Beiträge von Aulus Iunius Seneca

    Es war Nacht geworden in Rom. Wie ein Schleier legte sich die Dunkelheit auf die ewige Stadt, die eine kalte und dennoch vertraute Umarmung umklammerte sie auch die Castra, in welcher sich der immer gleiche Prozess wiederholte, sowie jeden Tag. Die Wachen hatten sich ihre Lampen abgeholt, und patroullierten warm eingehüllt in ihre Umhänge auf den Mauern in der noch recht kühlen Luft des eingezogenen Frühlings. Man hatte ja nicht wirklich was zu befürchten, und so waren alle Soldaten nach dem gemeinsamen Abendessen mit ihren Zimmergenossen mittlerweile im Bett oder gingen anderweitigen Beschäftigungen im und außerhalb des Lagers nach.
    Licht um Licht erlosch, nur ein Außenstehender, ein Vogel, oder ein göttliches Wesen, hätte erkennen können, dass im Lagerabschnitt der mittlerweile als "iunische" Centurie bekannten Einheit nur noch das Licht des Centurios brannte, welcher wie so oft in letzter Zeit an seinem auf halber Stärke prasselnden Feuer saß, und etwas nachdenklich in eben dieses blickte.
    Es war lange her seitdem er sie gesehen hatte, Seiana, seine Liebe, seine verbotene Liebschaft wenn man es genau nimmt, denn auch wenn er sich mittlerweile nicht mehr ganz so sicher war wie weit die Decimi von den seinen entfernt waren, so war ein Consul in der Familie noch ein echter Trumph, und ein Faktor, welche seine Beziehung wohl auf lange Sicht gesehen noch immer zu einer geheimen Affäre degradieren würde.
    Der Iunier hatte es nicht eilig, oder anders gesagt, er hätte es nicht eilig gehabt, wenn da nicht seine Tochter wäre, welche, so dachte er zumindest, auf irgendeinem Landgut von fremden aufgezogen wurde, eventuell nicht einmal in dem Bewusstsein wer ihre Eltern sind, und aus welchen edlen Linien sie eigentlich entsprang.


    Der Gedanke an die beiden quälte ihn, der Gedanke was aus ihnen werden könnte quälte ihn. Jeder einfache Miles hatte eine ihm eigentlich verbotene Familie, eine illegal geehelichte Frau, Kinder, sie sahen sich häufig, gingen damit offen um, also warum war es ihm, ihm, als Offizier der Elite des Kaisers verwehrt?
    Seneca ertappte sich bei seinem wachsenden Groll auf die Mannschaften, ein Gefül welches er schnell unterdrückte, schließlich gab er sich stets nah am Soldaten, also was nützten negative Emotionen?


    Er leerte seinen Weinbecher, senkte seinen glasigen Blick in Richtung des Bodens, und atmete etwas resignierend aus. Es musste eine Zukunft für die drei geben, wann, wo und wie, das galt es noch herauszufinden, aber er hatte dieses Ziel vor Augen. Doch zuvor müsste er Seiana erst einmal wiedersehen, ein Treffen, auf welches er mit Freude vorausblickte.

    Naja das IR lebt ja auch zum Teil von solchen kleinen Fehden zwischen einzelnen IDs. Zum Beispiel wird Flavius Scato durch einen neuen Kaiser kein Fan von Duccius Vala und umgekehrt sicher auch nicht, auch wenn ich mich mit Vala SimOff hervorragend unterhalten kann.


    Entscheidend ist aber doch letztlich die Kaiser-ID, denn sie bestimmt ja oft wer in welche Position kommt, und da wäre es wichtig wenn der Posten von jeglichen Vorbehalten befreit wäre. Natürlich ist das jetzt paradox weil eben bei Iulianus das Gegenteil gefordert wurde, aber eventuell ist das jetzt ein try and error Effekt und man wünscht sich eher ein Kaiser der neutral und ein wenig über den Dingen steht, als einen, der wirklich nachhaltige Konsequenzen, auch negative, für einzelne Spieler bereithält.


    Sim-On-Rivalitäten einzelner Spieler untereinander sind ja bis zu einem gewissen Grad durchaus spannend und unterhaltsam, solange es sich dann eben aufs SimOn Geschehen beschränkt.

    Gut ich muss mich dann natürlich im Rahmen der Kollegialität auch mal einklinken:
    Also zunächst mal danke Avianus ;)
    Ich habe mich intern auch schon öfters an die SL gewandt mit der Frage wann es denn einen neuen PP geben würde, und es heißt seit einem Jahr "hoffentlich bald". Ich mache der SL da absolut keinen Vorwurf, ihr leistet ganz großartige Arbeit im IR und das alles auf Kosten eurer Freizeit, und das rechne ich euch, wie wahrscheinlich alle Spieler hier sehr hoch an.


    Es ist so: Serapio war SimOn und SimOff ein unglaublich guter PP, er hat die Garde in einem stetigen Fluss gehalten und uns wurde eigentlich nie langweilig, weil es immer irgendetwas zutun war, und er immer wieder hinter den Kulissen sehr gute Anstöße gegeben hat. Ich versuche das in letzter Zeit ein wenig aufzugreifen, aber Senecas Kompetenzen sind begrenzt, und Avianus' durch seinen Rang noch viel mehr.


    Ob wir Palma stürzen oder nicht lasse ich jetzt mal dahingestellt (übrigens, Werbung in eigener Sache, eine derartige Mini-Kampagne läuft in Ägypten und Syria ;) ), aber warum kann Serapio nicht einfach so lange einen NSC-Zugang bekommen, und die Garde Interimsmäßig leiten, bis es A) neue Entwicklungen gibt oder B) der Charakter Serapio gesellschaftlich wieder soweit integriert ist, bis Palma (einigermaßen realistisch) ein Einsehen haben könnte, und ihn wieder mit dieser Position betraut, was natürlich ein aufeinander zugehen beider Parteien voraussetzen würde.

    Polydamas


    Es war wieder einer dieser Abende..
    Polydamas war mal wieder für eine handvoll Sesterzen bereit seine Zukunft aufs Spiel zu setzen, und machte sich, mit einem Eimerchen Farbe versteckt unter einem Mantel auf, um weitere Parolen an die Wände Roms zu schmieren.
    Er war nicht politisch motiviert, nein, es waren seine Auftraggeber, irgendwelche reichen Herrschaften welche er selbst nicht wirklich kannte, welche ihn immer wieder mit dem Klimpern des Geldes lockten seinen Hals zu riskieren.
    Er schaute sich kurz um, und als er sich unbeobachtet fühlte, begann er sein schmutziges Werk..

    Zitat

    Original von Tiberius Helvetius Varus


    Du hast mich glaube ich missverstanden. Ich wollte sagen das ich es (noch) gut finde wie es im Moment ist bezüglich der Entwicklungsmöglichkeiten von ID´s. Also das es nicht mehr werden sollte und Sklaven zu Senatoren aber halt auch nicht weniger also ein Civis nur einmal in 10 Jahren in den Rang eines Eques aufsteigt.


    Das hab ich dann wohl.


    .. oder ich wollte es noch detaillierter beschreiben, das werden wir nie erfahren. ;)


    EDIT: Commodus ist doch schon seit 21.xxh dran.

    Zitat

    Original von Tiberius Helvetius Varus


    Also ich finde es eher bereichernd als störend das man einen gewissen Wert auf die "Historizität" legt. Meiner Meinung nach wird diese schon genug gebeugt wenn man die ein oder andere Karriere einer ID betrachtet.


    Gerade das finde ich aber eine richtige und wichtige "Beugung" der Historizität.
    Das Spiel im IR ist ja von der Entwicklung der Charaktere und auch die Zeiten der Kampagne etc. auf Jahre angelegt, und wenn ein Spieler keine Chance mehr hat (oder sieht) weiter aufzusteigen weil es eben nicht der Historie entspricht dass ein Charakter aus dem "einfachen Volk" höhere Ränge erreicht, mangelt es teilweise doch sehr an der Motivation diese ID nicht nur noch treiben zu lassen, und sich dann entweder eine neue ID mit einer besseren Ausgangslage zu schaffen oder eben das IR ganz zu verlassen. Von Sklaven (wobei man da ja weiß worauf man sich einlässt ;) ) Peregrini, und weiblichen IDs mal ganz abgesehen.



    Und Varus, ich glaube ich weiß welchen Zwischenfall du meinst, aber auch wir Prätis sind momentan in sehr ruhigen Fahrwassern unterwegs und freuen uns über jede Beschäftigung ;)

    Okay..
    Also im Post vorher sprichst du noch davon wie das Mitglied der Gens X ja wahrscheinlich eher mit Mitglied aus Gens Y als mit einem anderen aus Gens X und jetzt heißt es ist ein Unterschied im Vokabular und im Tabularium?


    Ich habe deinen Vorschlag eine weitere Ebene über den jetzigen im Stammbaum einzufügen ja bereits unterstützt, das ist meiner Meinung nach die beste Lösung, meine Aussage bezog sich lediglich darauf dass ich nicht verstehe wie eine "Lösung der Genetik" wenn man es mal so betrachten will, also eine Trennung der Verwandtschaft, wie es ja Eingangs vorgeschlagen wurde, dem Spiel förderlich sein soll, und das manche Familien/Gens stark auf dem familiären miteinander basieren wird man ja wohl kaum bestreiten können. ;)

    Und ich habe das Gefühl dass du meinen Beitrag nicht verstanden hast ;)


    Mir ist wie ich bereits erwähnte durchaus bewusst dass es mehrere Familien mit dem gleichen Namen gibt, jedoch erkenne ich den Sinn nicht warum man mit so wenigen Spielerin unbedingt mehrere Familien mit dem gleichen Namen bespielen soll und nicht einfach alle Stränge zu einer Familie zusammenfasst.


    Dass man irgendwie das Bewusstsein für die historische Tatsache schärfen will mag manchen gefallen, manchen, wie mir eben nicht, da ich mir der Tatsache zwar durchaus bewusst bin, ich aber 0 Mehrwert für das Spiel darin sehe, eher im Gegenteil.

    Ich glaube viele Spieler sehen das weniger kompliziert aus der SimOn-perspektive.. Also zumindest meine Wenigkeit ;)
    ich frage mich: Wenn wir nur einen Bruchteil der Bevölkerung überhaupt bespielen, ist es dann förderlich dieses kleine Grüppchen (147 IDs zu 60 Millionen) noch weiter zu splitten? Ich sehe einfach wenig spielerischen Mehrwert darin die Gens in voneinander unabhängige Zweige aufzuteilen, wenn man einfach sagen könnte: Die haben einen Ahnen, sind also irgendwie verwandt, egal ob Bruder oder Cousine 27. Grades, man teilt mehr oder minder eine gemeinsame Herkunft, kann deshalb auch in einem Haus wohnen und eben dann mehr Familienspiel betreiben :)


    :dafuer: das klingt doch gut

    Zitat

    Original von Marcus Vinicius Hungaricus


    Die Iunier waren eventuell kein gutes Beispiel aber ich hoffe du erkennst den Punkt ;)


    Ich gebe Prisca schon recht in ihrer Argumentation, einerseits ist es natürlich löblich dass ihr das Spiel der Historie weiter anpassen wollt, aber andererseits muss man sich da auch die Frage stellen inwiefern dass dem Spiel zuträglich ist, wenn man einem großen Teil des Familienlebens, welches im IR eine große Rolle spielt, zumindest im größeren Rahmen die Grundlage entzieht.

    Ich fände das nur für die großen Gentes sinnvoll. Wenn wir Iunii zum Beispiel sowieso nur zu 4/5 sind, und dann auch teilweise nicht mehr verwandt sind, kommt das familiäre Spiel gänzlich zum erliegen. Abgesehen davon bietet das die Gefahr dass Familien mit besonders bekannten Vorfahren wahrscheinlich überlaufen werden, und andere, vielleicht unscheinbare Zweige aussterben.


    Just my two cents.

    Zitat

    Original von Lucius Iunius Silanus
    ...


    Freundlich nickte Seneca seinem Verwandten noch einmal zu, bevor auch er sich wieder etwas hinter die Reihe seiner Männer zurückzog. Da Avianus ja praktisch auf seinem Posten war, musste er auch nicht wegbefehligt werden. Der Centurio blieb etwas schräg hinter seinem Cousin und beobachtete ihn und die ihm unbekannte Tiberia zumindest aus dem Augenwinkel weiter.. Woher kannte sein Cousin Frauen aus diesen Kreisen.. Und vor allem, warum sprachen sie überhaupt mit ihm?

    "Nun Männer, ihr habt euren Kameraden gehört. Verinnerlicht diese Beschreibung, obgleich sie nicht unbedingt detailliert ist, werdet ihr die Männer an ihrem Verhalten erkennen. Aber denkt dran, sie wissen wohl dass auch wir hier sind, also verhaltet euch absolut unauffällig. Wir kehren zur Castra zurück, dort werde ich euch einteilen." gab Seneca den Befehl für den Rückmarsch, viel mehr gab es wohl nicht zu machen, in einer Stadt wie Rom mussten die Mäuse zur Katze kommen, und nicht umgekehrt..
    "Gut gemacht Soldat, ich hatte schon die Befürchtung dass wir ins leere Laufen.", gab Seneca seinem Cousin zu verstehen während sich die Männer langsam auf den Weg zurück machten.
    Natürlich war das Aufspüren von Schmierfinken nicht gerade die glorreichste Aufgabe der Garde, aber manchmal konnte man sich eben nicht den spektakulärsten von zehn Fällen aussuchen..

    'Den Göttern sei Dank!', dachte sich Seneca als er weiterhin etwas apathisch auf die Wand zu starren schien. Er hatte sich schon gefragt wie lange er noch auf die Schmierereien starren könnte, in der Hoffnung ihm würde auch nur ein Ansatz dazu einfallen, aber wie es der Zufall, oder die Fügung wollte, hatte sein Vetter Avianus einen guten Riecher bei den Befragungen bewiesen, und hatte zumindest eine Spur ausfindig gemacht..
    "So, so, gut gemacht Männer.", sagte Seneca, und während sein Scriba die letzten Wortfetzen notierte, und anschließend die Putztrupps die Bahn freimachte, wandte sich der Iunier mit einem nachdenklichen Blick an die Truppe..
    "Als ich noch Optio war gab es einen ähnlichen Fall. Wir lauerten dem Kerl nachts auf, nahmen ihn fest und verhörten ihn."
    ...Dass der Kerl bei der Befragung krepierte verschwieg der mittlerweile ziemlich erfahrene Centurio einfach mal, das war nicht gut für die Moral, und ließ ihn auch nicht allzu gut erscheinen, aber der Kerl war stumm und er unerfahren, woher hätte er wissen sollen dass er nicht sprechen kann? Er dachte dass der Mann einfach nur ein ziemlich harter Kerl war..
    "Ich denke das machen wir wieder so. Allerdings nicht heute, wenn er den Platz beobachtet, wird ihm unsere Präsenz nicht entgangen sein." bemerkte Seneca und schaute kurz nach hinten wo schon fleißig geschrubbt wurde, "Ich denke in 2 Tagen werden wir mit einer kleinen Einheit zuschlagen, bis dahin beobachten wir den Platz stets zu zweit."

    "Nimm dir ein paar Männer und befrage ein paar Leute. Vielleicht bringt es ja was." befahl der Iunier nun und stand weiterhin etwas ratlos vor den Schmierereien. Nicht alle waren mit Palma einverstanden, und das gleiche hatte er ja schon einmal unter Salinator erlebt, auch hier am Forum, nur gegen den Tyrannen, interessant wie sich die Sichtweisen und die Motive ändern konnten, nur einen Kaiser ohne Feinde, den würde es wohl nie geben..
    Derweil blickte Seneca über das Forum, denn es war ebenso wahrscheinlich den Täter mit einem Eimer Farbe vorbeispazieren zu sehen, als ihn anhand der Zeichnungen zu identifizieren, aber eventuell hatten Avianus und seine Kameraden ja Glück.

    ... Was zugegebenermaßen nicht allzu unwahrscheinlich war, angesichts der Tatsache dass Seneca der Centurio von Avianus Einheit war, und man sich, wenn man eine Horde von ein paar dutzend aufgedrehten Kindern getarnt als gestandene Männer in Rüstungen zu hüten hatte, nicht allzu weit von diesen entfernte. Zumindest hatte Seneca an manchen Tagen einen solchen Eindruck, und meistens waren es die Abende bevor die Truppe Ausgang hatte, wohingegen sich die Frühappelle nach eben diesen Ausgängen als überaus ruhig erwiesen, was der Iunier, ehemals selbst einfacher Soldat, durchaus nachvollziehen konnte. Alkohol und ein Gewaltmarsch bei Sonnenaufgang, das vertrug sich eher weniger.
    Als Seneca jedoch die seltsame Stimmung um Avianus herum bemerkte, glaubte er etwas böses zu ahnen und hatte bereits seine Hand am Gladius, als er Avianus Worte vernahm, und ebenfalls verdutzt in die Menge blickte..
    "Silanus!" stieß er aus, und löste seine Hand freilich vom Griff, als er seinen Kopf zwischen denen zweier Soldaten in der Reihe platzierte, um durch die Reihe einen besseren Blick zu haben..
    3 Iunier auf einem Haufen, das hatte er lange nicht erlebt, und wäre er nicht im Dienst gewesen, so hätte er seinen Onkel gebührend begrüßt, und vor allem offener mit ihm geplaudert, aber durch seine Wachstellung war er freilich etwas eingeschränkt. Aber seinen Onkel hier in der Menge direkt vor seinem Cousin zu treffen, das war schon ein netter Zufall. Fehlte ja nur noch, dass im nächsten Moment Axilla um die Ecke kam.