Beiträge von Galeo Claudius Gallus

    Die Frisur ist also meist ein Zopf, dachte Musa bei sich, als Wulfgar geendet hatte. Sie versuchte sich vorzustellen, wie das aussehen mochte, kniff dabei das rechte Auge ein Stück zusammen und überlegte. Letztlich siegte aber wieder die Neugier.


    "Was - für - ein - Zopf? Und - wie - ist - er - gelegt? Und welche Frisuren tragen die Frauen in eurem Land?"
    Die Wissbegier strahlte aus Musas Blick, als sie Mansuri und Morrigan betrachtete.
    Galeo hingegen leerte gerade den ersten Weinbecher, um ihn sofort in die Höhe zu halten, damit er erneut gefüllt wurde. Mit der Linken schob er ein Stück Brötchen in den Mund. Er wollte die Mahlzeit zügig beenden, damit er der für ihn lästigen Unterhaltung entrinnen konnte.

    Musa ärgerte sich, dass sie eine Frage wiederholen musste. Sie hasste Wiederholungen, aber in diesem Fall schob sie es nicht auf ein schlechtes Gehör, sondern auf die Sprachbarrieren.


    "Du - mir - sagen, was - germanische - Frauen - tragen. Verstehen?" Langsamer ging das Sprechen kaum, fast zum Mitschreiben. Sie seufzte, dann hörte sie umso aufmerksamer Mansuri zu. Tunika und Palla, das besaß wenig Inspiration. Musa wandte sich Morrigan zu.


    Galeo, dem es zu bunt wurde, klatschte in die Hände. "Musa, wollen wir essen oder über Mode sprechen? Bringt mir jetzt mal endlich jemand Dulcia?" Am liebsten hätte sich Galeo auf den Rücken gelegt und beide Ohren mit den Händen verschlossen. Weil das jedoch respektlos gegenüber Musa wäre, seufzte auch er. "Ich möchte außerdem einen Becher Wein." Vielleicht half der Wein beim Überstehen der restlichen Mahlzeit.


    Musa blickte nur einmal kurz zu ihrem Gatten, dann fasste sie wieder Morrigan ins Auge und hörte zu.
    "Ein weites Kleid? Und was ist ein Überwurf? Eine Palla? Nun, wenn die Palla aber über dem Gesicht hängt, sieht man ja nicht, wohin man tritt." Musa blickte skeptisch.

    "Salve, Romana! Sehr schön, dass du mal wieder vorbeischaust." Er hielt die Wange für den obligatorischen Kuss hin, küsste selbst aber nur in die Luft. In ihrer Vestalinentracht wirkte Romana immer so heilig und unnahbar, obwohl sie sich sehr ungezwungen gab. Es mochte der Respekt sein, der dieses Gefühl in ihm entfachte. "Wir sind zwar schon länger hier und haben auch bereits schon gefrühstückt, aber irgendetwas Neckisches passt noch immer hinein. Wir können ja mal nachfragen, was die Küche an Überraschungen zu bieten hat." Galeo lehnte sich wieder zurück und wies mit der Hand auf eine freie Kline.


    Musa hingegen würde sich niemals hinlegen. Die Gewichtsverlagerung könnte ihre Frisur ins Wanken bringen. "Salve Romana!" Sie küsste ihre Schwägerin zurück und freute sich über ihre Anfrage bezüglich einer neuen Ornatrix. Also sah sie heute auffallend anders aus. "Ach, sieht man das?", flötete Musa hoch erfreut und tastete die aufgetürmte Frisurenpracht ab. "Ich besitze ein neues calamistrum und ich benutze neuen Glimmer. Die Morgentoilette hat heute auch etwas länger als sonst gedauert." Musa blickte ohne größeres Schuldbewusstsein zu ihrem Mann. "Wenn du magst…" Musa wusste nicht sicher, in wie weit Romana sich für Make-up interessierte.

    Galeo schickte ein Stoßgebet an die Götter, um sich bei ihnen zu bedanken. Wasser brauchte er nicht. Er besaß eine Flasche am Gürtel und glücklicherweise hatte er sich den Wassertrinkenden nicht angeschlossen. Der Kelch der Zurechtweisung war an ihm vorübergegangen, den Göttern sei Dank. Gewisse Genugtuung bereitete es ihm jedoch, als seine Kontrahentin von eben Strafübungen ableisten musste. Die Aktion setzte seinem Sieg noch das gewisse Krönchen auf. Er grinste.


    Jetzt musste sich seine Schwester beweisen. Insgeheim war er auf ihre Größe stets neidisch gewesen, aber niemand wusste davon. Bei diesem Kampf konnte aber die Größe ein echter Nachteil sein, weil der Gegner auch nicht kleiner war. Wer von den beiden besaß mehr Mut? Galeo glaubte, Romana sei die taffere. Der Stärkere mochte Wurfgar sein, ohne Frage. Er verschränkte die Arme vor der Brust und beobachtete gespannt jede Bewegung. Ob man wohl anfeuern durfte?

    "Ah, Dulcia, mein Leibgericht." Galeo freute sich sichtlich auf den Nachgang, weniger jedoch über die Neugier seine Gattin. "Musa, jetzt lass uns doch lieber über Claudius, Pinius oder den Bataveraufstand sprechen. Nimm dir ein Thema aus der Naturalis historia und frage mich ab." Das Angebot war großzügig, denn Musa liebte es, ihr Wissen über die naturwissenschaftlichen Bände auch anderen zukommen zu lassen.


    Musa blickte zwischen ihrem Gatten und den Sklaven, die ihr gerade die Fragen beantworteten, hin und her. Eine Entscheidung fiel ihr schwer. Im Augenblick hatten es ihr die Arzneien aus Pflanzen- und Tiersubstanzen angetan, aber die 'Kulturen' anderer Länder interessierten sie ebenso sehr.


    "Ach Galeo, können wir die Abfragung nicht vielleicht verschieben? Die Götter haben uns für die cena drei Sklaven ganz unterschiedlicher Herkunft zugeteilt. Wenn das mal nichts heißen soll."
    Sie nippte an ihrem Saft, blickte aber bereits zu den drei Sklaven. "Was genau trägt man denn in eurem Land? Also wie ist die Mode bei den Frauen?" Und selbstverständlich erwartete sie auch eine Antwort von Wulfgar, schließlich muss man nicht selbst Frauenkleider tragen, um sie beschreiben zu können.

    "Corduba. Schatz, wo liegt das?" Musa blickte erwartungsvoll zu ihrem Gatten. Obwohl sie selbst weit umher gekommen war, wusste sie mit der Angabe nichts anzufangen.


    "Spanien, Musa." Galeo bat mit Blicken, den Sklaven keine weiteren neugierigen Fragen zu stellen. Er wollte die Aufmerksamkeit wieder auf das Essen lenken und den Sklaven zu verstehen geben, wozu sie eigentlich hier waren. "Was folgt dem Fleischgericht?" Er lehrte seinen Becher und hielt ihn in die Höhe. Den geleerten Teller hielt er ebenfalls von sich.


    "Ah, Spanien. Hmhm." Musa speicherte es ab. Den klaren Auskünften Mansuris folgten nur noch Teilangaben. Die Herkunft gänzlich, das Alter in Zeichensprache. "Heißt das 16?", fragte sie Morrigan. Bei Wulfgar wurde es noch schwieriger. Sie überlegte und verwarf, spekulierte und rätselte letztlich. "36? Und woher kommt ihr beiden also? Versteht ihr überhaupt Latein?"
    Musa betrachtete Wulfgar und Morrigan. Sie steckte dabei eine Muschel in den Mund.

    Pünktlich am Morgen des dritten Tages stand Galeo wieder vor dem Officium des Curator Aquarum. Heute sollte er eine Stelle als Aquarius zugeteilt und seine neuen Kollegen sowie die Aufgaben vorgestellt bekommen. Er klopfte an und wartete. Seine Erziehung verbot, dass er ohne Aufforderung eintrat.

    "Lieblich, einfach nur lieblich", flötete Musa. Weil sie beständig dem Gesang gelauscht hatte, knurrte inzwischen ihr Magen. "Ein bisschen von dem Kalb." Dass sich die cena so schön gestalten würde, konnte zu Beginn niemand ahnen. Musa fühlte sich beschwingt. Den gefüllten Teller nahm sie entgegen, ohne genau hinzusehen, und beinahe wäre ihr die Soße auf die Tunika gekleckst. Zum Glück sicherte sie den Teller im zweiten Nachgreifen.


    Es kam selten vor, dass eine Sklavin direkt angesprochen wurde. Vielleicht eine Leibsklavin, die sich Vertrauen und Anerkennung erarbeitet hatte. Nicht hingegen die unzähligen Bediensteten, von denen es etliche in der Villa gab. Musa brach die Regel.
    "Ich kenne euch alle drei noch nicht namentlich. Stellt euch doch kurz vor, sagst, wo ihr herkommt und wie alt ihr seid." Was die Sklaven nach Rom verschlagen hatte, wollte Musa hingegen nicht wissen.



    Galeo verdrehte wegen der offenkundigen Neugier seiner Frau die Augen, lehnte sich dann aber trotzdem interessiert vor, während er auf dem Frikassee rumkaute.

    Musa griff beherzt ein, als sie bei beiden Sklavinnen die Panik erkannte. Die gerade wiedergewonnene Harmonie wollte sie auf keinen Fall in Gefahr sehen, deswegen schwang in ihrer sonst eher leblosen Stimme ungewohnt viel Elan.
    "Galeo, Schatz, sie könnten doch auch singen. Vielleicht im Wechsel mit dem Germanen oder vielleicht auch zusammen mit ihm. Ich würde gerne ihre Stimmen hören."


    Musas Augen leuchteten, die Wangen röteten sich bereits und so konnte Galeo ihr den Wunsch einfach nicht abschlagen.
    "Gut, sollen sie singen oder tanzen, mir ist es gleich."
    Er blickte demonstrativ auf das Hühnerfrikassee. Ihm lief der Speichel im Mund zusammen, er hatte Hunger und noch immer keinen gefüllten Teller.

    Auf Mansuris Frage, ob sie Besteck holen dürfe, gab Galeo einen großzügigen Wink, ohne jedoch den Blick von seinem Teller mit den Muscheln zu lösen. Oh ja, er wünschte, dass sie neues Besteck holte. Eingegossen hatte sie ja längst. Galeo nahm einen großen Schluck, bevor er sich der Darbietung des Germanen zuwandte.


    Wulfgar sang und Musa versuchte, den Text zu verstehen. Nach kurzer Zeit gab sie auf, versuchte aber, der Melodie zu folgen. Als dann Morrigan mitsummte, gelang ihr dies soo gut, dass sie ständig im Rhythmus des Liedes kaute. Wurde es schnell, bewegten sich ihre Kiefer wie bei einem Kaninchen. Wurde die Melodie langsamer, schob sie die Eimasse nur noch im Mund hin und her. Sie wippte rhythmisch und ihre Augen funkelten vor Vergnügen. Das lag nicht so sehr an der Qualität des Gesangs, sondern an Musas Musikalität.


    "Für mich noch etwas Brot", trällerte sie, nachdem Wulfgar geendet hatte.


    "Eine von euch könnte zum nächsten Lied tanzen", überlegte Galeo. "Aber vorher tragt ihr den Hauptgang auf."

    Als Wulfgar das Triclinium betrat und sich zur Stelle meldete, entstand eine Kunstpause, bei der sich Galeos Augenbrauen erwartungsvoll und zugleich kritisierend hoben. Nachdem der Sklave das Wörtchen 'Herr' angefügt hatte, senkten sie sich wieder auf Normalhöhe, dem ein zufriedenes Nicken folgte. Er spuckte einen Olivenkern neben die Kline, dann tat er sein Anliegen kund.


    "Ich möchte, dass du uns mit Gesang unterhältst. Nicht zu laut und nicht zu wild. Eben passend zu einer Mahlzeit.
    Für mich dann noch Muscheln im Gemüsesud und ein neues Besteck dazu."
    Dass er ebenfalls einen neuen Teller wünschte, sollte selbstverständlich sein. Er hielt seinen Becher hoch zum Zeichen, dass er nachgeschenkt haben wollte.

    Galeo zog genervt die Brauen nach oben, als es von Ferne rumpelte.
    "Da war wohl wieder jemand ungeschickt", kommentierte er. Musa und er konnten bisher nichts von den aufgetragenen Vorspeisen kosten, denn niemand hatte sie ihnen auf einem Teller mundgerecht serviert. Sie standen nur auf dem Tisch. Deswegen half er nach, als die Sklavinnen wieder das Speisezimmer betraten, und bestellte sich etwas.
    "Für mich nur die Oliven. Und du, Schatz?"
    Er empfand es als angenehm, wie still, nahezu lautlos, sich die Sklavinnen jetzt bewegten. Da konnte man getrost auch einmal Gäste einladen.


    "Heute keine Oliven, ich habe Sodbrennen. Aber den Kürbis probiere ich gerne und ebenso die Pilze." Die Küche jedenfalls hatte sich mit der Auswahl der Speisen Mühe gegeben. Musa begann sich zudem wohlzufühlen und das Essen zu genießen. Sie blickte zwischen Mansuri und Morrigan hin und her. Mansuri stand an der Tür, Morrigan direkt neben ihrem Gatten.


    Galeo sah sich um. "Wo ist Wulfgar?"

    Musa wartete sichtlich angespannt auf die Wasserschüssel. Sie fürchtete stets die Kritik ihres Mannes und gleichzeitig sorgte sie sich, ebenfalls vollgetropft zu werden. Als die Sklavin im Knie einknickte, um es ihr leichter zu machen, huschte ein Lächeln über ihr Gesicht. Sie planschte etwas mit den Fingerspitzen und signalisierte, dass sie bereits fertig mit waschen war. Insgesamt versprach der Fortlauf der Cena besser zu werden, deswegen entspannte sie sich.


    Während sie ihre Hände zum Trocknen hochhielt, lächelte sie Galeo an.
    "Der Zitronatssaft ist herrlich erfrischend." Sie blickte zu Mansuri. "Richte der Hauswirtschaftsleiterin aus, die Ware war sehr gut und sollte wieder beim selben Händler geordert werden."


    Ein mitfühlender Blick traf die beiden Sklavinnen, die sich sehr bemühten. Vielleicht würde sie ihnen als Dankeschön heimlich etwas zustecken, später. Jedoch nur dann, wenn sie Sorge dafür trugen, dass Galeo nunmehr zufrieden war und es auch blieb. Musa war harmoniebedürftig, Stress schlug ihr stets auf den Magen.


    Sie tat es ihrem Mann gleich und wartete auf die Vorspeisen, denn die müssten bald aufgetragen werden.

    Gallus bemühte sich unvoreingenommen zu sein. Er registrierte bei Morrigan das Bemühen um eine unauffällige Gangart, die korrekte Anrede und das respektsvolle Senken des Blicks. Er sah keinen Anlass für Kritik, tauchte die Hände in das Wasser, wusch sich und hielt sie anschließend von sich gestreckt. Er wollte abgetrocknet werden und wartete darauf, dass einer der Sklaven das übernahm, während die Schüssel hoffentlich Musa zum Reinigen angeboten wurde. Er verwendete Zeit darauf, genau zu beobachten, ob wieder Flüssigkeit über den Rand schwappte.


    "Mundet dir er Zitronatssaft denn?", fragte er zwischenzeitlich Musa, um die bedrückende Stille aufzubrechen.

    Als Galeo den Raum erneut betrat, standen die Sklaven noch beieinander. Er beachtete sie nicht, sondern ging zu seiner Cline, strich seiner Frau über die Wange und nahm Platz. Er bemerkte den Stock, Wulfgars zerschrammtes Gesicht , Morrigans gekrümmte Haltung und sparte sich, bei seiner Frau nach dem Ablauf der letzten Minuten zu fragen. Er hatte sich beruhigt, war neu eingekleidet und verspürte inzwischen erheblichen Hunger.


    "Beginnen wir noch einmal von vorn. Wo ist das Wasser für die Hände?" Suchend blickte er sich um.

    Galeo hörte Mansuris Flehen in seinem Rücken, brauchte aber weitere zehn Schritte, um sich von dem in ihm angestauten Ärger freizumachen. Er grummelte vor sich hin, blieb abrupt stehen und wandte sich zu Mansuri um. Normalerweise hätte er keinen Sklaven mit so viel Aufmerksamkeit bedacht, aber die Uneigennützigkeit der Sklavin rang ihm Anerkennung ab.


    "Wir alle haben unsere Erfahrungen bei unangepasstem Verhalten gemacht und niemand behauptet, dass Lernen schmerzfrei ist. Wer klug ist, zieht daraus seine Lehren."


    Um genau diesen Aspekt bei der Sklavin Morrigan zu überprüfen, traf er weitere Entscheidungen.
    "Wenn du etwas für dieses dumme Ding im Triclinium tun willst, dann leite sie im weiteren Verlauf der Cena bestmöglich an. Ich gedenke nämlich, sie weiterhin einzusetzen."


    Für Galeo war das Gespräch beendet. Er strebte seinem Cubiculum zu, wo er umgezogen werden wollte.

    Das neue Personal musste noch entsprechend eingearbeitet werden, so viel stand fest. Galeo sah über die mangelhafte Anrede hinweg, weil er dringlicheres vorhatte.
    "Bring diesem Ding da Manieren bei." Galeo überlegte nicht lange, sondern ergänzte: "Es soll dauerhaft wirksam sein."


    Zu Musa gewandt sagte er: "Trag Obacht, dass er deutlich genug wird. Ich lasse mich umkleiden und dann setzen wir in Ruhe unser Essen fort. Es wird noch schön werden. Versprochen."
    Musa nickte nur, sie stand noch unter Schock.


    "Im Anschluss an die Erziehungsmaßnahme lässt du dir von geschultem Personal die korrekte Anrede deiner Herren und Herrinnen sagen." Daraufhin verließ er das Triclinium.

    Galeo besaß auch eine Tochter und kannte somit den Unschuldsblick, der um Vergebung bat. Das Objekt vor ihm stellte aber nicht seine Tochter dar und war zudem dafür verantwortlich, dass die sorgfältig geplante Mahlzeit mit seiner Frau buchstäblich ins Wasser zu fallen drohte. Er selbst fühlte sich mit dem nassen Stoff unwohl. Viel schwerer wog aber die zerstörte Atmosphäre.
    Davon abgesehen musste hier offenbar erst einmal Erziehungsarbeit geleistet werden.


    "Wulfgar!", rief er, nachdem sich niemand gemeldet hatte. Sollte der Sklave nicht zufällig vor dem Triclinium positioniert sein, würde ihn sicherlich jemand holen gehen.
    Galeo setzte sich wieder. Er bemühte sich um ein aufmunterndes Lächeln für seine Frau und wartete auf die Ankunft des Sklaven.

    Galeo erholte sich schneller von dem doppelten Schreck als seine Frau. Er atmete mehrmals tief durch, um seinen Ärger zu zügeln, denn ein Claudier verlor niemals die Haltung. Er richtete sich auf und nach einem beruhigenden Händedruck auf den Unterarm seiner Frau fixierte er Morrigan.
    "Abstellen", herrschte er sie an. Er meinte damit die Wasserschale. "Gibt es hier einen kräftigen Sklaven, der dieses nichtsnutzige Ding züchtigen möchte?" Das war weniger die Frage, ob sich jemand dazu herablassen würde, sondern eher, ob sich jemand in der Nähe des Tricliniums aufhielt, der ihn hören konnte. Nach einer Tracht Prügel sollte der Feinschliff dieser Sklavin wieder hergestellt sein. Galeo lag viel daran, das Essen noch zu einem schönen Erlebnis für seine Frau werden zu lassen.


    Musa sah währenddessen noch immer erstarrt am Fußende der Kline. Ihre Hände zitterten.