Zunächst einmal freute sich Seneca sichtlich als der Junge von seinem Onkel erzählte. Silanus war also gesund und wohlauf, und darüber hinaus hatte er auch noch den Einstieg zurück in den Dienst gefunden, und was für einen!
Doch das leichte Lächeln auf den Lippen des Präfekten wich schnell einem bedauerlichen Blick, Seneca kannte Aelia Vespa nur flüchtig, doch auch er hatte relativ jung eine Mutter verloren. Auch wenn der junge Mann vor ihm nun Soldat war und auf eigenen Füßen stand, so wusste der Iunier, dass es auf keinen Fall spurlos an ihm vorbeiging.
"Ich bedauere den Tod deiner Mutter Prudentius, sie wäre sicher stolz darauf zu sehen wie du deinen Weg gehst." versuchte Seneca sein Mitgefühl auszudrücken, für Seiana würden das wohl schlimmere Nachrichten sein.
Scheinbar bereitete dieses Thema dem Mann verständliches Unbehagen, weshalb Seneca nur allzu gern hin zum anderen Thema folgte.
"Nun, Italia hat das bessere Wetter, doch die militärischen Sporen verdienst du dir an den Grenzen." natürlich wären die wärmeren Regionen in Iudäa oder an der Grenze zum Partherreich auch eine interessante Erfahrung gewesen.
"Ich habe diesen Posten ex caligae erhalten. Ich hab vor einer Ewigkeit als einfacher Tiro bei den Urbanern in Rom begonnen. Militärisch kann ich dir also sicherlich das ein oder andere beibringen." versuchte sich auch Seneca in einem kleinen Auflockerer und fuhr fort "Es freut mich, dass du deiner Aufgabe so freudig entgegenblickst. Wie steht es um deine Ausbildung? Ich begleite die Truppen ab und an bei Patrouillen, sodass ich nicht hinter dem Schreibtisch versauere. Wäre das etwas für dich?"