Seneca hatte Seiana nur selten so unsicher erlebt, und er versuchte einerseits seine Verwunderung über ihre etwas zerstreute Art, welche sie heute an den Tag legte, zu verschleiern, und sie andererseits ein wenig zu führen, und sie wieder in sichere Fahrwasser zu führen, auch wenn sich das im Moment in nicht mehr als einem Lächeln manifestierte, welches über sein Gesicht huschte, wenn er ihr in die Augen sah..
"Ich bin froh dass du dich gemeldet hast. Heute, oder ein paar Wochen, nur dass du nun da bist genügt mir." erklärte ihr Seneca und musste seine Lippen doch ein wenig zusammenpressen als er hörte wie schlecht es Seiana ergangen zu sein schien, denn die wenigsten suchten freiwillig die Einsamkeit, "Du hast viel durchgemacht in der vergangenen Zeit, aber ich denke dass es nun bergauf gehen könnte." bemerkte der Iunier nun wieder mit einem kleinen Lächeln während er ihre Hand griff, und letztlich nochmal an Germanien zurückdenken musste, "Mir geht es gut, Germanien war eine interessante Erfahrung, es war kalt, es war nass, die Kameraden im Norden waren unfreundlich." resümmierte Seneca und fuhr fort, "Aber es war nicht ganz so schlimm wie in den vielen Geschichten. Wir sahen wenige bis gar keine barbarischen Horden, und unsere Finger und Zehen sind auch noch dran, von daher will ich mich nicht beklagen." scherzte er nun um die doch recht ernste Stimmung ein wenig aufzulockern, immerhin waren sie zwei Liebende welche sich nun seit langem mal wieder sahen, und da wollte er ein Lächeln auf ihr nun schon seit langer Zeit sehr ernstes Gesicht zaubern.
Beiträge von Aulus Iunius Seneca
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Seneca war mehr als glücklich dass Seiana seine Annäherung nicht zurückwies, und anschließend doch etwas verdutzt über ihre Entschuldigung. Sicher, er hatte länger nichts von ihr gehört, aber er war in Germanien gewesen, bei den Decimern legte Decimus Livianus einen rasanten Aufstieg hin, während man von Seianas Bruder nur wenig hörte, und wenn, dann leider wenig gutes, weshalb Seneca die Funkstille zwar nicht gut hieß, aber ihr dafür keinen Vorwurf machte, oder anders gesagt, machen konnte..
"Wofür denn?" fragte er deshalb leise, Silana war wohl in Sicherheit, und auch wenn die beiden sich lange nicht gesehen hatten, war die Welt noch mehr oder weniger in Ordnung, zumindest schien es zwischen den beiden anfänglich so, und der Iunier fragte sich ob das wohl so bleiben würde.
Nach einem Kuss auf die Stirn entfernte er sich ein Stück, um ihr gänzlich ins Gesicht blicken zu können, "Wie geht es dir? Ich habe viel an dich Gedacht, an uns, und mich gefragt was du wohl so gemacht hast." fragte er, noch immer mit leiser Stimme, als ob er diese Atmosphäre mit einem zu lauten Tonfall zerstören könnte.. -
"Ich danke dir! Vielen Dank für deinen Einsatz Onkel!" freute sich Seneca nun wirklich, und konnte kaum fassen wie viele Türen sich für ihn in diesem Moment öffneten..
Und dass Seneca nun scheinbar auch noch die Wahl hatte wo er denn hinversetzt werden sollte, konnte er noch viel weniger fassen. Er musste kurz nachdenken, und begann dann die Argumente abzuwägen:
Germanien bot Abenteuer, aber Einsamkeit, Kälte, und seit dem Krieg stand er gewissermaßen in einer privaten Fehde mit einigen Soldaten im Norden, was wäre wenn er zur zweiten käme?
Der Süden wirkte fremd, jedoch auch exotisch, anziehend, und dennoch hatte er bisher nur eine wage Ahnung von diesem Ort, und er wollte sich nicht mit irgendwelchen Wüstenrebellen rumschlagen..
Italia...
...er verabschiedete sich von dem Gedanken in der nächsten Zeit die schwarze Rüstung zu tragen, ein glatter Aufstieg vom Miles zum Tribunus in einer Einheit war wohl doch etwas zu viel verlangt, weshalb er kurz nachdachte.
Mantua, Mantua schien nicht allzu weit weg von Rom, von seiner Familie, von Seiana..
Und auf der anderen Seite war die Legio I renommiert, galt als eine der standhaftesten und treuesten Legionen, weshalb auch sie es war die die Heimatprovinz bewachte, die als letztes Bollwerk vor Rom lag und im ernstfall schnell in allen Richtungen aktiv werden konnte, Seneca schien recht sicher mit seiner Entscheidung..
"Ich tendiere zu Mantua, bei der Garde werde ich wohl nicht bleiben können, also erscheint mir die Legio I adäquat. Aber was meinst du?" fragte er nun, um seinen Onkel einzubeziehen.. -
Seneca hatte nicht wirklich mit einer Botschaft von Seiana gerechnet, schließlich war es doch recht lange her, und auch wenn er ständig an sie gedacht hatte, so hatte er doch damit geplant die Sache früher oder später selbst in die Hand zu nehmen.
Er freute sich über die Nachricht, natürlich, endlich würde er sie wiedersehen, und trotzdem beschlich ihn ein seltsames Gefühl, denn Seiana war seit ihrer Haft in eine Lethargie verfallen, die Schwangerschaft tat ihr übriges, und der Iunier konnte nur sehr schwer dabei zusehen wie sie litt.Nachdem er sich gewohnt vorsichtig umgeblickt hatte, betrat Seneca das mittlerweile zwar gewohnte, aber immer noch gänzlich fremde Refugium der beiden und erblickte sie, Seiana, seine Seiana, auch wenn er natürlich wusste wie Silanus und Axilla reagieren würde, würden sie von diesem Treffen erfahren..
"Bei den Göttern, ich bin so froh dich zu sehen." platzte es aus dem Centurio heraus, der direkt den in Seianas Arme suchte, ohne einen Moment über eine möglicherweise entstandene Distanz zwischen den beiden nachzudenken, welche ja aufgrund der Ereignisse der letzten Zeit, und natürlich den Zeitraum über welchen sie getrennt waren, hätte entstehen können. -
Dankbar nickend setzte sich Seneca nun zu seinem Onkel, und hatte noch immer seinen etwas unsicheren Blick drauf, immerhin war die Begrüßung auch schon mal herzlicher ausgefallen, aber es war durchaus verständlich, immerhin gab es doch gewisse Differenzen zwischen seinem Patron und dem seines Onkels..
"Ich verspreche dir, dass ich versuche mich weitesgehend aus solchen Konflikten herauszuhalten Onkel, und in Zukunft werde ich umsichtiger sein, und natürlich auch deinen Rat einholen, nochmal, es tut mir leid dass ich das versäumt habe." versicherte Seneca und wunderte sich ein wenig warum er sich jetzt setzen durfte, da kam also noch was..
"Abgesehen davon, hat das Schreiben denn etwas bewirkt? Immerhin hättest du mich ja auch in die Casa beordern können." erkannte Seneca, und ahnte so langsam dass er scheinbar auf dem Weg in den Orde Equester war. -
"Du stehst den Decimi nahe Onkel, du! Bei mir hat es andere Gründe.." Seneca blickte kurz und vorsichtig auf die verwaisten Plätze der Schreiberlinge, "Ich stehe, oder stand, einer Decima sehr nahe, und habe meinen Praefectus geschätzt, jedoch hatte ich ansonsten wenig mit ihnen zutun. Aber Axilla, frag sie doch mal zu ihrer Beziehung zu den Decimi. Unser Verhältnis ist gespalten, deine Verbindung zum Konsul in allen Ehren, jedoch weiß ich nicht ob meine Verbindung zu dem Duccier sonderlich großes Aufsehen erwecken wird." erklärte der Iunier und blickte trotzdem etwas beschämt drein, nachdem sein Onkel sich an die Stirn fasste..
"Ich wollte dir nicht schaden Onkel, doch nachdem sowohl Avianus als auch ich auf der Seite Salinators kämpften sah ich diese Verbindung auch als Signal um unsere Loyalität zur neuen Zeit zu bekunden. Ich hoffe dass du mich in Zukunft noch unterstützt."
Natürlich war Seneca auch gespannt wie's weitergehen würde, immerhin schien es ja doch im Zusammenhang mit dem Patronat Neuigkeiten zu geben.. -
"Es wird Angelegenheiten geben bei denen du mir nicht helfen kannst Onkel, und außerdem, es war schon suspekt genug dass ich mit meinem Rang und in meinem Alter noch keinen Patron hatte." sagte Seneca bezüglich der doch häufig irritierten Blicke welche aufkamen, nachdem er sagte, dass er keinen Patronus an seiner Seite hat..
"Nun, wir trafen uns als ich im Dienst war, auf den Märkten, und wir kamen ins Gespräch." erklärte der Iunier und fuhr fort, "Wir haben uns seitdem noch einige Male getroffen, und sind zur Erkenntnis gelangt, dass eine Partnerschaft beiden Seiten zum Vorteil gereichen würde." sagte er und stockte kurz, "Ich hatte gehofft dass dich mein Erhebung freuen würde. Schau nur welche Möglichkeiten sich mir nun bieten, das heißt, sofern der Princeps zugestimmt hat." -
"Wie bitte?" entkam es dem Centurio der noch nicht einmal etwas von seiner Standeserhebung, und konnte sich in diesem Moment auch nicht wirklich darüber freuen, denn offensichtlich schien sein Onkel in seinem Stolz verletzt..
"Natürlich erwähnte ich dass ich noch nach größerem strebe Onkel, und der Duccius ist ein aufstrebender Mann aus dem Volk, er nutzt mehr als er schadet." erklärte Seneca nun auch etwas verstimmt und fuhr fort, "Natürlich hätte ich dich fragen können, jedoch sind zwei Fürsprecher besser als einer, und auch von deinem Schreiben da habe ich bis zum jetzigen Zeitpunkt keine Silbe gelesen. Der Plan mir den Ritterring anzulegen bestand, doch dachte ich nicht an eine solch schnelle und erfolgreiche Umsetzung des Vorhabens!" erklärte sich der Iunier, und wusste gar nicht so recht wie er mit seinem zornigen Onkel umgehen sollte.. -
Etwas unsicher betrat Seneca in seiner militärischen Tunika das Zimmer.
Er hatte nur eine wage Ahnung warum er überhaupt hier war, denn er wusste zwar dass er alle Voraussetzungen für den Ritterstand erfüllte, jedoch hätte er nicht gedacht dass sein Patron alles so schnell in die Wege leiten würde.
Er sah seinen Onkel an seinem Schreibtisch sitzen, und begrüßte ihn wie üblich mit einem Lächeln..
"Silanus! Du hast gerufen, hier bin ich." grüßte er ihn und betrat den Raum. -
"Ein kleiner Spaß lieber Onkel, jedoch, was schadet es uns wenn du unseren Namen mit deinem Posten ehrst?" fragte Seneca mit einem Grinsen, und fuhr fort, "Und solltest du irgendwann einmal in der Position sein deine Trümphe auszuspielen, umso besser. Ich bin sicher deine Arbeit wird vom Princeps äußerst geschätzt."
Auch Seneca hob sich aus dem Wasser, und schaute sich kurz um wo denn diese Massageliegen zu finden waren, "Es gibt keine Uniform die ich mit mehr Stolz tragen würde als das Schwarz der Garde, das stimmt. Und die weiteren Vorzüge sind natürlich auch nicht zu verachten." entgegnete Seneca und kam dann auf Avianus zu sprechen, "Avianus tut seinen Dienst hervorragend, er hat es nicht leicht in meiner Centurie, du kannst dir sicher vorstellen dass ich ihn härter behandle als andere, damit man ihm keine Sonderstellung vorwerfen kann. Jedoch habe ich bereits des öfteren seine Beförderung erbeten, doch momentan sind die Verwaltungen der Garde wie gelähmt."
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"Nun, wir werden sehen, jedenfalls sind alle öffentlichen Plätze von Bedeutung unter Beobachtung, also falls etwas geschieht, schlagen wir zu." erklärte Seneca selbstsicher und lehnte sich ein wenig ins Wasser zurück, bevor die beiden angesprochen wurden.
Normalerweise hätte Seneca das Angebot abgelehnt, jedoch machte sein Onkel ihm ein natürlich unwiderstehliches Angebot..
"Nun, wenn mein reicher, einflussreicher Onkel mich schon einlädt." scherzte Seneca und stimmte zu, seinen Körper durchkneten zu lassen, etwas, was er schon sehr lange nicht hatte machen lassen, das würde wohl ordentlich knacken. -
"Das leuchtet ein, obwohl es sehr bedauerlich ist, ich habe immer gern unter ihm gedient." kommentierte der Iunier das gesagte, und begrub schnell die Hoffnung dass sich in dieser Sache eine unerwartete Wendung abzeichnen würde.
Das andere Thema rang Seneca ein Lächeln ab, sicherlich hatte er von dem Auftrag mitbekommen, doch so was war leichter gesagt als getan, und Seneca war ja Teil der Ermittlungen, sodass er wusste wovon er sprach..
"Nun, herausgekommen ist noch nichts. Die Garde ist bei so etwas vorsichtiger geworden, der letzte Schmieder starb in den Zellen der Castra." das der Iunier dabei eigentlich die Verantwortung hatte verschwieg er, es belastete ihn schon ein wenig, und er wollte damit nicht hausieren gehen, "Die Ermittlungen laufen und die öffentlichen Plätze werden überwacht. Es gibt tausende Verdächtige, und die Befragungen ergaben wenig. Momentan tut sich nichts, sodass auch die Option wegfällt den Täter auf frischer Tat zu erwischen. Wir halten die Augen und Ohren offen, doch wie gesagt, es ist sehr schwer jemanden zu finden. Es tut mir Leid dass ich keine besseren Neuigkeiten für dich habe Onkel, jedoch kommt die Ratte für gewöhnlich früher oder später doch wieder aus ihrem Loch." -
Wie es sich für einen kaiserlichen Besuch gehörte, waren auch die Prätorianer mit von der Partie. Während einige gut sichtbar als Eskorte bereitstanden, hatten sich andere, wie üblich, in Zivil unter die Menge gemischt.
Seneca war an diesem Tag in Zivil unterwegs, und saß auf einer der Tribünen, nicht allzu weit vom kaiserlich Tross entfernt.
Natürlich hielt er die Augen stets offen, schielte aber auch gerne einmal auf das Spektakel welches vor ihm stattfand. -
Seneca war sich nicht ganz sicher wie er auf die Frage seines Onkels antworten sollte. Einerseits war der Decimer ein mittlerweile in Verruf geratener Mann, der Bruder seiner Geliebten, und mit dem Namen Vescularius verknüpft. Auf der anderen Seite jedoch hatte Seneca kaum etwas schlechtes über ihn zu sagen, und er war sich sicher dass sein Onkel ihn bei etwaigen "Verfehlungen" nicht verpetzen würde..
"Wenn ich ehrlich bin.." begann Seneca seine Ausführung, und schaute sich noch einmal unauffällig mit seinen Augen um, "Decimus Serapio war ein hervorragender Kommandeur, auf und abseits des Feldes." erklärte Seneca und fuhr fort "Sein Umgang mit den Männer war souverän, jedoch blickten sie zu ihm auf, er war ihr Bruder, und genoss gleichzeitig großen Respekt und gehorsam. Außerdem war er auch bei uns Offizieren als fähiger Soldat, welcher ebenfalls in den Rängen gedient hat, höchst geschätzt und seine Expertise gefragt." schwärmte der Iunier ein wenig, denn er hatte ja einige Kommandeure kommen und gehen sehen, und wusste deshalb wovon er sprach, "Wäre er zu einem anderen Zeitpunkt zum Prafectus aufgestiegen, ich könnte mir keinen besseren für diesen Posten vorstellen." befand der Centurio, und bedauerte gleichzeitig ein wenig, dass an dem Mann der Makel des Bürgerkriegs haftete.. -
"Nun, es ist doch nett wenn man merkt dass man ein wichtiger Bestandteil seines Umfelds ist. Gerade im Palast bist du doch sicherlich nun hoch angesehen, weshalb du dir deine Entspannung natürlich nicht weniger verdient hast." scherzte Seneca und war erstaunt und erfreut darüber dass sein Onkel sich seit seiner Rückkehr scheinbar wieder zu einem essenziellen Bestandteil des Palastes gemausert hatte..
"Die Männer langweilen sich bei den Übungen und den Wachen, wir Offiziere tun unser Bestes, doch auch wir können oftmals nicht mehr als die Männer zu beschäftigen, die Tribune halten sich sehr zurück, es fehlt eine starke Hand an der Spitze." erklärte Seneca nun deutlich leiser, denn das war eigentlich kein unbrisantes Thema, und manchmal wünschte er sich dass Praefectus Decimus wieder zurückkehren würde, auch wenn er diesen seit dem Krieg nicht mehr gesehen hatte, "Jedoch kann ich dich beruhigen, es ist alles unter Kontrolle, auch wenn sich die Männer schon manchmal wundern dass der Garde nicht mehr Aufmerksamkeit gewidmet wird." natürlich hörte sich Seneca ab und an im Lager um und machte sich ein Bild der Truppe, und manche Milites waren schon sichtlich irritiert über die Stille aus der Verwaltung welche ja nicht allzu weit entfernt lag.
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Seneca ließ gerade die Füße ihm Wasser baumeln, das warme nass umspülte seine Schultern und seine Beine wurden von der leichten Strömung welche durch die Bewegungen anderer Badegäste erzeugt wurde von links nach rechts und wieder zurück getrieben, und der Iunier gab sich gänzlich der Entspannung hin.
Nichtsahnend vernahm er zwar ein Planschen hinter sich, doch als er dann eine Hand spürte, welche ihn leicht nach unten drücken wollte, wollte er zunächst prätorianisch-instinktiv nach dieser greifen, und den Angreifer stellen, doch seine Augen erfasst den vermeintlichen Angreifer zuerst, und sein Gesicht erhellte sich umgehend.."Onkel Silanus!", setzte Seneca sofort zu einer Umarmung an, bevor er bemerkte dass die beiden ja gänzlich unbekleidet und in der Öffentlichkeit waren, sodass er zu einem dennoch herzlichen Handschlag ausholte, "Was treibt dich in die Thermen? Hält dich der Imperator so sehr auf Trapp, dass du dich nun so dringend erholen musst?" fragte er scherzhaft und wandte sich zu seinem Verwandten um..
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Seneca hatte die letzten Nächte nur wenig Schlaf bekommen, die Gedanken an den vergangenen Krieg, an Seiana, und an seine Tochter ließen ihn nur selten zur Ruhe kommen.
Er hatte die Castra heute verlassen, seine Männer waren mit Wachdiensten beschäftigt oder hatten, je nach Leistung während der Übungen, ebenfalls ein wenig Zeit für sich bekommen.
Der Iunier betrat die Thermen nachdem er seine Kleidung abgelegt hatte, und ignorierte die zahlreichen Dienstleister, welche Massagen oder Rasuren anboten.
Aufs angenehm warme Nass fokussiert verlor er wenig Zeit sich in eben jenes gleiten zu lassen, und nachdem er erst einmal eingetaucht war, genoss er einfach das Gefühl und schloss seine Augen, nichtsahnend wer sich scheinbar ebenfalls in die Thermen verirrt hatte.. -
... Es war Nacht geworden in der Castra, auch in Senecas Unterkunft. Der noch immer gedankenschwere Offizier lag in seinem Bett, und wie so oft quälten ihn die Schatten der Vergangenheit, als würden sie nach Vergeltung trachten, all die jungen Kerle, teilweise gerade einmal eingezogen, welche im Bürgerkrieg, dem sinnlosesten, dem tragischsten aller Kriege, durch seine Klinge starben.
Seneca sah es vor sich, das Gesicht des Jungen, voller Panik, voller Angst, als sich sein Gladius tief in seinen Leib bohrte, und der Centurio, geschockt von diesem Anblick, welcher seine Männer weiter in Richtung der Mauern Vicetias trieb. Weiter, immer weiter Soldaten, für den Kaiser, oder den Kaisermörder? Und für Ruhm und Ehre...... Nichts von alle dem erlangten sie. Die Auszeichnungen wirkten wie blanker Hohn am Abend nach der verlorenen Schlacht. Ruhm und Ehre? Die Prätorianer wurden geächtet, bespuckt, und ihrem Stande beraubt, und nur langsam errang man diesen wieder zurück, auch wenn der Weg noch lang war.
Und Seneca? Er hatte viele Männer verloren, gute, treue Männer, welche für ihn, und nicht für Salinator in den Tod gingen. Auch ihre Gesichter sieht er noch vor sich, auch ihre Stimmen kann er noch hören wenn es in der Nacht dunkel und still ist.
Der Krieg, er hatte ihn verändert, waren auch noch so viele in den Kellern der Garde an Folter und Haft verstorben, so konnte man diese Tode noch mit den vermeintlichen Taten vor seinem Gewissen rechtfertigen, welche diese zu begangen haben schienen, doch das töten von Brüdern, von jungen Halbstarken, und allem was die Armeen so auf ihren Märschen auftreiben konnten, es grub sich bis ins Mark, und der Iunier fand nur sehr schwer Ruhe, wie in den Nächten zuvor, und denen die noch folgen würden. -
Zitat
Original von Tiberius Helvetius Varus
Das, so mein Eindruck, die Damen alle dagegen sind überrascht mich dagegen schon etwas.Das hat mich ehrlich gesagt auch ziemlich überrascht

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Soooo ich bin wieder da
