"Nun Eques, ich sage jedenfalls nicht, dass du es nicht tun solltest." sprach Seneca etwas kryptisch und erläuterte seine Gedankengänge dann dennoch etwas detaillierter...
"Ich erwarte von jedem meiner Männer stets seine beste Leistung. Dieser Logik nach müsste sich also jeder der Soldaten als Offizier empfehlen. Jedoch sind viele Peregrini des Lesens und Schreibens nicht mächtig und widerrum andere wollen nur schnel ihre Dienstzeit rumbekommen, ihr Geld einstecken und das Bürgerrecht erlangen. Ich bezweifel den Wert dieser Ziele nicht, denn auch sie sind es wert erkämpft zu werden. Jedoch stehst du noch am Anfang deiner Dienstzeit, du kannst Lesen und du kannst Schreiben, was du daraus machst sei dir überlassen." sagte Seneca mit einem Grinsen und blickte dann wieder auf die Straße, wo er etwas in der Ferne einen stehenden Karren sah, dessen Ortswahl zur Rast ihm ein wenig seltsam erschien.
Doch da sie ohnehin auf eben jenen Karren zuritten dachte sich der Iunier nichts dabei, jeder Mensch hatte schließlich Bedürfnisse.
Beiträge von Aulus Iunius Seneca
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Das mag nicht so super oft vorkommen, und ist glaub ich auch nicht kein riesiges Problem, aber wir spielen da einfach alles mal durch. Ähnlich wie mit dem neuen Wahlsystem wollen wir da glaub ich was rundes auf uns alle loslassen, und nicht andauernd daran rumschnibbeln. Gerade ich bin so ein notorischer Verschlimmbesserer.
Es ist übrigens auch kein geschlossener Prozess, also wir können uns hier gerne die Ideen hin und verwerfen, nur gerade schauen wir halt wo wir unseren Anfang finden. -
Von mir natürlich ebenfalls alles alles Gute und einen sehr schönen Tag:)
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Ja also das mit dem Rahmen verschieben klingt vernünftig.
Ich denke jedoch, dass die Ritterposten nicht so recht um eine Zentralisierung herumkommen, damit der Kaiser jungen und aufstrebenden Charakteren eben Posten zuweisen kann die normalerweise nicht auf ihrem Schirm sind, ein junger Ritter in Rom der einen Posten in Germanien kriegt zum Beispiel, da gelangt der LAPP an seine (geographischen) Grenzen.
Aber die Idee bzw. Das Plädoyer für mehr "Empowerment" der Provinzregierungen bzw. Beamten und Kommandanten finde ich gut. Wir werden mal schauen wie man das ggf. umsetzen könnte. -
Naja Schwafelei ist's nicht und ich weiß genau was du meinst
Könnte man natürlich alles überlegen. Auf der anderen Seite hab ich den Kaiser eine Empfehlung glaube ich noch nie ablehnen sehen. Aber diese direkte Ursache->Wirkung Beziehung die einer Position mehr als nur beraterische Macht verleiht fehlt.
Ist eigentlich ein interessanter Punkt, gerade im Bereich der Mannschaften wäre das sicherlich mal interessant ob man da nicht einen Rahmen schafften kann in welchem sich der Lapp/Praefectus frei bewegen kann. -
Es war wohl der schwerste Morgen seit langem im Hause Iunia-Decima gewesen. Seneca hatte kaum geschlafen in dieser Nacht und sich kurz vor Sonnenaufgang bereits aufgemacht zum Kastell, wo er eine Abordnung der Ala zusammenstellte und sich selbst in seine feinste Paraderüstung presste, schweren Herzens, und mit einem Seufzen machte sich Seneca samt Entourage auf um den Präfekten der Legio II zu verabschieden.
Es kam nicht alle Tage vor, dass ein so hochrangiger Offizier die Truppe verließ, weshalb so ein Aufwand gerechtfertigt war. Viel schlimmer und seltener war jedoch der Abschied eines so guten Freundes, und der persönliche Verlust wog weit schwerer als der militärische.
Senecas Frau samt Tochter hatten ebenfalls ihren Weg zum Steg gefunden, jedoch natürlich nicht mit dem Militär, doch auch Silana flennte wie ein Schloßhund ob des Weggangs ihrer einzigen wirklichen Freundin Esquilina."Ala, state!" brüllte Seneca gebrochen ob des Kloßes in seinem Hals, während er sich vom Pferd schwang und auf seinen Kameraden zuging.
Noch bevor er ankam rannte Silana auf Esquilina zu um ihr eine ihrer Puppen mitzugeben. Sie war jünger als Esquilina, und diese Puppe bedeutete ihr viel.
Seneca indes ergriff die Hand seines Freundes.
"Ja... Es ist so weit." sagte Seneca sichtlich bedrückt bevor er seine Lippen zusammenpresste und den Blickkontakt mit Licinus mied.
"Ich wollte dir noch danken Marcus, dafür, dass du mir immer ein treuer Freund warst, der beste den man sich hätte wünschen können." noch immer ließ er seine Hand nicht los, und fand nun doch den Blick des Iuliers, wobei sich durchaus eine bittersüß-glasige Schicht in seinen Augen bildete "Und danke, dass du mich in Vicetia nicht getötet hast." scherzte er um seine Unsicherheit zu überspielen, wobei ein kurzes Lachen, mehr ein Schnaufen die leidliche Stimmung durchbrach. -
Ich drück die Daumen, sicher kann man unter der Sklavenschaft noch die ein oder andere verlorene Seele abgreifen.
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"Verstehe." sagte Seneca knapp, er hatte tatsächlich gedacht, dass Andriscus erst mit Eintritt der Ala hierhergeschickt wurde, schließlich war die römische Armee ja darauf bedacht, dass Einheimische nicht unbedingt in Einheiten dienen die in ihrer Provinz stationiert waren. Auf der anderen Seite war Andriscus ja kein Germane, also war das wohl schon wieder irgendwie in Ordnung.
"Nun, einen Schreiberling werde ich aus keinem Soldaten machen. Jedoch ist diese Fähigkeit für Offizierspositionen vorausgesetzt. Du bist vielen deiner Kameraden voraus. Aber gut, dein Weg ist noch lang, und wenn du einmal entlassen wirst, werde ich wohl schon längst meine Tage irgendwo im Süden ausleben." scherzte Seneca und konzentrierte sich dann wieder auf die Straße vor ihm "Einige Meilen gen Süden liegt ein Grenzkastell, das wird unsere heutige Südmarkierung sein. Je nachdem wie der Tag voranschreitet werden wir dort die Nacht verbringen müssen, doch wer weiß." -
"Verstehe, nun Andriscus, willkommen bei der Ala, ich hoffe doch, dass du dich schnell eingelebt hast. Mir ist der Wechsel von Italia nach Germanien ein wenig schwer gefallen." plauderte Seneca aus dem familiären Nähkästchen und blickte dann über das offene Land, wobei Andriscus bereits den umgefallenen Markierungsstein bemerkt hatte und es auch hatte notieren lassen.
"Gibt es einen Grund warum du nicht die Aufgabe des Schreibers übernimmst? Bist du des Lesens und Schreibens mächtig? Männer mit diesen Fähigkeiten können es in der Ala weit bringen." hakte Seneca nach, es war wohl der Abwesenheit der Offiziere geschuldet welche ihm zum Plaudern mit der Truppe drängte, aber andererseits konnte es auch nicht schaden sich mal mit den Mannschaften zu unterhalten und gleichzeitig auch mal ein Stimmungsbild der Einheit aufzunehmen. -
"Na da hat sich der Besuch hier ja doch noch gelohnt." versuchte Seneca die Situation aufzulockern, schließlich hasste er Abschiede und versuchte negative Gedanken stets schnellstmöglich beiseite zu schieben, obgleich es ihm bei einem Kameraden wie Licinus durchaus schwer fiel, da dies wohl das letzte Abendessen sein würde, wohlmöglich für eine sehr lange Zeit, wohlmöglich für immer.
"Das sieht doch ganz gut aus." sprach Seneca und ließ sich etwas auf den Teller legen, bevor er dann auf Licinus' dienstliche Frage zu sprechen kam.
"Wenn der Frühling naht plane ich die Truppe schnellstmöglich auf vollste Einsatzbereitschaft zu bringen. Dann werden wir mit der Legio die Infrastruktur und Verteidigungsbauten prüfen. Bisher gibt es keine Veranlassung für eine Expedition hinter den Limes, doch du weißt wie schnell sich sowas ändern kann." erklärte Seneca und zuckte mit den Schultern, die Stämme direkt hinter dem Limes waren befriedet, sodass es keine Pläne für eine Art Frühjahrsoffensive gab. -
Seneca lächelte ein wenig bei den Worten der Duccia. Es war eine nette Vorstellung: Licinus und er, beide im Ruhestand ihre Tage in Germanien auslebend.
Doch die Realität war wohl eine andere. Weder die Iulier noch die Iunier waren wirklich im hohen Norden verwurzelt und sollte seine Zeit als Kommandant der Ala einmal enden, so würde auch er wohl abberufen werden oder aber seinen Ruhestand in den Albaner Bergen mit Seiana ausleben oder aber mit ihr zurück nach Tarraco ziehen. Ins iunische Stammhaus, dem Ort an dem sie beide geboren und aufgewachsen waren, und in welchem sie sich trotz der räumlichen Nähe nie kennenlernten.
Doch es war der Stimmung des Moments nur gerecht, dass Seneca diesen Pragmatismus beiseite schob und derartige Pläne unkommentiert ließ.
"Deine Gratifikation wird nun wohl etwas höher ausfallen." scherzte Seneca, der selbst noch positives wie auch negatives mit seiner Zeit bei den Prätorianern verband.
"Es leben doch sicher einige Iulier in Rom. Esquilina kann ihre Familie kennenlernen, du wirst in deiner Funktion wohl auch kaum mehr aus der Castra rausmüssen." zählte Seneca die Vorteile auf, auch wenn letzterer ein kleiner Seitenhieb auf das wohlgepflegte Image des Schreibtischsoldaten war "Hochzeiten und Spiele. Das tägliche Werk der Leibwache des Kaisers." scherzte Seneca kurz etwas bittersüß, schließlich hatte er selbst lange genug in dieser Welt gelebt in der man am Abend noch als schwarze Statue zwischen den reichen und mächtigen Roms steht um den Kaiser zu schützen und am nächsten Tag versehentlich einen Menschen um die Ecke bringt, weil man in der Befragung noch zu unbedarft agierte.
Für Esquilina konnte Seneca einige Vorteile sehen, auch wenn sie wohl in der Casa Iulia leben müsste so hätte sie nun Zugang zur besten Bildung, was Licinus sicherlich sehr wichtig war, auch wenn Silana noch bitterliche Tränen weinen würde. -
"Eques Andriscus aus Italia." wiederholte Seneca die Worte des Mannes, damit er sich den Namen des Mannes einprägen konnte.
"Nun, wir können der Classis natürlich die genauen Standorte der Hindernisse mitteilen sofern wir welche sehen, die den Handelsverkehr einschränken. Der Rhenus ist die Lebenslinie dieser Region, da ist das wohl das mindeste was wir tun können." befand Seneca, erwartete aber nicht allzu viele Hindernisse auf dem Rhenus zu sehen, schließlich ging es ihm ja gerade um die Straßen welche nicht umgangen werden konnten, was sie wohl zwangsläufig eher vom Rhenus wegbewegen würde.
Als die Turma I das Kastell verließ, machten sie sich umgehend auf gen Süden. -
Recht schnell nachdem die Truppe das Kastell verlassen hatte erreichte die Turma I die Südspitze des Siedlungsraumes Mogontiacum. Bis hierhin war alles vorbildlich gewesen was kein Wunder war, schließlich wohnten hier alle paar Meter irgendwelche Leute.
Viel interessanter waren die Straßen und Wege abseits der Stadt, auf welchen sie sich nun befanden um in südlicher Richtung einen Bogen zu schlagen um später wieder westlich der Stadt herauszukommen. Doch eins nach dem anderen.
"Nun Andriscus. Wie lange musst du noch dienen um das Bürgerrecht zu erlangen?" fragte Seneca beiläufig, auf den Straßen war nichts los, ein wenig Schneematsch säumte die Wegränder und ein leichter Wind wehte den Männern um die Nase. Ansonsten sah dieser Abschnitt recht gut in Schuss aus, auch wenn der Frost die Fahrrillen der Karren noch weiter erodiert hatte, doch das geschah jedes Jahr womit es nichts besonderes war. -
"Danke für die Meldung Eques." tatsächlich hatte ihm einer seiner Adjutanten irgendwann einmal nebenbei berichtet, dass eine Turm gänzlich ohne gesunde oder anwesende Offiziere war, doch er hatte das im Winter als etwas normales beiseite geschoben.
"Wie praktisch, dass der oberste Offizier der Truppe dennoch mitreiten wird nicht wahr?" fragte Seneca etwas scherzhaft doch auch halb im ernst, und gab seinem Pferd einen leichten Druck mit den Beinen woraufhin sich dieses in Bewegung setzte.
"Gut, mir nach Equites, es gibt reichlich Strecke zu machen und ich will am Abend wieder zurück sein." schließlich würde er nicht erneut irgendwo in einem Dörfchen übernachten wollen, und in der ersten Mission galt es ja auch nur die unmittelbare Umgebung zu begutachten und keine langen Reisen gen Norden oder Süden zu unternehmen.
Den Soldaten der ihm vorher Meldung erstattet hatte, hatte Seneca nun mangels anderer Bezugspersonen in dieser Einheit an seine Seite gestellt, während sie aufs Tor zuritten begann der Praefectus bereits seinen Plan zu vermitteln.
"Im letzten Winter haben versperrte Straßen die Handels- und Truppenbewegungen in dieser Gegend enorm eingeschränkt. Wir müssen heute vor allem die Grenze südlich von Mogontiacum begutachten und etwaige Hindernisse beseitigen. Wie lautete noch einmal dein Name Soldat?" fragte Seneca, denn er war zwar ab und an etwas vergesslich doch keineswegs unhöflich. -
Iunia Decimiana Silana und Lucius Iunius Felix einmal bitte als Kinder von meiner Wenigkeit und Decima Seiana eintragen.
Adoption und Geburt wurden in Mogontiacum ausgespielt:) -
Der Schnee begann in diesem Frühling schon früher zu schmelzen als in den Wintern zuvor und trotz des üblichen erneuten Wintereinbruchs welcher der Provinz wohl sicherlich in einigen Wochen noch bevorstand, weigerte sich Seneca diese Zeit auch noch mit abwarten und nichts tun zu verschwenden.
Die ersten Frühlingsblümchen hatte sich an den nicht matschigen Wegrändern im Lager bereits an die Oberfläche gekämpft und waren zwar zierlich aber bunt genug um bemerkt zu werden.Seneca hatte an diesem Tag seine Turma I zusammentrommeln lassen um mit ihr einen kleinen Ausritt zu wagen. Die Mission: Bestandsaufnahme. Die Grenzbefestigungen müssten kontrolliert werden, die Patrouillenrouten auf ihren Stand überprüft sowie die kleineren Kastelle besucht werden.
Der Winter hinterließ immer Spuren, und es war der ewige Kampf zwischen Mensch und Material und der Natur welchen es in diesem Jahr zu gewinnen galt, schließlich lebte Rom und das römische Militär von seiner Infrastruktur und wer wusste schon was sich einige Stämme, eingeigelt in ihren Hütten, wieder ausgedacht hatten.Sim-Off: Ausritt gefällig?
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Ein Stich, dann ein Kribbeln, und dann zog eine erschütternde Kälte durch die Knochen des Iuniers.
Sein teuerster Freund, sein Weggefährte und Kamerad würde die kalten Wälder Germaniens gegen Rom eintauschen. Der Iulier in schwarz, welch Ironie diese ganze Situation in sich barg.
Natürlich wollte sich Seneca für seinen Kumpanen freuen, und ein Teil von ihm tat dies auch doch ein anderer Teil von ihm fragte sich, wer denn nun ein offenes Ohr für ihn haben würde, nun da Avianus und Licinus weit weg sein würden.
"Marcus, ich freue mich für dich. Die Garde, du hast es dir redlich verdient." sagte Seneca aufrichtig und dennoch mit Bedauern in der Stimme, denn auch Licinus schien nicht unbedingt überschwänglich erfreut über seine Versetzung zu sein.
"Ich... Nun, ich denke dann werden wir fortan vermehrt schreiben müssen alter Freund." -
Seneca erreichte die Cena als letzter, war aber wohl derjenige der bereits um den eher negativen Charakter dieser Veranstaltung wusste. Lediglich die Gäste überraschten ihn, schließlich konnte er etwas rein militärisches schnell ausschließen mit den ganzen Damen anwesend.
Er betrat den Raum und trat recht schnell auf Licinus zu "Vicetia?!" fragte er Licinus leise "Bei allen Göttern Marcus, ich habe mir den ganzen Tag schon mein Hirn zermartert." fuhr er fort und trat dann einen Schritt weg, bevor er sich an die Damen im Raum wandte...
"Meine Damen, ihr alle seht bezaubernd aus. Ich freue mich euch zu sehen und richte Grüße von meiner Frau aus." begrüßte er sie und nahm dann etwas nervös auf seiner Kline platz. -
Die Nachricht begann harmlos und Seneca war auch schon im Begriff freundlich aber bestimmt abzulehnen, da es hier im Lager einfach zu viel zutun gab um einen Nachmittag mitten in den Frühjahrsvorbereitungen der Ala zu opfern.
Doch recht schnell fielen die magischen Worte, welche Seneca sofort aufhorchen ließen und der ganzen Einladung eine ganz andere Wertigkeit verlieh: Vicetia."Richte dem Praefectus aus, dass ich mich auf den Weg machen werde sobald ich die Tagesbefehle ausgegeben habe." antwortete Seneca während sich die quälende Ungewissheit in ihm ausbreitete was wohl jetzt wieder verkehrt war und welches unangenehme Überraschung ihn wohl erwarten würde.
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"Danke Miles." entgegnete Seneca und entließ den Mann wieder auf seinen Posten bevor er sich dann Scribonius zuwandte um sich die Nachrichten des Mannes anzuhören, schließlich waren persönliche Boten immer nur in recht wichtigen Dingen unterwegs.