Beiträge von Tiberia Faustina

    Chio war fertig mit dem abtrocknen und schwitzte, in dem überhitzen Bad. Warum sie sich nicht entkleidete, blieb Faustina ein Rätsel, denn sonst waren beide Frauen im Balneum immer nackt. Ob es an Kyros lag?


    "Nun, was ist eine persische Massage? Neugierig bin ich schon. Was behinhaltet sie?", fragte sie Kyros aus. Langsam bewegte sie sich auf den Massagetisch zu, den sie hier noch nie benutzt hatte.

    Offensichtlich hatte Chio diesmal gespurt. Schneller als erwartet, standen beide wieder in Balneum. Lächelnd schaute Faustina zu Kyros hoch und winkte gleichzeitig Chio herbei, damit sie ihr beim verlassen des Beckens half. SIe war sich sicher, das sie vor Kyros keine Scham zu zeigen brauchte. Schließlich war er ja ein richtiger Mann mehr. Daher zeigte sie sich ihm nackt. Wie Venus dem Meer, so entstieg Faustina dem Bade. Sie hob die Arme um sich von Chio abtrocken zu lassen.


    "Mit ist eben in den Sinn gekommen, das Du die Kunst der Massage erlern hast. Genau das würde mir jetzt zum Glück fehlen. Das habe ich zuletzt in Achaia genossen. Und die waren dort sehr sehr gut.".


    Sie sah Kyros in die Augen, als Chio sie abtrocknete. Sah sie dort eine Spur von Verlegenheit oder war es etwas anderes, das sich in seinem edlen Gesicht zeigte?

    Zumindest Kyros verstand etwas von Umgangsformen. Er war auch kein Soldat, wie Aretas, gewesen.


    "Du darfst Dich zurückziehen. Richte Dich ein und erwarte meine Befehle.", kalt, weil immer noch etwas muffelig wegen Chios Schlafmützigkeit, sagte sie es sehr herablassend.

    So stellte sich Faustina das Leben der Götter vor. Leicht, unbeschwert, voller Genuss. Se lag nackt im wohligwarmen Wasser, ließ sich von Chio mit Trauben füttern und genoss den gekühlten Wein. Das war ein großes, sehr großes Stück Glückseeligkeit. Ihren Gedanken nachhängend, kam ihr das erste Gespräch mit Kyros in Erinnerung. Hatte er nicht von Massagen gesprochen? Genau das fehlte ihr nun zum vollkommenen Genuß.


    "Chio, zieh Dir rasch etwas über und hol mir Kyros her! Und beeile Dich!".

    Chio schien das nicht ganz verstanden zu haben. Jedenfalls machte sie den Eindruck, als ob sie nicht genau wisse, wie und wo sie Aretas betten sollte.


    "Chio! Aufwachen!", fauchte Faustina ihre Lieblingssklavin an, "Gegenüber meiner Gemächer befindet sich eine Nische. Dort steht sogar eine Liege. Dort wirst Du ihm ein Bett richten. Sorge für eine Truhe! Verstanden?".


    Für Faustina stand fest, das Chio mal wieder einen kleinen Aufmerksamkeitserreger brauchte und nahm sich vor, heute abend vor dem zu Bett gehen, ihr noch eine kleine Pobackenaufwärmeinheit zu kommen zu lassen. Allerdings ohne Aufwand, die Hand reichte.

    Da es ihr erstes Treffen mit einem Mann ausserhalb der eigenen Villa war, war sich Faustina nicht so ganz sicher, was sie nun tun sollte. In der Villa Tiberia wäre sie nun sofort mit ihm in den Garten gegangen, in der Sicherheit die ihr Arteas bot. Nur Aretas hatte sie zu hause gelassen. War es schicklich für eine junge Aristrokatin einem Mann in den alleine in den Garten zu folgen? Natürlich reizte es sie. Schliesslich liebte sie den Mann und dazu kamen noch die Gefühle die sie bisher nur in Gegenwart von Chiomara gekannt hatte. Daher stand sie mehr mechanisch, als aus freiem Willen auf, um Macer in den Garten zu folgen. Wortlos, nervös, erregt, gespannt, ängstlich.

    Zufrieden damit, das ihr männliches Eigentum scheinbar begriffen hatte, worum es ihr ging.


    "Noch zu Dir, Aretas. Ich vermute das Dich Chio in den Unterkünften untergebracht hat. Das will ich nicht! Was nutzt Du mir dort? Du wirst vor meinen Gemächern schlafen. Chio wird Dir doch eine Schlafgelegenheit herrichten. Wie auch Kyros, wirst Du allerdings in den Unterkünften verpflegt. Kyros wird auch dort untergebracht. Ich denke mal das er die Schlafstatt von Aretas übernimmt!".

    Das Angebot von Kyros, alles schriftlich zu fixieren, war ihr dann doch zu viel des Guten. Schliesslich war sie die Herrin und da musste das Wort genügen. Wenn nicht ... die Peitsche lag immer noch auf dem Tisch in ihren Gemächern.


    "Das ist nicht nötig, Kyros. Ich habe meine Methoden, vergeßliche Sklaven an ihre Pflichten zu erinnern!", dabei dachte sie an die geschmeidige Gerte für Chio und die kräftige Peitsche für Aretas. Die würde auch der devote Kyros zu spüren bekommen, sollte er nicht spuren.


    "Jeder von euch hat seine spezielle Aufgabe. Darüber hinaus, wird jeder von euch tun was ich von ihm will und erwarte. Da bin ich mir sehr sicher!", und wie sicher sie sich ist, "Was ich mit Geschäftsverteilerplan meinte, ist einfach die Tatsache, das es grobe umrissene Gebiete gibt, auf denen jeder seiner speziellen Fähigkeiten am besten aufgehoben ist. Chio ist für meine ganz persönliche Bedienung da, Aretas wird mich vor allem Bösen beschützen und Kyros wird der Feingeist sein. Der vom Briefe schreiben bis zur Fußmassage einsetzbar ist. Im Grunde nichts neues. Da Kyros neu bei uns ist, wollte ich das nur noch einmal festgestellt haben. Es sollte euch nur klar sein, das ich Eifersucht, Intrigen oder Streitigkeiten zwischen euch nicht dulden werde und hart durchgreife, sobald ich dazu Anlasse habe!".
    Das meinte sie nun sehr ernst. Sie war, bekanntermassen, eine Römerin die sich Sklaven gegenüber von der strengen Seite zeigte. Und da auch gnadenlos sein konnte.

    Wie sie es schon von Macer kannte, war er direkt und ging auf sein Ziel los, ohne Umwege. Es gefiel ihr. Ebenso war das Essen sehr gut, genau wie der Wein. Faustina musste aufpassen, das sie nicht zuviel von beidem genoss.


    "Ehrlich und offen gesagt, geht es mir ähnlich. Ich würde sagen, ich bin richtig verliebt ... aber ich weis auch, das es für mich das erstemal ist, das ich mich so verliebt habe.".

    Alle Mühe, den Abend zu geniesen, waren vergebens. Zwar war das Spiel sicher wert es zu sehen, mit dem Kopf war sie jedoch weit weg. So weit weg, bei Macer. Natürlich fand sie Avianus nett und hatte sich bei der zufälligen Berührung schnell gefragt, ob es Liebe war. Den ganzen Abend hatte sie aber nur an Macer gedacht und daher konnte es bei Avianus keine Liebe sein. Schade, aber es war wohl so. Je länger sie darüber nachdachte, um so deutlicher wurde es ihr. Nun war es an ihr, dem "armen" Avianus sagen zu müßen, das sie einen anderen liebte. Tröstlich für Faustina war allerdings das Aussehen des Mannes neben ihr. Denn bei dem Aussehen, würde er nicht lange auf die nächste Dame warten müßen. Die werden ihm nachlaufen, dachte sie und versuchte sich damit zu rechtfertigen, um sich ihre Entscheidung leichter zu machen.
    Sie wollte aber noch bis zum Ende der Vorstellung warten. Eine Galgenfrist, die sie sich einräumte.

    Das Rennen lief nicht so wie Faustina es sich gewünscht hatte. Sie sah das Aretas weit hinten lag und das passte ihr überhaupt nicht. Wütend und in der Beziehung ganz ihr Vater, hielt sie nur mit Mühe inne. Doch dann hielt es Faustina nicht mehr auf ihrem Sitz. Sie sprang auf, schwenkte ihr Fähnchen und schrie wie ein Fuhrmann:


    "Bewegt eure Är....!"


    Gerade noch rechtzeitig fiel ihr ein, das sie eine Tiberia war! Gemeint waren die vier weissen Pferde, die scheinbar Aretas Milchkarren zogen!

    Endlich raus aus dem Laden. Es wäre sonst vielleicht zum Ruin der Gens Tiberia gekommen, wenn sie länger dort verweilt wäre.


    "Ja das stimmt, aufgeblasen, arrogant und sicher Knaben sehr zugetan.", lachte Faustina, "Aber jetzt habe ich genug gekauft. Als uns nach Hause gehen, sonst bekommt Onkel Durus noch einen Herzanfall!"


    Den würde er sowieso bekommen, sollte er sie einmal in einem der beiden Tuniken zu Gesicht bekommen.


    Mit einer freunschaftlichen Umarmung verabschiedete sich Faustina von ihrer Freundin und machte sich auf den Weg zu Villa Tiberia.

    Schnell runter damit und wieder in das was man ohne sich schämen zu müssen, tragern konnte. Sie hatte genug gesehen und war von den beiden Tuniken oder dem was Carolus daraunter verstand, begeistert. Wenn auch die Erziehung zur Moral, dem Tragegefühl entgegen stand. Sie fühlte sich in ihre Strassentunika wieder richtig wohl und setzte sich wieder hin um sich von der anstrengenden Umkleiderei zu erholen.


    Carolus schien seine Meinung über Faustinas Figur entweder geändert zu haben oder er dachte einfach nur ans Geschäft. Zumindest redete er nicht von Plösterchen.
    Im Gegensatz zum Goldschmied von vorhin, fühlte Faustina, das es hier nicht zum Feilschen kommen würde. Hier zahlte man diskret den Preis den der Meister haben wollte. Hier musste man seinem Stand und dem Vermögen entsprechend einfach zahlen. Alles andere würde sicher dem Ruf schaden. Also was blieb anders übrig, als zu Lächeln, die angeborene Sparsamkeit zu vergessen und zu zahlen? Nichts!


    "Ich nehme beide Tuniken!", meinte sie deshalb auch mehr trotzig, als überzeugt zum Meister der Stoffersparnis.
    Etwas anderes hatte ich nicht erwartet, meine Liebe. Wie alle meine Entwürfe, kleiden auch die von Dir gewählten Modelle, einfach die Frau die dazu passt. Oder anders gesagt, diese Entwürfe haben nur auf Dich gewartet." Alter Schleimer, dachte Faustina, lächelte aber, weil sie ihren Frieden mit dem Herrn gemacht hatte. "Bieibe der Preis verehrter Meister. Was bin ich Dir schuldig?". "Bescheidenheit ist ein Motto meiner Werkstatt, daher würde ich für beide Tuniken zusammen, 800 Sesterzen berechnen wollen." Er zuckte nicht einmal mit der Wimper. Dafür zuckte Faustina der Magen. Gut das sie saß und eben so gut, das sie nicht gerade trank. "Gut.", mehr brachte sie nicht heraus. Die Sklavin wurde gescheucht, damit sie die beiden Andeutungen von Tuniken hübsch verpackte, während Faustina, etwas bleich um die Nase, zahlte.


    "Wie weit bist Du, Flora? Hast Du noch etwas probiert?"

    Amüsiert schaute Faustina zu, wie sich von selbst, ihre Sklaven und Sklavinnen einfanden. Wie gerufen standen sie nun alle im Atrium, wenn auch, wie im Falle von Aretas, eher etwas verstört.



    "Eine Personalversammlung! Das trifft sich gut!".
    Faustina fand das wirklich lustig und lachte. "Dann wollen wir mal überlegen, wie ich euch drei am besten einsetze. Eine Art Geschäftsverteilerplan muss her!".


    Sim-Off:

    Das mir keiner fragt, ob ich in einer Behörde arbeite! ;)

    Wieder war dieses merkwürdige Kribbeln im Bauch. Es war nicht der Raum oder die Dekoration. Es war einfach die Anwesenheit von Macer. Sein Kompliment sog sie förmlich auf. Wenn auchleicht verlegen. Es war ich das was er sagte, sondern wie er es sagte. Überhaupt seine Stimme wieder zu hören. Egal was er sagte. Vermutlich hätte er sie beschimpfen können.
    Inzwischen war sie sich bewusst, das sie Macer liebte. Genauso bewusst war sie sich, das es mit dieser Liebe gewaltige Schwierigkeiten und einen Haufen Ärger geben würde.
    Daran wollte sie aber an diesem Abend nicht denken. Dieser Abend sollte wundervoll werden. Daher stiess sie gerne mit Macer an und erwiderte seinen Trinkspruch.


    "Auf diesen Abend. Auf das er so schön werden wird, wie wir ihn uns erträumen."


    Sie lächelte und nahm einen kleinen Schluck.

    Nun ja, es war tatsächlich etwas besonders. Ihr Vater würde sie dafür bestimmt in die Verbannung schicken, sollte er sie jemals in diesem Kleid sehen. Und Onkel Durus ... na ja , der brachte es ja nicht zu sehen.


    "Das hier ist schon einmal gekauft!", freute sich Faustina und begab sich augenblicklich zum umkleiden zurück hinter den Vorhang.


    Wieder hatte sie einen kurzen Kampf mit der Wäsche zu bestehen, bevor das zweite Kleid richtig saß. Kein Sonnengelb, etwas dunkler satter von der Farbe her. Noch kürzer, trotzdem mit Schlitz an den Seiten der Oberschenkel. Die Ausschnitte vorne und hinten gingen nun gefährlich tief, zeigten viel Haut. Es waren auch die von Faustina angeregten Schlitze unterhalb der Achseln bis hin zur Hüfte eingearbeitet. Zwischen diesen Schlitzen und denen entlang der Oberschenkel, lagen vielleicht zwei Daumenbreit Stoff.


    Faustina wagte sich gar nicht vorzustellen, wie man mit dieser Tunika gehen, sitzen oder sich gar zu Tisch liegen sollte. Ihr Körper war jedem Blick ausgesetzt. Eine flasche oder unbedachte Bewegung und man konnte sogar das intimste bestaunen. DAS war ihr nun doch zu gewagt.


    Aber sie hatte ihren Mund ja wieder soweit aufgerissen und konnte nun nicht kneifen. Wieder öffente sie den Vorhang und ging in den Raum zurück im dem Carolus, die Sklavin und nicht zuletzt, Flora warteten. Hoffentlich kam nun nicht noch jemand in den Verkaufsraum.


    "Hmm, das ist genau an den Stellen offen, die so eine Tunika braucht.", sagte sie und verschwieg das sie diese Tunika nur dann tragen würde, wenn sie eeinmal verheiratet sein würde und nur für ihren Mann!

    Den leichten Mantel hatte sie ihrem Leibwächter in die Hand gedrückt. Daher trug sie nur eine lange tiefblaue Tunika aus Seide, die an den Seiten der Beine leicht geschlitzt war. Der V-förmige Ausschnitt war kurz und züchtig. Von ihrer Sklavin hatte sie sich die Haare hochstecken lassen. Darin eingesetzt waren wieder die kleinen silbernen Halbmonde, die sie so liebte. Ein Armband links und einen kleinen Ring rechts, dazu eine Kette, mehr an Schmuck trug sie nicht.


    Faustina ließ sich von dem Sklaven führen und schwebte förmlich in das wundervoll hergerichtete Triclinum. Sie war glücklich Macer zu sehen und ging mit vorgestreckten Händen auf ihn zu. Fast wäre sie ihm um den Hals gefallen. Doch das wäre ungehörig gewesen. So lächelte sie und dankte artig für die Einladung.


    "Dein Haus ist wunderschön und die Mühe die Du dir gegeben hast. Einfach bezaubernd.".

    Gespannt hatte Faustina gelauscht. Er war also ein Sklave der scheinbar jeden Wunsch erüllfen konnte. Ein wahres Juwel. Mit erstaunen hörte sie das er auch kämpfen konnte. Zwar fiel es ihr schwer das zu glauben, weil er wohl lange nicht gekämpft hatte, denn sonst wäre es um seine Hüften besser bestellt, aber immerhin würde er sich für sie opfern. Was aber noch wichtiger war, war die Tatsache, das er sich perfekt für den Posten eines Verwalters zu eignen schien. Sollte sie einem lhren eigenen Haushalt haben, wäre Kyros die erste Wahl.
    Spannender als all dies, war aber die Erwähnung seiner Massagekünste. Sowas hört jede Frau gerne und Faustina war da keine Ausnahme.


    "Welche Art von Massagen sind die bekannt?", sie war versucht es sogleich auf einen Versuch ankommen zu lassen, ob er sich auf die speziellen Fußmassagen verstand, die sie in den Thermen von Achaia immer genossen hatte.