Beiträge von Tiberia Faustina

    Diesmal schien ihr Vater das Rästel gelöst zu haben. Mal sehen ob Serrana ihm recht gab.


    Was Sedulus über die Menschopfer sagte, interessierte Faustina.


    "Das weis ich, aber das waren andere Zeiten, Sedulus. Inzwischen haben wir uns doch kultiviert und bringen den Göttern Tiere oder Plfanzen als Opfer dar. Doch würde mich interessieren, wie die Germanen ihre Opfer darbringen?".

    An diesen Tag erinnerte sich Faustina. Sie war zwar nicht bei der Opferung dabei, aber an die besudelte Toga erinnerte sie sich deutlich.


    "Damals hast Du mir einen gehörigen Schrecken eingejagt, als Du mit dieser Toga nach Hause kammst. Ich habe wer weis was gedacht, als ich Dich sah.", brummte Faustina.


    Den Appetit ließ sie sich aber nicht verderben. Vorsichtig nahm sie ein Stück von besagtem Stier und fand, dass das einstmals stolze Tier sehr gut schmeckte. Als sich Aurelia Prisca ebenfalls etwas Stier auf den Teller legen ließ, hoffte sie die richtige Wahl getroffen zu haben. Denn was gab es schlimmers, als einen Gast der sich nicht wohlfühlt und dem es nicht schmeckt. So aß sie ein Stückchen Fleisch und war angenehm überrascht. Faustina schaute zu Prisca hinüber.


    "Hat mein Vater deinen Geschmack getroffen, Aurelia Prisca oder müßen wir ihn mit Hohn und Spott bedenken?", lächelte sie die Aurelia an.

    Natürlich wusste sie nicht, was ihr Vater so an Terminen oder was er für Verabredungen hatte. Dafür hatte sich Faustina bisher nicht interessiert. Doch nun würde sie sich kümmern.


    "Hmm ich denke das bekomme ich raus. Die Einzelheiten wollen wir besser wo anders besprechen. Warum besuchst Du mich nicht oder kommst gleich mit?", diese Einladung kam von Herzen. Sie hatte sich noch nie so schnell mit einem Menschen so gut verstanden.

    Warum eigentlich nicht?, dachte Faustina und war begeistert von der Energie die Flora an den Tag legte, um diesen Traum wahr werden zu lassen.


    "Erstmal einen mutigen Kerl finden, der uns mitnimmt. Dazu müsste man in einen Rennstall und da fällt mir zuerst mal der von meinem Vater ein. Nachteil: er ist oft da und würde das früher oder später herausbekommen. Aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt.".


    Das Grinsen wurde zum Lachen.

    Sim-Off:

    Kommt davon wenn man auf mehr als einer Hochzeit tanzt. Dann sagen wir mal so, ich habe eine Feldflasche mitgebracht

    ;)


    "Ich denke selbst das wird Papa nicht erlauben", was sie natürlich nicht davon abbringen konnte sich darüber Gedanken zu machen. Denn das hatte Faustina noch nicht überlegt.
    "Sollte sich einer von den Lenkern dazu breiterklären und Papa das herausbekommen, wird der arme Kerl sicher ausgepeitscht werden, wenn nicht schlimmer mit ihm verfahren würde. Aber reizvoll ist der Gedanke schon.". J
    etzt hatte sie eine Verschwörermine aufgesetzt, vielleicht war hier jemand mit dem man solche verrückten Dinge Wirklichkeit werden lassen könnte.

    Papa war verschwunden und schon wieder in einem anderen Gespräch vertieft. So wuselig hatte Faustina ihn schon lange nicht mehr erlebt.


    "Wann Du möchtest. Ich kenne hier noch so gut wie niemanden. So hab ich viel Zeit.", lächelte sie etwas traurig, zumal sie in ihrer alten Heimat eine Menge Freunde hatte. Hier fing sie von vorne an, aber das war auch eine Herausforderung. "Für welche Therme wir uns entscheiden, können wir ja bis dahin entscheiden. Es gibt sicher Bekannte, die Auskunft geben könnten."


    Was sie überraschte war die Schnelligkeit mit der Varena den Wein zu sich nahm. Sie beschloss etwas langsamer zu trinken.

    Hier fühlte sich Faustina gleich wohler. Arvinia war herzlich und schien sich wirklich über ihre Ankunft zu freuen. Gerne kam sie der Aufforderung nach, sich zu einem Plausch zu setzen.


    "Inzwischen konnte ich mich ausruhen, da es sich hier um ein sehr behagliches Haus handelt.", sie setzte sich, ordnete ihre Tunika, "Ich habe auch schon mit Tiberius Durus gesprochen und er hat angeregt, das ich mit Dir unterhalten sollte. Dieser Aufforderung bin ich sehr gerne nachgekommen. Denn ich würde mich gerne nützlich machen, wenn es Dir recht ist. So ganz untätig möchte ich nicht den Tag verbringen".


    Hoffentlich verstand Arvinia das nicht falsch. Sie war die Herrin des Hauses und daran wollte Faustina in keinsterweise rütteln.

    Sich Mühe gebend, die Sklavin nicht zu beachten, trat Faustina ein. Das war also Tiberia Arvinia. Hübsch, sehr hübsch, dachte Faustina. Dann setzte sie ein freundliches Lächeln.


    "Salvete Arvinia, ich freue mich das Du mich empfängst. Ich bin Faustina, die Tochter von Dolabella. Wie ich meinen Vater kenne, hat er Dir sicher nicht von mir berichtet.", das meinte sie jetzt ironisch.

    Nach dieser kurzen Vorstellung durch ihren Vater, nickte Faustina jeder der anwesenden Damen zu. Erst dann begab sie sich auf eine Kline und ließ sich etwas von dem Stier auf den Teller laden.


    Sie hatte nur den letzten Satz mitbekommen in dem ihr Vater den Stier anpries.


    "Wer war denn der Glückliche der geweiht wurde?"

    "Von Roma hab ich bisher nicht viel gesehen. Ich würde mich auch bestimmt alleine verlaufen. Deshalb nehme ich deinen Vorschlag gerne an. Wir könnten doch zunächst in die Thermen. Von denen hab ich so viel gehört."


    Es wurde Zeit, das sie sich etwas umsah und auch neue Kontakte knüpfte. Schliesslich war Roma nun ihr Lebensmittelpunkt. Und zum Anfang gleich in die Thermen, das wäre genau der richtige Einstieg. Hier traf sich Rom.

    Eine Sklavin öffnete die Tür. Ihre devote Haltung gefiel Faustina, da sie sie von zu Hause nicht gewohnt war. Ihr Vater pflegte eher einen lockeren und weniger strengen Umgang mit den dortigen Sklavinnen und Sklavin. So war sie überrascht das es in diesem Haushalt diese devote Grundhaltung der Skalvinnen und Sklaven gab. Ein neues, aber sehr reizvolles Erlebnis. Wenn es hier so war, dann sollte sich Faustina anpassen. Sie hob ihren Kopf und sagte kalt:


    "Mein Name ist Tiberia Faustina, melde mich Tiberia Arvinia, deiner Domina."



    Dabei schaute sie das hübsche Ding nicht einmal an.

    Diese erotischen Anspielungen ihres Vaters machten Faustina nichts mehr aus. Scheinbar schienen sie aber Serrana kurzzeitigetwas irritiert zu haben. Ein heimliches Grinsen konnte sich Faustina daher nicht verkneifen.


    "Dann bist Du selbst eine Göttin?", fragte sie Serrana.


    "Ich habe gehört die Germanen haben schreckliche Götter. Götter die nach Blut und Menschenopfern verlangen. Stimmt das?", sprach sie Sedulus an.


    Solche Geschichten, wie auch die des Prokrustes, faszinierten Faustina.

    Freundlich nahm Faustina das angebotene Sitzplätzchen neben Varena an. Für sie hörte sich Papas Erklärung bezüglich Varenas schon fast wie eine Entschuldigung an. Denn Papas zweite Leidenschaft, waren Frauen.


    "Von meiner Reise erzählen? Oh, da gibt es nicht viel zu berichten. Es war eine schöne, lange und ruhige Überfahrt. Da ich ein Schiff bis Ostia genommen habe, war das was man am häufigsten sah, halt Wasser. Auch wenn die abendlichen Aufenthalte in den Häfen etwas Abwechslung boten. Aufredendes ist nicht passiert."

    Papa hatte es mal wieder eilig. Nun saß sie mir Flora alleine am Tisch. Inzwischen hatte sie ihren verdünnten Wein bekommen und trank einen kleinen Schluck.


    "Papa geht voll auf in seinem Wirken für die Factio. Das ist sein Leben. Als Soldat oder Priester könnte ich ihn mir nicht vorstellen.", lachte Faustina, "Als Politiker schon!". Dabei wurde das Grinsen breiter.

    "Papa macht sich immer Sorgen.", lächelte sie ihren Vater an und faste nach seiner Hand, "Wenn ich heute darüber nachdenke, würde ich vermutlich nur einen kleinen Einspänner mit einem braven, müden Pferdchen lenken wollen. Einen Wagen wie bei den Rennen, würde ich sicher nicht lenken können. Hast Du schon mal die Männer gesehen, die das tun? Das sind wahre Athleten. Vermutlich hätte ich nicht mal die Kraft den Wagen um die erste Kurve zu bekommen."


    Traurig aber wahr. Manchmal wünschte sich doch als Junge geboren zu sein.

    Etwas geschaft, weil zunächst die Lokalität nicht gefunden, betrat Faustina die Taverne. Immer noch mit sicher, ob es sich als höhere Tochter schickte, eine solche zu betreten. War aber der Wunsch des Vater nicht Befehl ..... zumindest manchmal?


    Sie sah ihren Vater an einem der Tische im Gespräch mit einer jungen Frau. Diesmal fragte sie sich, woher er wohl die Damen allte kannte. Anmerken ließ sie sich aber nichts, als sie an den Tisch trat und ihren Vater in bekannter Art und Weise begrüßte, nämlich mit Küßchen auf die Wangen.


    "Da bin ich Papa, wie Du gewünscht hast."


    Zur unbekannten Schönen:


    "Salvete, mein Name ist Tiberia Faustina."

    "Doch, sehr lecker. Es ist genau mein Geschmack."



    Also etwas Mytholisches. Jetzt den Kopf angestrengt. Schliesslich war sie in Griechenland aufgewachsen und von griechsichen Erziehern erzogen worden. Da waren die Klassiker und griechische Mythologie Pflicht. Kurz nach gedacht, gab es da eine makabere Geschichte von einem zu kleinen und einem zu großen Bett. Ja, hmmm wie hieß ...



    "Hmm wenn dem so ist, möchte ich auflösen. DU bist dieser schreckliche Prokrustes!".


    Faustina schaute ihren Vater an und war ihm Dankbar für die Auswahl der Lehrer, die er für sie erworben hatte.

    Gerne hörte sie, was die junge Frau zu sagen hatte. Sie mochte alle Pferde, ob Kutschgaul, Pferde der Reiterei oder halt eben Rennpferde. Natürlich waren ihr die Rennpferde die liebsten.


    "Rennpferde sind für mich etwas ganz besonderes. Sie sind edle Geschöpfe voller Kraft. Was gibt es schöneres, als diese edlen Rösser über den Sand der Rennbahn laufen, fast möchte ich sagen, fliegen zu sehen.", fast geriet Faustina ins schwärmen, "Kannst Du selbst reiten? Ich wollte einmal einen Wagen lenken, doch Papa hatte etwas dagegen. Heute würde ich sagen, er hatte mir einen Argumenten recht".


    Auch wenn sie damals, mit 13 oder 14 Jahren anderer Meinung gewesen war und ihrem Vater ein mächtiges Theater machte, als er ihr das lenken eines Wagens verbot.