Beiträge von Publius Matinius Avianus

    Etwas Schnee gibt es noch. Die Hügel die durch die Sonne nicht so erwärmt werden sind noch leicht bedeckt. Aber es ist nicht so kalt wie du es dir nun vorstellst. Tarraco ist natürlich gegen diese Regionen immer wohlig warm.


    Nein. Ganz und gar nicht. Es hat etwas beruhigendes. Es macht den Eindruck als würde die Zeit stehen bleiben und alles würde erstarrt sein. In der Nacht ist es so still dass man Angst bekommen könnte wirklich allein auf dieser Welt zu sein. Aber die Angst kommt gar nicht wirklich auf. DIe Kameraden sorgen schon dafür dass man sich nicht ängstigt. Avianus grinste breit.


    Und wenn man einfach so zu den Praetorianern gehen könnte um sich verpflichten zu lassen. Stell dir vor was da für Gesocks dann in der Garde stehen würde? Zur Garde kommt man nur durch Leistung. erklärte er nun den Umstand warum er nicht bei den Praetorianern sei...jenen mit der wunderschönen Rustung.
    Großvater ist nicht in Rom. Nein. Wir stehen hier vor einem mittelschwerem Dilemma. Kurz nahm er die feingliedrige Hand Musas und drückte sie sanft. Als Musa meinte man solle sich Rom ansehen und er solle den Fremdenführer mimen verzog er nachdenklich den Mund und rieb sich die Nasenwurzel.


    Ich weiß nicht ob ich da der Richtige bin. Ich kenne Rom selbst nicht wirklich gut. Ein paar Strassen, Häuser aufgrund der Streifen. Aber das wars schon. Was nun nicht heissen soll er hob dabei abwehrend die Hände dass ich es nicht mache.Wo willst du denn hin? erkundigte sich Avianus um eine genauere Angabe zu bekommen. Rom war groß. Und einfach so durch die Stadt laufen war im Zweifelsfall nicht die beste Idee.

    Nachdem sich die Herren hier vorne einig sind werden sie sich nun hinten anstellen. Wir werden nun wieder ein Runde laufen. Nur diesmal wird die letzte Reihe nach vorne laufen, sich vorne einreihen und sich nach 10 Schritten wieder zurückfallen lassen. Jeden zehnten Schritt wiederholen


    Tirones. Im Laufschritt.....Marsch. Erneut setzten sich 20 Mann gleichzeitig in Bewegung, hielten das Tempo und den Schritt. Der erste Durchgang verlief reibungslos. Bis man am Ende der Runde war wurde es sichbar. Die vier Mann die immer wieder von hinten nach vorne mussten zeigten nun Ermüdungserscheinungen. Avianus lief nebenher und betrachtete die Sache im Ganzen. Einzelne interessierten ihn nicht sonderlich.


    Tirones. Halt. Und stillgestanden.

    Avianus grunzte abschätzig. Es war wohl war dass er die Leute um den Platz geschickt hatte aber....


    Und wer hat befohlen anzuhalten? Wenn es sein muss rennt ihr bis zum Horizont und noch viel weiter. Das einzige was euch vom Laufen abhält ist wenn ihr tot umfallt. Und selbst dann....Eure Kameraden werden euch auf ihren Schultern ans ZIel tragen. Habt ihr dass alle verstanden

    Kaum dass die Kollonne gestopt hatte spurtete Avianus nach vorne und baute sich vor einem der Legionäre in der ersten Reihe auf.


    WER HAT BEFOHLEN ANZUHALTEN? WER? brülllte er los und blickte den Mann vor sich starr an. Dass man einfach den Lauf eingestellt hatte war nun ein ziemliches Problem. Er wendendete seinen Kopf in Richtung Centurio und blickte diesen fragend an. War vom ihm der Befehl ergangen und Avianus hatte es nicht gehört? Da keinerlei Regung von seinem Vorgesetzten kam sollte dies wohl heissen er selbst, Matinius Avianus, hatte hier zu handeln.


    Erste Reihe. Vortreten. befahl er nun und ging einige Schritte zurück. Abwartetend bis die Legionäre vor ihm standen blickte er sich die anderen Männer genau an.

    Nein, Musa. In Mantua. Legio Prima. In Rom gibt es nur die Cohorte Urbana und die Praetorianische Garde. Und die Vigiles. Frag mich nicht warum ich mich nicht bei einer dieser Einheiten gemeldet habe. Ich weiß es nicht. dabei zuckte er mit den Schultern und einem unwissenden Gesichtsausdruch. Neuerlich griff er nach eine der Datteln und biß sie zur Hälfte ab, etwas von dem Saft der Frucht tropfte ihm über die Lippen und landete auf dem Boden.
    Die Brgündundung Musas warum man sich nie gesehen hatte brachte Avianus wieder zum lachen. Er schüttelte den Kopf und wischte sich weiteren Saft von den Lippen.


    Ich kann verstehen warum man dich nicht in die Öffentlichkeit gelassen hatte dabei zwinkerte er frech. Aber es ist auch ein Verlust gewesen für Tarraco.


    Und warum du Tarraco verlassen hättest sollen? Neugierde. Die Lust etwas neues zu sehen und zu erleben? Hattest du nie diese Bedürfnisse? dabei blickte er sie nun fragend an. Er konnte sich nicht vorstellen dass ein junger Mensch nicht nach Neuem ausschau hielt. Ihn zumindest hatte es jeden Tag ins Umland Tarracos und des Gehöfts getrieben und in weiterer Folge nach Rom

    Das wird so schnell nicht geschehen, Musa. Da ich dich nun persönlich kennengelernt habe hat sich das Bild der entfernten Verwandten ins Gedächnis gebrannt. Avianus grinste dabei.
    Er streckte seine Hand aus und nahme eine der ihm angebotenen Feigen. Ich finde das sind die besten. Aus Hispania. gab er verbal zum Ausdruck bevor er die Frucht aß.
    Kaum hatte er den Mund leer gemacht musste er auch schon lachen. Sein Schwert bescherte Musa anscheinend einiges an Amüsement womit sie wohl recht hatte. Wenn er sich selbst beobachten würde könnte er auch nicht ernst bleiben.
    Das Ding ist wirklich....begann er. Ohne weiterzusprechen öffnete er den Gurt und legte das Schwert neben sich auf den Boden. Erleichtert seufzte er auf. So hilfreich das Gladius sein mag so hinderlich war es im alltäglichen Leben.


    Als Musa ihren Herkunftsort erwähnte schüttelte Avianus ungläubig den Kopf. Er selbst stammte von dort. Nicht direkt aus Tarraco aber unweit davon auf einem Hof. Die Pferdezucht hatte die Familie einträglich ernährt bis sein Vater sich entschlossen hatte zur Legion zu gehen. Oder er wurde gerufen. Genau wusste es Avianus nicht mehr.
    Wieso sind wir uns nie begegnet? In Tarraco. wollte Avianus wissen. Ich selbst stamme ebenfalls aus der Gegend. Undweit Taraccos haben wir ein Gehöft zur Pferdezucht. setzte er Musa ins Bilde.

    Avianus betrachtete weiter die junge Frau und wartete geduldig. Ihm fiel auf dass sie ungewöhnlich helle Augen hatte. Und ihr Haar. Schwarz, glänzend und so lang dass sich bei ihm die Frage aufwarf wie lange man wohl stehen müsste um diese Mähne in den Griff zu bekommen. Ihr Blick war fragend...nicht direkt...aber sie wartete auf etwas. Avianus wusste damit nicht viel anzufangen da Musa ihm unbekannt war und er überhaupt keinen Zusammenhang erkennen konnte.


    Als Musa dann nachfrug ob er sich an sie erinnern könne fiel dem Matinier die Kinnlade an die Brust und völlig perplex stammelte er Es..es...tut mir leid. Aber....ich...nein..tut mir wirklich leid aber ich kann mich an dein Gesicht nicht erinnern. Gequält lächete er nun ebenfalls.
    Es war wirklich ein schmähliches Zeugnis. Von einer Frau angesprochen zu werden um als Antwort Ich kann mich nicht erinnern geben zu können.


    Die Sekunden strichen dahin und ihm wurde immer unwohler bis Musa sich zu erkennen gab. Zumindest nannte sie ihren Namen was die Sache nun etwas auflockerte.
    Du bist...wir sind verwandt? Und Onkel Agrippa ist dein Grossvater? Das ist doch...ich bin jetzt wirklich sprachlos. Avianus wollte schon fragen wie sie in die Stadt gekommen ist als er innehielt und ihre Worte nochmals revuepassieren ließ.
    Am Stadttor hast du mich gesehen. Ich hatte vor einigen Tagen Wache am Tor. Hmm...Seine Hand wanderte zum Kinn und sein Blick fixierte Musa.
    Aber ich habe dich nicht gesehen. Doch das ist nun nicht wichtig. Erstens ist es wichtig dass du hier bist. Und zweitens...wo ist unser Patriarch? Oder andersrum. Avianus machte eine laxe Handbewegung und fummelte erneut am Schwert herum. Mistding.
    Der Gedanke dass er den Gurt vor dem setzen abnehmen hätte können war ihm bis jetzt nicht gekommen. Ich bin Matinius Avianus. Neffe deines Großvaters, Mein Vater war der Bruder von Matinius Agrippa. Und du kommst von....er legte den Kopf leicht seitlich, lächelte charmant und klimperte mit den Augen.

    Hallo erwiederte ich nun sicher und lächelte ebenfalls dem freundlichen, hübschen Gesicht zu. Mal sehen wer das Fräulein war und ob sie überhaupt hierher gehörte dachte ich mal spontan und lächelte weiter.


    Salve. Ich bin etwas überrascht. Wer bist du? Und was mich noch mehr interessiert...wo ist Senator Matinius?
    Wobei ich ja wusste dass er nicht hier war. Rasch suchte ich mir eine Sitzgelegenheit und belagerte diese auch gleich wohlmerklich mit etwas umständlichen Bewegung. Das Schwert hinderte mich mich geschmeidig und zügig zu setzen, deshalb musste ich es nun ein wenig versetzen.


    Als ich nun meinen Allerwertesten auf den Sessel geplanzt hatte lächelte ich wieder und blickte die junge Frau an. Wartend auf einen Antwort.

    Jetzt überstürzten sich die Ereignisse und es wurde zunehmends voller. Wieder ein Trupp der hinzukam. Und da war auch wieder ein Offizier dabei der auch gleich losknurrte.


    Zuerst blökte er einen von denen aus der 2ten an. Dann besäuselte er die Skythen welches bisher immer noch kein Ohr rerührt hatten. Auch nicht als ich sie freudlich bat die Güte zu besitzen mir den Toten zu zeigen. Ich fühlte mich übergangen. Aber echt jetzt. Doch das Gefühl der pysischen Niederlage dauerte nicht lange an. Der Silberstreif am Horizont war der...der...war war der jetzt noch mal...ach ja...Tribun. Der kümmerte sich ja nun um alles. Somit putzte ich mich, rein metaphorisch, ab und verdrückte mich um weiter Hinten ein Plätzchen zu finden, dort wo auch der Centurio nun Warteposition eingenommen hatte.

    Ich bestätigte mit einem Nicken und trat vor.
    In Linie angetreten. Stillgestanden blökte ich los und blickte nun auf die Auszubildenden die rasch Formation einnahmen und nach wenigen Augenblicken wirklich in Linie standen. Das hatten sie ja schon oft genug exerziert und somit war die Sache schnell erledigt.
    Rechts um. Im Laufschritt, Marsch gab ich den nächsten Befehl und beobachtete aus dem Augenwinkel die Reaktion des Centurios auf das Tun der Tirones. Meinem Urteil nach waren keine groben Verzögerungen in der Ausführung ersichtlich.


    Tirones. Einmal um den Campus herum gab ich weiter Anweisung und fiel nun selbst in das Tempo ein wobei ich mich etwas seitlich am Ende der Schlange anhängte.


    Ohne Hast aber regelmässig liefen die Tirones im Schritt am Rande des Feldes entlang. Am Ende der Gerade kam ein weiterer Befehl.


    Rechts Schwenkt. So entging man dem eventuellen Missverständniss gerade weiter zu laufen, nahm die Ecke und weiter an der südlichen Breite des Platzes.

    Tage, ja sogar Wochen war es her seitdem ich das letzte Mal hier an der Porta stand und meinen Onkel sah und sprach. Dann meldete ich mich zu den Legionen Roms, genauer gesagt zu der Ersten in Mantua.


    Dort fristete ich Wochen unter dem scharfen Blick der Ausbilder und dem weniger scharfen Blick der Kameraden bis zu jenem Tag als wir auszogen um einen Feind zu bekämpfen. Brüder, Väter, Verwandte standen sich alsbald gegenüber und kämpften gegeneinander.


    Doch alles hat ein Ende, auch die bitteren Geschehnisse.


    Vorsichtig bewegte ich mich die Strasse entlang Richtung Casa Matinia. Noch waren die Spuren der Unruhen nicht vollends getilgt und man konnte da und dort Überbleibsel sehen welche durch den Unmut der Bevölkerung verursacht wurden.


    Die Porta war geschlossen was schon mal ein gutes Zeichen dafür war dass nicht gewaltsam versucht wurde ins Innere zu gelangen. Mit Druck versuchte ich nun die schwere Türe zu öffnen und es geschah auch. Langsam schwang der Flügel auf und hielt knarrend an.


    Hallo? ich rief nicht wirklich laut aber doch so dass man es nicht überhören konnte.

    Eine andere Reaktion war nicht wirklich zu erwarten gewesen. Die Leibwache des angeblich toten Kaisers machte keinerlei Anstalten der Aufforderung Folge zu leisten.


    Ich trat ohne weitere Vorsicht auf die Leibwächter zu und legte mein Schild ab, ließ den Küppel sinken und blickte den an der auch an der Porta zu sehen gewesen war.


    Du. Skythe. Sag. Wo ist der tote Mann. Führe uns zu ihm. Ich versuchte soviel Authorität wie nur möglich auszustrahlen da sicheres Auftreten meist Leute täuschte und man als jemand angesehen wurde der man in Wirklichkeit gar nicht war.


    Wer kommt mit den Leichnam zu suchen? wollte ich nun von den anderen Legionären wissen.
    Virginius. Wie wäre es wenn du gleich mitkommst? Vllt gibts ja eine fette Belohnung da ihr den "Kaiser" geschnappt habt richtete ich mich direkt an den Wortführer der Truppe.


    Centurio Hadrianus kam den Gang entlang. Endlich ein bekanntes Gesicht.

    Ich nickte kurz und trat einige Schritte vor. Drehte mich in Richtung Centurio Hadrianus, salutierte und nahm Haltung an.


    Mit lauter und klarer Stimme meldete ich nun


    Centurio. Legionär Matinius Avianus meldet Tirones der 9.Kohorte, 4. Centurie vollständig zur Ausbildung angetreten.


    Ich verharrte in der Stellung. Erst bis Hadrianus ein Zeichen gab würde ich mich bewegen und meinen Platz wieder einnehmen

    LOOOS........löst die verdammte Formation auf und geht hinein brüllte ich und stürmte nun ohne Rücksicht auf Verluste der offenen Porta entgegen, drückte sie bis zum Anschlag auf und stand mit erhobenen Schild und schwingenden Knüppel nun im Durchgang.


    Euch werden schon keine Vasen an den Kopf geschmissen werden. rief ich laut und winkte die verhinderten Helden weiter. Er muss hier sein. Linie bilden, links und rechts im Gang. Vorwärts. Ich ging weiter, nun aber ohne Hast sonst langsam und den Blick immer wieder zu den Seiten und nach vorne gerichtet.


    Sim-Off:

    Es würde noch schneller gehen.

    Zitat

    Original von Aulus Hadrianus Fontinalis
    Der nächste Tag kam schneller als Fontinalis lieb war. Vor Sonnenaufgang hatte er bereits Übungsschwerter und Schilder auf den Campus gebracht. Welcher er im laufe des Tages noch zum Einsatz bringen wollte. Aber erst mal stand Maschieren auf dem Plan.
    Mit großen Schritten maschierte der Centurio schließlich auf den Campus zu seinen Männern, baute sich an der Front auf und wartete ob einer der Frischlinge auf die Idee kam Meldung zu erstatten...


    Bevor der Hahn dreimal Krähen konnte standen der Centurio und ich am Appelplatz und häuften Übungsgerät auf. Lange würde es nicht dauern und die Tirones würden nun auch bald erscheinen. Der frühe Vogel fängt den Wurm, sagt man ja so schön und schon bald kamen die Frischlinge auch schon angetrabt. Ich konnte mir ein leichtes Lächeln nicht verkneifen. Die Kameraden standen da wie ich am ersten Tag. Wie die Kuh vorm geschlossenen Scheunentor. Es dauerte eine Weile bis sich nun jemand dazu durchgerungen hatte Meldung zu machen. Und diese wurde als Frage geäussert. Die Spannung stieg.

    Sim-Off:

    lol


    Mein Kopf wendete sich zu Virginius und ich deutete ihm den Vogel.
    Kennst du dich hier so gut aus um zu wissen wer da nun herumturnt? Wer weiß wie die Räume verbunden sind und wo die nicht überall aus den Wänden kommen können. plärrte ich zurück und setzte etwas leiser Scheiß Gebäude hinzu. Eigentlich wollte ich wieder weitergehen um doch noch eventuell Hilfe zu holen aber just in diesem Moment ging die verfluchte Porta auf Jene Porta vor der sich ein Haufen ängstlicher Männer versammelt hatte. Das Klopfen hatte doch gewirkt. Es war zum Lachen...wenn die Situation nicht so ernst wäre.

    Pssst. Ich rempelte leicht den neuen Kameraden am um ihn aufmerksam zu machen.


    Ich habe etwas gehört flüsterte ich und deutete in die entgegengesetzte Richtung der Porta. Vllt kommen sie nicht dort raus sondern fallen uns in den Rücken.....Langsam nahm ich mein Scutum wieder auf und drehte mich in die Richtung aus der die Geräusche kamen. Mein Körper spannte sich, das Schild drückte ich etwas fester an den Körper und langsam schob ich mich nun nach vorne.


    Ich werde nachsehen. Falls ich nicht mehr auftauchen sollte dann sagt meinem Onkel bescheid. Casa Matinia. und langsam entfernte ich mich von der Gruppe, das Schild hoch mit nichts weiter als einen Knüppel in der Hand.