Beiträge von Tiberia Faustina

    Leichte Schauer liefen ihr über den Rücken, als Macer ihre Hand fester hielt.


    Ob sie an die Liebe auf den ersten Blick glaubte, hatte Macer sie gefragt. Die Antwort gab er doch gerade selbst, in dem er sie berührte.


    "Ja, ich glaube daran", hauchte sie, drehte den Kopf und schaute ihm tief in die Augen. Sie rückte etwas näher, ohne sich aber dirket neben ihn zu setzen. Nur ein wenig näher, aber das reichte schon um das kirbbeln im Bauch zu verstärken.

    Der alte Pförtner hatte sich tatsächlich beeilt. Scheinbar hatte er sich überlegt, das mit der kleinen Frau nicht zu Spaßen ist, wenn sie mal wütend war. Er legte eine Peitsche auf den kleinen Tisch und hielt die Stricke fest in seiner Hand.


    Irgendwie war sie doch froh, das Chiomara den Raum verlassen hatte. Später würde sich Faustina noch um sie kümmern. Jetzt aber war ersteinmal Aretas dran. Faustina befahl dem alten Pförtner einen Strick über das Balkenkreuz zu werfen und ihn dort zu bestiegen. Mühsam bestieg der alte Mann einen Stuhl und tat was ihm befohlen wurde. Danach schickte Faustina auch ihn weg.


    "Entkleidet ihn!", befahl Faustina den beiden Sklaven, "Sein Lendentuch darf er behalten. Danach bindet ihm die Hände mit dem Strick zusammen der von dem Balken herunter hängt. Mit dem anderen Strick bindet seine Füße zusammen und dann zieht ihr ihn so hoch, das er nur noch auf den Zehen steht!".
    Sie hatte es bei Freunden in Griechenland gesehen, wie man Sklaven auspeitscht. Deshalb brauchte sie es nur nachzumachen.

    Alles was man über Durus so sagte, das er ein steifer alter Knochen war und solche Dinge mehr, konnte Faustina nicht feststellen. Für sie war er schon fast ein Vaterersatz.


    "Danke, nein das war alles. Jetzt will ich zusehen, das mein Sklave bestraft wird.".


    Mit einem sanften Lächeln machte sich Faustina wieder auf den Weg in ihre Gemächer.

    Scheinbar war ihr Sklave Aretas bei den Damen kein Unbekannter. Gut, Flora kannte ihn von dem gemeinsamen Abenteuer auf der Rennbahn. Aber überall nur dieser Name. Vielleicht sollte sie Flora aufklären, das sie ihn gerade erst hatte züchtigen lassen.


    "Aretas gehört, seit dem Weggang meines Vaters, mir. Das scheint ihm nicht sonderlich zu gefallen. Ich musste ihn letztens sogar auspeitschen lassen.", dabei grinste sie breit.

    War er nun empfindlich und wollte nicht das diese Demütigung vor einer kleinen Sklavin vollzogen wurde oder war es einfache Fürsorge? Beinahe hätte dieser Wunsch das Gegenteil ausgelöst. Natürlich hatte Faustina vor ihre Sklavin vor der Vollziehung, wegzuschicken. Doch nun, da ER diesen Wunsch äüßerte, überlegte Faustina kurz, ob sie es nicht als Strafverschärfung sein lassen sollte.


    "Geh in den Garten! Ich lasse Dich rufen, wenn wir hier fertig sind!", kalt und schneident waren ihre Worte.

    Derzeit bespiele ich nur eine ID. Zu meinen besten Zeiten, als es Hispania noch gab, waren es drei. Klar ist es interessanter, mehrere Charakter zu spielen, wenn man die Zeit dazu hat. Derzeit reicht es halt eben nur für Faustina und die nutzt die Möglichkeiten die ihr gegeben wären nicht aus, gebe ich zu.
    Mich hat nach meiner Rückkehr, unter anderer ID, gewundert, wieviele "alte" Mitspieler immer noch aktiv sind. Das finde ich sehr bemerkenswert, zumal in anderen RPG's das nicht der Fall ist. Wenn sie denn überhaupt länger als ein paar Wochen oder Monate überleben. Ebenso erstaunlich ist die Tatsache das in den meisten historischen RPG's immer wieder Mitspieler auftauchen die das IR nicht nur kennen sondern auch Mitglieder waren oder sind. Was beweist, dass das IR seinen Reiz hat, ihn mal verliert und dann immer wieder einen zurückzieht. Siehe Tiberia Faustina. ;)


    Die Diskussion über Sinn und Zweck von Provinzen und Städen hat es hier immer schon gegeben. Zunächst wurde Britannien geschlossen, dann Hispania. Damals fand ich schon, das jede Provinz einen anderen Spielansatz hat und das sollte man bei allen Schliessungwünschen berücksichtigen.


    Kurz, ich bin wieder hier und stelle fest, es hat sich in den Diskussionen nicht viel verändert. :]

    War sie beim verlassen ihrer Gemächer noch stinksauer und nervös, kehrte sie total verändert zurück. Bester Laune betrat sie ihre Gemächer und sah wie Chio mit Aretas sprach. Wie er auf dem Stuhl saß und einen Becher in der Hand hielt. Da kam wieder etwas von der Wut zurück. Chio schien sich verguckt zu haben. Was neben der Wut noch ein anderes Gefühl auslöste - Eifersucht.


    Ohne auf die beiden Turteltäuchen zu achten, raunzte sie den alten Pförtner an:
    "Es gibt in diesem Haus sicher eine gute Peitsche und ebenso gute Stricke! Hol sie! Und zwar schnell!".


    Mit einem Kopfnicken befahl sie den beiden Bewachern Aretas zu packen, hoch zu ziehen und ihn vor sie zu zerren. Mit einem teuflischen Grinsen flüsterte sie fast:


    "Gute Nachrichten für Dich! Du wirst nicht getötet. Ich bin gnädig, ich lasse Dich hier und jetzt auspeitschen lassen!".

    Das war die Antwort die Faustina erhofft oder besser noch erwartet hatte. Sie grinste breit. Mit einem Schlag waren ihre Nervosität und ihre Unsicherheit verschwunden. Durus war anders als ihr Vater. Jetzt kam ihre Selbstsicherheit zurück.


    "Ich hatte mir gedacht, das Du der gleichen Meinung bist. Sklaven gehören erzogen. Da ich aber mit den Gepflogenheiten hier nicht vertraut war, zog ich es vor zunächst deinen Rat einzuholen. Ich werde ihn beherzigen. Ausserdem entspricht er meiner Auffassung.".


    Ihr Vater würde sie nicht wiedererkannt haben. Er war anderer Meinung im Bezug auf Sklaven. Doch er war weg und Faustina suchte sich andere Vorbilder. 'Durus ist Vorbild!' dachte sie.


    "Dann werde ich nun seine sofortige Bestrafung anordnen. Da ich ihn schon unter Bewachung habe, können die beiden Sklaven das gleich übernehmen.". Diesmal versuchte Faustina nicht den Spaß deutlich werden zu lassen, den sie dabei haben würde.


    "Bitte entschuldige noch einmal mein Eindringen.", Sie ging auf ihn zu küßte ihn wieder auf die Wange und meinte: "Aber das bist Du selber Schuld, du hast mir gesagt ich könnte Dich jederzeit fragen.". Faustina legte ihre Hand auf die Schulter ihres neuen Vorbildes.

    Normalerweise wäre es Faustina schrecklich peinlich gewesen, in eine solche Besprechung regelrecht hinein zu platzen. In ihrem derzeitigen Zustand, zögerte sie aber nur kurz und brachte dann ihr Anliegen zu gehör.


    "Entschuldige bitte Durus, das ich Dich hier und jetzt störe. Jedoch brauche ich einen Rat von Dir.", Faustina wunderte sich, das sie nicht einmal stammerlte, sondern frei heraus sprach was sie bedrückte. "Mein Vater hat mir einen Sklaven überlassen. Sein Name ist Aretas er fährt für die Factio Rennen. Ich habe ihn bisher nur einmal gesehen. Nun spricht er hier vor, meinte er wäre kurzzeitig ohne Erlaubnis aus den Stallungen der Factio verschwunden und nun wieder da. Meine Meinung ist, das er sich eine Zeit herumgetrieben hat.Wenn man ihm böse gesonnen wäre, könnte man daraus eine Flucht machen und ihn dafür hinrichten lassen. Darüber habe ich grosszügig hinweggesehen. Doch legte er hier ein Benehmen an den Tag das wirklich unverschämt ist. Daher möchte ich Dich nun um einen Rat fragen, wie man ihn bestrafen kann. Persönlich würde ich eine Auspeitschung bevorzugen, aus verständlichen Gründen, ist mir das persönlich nicht möglich. Wie würdest Du mir raten? Welche Strafe wäre angebracht?".


    Sie schaute sich um und stellte fest das hier eine ganz Menge Mithörer anwesend waren. So gross wollte sie die Sache nicht aufgehangen haben und jetzt merkte sie auch, das sie vermutlich mit ihrer Frage, erheblich gestört hatte. Sie wurde rot.


    "Entschuldige bitte ... ich glaube ich habe Dich wirklich gestört ... mit meinem Geschwätz, aber ich war ... ich bin ziemlich wütend. Ich kann gerne später wiederkommen...".

    Hektisch, wütend, mit hochrotem Kopf klopfte Faustina an die Tür. Durus würde bestimmt Rat wissen. Aber sie musste vorsichtig sein, sie wollte ja nicht, das Aretas hingerichtet werden mußte. Doch eine Strafe musste sein. Als Familienoberhaupt war Durus hier genau der richtige Ansprechpartner.

    Seine Hand bemerkte Faustina sehr wohl und auch den Sinn der Frage war ihr bewusst. Dafür das sie das erstemal mit einem Mann alleine war und sich in diesen Dingen überhaupt nicht auskannte, machte sie, ihrer Meinung nach, die Sache ganz gut. Doch jetzt war es mit der Nähe und der Frage schon eine andere Situation. Jetzt fehlten Erfahrung und Vergleiche.


    Verlegen schaute Faustina auf ihre Füße. Sie wusste nicht was sie tun sollte. Von Liebe wollte sie nicht sprechen. Denn was war Liebe? Wie fühlte sie sich an? Ob das kribbeln im Bauch, Liebe war? Und wen ja, was sollte sie nun tun?


    "Das ist nicht einfach zu beantworten.", sagte sie leise und verlegen, "Wir kennen uns kaum und ich fange gerade erst an Dich kennenzulernen. Ehrlich gesagt, glaube ich, das alles was ich sagen würde, falsch klingen wird. Verzeih mir bitte, wenn ich Dir dann besser keine Antwort auf deine Frage geben kann. .... Zumindest jetzt in diesem Moment nicht.".


    Es war nicht einmal gelogen oder sich herausgeredet. Es war schlicht die Wahrheit.

    Diesmal war die Zeit die sie gemeinsam eng umschlugen verbracht hatten, reichlich bemessen gewesen. Erschöpft, aber glücklich, wartete Faustina darauf das ihr Chio beim ankleiden half.


    "Wir sollten bald zu den Stallungen aufbrechen und Dir ein schönes Pferd aussuchen."

    Faustinas Gesicht verfinsterte sich.


    "Ich habe gute Ohren!", zischte sie Aretas an, "Wenn ich Dich töten lassen sollte, dann wird es sicher kein schneller Tod sein! Denn Du vergisst Dich! Du vergisst wer Du bist und wem Du gehörst! Mit dem Tod stiehlst Du dich nicht einfach davon!".


    Etwas in Rage, hätte sie ihn nun am liebsten selbst gezüchtigt. Aber dazu fehlte ihr die Kraft. Einer kleinen Sklavin den Po zu versohlen, ist etwas anderes als einem Kerl die Peitsche zu geben. Somit war es an Vetter Durus, einen anderen Sklaven zu bestimmen, der Aretas für sie bestrafte.


    Sie rief nach dem Pförtner der immer noch vor der Tür stand und befahl ihm zwei weitere kräftige Sklaven zu bestellen, die Aretas bewachten, bis sie mit Durus gesprochen hatte.

    'Gut das er mich noch nicht richtig kannte.', dachte Faustina, aber so ganz ernst gemeint, war dieser Gedanke nicht. In der Tat hatte sie keine großen Standesdünkel, was römische Bürger anbelangte. Bei Sklaven sah das etwas anders aus.


    "Geheimnisvoll. Das hört sich an als ob ich Dir Rätsel aufgeben würde.". Scheinbar war es nicht nur die schlechten Erfahrungen mit Frauen, die ihn Schüchtern erscheinen ließen, nein er war tatsächlich im Umgang mit Frauen etwas gehemmt. Das erkannte sie sofort an der leichten Röte seiner Wangen.
    "Vielleicht liegt es daran, das ich nicht so bin, wie manche Frauen meines Standes. Ich bin eher ein Mensch, der sich zunächst einmal interessiert und dann seine Meinung bildet. Das mag ein Nachteil sein, denn der Panzer der Arroganz fehlt. Und somit ist man verletztlicher.".

    Diese etwas schwammige Auskunft befriedigte Faustina in keinsterweise. Aber vielleicht war es besser so, denn nun blieb es ihrer Fantasie überlassen, was das für Methoden waren.


    "Dich hinrichten zu lassen, ist ein reizvoller Gedanke! ... Doch würde es mir nur einmal das Vergnügen bringen, Dich leiden zu sehen!".


    Natürlich hatte sie nicht vor ihn töten zu lassen. Er war ein junger kräftiger Mann, der seine Bedürfnisse hatte. Faustina gefiel der Gedanke, das er sich ausgetobt hatte. Mehr wollte sie gar nicht wissen. Dafür das er ein wenig Spaß gehabt hatte, wollte sie nun ihren Spaß mit ihm haben. Die Frage war nun, wie sie das formal korrekt bewerkstelligen konnte, ohne das es zu sehr auffiel das sie daran Spaß hatte?


    "Strafe muss aber nun mal sein! Ich werde Dich auspeitschen lassen müßen!", leise aber mit harter Stimme gab sie ihre Entscheidung bekannt.


    'Aber nicht zu schlimm! Sein gutbebauter Körper sollte nicht zu sehr schaden nehmen. Das würde nicht nur den Marktwert verringern, sondern auch der Optik schaden.' dachte Faustina und verkniff sich gerade noch rechtzeitig ein sardonisches Lächeln.

    Lächelnd hörte sie Macer zu. Sicher sie kannten sich kaum, doch kam er ihr seltsam vertraut vor.


    "Es ist doch immer so, das man Menschen kennenlernen muss, um etwas neues zu erfahren. Alleine wäre es doch viel zu mühsam. Doch reden wir von Dir.", jetzt wollte es es genauer wissen, "Reden wir davon, was DICH ausgerechnet zu mir gebracht hat. Schliesslich bist Du weder häßlich noch unvermögend. Beides Gutaussehen und Reich, Dinge die Frauen an Männern mögen, neben dem Attribut dre Macht.".
    Ehrlich und heftig, waren diese Sätze. Doch war Faustina, das Spiel um den heißen Brei leid.

    Eine einfache Geste, aber sie war von großen Nutzen. Es tröstete Faustina und gab ihr zugleich Mut ihr Leben langsam in die eigenen Hände zu nehmen. Soweit das die Sitten zuließen. Sicher war sich sie nun, das Durus ihr helfen würde. Das würde ihr eine wirklich große Hilfe sein.


    "Danke Durus. Danke für deine Wort und deine Unterstützung. Und was Vater angeht... er war schon öfter einfach mal weg und kam genauso plötzlich zurück. Daher will ich deinen Worten glauben schenken, das er wiederkommt. Mit deiner Hilfe werde ich das schon schaffen".


    Sie lächelte und versuchte nicht mehr zu heulen.


    "Wenn Du erlaubst, würde ich mich gerne in meine Gemächer zurückziehen."

    Mit der Aufässigkeit schien ihr Vater Recht zu haben. Das er ein Flege war, wusste Faustina schon aus eigener Anschaung.


    "Aha ein paar Tage Abwesend. Sich herumgetrieben und vermutlich noch in anrüchigen Tavernen mit ebenso anrüchigen Damen gebandelt. Dazu noch Geld geborgt. Scheinbar geht es Dir in den Stallungen zu gut. Vielleicht sollte ich Dich hier unter Kontrolle halten oder Dich verkaufen! An einen Steinbruch wäre wohl das Beste!", fauchte Faustina ihren Sklaven an. "Du bist Soldate gewesen, richtig? Was man in denem Land mit Soldaten gemacht, die sich einfach verdrückten?".


    In Faustina stieg Wut auf, aber auch das gleiche Gefühl, das sie hatte, als sie vor kurzem Chio bestrafte. Nun, war sie neugierig, was er antworten würde.