darfst du erstmal brav salutieren mein Freund.
PPS: Das hätte ich beinahe vergessen, sie sind angekommen und einfach wunderbar, ich soll dir auch von Seiana ihre Dankbarkeit ausrichten!
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Endlich, nach so vielen Tagen des Schnees hatte mal wieder jemand den in diesem Gestöber nicht ganz einfachen Weg zur Domus Iunia gefunden. Und auch wenn der illyrische Ianitor seine Freude zur Schau stellen wollte, musste er in seiner Rolle doch hart bleiben und auf die nötigen Contenance achten. Er öffnete die Porta einen Spalt und blickte dann ernst hervor, "Wie kann ich dir helfen?" fragte er höflich aber bestimmt ohne die Porta auch nur einen Spalt breiter zu öffnen.
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"Der zweitgeborene hä? Denk immer dran, dein Bruder muss den Rest seines Lebens auf dem Feld buckeln. Du kannst wenigstens noch ein paar von den bekloppten auf der anderen Seite verdreschen." erinnerte ihn Rufus, und meinte damit in seiner charmanten Art dass es Widukind doch eigentlich ganz gut getroffen hatte, immerhin versorgte die Armee ihre Männer gut, und wenn man den Sold nicht gerade versoff wie sie es im Moment taten, hatte man am Ende seiner Laufbahn ein hübsches Sümmchen mit welchem man machen konnte was man wollte..
Der Vorschlag des Burschen machte Rufus dann doch hellhörig, nach so vielen Jahren wäre es nett wenn mal ein anderer die Scheiße seines Gauls wegmachen würde, und darüber hinaus käme er sich dabei wohlmöglich noch richtig privilegiert vor, und das für ein lächerliches bisschen Getreide...
"Hmm..." grummelte Rufus und kratzte sich am schlecht rasierten Bart während er den Tausch in seinem Kopf durchspielte, "Warum nicht Junge! Aber wie viel hast du dir denn vorgestellt? Eine Ration für eine Aufgabe?" hakte Rufus nach, immerhin war auch seine Kasse nicht so prall gefüllt dass er sich jeden Tag dreimal Lebensmittel vom Markt leisten konnte. Der Schinken schien Widukind gut zu schmecken, und auch Rufus würde später mal eine Scheibe abzwacken, doch noch bevor der Schinken wieder an seinem Platz war, sprach ihn der Neuling auf die vorhandene, exquisite Auswahl an,"Ha!" lachte Rufus laut auf und griff sich ein Stück Brot, "Das ist beste Marktware aus der Stadt. Wenn man den ein oder anderen kennt kommt man schon mal günstiger weg. Im Winter ist es außerdem schwieriger für die Händler ihre Waren zu verschicken, und der Mist hält sich ja nicht ewig. Da musst du zuschlagen bevor der Schnee taut und du wieder nur Puls, Puls, Puls frisst." erläuterte Rufus während er auf seinem Stück Brot rumkaute und sich auf seinem kleinen Schemel zurücklehnte, die kleine Weinkanne kurz drehend, "Und der Wein, keine Ahnung, gutes Zeug aber, doch der steigt zu Kopf!" warnte Rufus und schüttete nochmal nach, nur um Bacchus stolz zu machen...
"Bist voll in Ordnung Bursche, voll in Ordnung." merkte der weinselige Eques an und erhob sich dann, stieß auf und befand "Ich muss schiffen." womit der rührselige Moment der Männerfreundschaft zumindest vorzeitig in die Halbzeit ging...Währenddessen hatte Gunnar schon gefühlt einen halben getrockneten Teich verdrückt während der den Ausführungen Accos lauschte. Der Knabe war also aus eigenen, freien Stücken hier, die wenigsten Soldaten hatten nicht zumindest einen gewissen Druck aus ihren Familien welche sie in die Arme der Ala getrieben hatten,
"Ein geborener Kämpfer also." notierte Gunnar mehr für sich selbst als für Acco und erinnerte sich an den ersten Mann zurück dem er die Klinge direkt die Hals gerammt hatte. Er hatte nie wirklich Spaß daran gehabt zu töten, doch irgendwann war es normal, und auf dem Schlachtfeld hieß es ohnehin 'entweder sie oder wir'. Gunnar hatte eine gewisse Anfälligkeit für allzu schwere Themen, und er selbst fand oftmals nicht rechtzeitig die Kurve, sodass der Acco dankbar war dass er den Bogen zurück zu den Pferden schlug. Gunnar horchte auf und seine schlaffe Haltung auf dem Stuhl nahm wieder aufrichtige Form an, die Pferde faszinierten ihn, mehr noch, er fühlte sich ihnen auf seltsame Art verbunden, sowie es ihm schon mit anderen Tieren ging, als Kind war er fasziniert von Falken und Adlern, welchen er immer beim Kreisen über den Feldern zugeschaut hatte..
"Die Pferde werden natürlich wie wir ausgebildet verstehst du? Aber sie sind verschieden, es gibt mutige und scheue. Kluge und dumme, und biestige und zahme Pferde." erklärte er nun recht begeistert und vergaß dabei sogar kurzzeitig den Wein, welcher sich mittlerweile schon ungewöhnlich lang im Becher befand. -
"Durchaus interessant Helvetius, eine Marktordnung, ich ging ehrlich gesagt davon aus dass es so eine bereits gibt. Immerhin ist der Markt hier ja doch recht gut geregelt. Aber ich unterstütze dein Anliegen, solltest du meine Hilfe benötigen so hadere nicht." bot Seneca an, immerhin war es immer hilfreich sich mit der lokalen Politik gutzustellen, "Da fällt mir ein, die Ala sucht noch zahlreiche verlässliche Handelspartner. Es gab vor einigen Wochen Aushänge, doch es wurde nur verhalten darauf reagiert. Man sollte doch meinen dass sich die Händler darum reißen würden einen verlässlichen Großabnehmer ihr eigen zu nennen." merkte der Iunier nebenbei an und wandte sich dann wieder dem Tiro zu, "Generell möchte ich jedem Soldaten des Exercitus helfen. Wie vielen ich helfen kann ist jedoch die Frage." entgegnete er dem Iulier und kratzte sich kurz am Kopf, "Komme doch bei deinem nächsten Ausgang einmal zu meinem Landgut, dann können wir deine Optionen sondieren. Es ist nicht so als würde ich mich vor Arbeit momentan nicht retten können Tiro Iulius."
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"Rufus! Wenn bringst du denn da mit? Sind das deine Söhne?" johlte Brinno und haute Divico an, welcher nur kurz müde aufblickte und dann weiterschlief, "Beleidige die Burschen nicht Brinno, so hässlich sind sie auch wieder nicht!" merkte Gunnar an und ließ sich ähnlich wie Widukind auf einem der Hocker plumpsen, und griff sich umgehend wieder einen Becher..
"Ruhig Jungs, ruhig. Wir wollen doch unsere neuen Kameraden nicht verschrecken. Die müssen ja schließlich die Grenze sichern wenn unsere alten Knochen den ganzen Tag in der Taverne sitzen können!", dann wandte sich Rufus an Widukind und klopfte dem Burschen auf die Schulter während er ihn mit diesem leicht angetrunkenen Blick musterte, bei welchem man nie wusste ob man nun angeschaut wird oder nicht.
"Also Widukind richtig? Gut zu hören dass unsere kleine Runde dich nicht abschreckt. Ich hoffe du hast dich gut eingelebt. Die ersten Tage gehen in die Knochen, danach wird es normal. Irgendwann hast du so viel Kraft dass du abends froh bist über die Erschöpfung, daran merkst du dass du was geschafft hast." merkte Rufus an und schenkte umgehend den Wein bei Widukind nach, bevor er seinen eigenen Becher ebenfalls kurz füllte und die Karaffe wieder auf dem kleinen, völlig überladenen Tisch parkte..
"Also, erzähl mal, was treibt dich hierher? Der harte Winter? So wars bei mir, mein Vater konnte nicht alle unsere Mäuler stopfen." gedachte er der Zeit zurück, mittlerweile war sein Vater tot und die meisten seiner Geschwister betrieben zusammen einige Höfe in Narbo, schon ironisch dass er der einzige ist der geblieben ist...Währenddessen richtete sich Gunnars Aufmerksamkeit auf Acco, ein kurzes Starren, wie das eines Falken auf seine Beute, musternd, lauernd, nur um plötzlich breit grinsend einen Teller mit kleinen Trockenfischstücken an seine Seite zu schieben, "Acco hä?" fragte Gunnar charmant wie eh und je nach, drehte seinen Stuhl um und lehnte sich über die Rückenlehne, "Das ist kein Name der Stämme oder? Was treibt dich her?" fragte er aufgekratzt während er den Trockenfisch mit etwas Wein runterspülte, und direkt weiterplapperte, da er sah dass Rufus beschäftigt war, "Nun der erste Trick wäre niemals allzu aufmüpfig zu sein. Was die Offiziere nicht wissen kann sie nicht stören. Aber wenn du ihnen ein Dorn im Auge bist dann haben sie eben jenes stets auf dich gerichtet verstehst du?" erklärte er während er hörbar auf dem Süßwasserviech rumkaute, "Und wenn du deinen Gaul bekommst, kümmer dich gut um ihn. Er muss dir vertrauen, auch wenn die Ausbildung der Tiere kein Problem ist darfst du ihnen nicht fremd sein." er spülte kurz mit Wein nach, "Gibt nix schlimmeres als wenn dir der Gaul mitten im Kampf unterm Arsch abhaut du verstehst?"