Beiträge von Aulus Iunius Seneca

    "Gut, ich verlasse mich darauf, meine Männer und ich werden draußen warten.", sagte Seneca jetzt ruhiger, schließlich hatte sich die Situation etwas entspannt. Auch die Soldaten verließen wieder die Kampfhaltung und die Hände ließen von den Griffen der Schwerter ab.
    "Miles, Pergite!", sagte Seneca knapp und verließ allen vorran die Villa, um draußen schon einmal die Pferde bereit zu machen, und um den Senator ein wenig Zeit zu geben seine Sachen zu packen.

    Seneca wurde ernster, er gab seinen Männern Handzeichen, langsam begaben sie sich in Position, die Hand bereit am Knauf der Gladii, "Verschwörung, Mitschuld am Tod des Kaisers und seiner Familie, und weiteres.", Seneca setzte langsam seinem Helm wieder auf, die Zeit der Respekterweisung war vorbei.
    "Wahr oder nicht, ich habe meinen Befehl dich in gewahrsam zu nehmen und werde diesen auch Ausführen. Leiste keinen Widerstand Senator.", fuhr Seneca fort und blickte kurz auf die Miles hinter sich, welche in voller Montur bereit standen.
    "Brauchst du noch ein paar Minuten?", fragte der Iunier dann doch noch etwas diplomatischer, auch in anbetracht der Verfassung des Mannes.

    Seneca hatte seinem Helm abgenommen, und grüßte den Senator,
    "Salve Senator.", dann fuhr er fort, natürlich hatte es nichts mit dem Tod seines Neffen zutun, aber jeder der Verdächtigen welchen Seneca über den Weg gelaufen war, hatte so einen Spruch drauf, "Da liegst du goldrichtig Senator.", antwortete Seneca etwas sarkastisch, und kam dann zur Sache..


    "Im Namen des Praefectus Urbi, dem Stellvertreter unseres verstorbenen Kaisers, und dem Praefectus Praetorio, bist du, Senator, unverzüglich festzunehmen, und nach Rom zu überführen.", rasselte Seneca seine Phrase ab, die heute wohl auch schon andere zu hören bekommen haben. Seneca blickte den älteren Mann regungslos an, es war einfach kein Platz für zu viele Emotionen unter der schwarzen Rüstung, auch wenn der kranke Kerl es wohl im Carcer nicht leicht haben würde.
    Gespannt waren auch die Miles, welche die Leibwächter des Senators argwöhnisch beäugten.

    Seneca grinste, und warf einen Blick auf seinen Optionenstab, "Joa du hast recht, mir geht es ganz gut, und schwarz steht mir auch ganz gut finde ich.", sagte er scherzhaft und fuhr fort, "Aber Schade ist es schon, wir sollten was trinken gehen wenn der ganze Spuk hier vorbei ist., meinte er ehrlicherweise, und kam dann auf seinen Praefectus zu sprechen, "Er hält sich zurück, ein Prätorianer durch und durch., führte Seneca aus, "Aber sag mein Freund, was treibst du so?"

    Seneca nickte, und verkniff sich sämtliche Kommentare. Wortlos ließ er sich und seine Kameraden ins Atrium führen, und schaute sich ein wenig in der doch recht netten Villa um, während er auf den Flavier wartete. Als der Sklave ihn dann holen wollte, raunte Seneca ihm ein "Beeil dich." hinterher, während er und seine Männer wortlos herumstanden.

    Seneca nickte nachdenklich als er dem Senator zuhörte, vielleicht wusste er wirklich nichts, vielleicht log er ihn an, Seneca hatte den Senator vorher nur vom Namen her gekannt, und konnte sich deshalb überhaupt kein Bild über den Mann machen,
    "So so, und wie sieht es mit deinem Kontakt zu anderen Senatoren aus? Ich nenne jetzt mal ein paar Namen, einen wirst du sicherlich besser kennen als die Anderen, aber wir werden sehen.", Seneca räusperte sich kurz und sprach dann weiter..
    "In einer anderen Zelle, sitzt der Senator und dein Verwandter Vinivius Lucianus. Was kannst du uns über ihn sagen? Ich habe da noch ein paar andere Namen im Kopf, aber nachher wird auch der Prafectus Urbi vorbeischauen, vielleicht sollte ich ihm nicht alle Fragen vorwegnehmen.", plauderte Seneca gelassen, als säßen sie gerade nicht einer stickigen Zelle, sondern im Atrium der Iunier, bei einem guten Wein.

    Ein kleines Grinsen konnte sich Seneca wegen der doch recht galanten Antwort des Senators nicht verkneifen, und um es nicht als Ausbruch aus seiner Rolle daherkommen zu lassen, ließ er das Grinsen auch ganz gemächlich ausklingen, bis sich Seneca's Mine wieder verfinsterte..


    "Senator, ich denke du weißt worum es geht, können wir die Sache schnell hinter uns bringen oder müssen wir einem alten Praefectus erst zeigen was seine Truppe dazugelernt hat?", fragte er in einem Tonfall welcher recht süffisant klang, aber dennoch unterschwellig eine Drohung mitschwingen ließ, "Was weißt du über den Tod des Kaisers?", schob Seneca nach, während der ebenfalls anwesende Miles einfach nur groß und gefährlich aussah, und neben Seneca's Holzschemel stand.

    "Optio Iunius Seneca von der Prätorianergarde. Wir möchten mit deinem Herren.... Sprechen.", raunte Seneca die letzten Worte dieses Satzes, während sich die Miles vor dem Haus in Position brachten. Einer von ihnen trug einen großen Hammer bei sich, falls die Tür entgegen der Erwartungen zu bleiben würde..

    Seneca kam gerade aus der Stadt, er hatte hier und da die Ohren offen gehalten, und viele Dinge gesehen, die ihm Sorgenfalten ins Gesicht legten. Diese verflogen jedoch kurzzeitig, als er seinen alten Kameraden Ofella am Tor stehen sah, er schickte seine Männer weiter zu den Barracken, und ging auf den Octavier zu..


    "Ofella mein Kamerad! Dich habe ich ja ewig nicht gesehen!", sagte er, und klopfte dem Kerl auf die Schulter.

    Seneca betrat den Raum, der Praefectus Urbi hatte schon nicht schlecht für seine Sicherheit gesorgt, das musste man ihm lassen.
    Er nahm Haltung an, und kam gar nicht erst dazu den Praefectus Urbi formal zu begrüßen..


    "Wir haben die beiden Vinicier. Sie sitzen im Carcer. Über den verbleib der Anderen bin ich noch nicht unterrichtet worden."

    Zitat

    Original von Marcus Vinicius Hungaricus
    Es war noch eine der besseren Zellen, zu dem man den Consular geführt hatte. Er wusste das, als ehemaliger Cheffe der Prätorianer hatte er Kenntnisse von den Räumlichkeiten der Castra Praetoria, unter anderem auch der der Carcer. Die armen Teufel in den anderen Ebenen hatten es weit weniger gut. Aber er hatte eine einigermaßen saubere Zelle und sogar etwas Sonnenlicht.


    Hier also sollte er die nächsten Tage, vielleicht Wochen oder gar Monate verbringen. Vielleicht war dies auch sein letzter "Wohnort". Das Schicksal konnte einem schon merkwürdig mitspielen. Vor Jahren noch entschied er selber über Leben und Tod der Gefangenen, nun war er selbst einer. Er sog die modrige Luft ein, dann sprach er betont lässig: Jo, ich denk, ich werds hier schon aushalten.


    Eine Weile hatten die Prätorianer den Senator schmoren lassen, und ihm Zeit gegeben, sich in seinem neuen Domizil zu "akklimatisieren". Nach einer Weile in dem modrigen, miefigen Rattenloch, hörte man plötzlich Schritte, welche immer lauter wurden, und lauter, und letztlich an der sperrigen Tür der Zelle verhallten. Die Tür öffnete sich, ein wenig mehr Helligkeit drang alsbald in den Raum, und zwei Männer, einer von ihnen war Seneca, betraten den Raum..


    "Salve Senator, wir sind gekommen um uns ein wenig...", Seneca stockte kurz, und sprach dann weiter, "...zu "Unterhalten".", Seneca setzte sich auf einen mitgebrachten Holzschemel, und wartete erst einmal die Reaktion des Senators ab.

    Wie vom Praefectus Praetorio befohlen, begab sich Seneca umgehend in das Officium des Praefectus Urbi, beziehungsweise erstmal zu dessen Scriba, welchen er in seiner Prätorianerrüstung begegnete..


    "Salve, der Praefectus Praetorio wies mich an, Meldung beim Praefectus Urbi zu machen.", sagte Seneca kurz und knapp.

    Seneca betrat das Officium des Praefectus, nahm Haltung an, und begann dann zu sprechen.
    "Ave Praefectus! Optio Aulus Iunius Seneca, sechste Centurie, der zweiten Kohorte, meldet die Gefangennahme des Senator Marcus Vinicius Hungaricus in Misenum. Er sitzt nun im Carcer, und wir erwarten weitere Instruktionen.", sagte er in einem Rutsch, denn der Praefectus hatte ja sicherlich momentan alle Hände voll zu tun..

    Vom Tor der Castra kommend, führte der erste Weg des Trupps um den Gefangenen Senator Vinicius Hungaricus direkt zum Carcer. Sicherlich war es nicht so komfortabel wie seine Landvilla in Misenum, und vielleicht auch feuchter, dunkler und kleiner, aber er hatte ja auch keine Wahl. Wortlos ließ sich Seneca vom Wärter eine Zelle öffnen, und führte den Gefangenen hinein, es war eine gespenstische Stille, da Seneca nicht ganz sicher war wie er den Senator behandeln sollte. Als Kaisermörder? Als Senator Roms? Als ehemaligen Preafectus Praetoriae? Er wusste es nicht, aber immerhin kannte der Mann die Räumlichkeiten des Carcer schon..

    Seneca betrat das Vorzimmer des Praefectus, noch immer in seiner Rüstung, etwas staubig, schließlich lag ein längerer Ritt hinter ihm und seinen Männer sprach er den Scriba seines Kommandeurs an..


    "Salve, ich bin mit einem Gefangenen aus Misenum zurückkehrt, und wünsche den Prafectus zu unterrichten.", sagte er kurz und knapp.

    Aus Misenum kommend, kam Seneca und sein kleines Kommando ans Tor der Castra Praetoria. Dreizehn Männer, Dreizehn Pferde, ein Mann mehr als beim verlassen der Castra dabei waren, es war der Senator Marcus Vinicius Hungaricus, welchen die Prätorianer auf seinem idyllischen Landriss aus dem Alltag gerissen hatten, und welcher nun zu den Vorwürfen die gegen ihn erhoben wurden "Stellung beziehen" musste.


    Die Torwache erkannte die Männer bereits, logisch, sie hatten ja auch ihre Prätorianer-Rüstungen an. Mit einem abschätzigen Blick musterten die Miles am Tor den Senator, während sie hinter den Männer wieder ihre Wachposten betraten.