Dieser sanfte Themenwechsel brachte nun etwas auf den Tisch, mit dem Faustina sich noch gar nicht beschäftigt hatte. Ihr Leben war bisher eines ohne Sorgen und Nöte. Warum sich also Gedanken machen, über etwas, was sie selbst wohl kaum entscheiden würde. Schliesslich war sie eine Tiberia und da ist man weniger Frau als Handelsgut.
Mit einem sanften Lächeln sah sie Serrena in die Augen.
"Danke das Du es so siehst. Doch ist es nicht die Regel in unseren Kreisen, das sich Hochzeiten eher über den Stand des Partners, als über echte Gefühle entscheiden? Deine Ehe ist offensichtich glücklich und von Amor gesegnet, aber leider ist das nicht bei allen Ehen so. Allerdings gebe ich die Hoffnung nicht auf, das ein Mann gefunden wird, den ich lieben kann und der trotzdem den Interessen der Familie entspricht. Aber habe ich armes Weib darauf Einfluss?".
Dabei grinste Faustina ziemlich unverschämt ihren Vater an. Bisher hatte er ihr alle Wünsche erfüllt, doch ob sein Einfluss in dieser Sache ausreichten würde.