Beiträge von Tiberia Faustina

    Die Stimmung schien etwas gekippt zu sein. Hoffentlich hatte sie nicht in irgendein Fettnäpfchen getreten. Was ihr Vater zur Ehe hätte sagen können, wollte sie gar nicht wissen. Faustina wusste das er Pferde UND Frauen liebte. Wobei die Reihenfolge wohl beliebig ist. Immerhin war sie das Ergebnis einer solchen Ehe.


    "Ich gehe davon aus, Papa, das Du schon deine Fühler ausgetreckt hast. Schliesslich werde ich bald 17. Wir werden sehen, was da auf mich zukommt.".


    Faustina nahm sich etwas Obst und hoffte darauf, das Serrana etwas mehr erzählte. Denn was kann nicht alles schief gehen, bei der Auswahl der Gatten.

    Etwas nervös stand Faustina nun neben ihrem Vater um dem Senator, um Manius Tiberius Drusus vorgstellt zu werden. Obwohl einer ihrer Vetter, hielt er alle Strippen der Familie in der Hand. Sie wusste, das es hier auch um ihre Zukunft ging.


    "Papa, ist meine Kleidung gut gewählt? Nicht zu auffällig? Meine Frisur und ... ach ich bin so nervös.".

    Gespannt hatte Faustina zugehört. Also stand es um den Rennstall nicht sonderlich gut. Zeit sich einmal ein Rennen anzusehen.


    "Von den Rennen hier hab ich bisher nur gehört. Es soll ja fantastisch sein und dann noch bei einem solchen Ereignis zu heiraten, das ist wohl etwas, das ich mir für mich sehr gut vorstellen könnte. .... Nicht das ich derzeit die Absicht hege zu heiraten."


    Von de Seite schaute sie ihren Vater an, der sich nicht so richtig am Mahl zu erfreuen schien. Faustina hingegen, genoss die angebotenen Köstlichkeiten, auch wenn ihr nicht alles bekannt war.

    Bei ihrem alten Kosenamen gerufen, fühlte sich Faustina gleich heimischer in der noch fremden Umgebung.


    "Papa und ich sind grosse Pferdenarren. Wir lieben Pferde und die Rennen. Da war selbst in der Provinz einiges los. Trotzdem bin ich gespannt, wie es hier in Roma zu geht, bei den wirklich grossen Rennen. Ich hoffe auch bald die Stallungen sehen zu können".


    Darauf freute sich Faustina wirklich.

    Ein wenig hatte sich Faustina gefangen, ihr anfängliche Verlegenheit etwas überwunden. Sie legte sich auf eine Cline nicht nur weil sie zum bleiben aufgefordert worden war, sondern auch, weil sie wirklich hungrig war. Auf der Reise waren die angebotenen Speisen nicht immer wirklich gut gewesen. Hier, in ihrem neuen zu Hause würde das sicher anders sein.


    "Wir, mein Vater und ich, haben bis vor kurzem in Achaia gelebt. Bis Papa beschloss nach Roma zurück zukehren. Alleine habe ich es allerdings dort nicht ausgehalten. Es war einfach zu langweilig ohne Papa.", dabei lächte sie ihren Vater glücklich, "Nun die Reise war anstrengend. Obwohl ich tatsächlich den weiteren Seeweg genommen habe. Du weist doch, Papa, wie ich Schiffe und das Meer liebe. Daher bin ich bis Ostia mit dem Schiff gefahren. Es war, obwohl Du das sicher anders sehen wirst, der angenehmste Teil der Reise. Denn das Wetter war schön und die See ruhig. Selbst das Essen auf dem Schiff war nicht so übel wie man vielleicht meinte. Vermutlich lag es an dem Koch der aus Gallien stammte. Soviel verschieden zubereiteten Fisch habe ich noch nie gegessen." Ihr war bewusst, das anderen schon bei der Erwähnung Schiff übel wurde, Faustina ist allerdings eine echte Wasserratte, "Es gibt kaum etwas schöneres als einen grandiosen Sonnenuntergang auf See. Daran konnte ich mich nie satt sehen. Wirklich beschwerlich war dann die Reise von Ostia nach Roma. Obwohl ich mich vorher in der Villa eines der Mitreisenden hatte ein wenig ausruhen können. Es ist ja immer eine Menge Verkehr zwischen Ostia und Roma und dann der Verkehr in Roma selbst ... aber das kennt ihr ja.". Ein sanfte Lächeln umspielte ihre Lippen. Während sie sprach, hatte sich Faustina die beiden Gäste an. Dieskret natürlich. Serrana war wohl kaum älter als sie selbst und machte einen schon sehr erwachsenen Eindruck. Den anwesenden Herrn schätze sie als jemanden ein, der wusste was er wollte.

    Etwas verlegen, stand Faustina nun neben ihrem Vater. Sie hatte gehofft ersteinmal ihn nur für sich zu haben, um ihm alle Neuigkeiten zu berichten. Die Reise war anstrengend gewesen und hatte Faustina beeindruckt.
    Nun hatte ihr Vater Gäste und da verlangte es der Anstand, sich um diese zu kümmern. Mit Papa konnte man später reden.


    "Störe ich bei wichtigen Geschäften?"

    Jetzt erst bemerkte Faustina die Gäste ihres Vater. Natürlich hatte sie sich daneben benommen. Wie auf Kommando wurde sie auch ein wenig rot. Mit beiden Händen strich sie sich, etwas verlegen, die Tunika glatt.


    "Verzeiht, aber ich habe meinen Vater lange nicht gesehen.", sagte sie leise, doch mit erhobenem Haupt. Dabei griff sie nach der linken Hand ihres Vaters.

    Der Hüne schaute sich kurz um, bemerkte das er alleine mit dem vorlauten Kerl war und packte ihn bei der Tunika.


    "Ich meinte das eben durchaus ernst! Die Kleine ist für uns tabu! Und ich passe auf das es so bleibt. Damit Du dir das besser merkst ......."


    Er ließ den Ianitor los und verpasste ihm einen kurzen, aber heftigen Schlag in den Magen. Dann ging er seines Weges.

    Etwas frisch gemacht, hatte Faustina noch die Kleidung gewechselt. Voller Vorfreude ging, nein rannte sie fast, um ihren Vater in die Arme schliessen zu können. Natürlich hatte Faustina keine Ahnung, das ihr Vater Gäste bewirtete. Als sie seine Stimme hörte, gab es kein halten mehr. Faustina fiel ihrem Vater um den Hals und herzte ihn.


    "Papa, Papa .... was bin ich froh Dich wieder zu sehen"


    Dazu gab es weitere Küßchen auf die Wangen. Die Gäste bemerkte sie zunächst nicht.

    Die kleine Karawane zog ein, zuletzt der Hüne. Er blieb noch einmal beim Ianitor stehen.


    Geht doch! Aber merk Dir meine Worte.


    Zischte der Hüne und ging dann grinsend weiter.

    In seiner ganzen Größe baute sich der Hüne vor dem Ianitor auf.


    Tiberia Faustina, Tochter des Spurius Tiberius Dolabella, ist zurück. Öffne das Tor.


    Natürlich hatte er bemerkt, das der Neue seine Herrin schon mit unverschämten Blicken entkleidete. Bei Zeiten würde er ihm zeigen, das es gesünder ist, dies nicht zu tun. Daher drohte er in einem leise gesprochenen Nebensatz:


    Ich kenne Dich noch nicht, aber eines sage ich Dir gleich, solltest Du weiterhin die Herrin so unverschämt ansehen, werde ich dafür sorgen das es aufhört. Denn mit geschwollenen Augen sieht sich schlecht.


    Dabei bildete seine Pranke eine riesige Faust.

    Vor dem Portal stellten die Sklaven die Sänfte ab. Der Hüne pochte kräftig an das Tor, während die anderen Sklaven die Kisten und Truhen mit Faustinas Reisegepäck, sichtlich erschöpft, abstellten. An diesem heißen Tag waren sie froh angekommen zu sein und nun warteten alle darauf, das ihnen geöffnet werden würde.

    Langsam stieg die kleine Gruppe durch die engen Gassen den Esquilin hoch. Der Villa Tiberia entgegen. Nur langsam wurde die Luft besser und der Getank erträglicher. Der Lärm ließ aber kaum nach. Irgendwie hatte Faustina diese Umstände vermisst. Die frische Luft am Meer und die Stille der Gärten die die dortige Villa umgaben, waren zwar schön und sorgten für Entspannung, doch Faustina war ein Stadtkind. Lange hielt sie es in dieser Abgeschiedenheit nicht aus. Daher freute sie sich wieder in Roma zu sein. Auch wenn es stank und laut war.
    Am meisten freute sie sich ihren Vater wiederzusehen. Er war schliesslich der einzige Mensch den sie wirklich liebte. Er brachte sie zum lachen und hatte nie ein böses Wort. Ob er wohl zu Hause war?

    Die große Sänfte schaukelte sanft. Sklaven sorgten dafür das niemand der Sänfte zu nahme kam und der Weg einigermassen frei war. Bei dem Gedränge auf den engen Straßen war das keine leichte Aufgabe. Gelangweilt lag Tiberia Faustina in der Sänfte. Wie lange würde diese Tortur noch andauern? Wie lange würde sie den Gestank, den Dreck und die Hitze ertagen müssen, bis sie schliesslich zu Hause angekommen war. Diese Tölpel von Sklaven schienen zu kriechen. Faustinas Laune wurde zusehens schlechter. Vor dieser Reise hatte es ihr gegraut. Die Villa am Meer, in der sie ein paar Wochen verbracht hatte, hatte ihr gut gefallen, doch nun zog es sie nach Hause. Nach Hause zu ihrem geliebten Vater. Nur deshalb hatte sie sich dieser Folter unterzogen und sich auf den staubigen Weg gemacht. Jetzt, mitten im Chaos der Großstadt, fragte sie sich, ob es am Meer nicht besser gewesen wäre.


    Wieder einmal stoppte die Sänfte. Palaver war zu hören. Vorsichtig schaute Faustina zwischen den zugezogenen Vorhängen auf die Gasse. Einer der Strassenhändler beschwerte sich über das forsche Auftreten der Sklaven die den Weg freizumachen hatten. Sein Geschimpfe war deutlich zu hören. Es verstummte augenblicklich als der Hüne von Sklave, der ganz vorne in der Kolone ging, den Mann einfach an beiden Oberarmen packte, diese zusammendrückte, den Händler hochhob, um ihn dann, wie ein Stückmöbel, einfach hinter die Auslagen seines kleinen Ladens abzustellten. Der Weg war frei. Die Sänfte bewegte sich wieder- Im vorbeigehen, schaute Faustina dem kleinen, immer noch stillen Händler, in die Augen und lachte. Das kleine Schauspiel hatte ihr Laune etwas verbessert. Weiter ging es.

    Hab mal nachgesehen. Als Flavia Calpurnia stehe ich immer noch auf Seite 2 der Mitgliederliste mit 2.387 Postings. Hmm finde ich immer noch gut. :)


    Liebe Grüße
    Faustina

    Hallo Arvinia,


    ich habe über zwei Jahre lang im IR gespielt. Das liegt zwar schon etwas zurück, aber ein paar "alte" Hasen, werden sich vielleicht noch an meine damalige ID erinnern. Mit Lust und Liebe habe ich Flavia Calpurnia gespielt. Was ich damals so gepostet habe, lässt sich sicher Nachlesen.
    Was meine Sprachkenntnisse angeht, sind die nicht vorhanden. War zu meiner Zeit damals absolut kein Muß.
    Was meinen neuen Charakter angeht, denke ich mal, wird es eher ein verwöhntes Balg von 17 oder 18 Jahren sein, dessen Leben bisher nur aus Luxus und Sorglosigkeit bestand. Einen Beruf möchte ich derzeit nicht ergreifen, es sei den es gibt den der Tochter aus gutem Hause.
    Mein Wissen über die Zeit und den Stand der Patrizier hat mich zwei Jahre in diesem RPG mit viel Spaß spielen lassen. Auch wenn Calpurina eine nicht ganz so typische Patrizierin war. Die sich nicht immer an die Konverntionen ihrer Klasse gehalten hat, ohne aber gegen das gesamt Bild zu rebellieren. Es waren eher die kleinen, privaten Dinge, die sie nicht ganz typisch für den römischen Hochadel erschienen ließ. Aber war ihr Urgroßonkel, Kaiser Vespasian, nicht auch eher unkonventionell? ;)


    Trotzdem noch eines, um allen eventuellen Befürchtungen vorzubeugen:
    Flavia Messalina war meine RPG-Schwester! Mit ihren damaligen, sagen wir mal, rebellischen Anwandlungen, war ich nie beschäftigt. Sie spielte in Rom und ich im damals noch existenten Hispania. In ihre gespielten und hinter den Kulissen betriebenen Spielchen, war ich nie miteinbezogen.


    Soviel zu meiner Vorgeschichte und zu dem was ich mir so vorgestellt habe. Nach langer Zeit würde ich es gerne nochmal versuchen, eine neue Rolle zu entwickeln. Was daraus wird, hängt auch von den Mitspielern ab. Somit hoffe ich, schnell wieder anschluss an das RPG zu finden.


    Liebe Grüße
    Faustina