Beiträge von Galeo Claudius Gallus

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    Galeo Gallius Claudus


    Gallius drehte sich während der Wartezeit um die eigene Achse. Er betrachtete den Tempel, die Außenanlage, den Weg, den er gekommen und den ein anderer ebenfalls beschritt. Lange musste er nicht warten, denn die alte Vestalin kam schnell zurück.


    "Ah, dann bedanke ich mich für die Mühe und wünsche einen schönen Tag. Sicherlich werde ich irgendwann wieder hier stehen." Er lächelte und hoffte, die Geduld der Alten würde ausreichen. Vielleicht sollte er ihr beim nächsten Mal eine Kleinigkeit mitbringen.
    Zufrieden mit der schnellen Erledigung und dem praktischen Ergebnis der Nachfrage trat er den Rückweg in seiner Sänfte an.



    Zitat

    Original von Narrator
    "Es gibt kein ständiges Gremium, welches sich mit dieser Angelegenheit befasst", konnte der Consul dem Claudier die Scheu vor dem Plenum nicht nehmen. "Wir können deinen Redebeitrag gerne vorab besprechen, aber ich denke nicht, dass dies bei diesem Thema nötig sein wird", machte er ihm gleichzeitig Mut, dass es schon nicht so schlimm werden würde. Das Wohlwollen des Senates sollte er ja haben, wenn er zuerst dort vorsprach und nicht erst beim Kaiser.


    Der Vorschlag, alles vorher zu besprechen, war gut gemeint und innerlich dankte Galeo dem Consul. Äußerlich schüttelte er den Kopf und pflichtete Terrasidius Balbinus bei.
    "Ich bin auch der Meinung, dass ein Vorgespräch nicht nötig ist. Ich komme zum Termin, habe mein Wissen im Gepäck und bringe außerdem was mit? Wie erfahre ich eigentlich vom Termin?" Ihm fehlte die Vorstellung von den Abläufen und er wollte sich diese Blöße auch nicht vor seinem Vater geben, indem er ihn fragte. Irgendwann musste er dauerhaft aus der Kindrolle heraus.
    "Wird man meiner Aussage glauben oder muss ich Belege für meine Nachforschung oder Behauptungen mitbringen?"

    Als der Consul die Situation erklärte, wunderte sich Galeo nicht mehr, warum er im Vorfeld nicht wusste, an wen er sich wenden musste. Keine der Seiten wäre falsch gewesen und es gab offensichtlich keine der anderen vorgelagerte, sie existierten nebeneinander. Allerdings wusste Galeo nicht, wer im Palast erster Ansprechpartner war. Er konnte sich kaum vorstellen, dass der Kaiser höchst persönlich und vor allem eigenständig das Münzwesen betrieb. Beim Senat stellte sich dieses Problem nicht. Er sprach bereits mit dem Verantwortlichen für Senatsdiskussionen. Der Consul hatte Galeo perfekt weitergeholfen, wäre da nicht dessen letzte Aussage.
    Galeos Augen weiteten sich ein Stückchen, als ihm der Aktionsstab überreicht wurde. Er selbst sollte auswählen und klarmachen, welcher Instanz er sich mehr verpflichtet fühlte. Gleich wie er entschied, es konnte nur falsch sein. Er hielt den Atem an, während er nachdachte. Sein gesamtes Leben versuchte er, solchen Situationen auszuweichen. Am liebsten wollte er es allen recht machen. Diese Variante schied schon einmal aus. Allerdings stand er einmal hier. Nie im Leben brächte er den Mut auf, sich mit den Worten zu verabschieden, dass er zuerst den Kaiser sprechen wollte. Außerdem war er ein vom Senat gewählter Magistrat, was eine gewisse Nähe herstellte. Hinzu kam, dass sein erster Impuls dem Consul galt, also sollte er diesem Impuls auch jetzt nachgeben. Er atmete befreit aus und lächelte etwas verkrampft.


    "Muss ich vor dem gesamten Senat sprechen?" Er wisperte, weil er sich noch genau erinnerte, wie er bei seiner Kandidatur gefühlt auseinandergenommen wurde. Nach einem Hüsteln ging es stimmgewaltiger weiter. "Ganz wie du es für richtig hältst, trage ich hier oder in einer Senatssitzung die zusammengetragenen Fakten vor und unterbreite meinen Vorschlägen mit einer Auswahl an Variationen." Er hasste Reden vor großem Publikum, aber es gab rein nichts zu verlieren. Das beruhigte ihn.

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    Galeo Gallius Claudus


    Gallius schreckte zusammen. Hatte sie seine Worte gehört? Das wäre ihm mehr als peinlich gewesen. Zu allem Überfluss kullerte sein Magen in dem betreten schweigsamen Moment besonders laut.


    "Verzeihung!" Sein Kopf lief rot an. "Sa...Salve, ich wollte noch einmal nach hinterlegten Testamenten fragen. Heute handelt es sich auch nur um eins." Er wusste nicht, ob er damit bessere dastand oder gerade schlecht, weil ein Testament genau dieselben Wege erforderte wie eine gesamte Liste. "Galeo Sergius Plautus. Ähm, hat der Sergius eventuell ein Testament hinterlegt? Bitte?!"



    Zitat

    Original von Narrator
    Tatsächlich gab man dem Vigintivir zu verstehen, dass er entweder zwei Stunden warten oder in zwei Stunden wieder kommen könne, wenn er noch heute die Gelegenheit haben wollte, mit dem Consul zu sprechen. Anderenfalls konnte man auch einen Termin am kommenden Tag reservieren.


    Was auch immer davon geschah, schließlich stand der Vigintivir vor dem Consul. "Salve, Claudius. Was führt dich zu mir?" erkundigte sich jener nach dem Anliegen des jungen Magistrats.


    Während der Wartezeit wurde Galeo immer nervöser. Je wichtiger oder einflussreicher die Person war, mit der er zu sprechen gedachte, umso kleiner fühlte er sich selbst. Da half es auch nicht, sich einzutrichtern, dass er im Augenblick als Magistrat auftrat. Er rieb sich immer wieder die kalten Hände, wischte imaginären Schweiß von der Stirn und hörte seinen Magen grummeln. Als er aufgerufen wurde, erstarrte er für einen Moment. Weitgehend mechanisch setzte er einen Fuß vor den anderen. Beim Consul angekommen, deutete er eine leichte Verbeugung an.


    "Salve." Er hüstelte. "Ähem. Salve Consul!" Im zweiten Anlauf klang die Stimme kräftiger. Er krallte die Hände um seine Wachstafel, die er auf dem Rücken verborgen hielt. Nicht, weil er sie verstecken wollte, sondern weil er nicht nachdachte. Außerdem wusste er alles, was dort in Schrift festgehalten stand. Die Tafel gab ihm Halt. Einen Großteil an Sicherheit gewann er außerdem, als er sein Anliegen formulierte. Auf seinem Fachgebiet fühlte er sich sattelfest. "Ich habe eine Idee ausgearbeitet, wie die Sesterzen des Kaisers eine Art Einzigartigkeit aufweisen könnten. Viele Kaiser änderten die Zusammensetzung, die Legierung, die Prägung der Sesterzen und ich habe gedacht, vielleicht besteht auch in unserer Zeit ein Interesse daran." Er suchte im Gesichtsausdruck des Consuls, wie der zu seinem Vorstoß stand. Allerdings fand er nichts und sprach weiter. "Ich weiß nicht genau, wem ich meine Idee vortragen muss und wer über die Ressourcen entscheidet. Genau genommen weiß ich es gar nicht." Zum Ende hin flachte seine Überzeugungskraft ab. Er fühlte sich fast schon ein bisschen dämlich, hoffte aber, dass der Consul ihn besser beurteilte.

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    Galeo Gallius Claudus


    Wieder einmal stattete Gallius dem Atrium einen Besuch ab. Er ließ anklopfen und wartete, bis sich die Tür öffnen würde. In der Zwischenzeit rieb er sich das Bäuchlein, denn einerseits verspürte er Hunger, andererseits ein Übelkeitsgefühl.


    "Essen oder nicht essen, das ist hier die Frage." Er murmelte nur in der Hoffnung, dass ihn niemand hörte.



    Nach Abschluss seiner Recherchen über die Legierung von Sesterzen in den vergangenen Kaiserperioden beschloss Galeo, sich zunächst mit dem amtierenden Consul auszutauschen. Er ließ sich zu dessen Haus geleiten und anklopfen. Auf Nachfrage ließ er ausrichten, dass der Triumvir aere argento auro flando feriundo Galeo Claudius Gallus den Consul Caius Terrasidius Balbinus zu sprechen wünsche.
    Der Vorgeschickte musste den Text mehrfach vorsprechen, bevor ihn Galeo zur Porta laufen ließ.


    Nun hieß es abwarten, wann der Consul Zeit für seinen Empfang hatte. Eventuell würde er zu späterer Stunde oder an einem anderen Tag vorbeisehen.

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    Galeo Gallius Claudus


    Wieder verschob er die Bearbeitung der Sache Fausta und nahm sich den nachfolgenden Fall vor.
    "Hm, das ist ja auch selten. Keinerlei Verwandtschaft. Da hätte ich doch ein Testament geschrieben. Verstehe ich nicht diese Leute."


    Erbsache Marcus Artorius Rufinus


    Todestag: ANTE DIEM XII KAL MAI DCCCLXVIII A.U.C. (20.4.2018/115 n.Chr.)


    Kein Testament, keine Ehefrau, keine Kinder, keinerlei Verwandtschaft.
    In Ermangelung von Erben erhält die Wohnsitzgemeinde das gesamte Vermögen. Als Wohnsitzgemeinde wurde Roma festgestellt.


    Die Erbmasse besteht aus Waren und/oder Geld, sowie den Betrieben:
    Glasmacher - Artorianum Artificium Vitri
    Lupanar - Fornix Artorius
    Fernhandel - Mercatura Transmarina Artoria
    Taberna medica - Taberna medica Artoria



    Decemvir
    G. Gallius Claudus



    Nach Verstreichen der Frist und einer internen Information, weswegen die Frist ereignislos verstrichen war, erging die Benachrichtigigung erneut an die Casa Furia, aber dieses Mal an den nächstfolgenden Erbberechtigten.




    Appius Furius Cerretanus
    Casa Furia
    Roma


    Nachlassregelung


    Salve Appius Furius Cerretanus,
    ich bitte, die lange Bearbeitungszeit der Erbschaftssache im Fall deines verstorbenen Cousins Sextus Furius Pinna zu entschuldigen.
    Das Ergebnis der Nachlassregelung liegt vor und es weist dich als nächst folgenden Erbberechtigten aus.


    Ich bitte darum, bis ANTE DIEM III NON IUN DCCCLXVIII A.U.C. (3.6.2018/115 n.Chr.) mir mündlich oder schriftlich mitzuteilen, ob du gewillt bist, das Erbe anzunehmen. Sollte sich das Fristende ohne Reaktion nähern, werde ich noch einmal ein Schreiben an die Cohortes Urbanae richten.
    Nach dem endgültigen Verstreichen der Frist wird der nach dir und gegenüber allen anderen nächstliegende Verwandte des Verstorbenen an deiner Statt als erbberechtigt erachtet.


    Decemvir
    G. Gallius Claudus
    Basilica Ulpia


    Senator
    Herius Claudius Menecrates
    Villa Claudia
    Roma


    Nachlassregelung


    Salve Herius Claudius Menecrates,
    ich bitte, die lange Bearbeitungszeit der Erbschaftssache im Fall deines verstorbenen Klienten Quintus Claudianus Anaxander zu entschuldigen.
    Nunmehr liegt das Ergebnis der Nachlassregelung vor und es weist dich als erbberechtigt aus. Es handelt sich um bewegliches Vermögen und vier Betriebe.


    Ich bitte darum, bis ANTE DIEM III NON IUN DCCCLXVIII A.U.C. (3.6.2018/115 n.Chr.) mir mündlich oder schriftlich mitzuteilen, ob du gewillt bist, das Erbe anzunehmen. Nach Verstreichen der Frist wird der nach dir und gegenüber allen anderen nächstliegende Verwandte des Verstorbenen an deiner Statt als erbberechtigt erachtet.



    Decemvir
    G. Gallius Claudus
    Basilica Ulpia

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    Galeo Gallius Claudus


    Der Tag sollte schön enden, also schob Gallius die Bearbeitung der Sache Fausta zur Seite und nahm sich den nachfolgenden Fall vor.
    "Sieh einer an, ein Freigelassener der Claudia. Allzu lange konnte er sich an diesem Zustand offenbar nicht erfreuen. Rechtslage ist klar, hat keine Kinder, es erbt der Patron."


    Erbsache Quintus Claudianus Anaxander


    Todestag: ANTE DIEM XII KAL MAI DCCCLXVIII A.U.C. (20.4.2018/115 n.Chr.)


    Keine Kinder.
    Es erbt: der Patron Herius Claudius Menecrates


    Die Erbmasse besteht aus Waren und/oder Geld, sowie den Betrieben
    Tongrube - Fodina Figulina Anaxandris
    Töpfer - Officina Figulina Anaxandris
    Farbmischer - Officina Pigmentaria Anaxandris
    Jäger - Venatores Anaxandris


    Decemvir
    G. Gallius Claudus



    Wie vorgenommen, setzte sich Galeo am nächst bestem freien Tag an die Analyse weiterer Elemente, die als Bestandteil der Sesterzen verwendet wurden.
    Heute stand das Antimon auf seiner Liste und es zeigt ebenfalls eine regelmäßige Veränderung. Von Augustus bis Vespasian betrug der Mittelwert 0,8. Von Titus bis Hadrian stieg er auf 0,20 und nahm weiterhin bis zu einem Endwert von 0,30 ständig zu. Offensichtlich gab es hier keine Einsparmaßnahmen. Galeo wollte später herausfinden, wieso. Erst einmal begutachtete er das Element Silber, sowie Nickel und Kobalt. Bei diesen dreien stellte er kaum eine Veränderung fest. Die Mittelwerte des Silbers schwankten von 0,03-0,08. Nur Nero und Nerva bildeten eine Ausnahme mit ungewöhnlich hohem Silbergehalt von etwa 0,27. Das war also deren Alleinstellungsmerkmal. Galeo vermerkte es gedanklich, bevor er sich dem Eisen widmete.
    Eisen lag über die gesamte Kaiserliste hinweg immer zwischen 0,15 und 0,35, während die Nickelgehalte zwar deutlich niedriger ausfielen, aber und vermutlich gerade deswegen umso mehr Stabilität in ihren Werten aufweisen. Sie wichen selten von Werten um 0,02-0,04 ab.
    Dann jedoch stieß Galeo auf das Element Kobalt und erschien ihm ebenfalls geeignet, als Alleinstellungsmerkmal zu fungieren. Er fand dieses Element nur bei wenigen Sesterzen in Spuren.


    Eins stand für Galeo nach längerer Betrachtung jedenfalls fest: In früherer Zeit, beispielsweise Augustus und Tiberius, wurde niemals Altmetall für die Herstellung von Sesterzen verwendet. Darauf ließ der sehr geringe Zinn und Blei Gehalt von 0,03 Zinn sowie Blei schließen. Als Ausgangsmaterial kam nur reines Kupfer und reines Zinkerz oder auch ein bei der Zinkverhüttung anfallendes reines Zinkoxyd in Frage. Diesen Schluss konnte Galeo bis hin zur Sesterze des Vespasians ziehen, die zinnfrei waren und kaum Blei enthielten. Es wurde kein Altmetall verwendet. Die ständige Abnahme des Zinks konnte nämlich nur dann als Verlust durch Verdampfen von Zink beim Einschmelzen alter Münzen erklärt werden, wenn man gleichzeitig behauptet, dass zur Herstellung von Sesterzen eben nur Sesterzen eingeschmolzen wurden und andere Münzen aussortiert waren.


    Sollte Galeo wieder zu diesem Prinzip zurück? Er würde die Kosten überschlagen müssen, denn die würden sich unzweifelhaft erhöhen.


    Es blieben als Alleinstellungsmerkmal:
    die Zuführung von Kobalt,
    ein deutlich erhöhter Silbergehalt,
    die Herstellung ohne das Einschmelzen von Altmünzen.


    Er überlegte. Hatte er etwas übersehen?

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    Galeo Gallius Claudus


    Gallius kniff erst ein Auge zu, danach beide und schließlich strich er sich über die Stirn. Der nachfolgende Fall würde ihm Kopfzerbrechen bereiten, das spürte er.
    "Vielleicht wird es einfacher, wenn ich erst einmal die Fakten sammle."



    Erbsache Sergia Fausta
    Todestag: ANTE DIEM XII KAL MAI DCCCLXVIII A.U.C. (20.4.2018/115 n.Chr.)


    Ius liberorum - von der Geschlechtsvormundschaft befreit
    Kein Testament
    verheiratet mit Marcus Iulius Dives
    Ehe: per usum, sine manu
    drei Kinder - keins lebt mehr


    Der gradnächste Blutsverwandte, von einem gemeinsamen Ahnherrn abstammend bzw. durch Adoption verwandt: Sergia Severa


    Die Erbmasse besteht aus beweglichem Vermögen (Geld und/oder Waren) sowie
    Imkerei Sergiae Faustae Apiaria
    Gewürzhändler Sergiae Faustae Condimentaria
    Fischerei Sergiae Faustae Piscatoria
    Gemüsebauer Sergiae Faustae Rus Olitorius





    "Tjo, und jetzt? Wurde eine Dos bestellt? Spielt das eine Rolle, wenn die Frau vor dem Mann stirbt? Erbt der Mann oder der gradnächste Agnat?" Gallius massierte sich die Schläfen.
    "Ne, heute nicht mehr. Feierabend."




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    Galeo Gallius Claudus


    Als der Brief überreicht wurde, entschied Gallius, den Fall sofort zu begutachten, weil er sich ein Antwortschreiben sparen konnte, solange der Bote noch im Raum stand.
    Er griff also zur entsprechenden Erbtafel, stellte fest, dass außer der Erbschaftsannahme nichts fehlte und diese lag ihm vor. Er blickte nach links zur Erbtafel, dann wieder nach rechts zur Erbschaftsannahmeerklärung.


    Erbsache Lucius Helvetius Corvinus


    Todestag: ANTE DIEM VIII KAL APR DCCCLXVIII A.U.C. (25.3.2018/115 n.Chr.)


    Kein Testament, keine Ehefrau, keine Kinder.
    Der gradnächste Blutsverwandte, von einem gemeinsamen Ahnherrn abstammend und erbberechtigt zum Todeszeitpunkt: Tiberius Helvetius Varus


    Die Erbmasse besteht aus beweglichem Vermögen.



    Decemvir
    G. Gallius Claudus



    "Alles bestens. Helvetius Varus muss sich nicht persönlich herbemühen. Die Erbmasse in Form von Waren und oder Vermögen kann sofort entgegengenommen werden, sofern du eine Vollmacht hast, oder zu jeder beliebigen Zeit. Ich stelle dafür einen Berechtigungsnachweis aus." Sofort griff er zu einer blanken Tafel und kritzelte die Angaben in Schönschrift drauf.
    "Zweite Tür links, heute oder die Tage."





    Tiberius Helvetius Varus
    Casa Helvetia
    Roma


    Nachlassregelung


    Salve Tiberius Helvetius Varus,
    ich bitte, die lange Bearbeitungszeit der Erbschaftssache im Fall deines verstorbenen Halbcousins Lucius Helvetius Corvinus zu entschuldigen.
    Nunmehr liegt das Ergebnis der Nachlassregelung vor und es weist dich als erbberechtigt aus.


    Ich bitte darum, bis PRIDIE KAL IUN DCCCLXVIII A.U.C. (31.5.2018/115 n.Chr.) mir mündlich oder schriftlich mitzuteilen, ob du gewillt bist, das Erbe anzunehmen. Nach Verstreichen der Frist wird der nach dir und gegenüber allen anderen nächstliegende Verwandte des Verstorbenen an deiner Statt als erbberechtigt erachtet.


    Decemvir
    G. Gallius Claudus
    Basilica Ulpia

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    Galeo Gallius Claudus



    Heute zeigte sich Gallius in besonders guter Laune. Auf ihn wartete am Nachmittag ein festlich gedeckter Speiseraum, denn es gab etwas zu feiern. Gründe für Feste und das damit verbundene Essen fanden sich genug, wenn auch für Gallius nicht häufig genug. Immerhin, für den heutigen Tag hatte es geklappt.


    "Na, wen haben wir denn hier?" Seine Stimme klang fröhlich, so als würde er Eheschließungen statt Sterbefälle bearbeiten.
    "Das ist dann mal der Lucius Helvetius Corvinus. Keine Ehefrau, kein legitimiertes Kind. Wen hat er denn sonst im Angebot als potentiellen Erben? Das ist der Vater, der Onkel oder Halbonkel, der Cousin oder Halbcousin. "


    Erbsache Lucius Helvetius Corvinus


    Todestag: ANTE DIEM VIII KAL APR DCCCLXVIII A.U.C. (25.3.2018/115 n.Chr.)


    Kein Testament, keine Ehefrau, keine Kinder.
    Der gradnächste Blutsverwandte, von einem gemeinsamen Ahnherrn abstammend und erbberechtigt zum Todeszeitpunkt: Tiberius Helvetius Varus


    Die Erbmasse besteht aus beweglichem Vermögen.



    Decemvir
    G. Gallius Claudus



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    Galeo Gallius Claudus


    "Nneinn, das brauche ich für meine Bürokratie." Zugleich mit der Auskunft zog Gallius das unterschriebene Täfelchen zu sich heran und legte zur Sicherheit die Hand obendrauf. Zwar nahm, er nicht an, der Erbe würde ihm die Tafel entwenden, aber er pflegte ein Sicherungsbedürfnis, das sich zwanghaft auswuchs. "Ich stelle dir eine Bescheinigung aus, durch die du Auskunft bekommst und letztenendes auch die Aushändigung des Erbgutes erwirkst."


    Wie bereits unzählige Male erfolgt, kritzelte er den Aushändigungsvermerk auf eine jungfräuliche Tafel und garantierte die Echtheit mit einem Amtssiegel.


    "Bitteschön." Er wies mit dem Finger Richtung Tür und zeigte anschließend zur Seite. "Zweite Tür links."

    Sim-Off:

    Dir bleibt nur abzuwarten.


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    Galeo Gallius Claudus


    "Das trifft sich hervorragend." Denn genau den Stapel, in dem er Fälle sammelte, die einer Klärung bedurften, hatte er heute schon einmal von oben nach unten geschichtet. Er konnte sich wegen dem Minor sogar an den Namen erinnern. "Ich habe es gleich." Zwei Tafeln später lag die entsprechende Tafel tatsächlich in seiner Hand.


    "Mein Beileid natürlich. Deine Erbschaftsannahme bräuchte ich schriftlich. Hier." Er tippte auf die Tafel am unteren Rand. "Kommen wir zum Umfang des Erbes. Es handelt sich um ein Weingut namens Vinetum Annaeum, außerdem Geld und Waren oder auch Waren oder Geld. Herausfinden kannst du das zwei Büroräume weiter. Da sitzt ein Kollege von mir, der die Besitzlisten hat und dir Einzelheiten sagen kann."

    Sim-Off:

    Ich habe in Bezug auf Waren und Geld keine Einsicht. Sie werden dir angeboten.


    "Hast du sonst noch Fragen?"


    Aufregung machte sich in Galeo breit. Immerhin handelte es sich bei diesem Trainingsrennen, um das erste, das er ganz alleine geplant hatte. Er stellte die Fahrer seiner Factio zusammen, reservierte die Bahn, lud die befreundeten Rennstall Praesina ein und stand schließlich mit Schreibzeug am Start. Er wollte bei jedem Rennen Buch führen, damit eine ordentliche Auswertung möglich wurde.


    "Ich grüße dich, Paps." Sein Lachen wirkte steif, das war die Aufregung. Bestimmt hörte sein Vater sogar den Herzschlag. Zum Glück begann der Tag erst und die Wärme der Sonne hielt sich in Grenzen. Ansonsten würden kleine Schweißbäche von der Stirn hinablaufen. Bei Aufregung wurde Galeo entweder still oder geschwätzig. Heute kam zuerst ein Redeschwall, anschließend pflegte er die Schweigsamkeit, während er ständig Richtung Start schielte.
    Die Ankunft eines Mannes unterbrach seine Sichtung. Sein Vater wurde begrüßt, als kannten sie sich. Entsprechend gespannt sah er seiner Begrüßung entgegen. Toller Weise lieferte der junge Mann seinen Namen und dazu noch seinen Posten. Galeo vergaß für den Moment sein Spannungsgefühl. Er wandte sich ebenfalls freundlich an Annaeus.


    "Das freut mich, Annaeus. Sei gegrüßt. Ich bin Claudius Gallus, immer Sohn des Senators, seit längerem Vicarius der Factio Aurata und vorübergehend Triumvir." Als Unterhaltungskünstler galt er sicherlich nirgends, aber heute trat er sogar von einem Bein aufs andere. "Ich hoffe, ich habe an alles gedacht." Er meinte damit die Vorkehrungen für das Rennen, das in diesem Augenblick kurz vor dem Start stand.


    "Da hat er wieder Glück, der Sotion. Hat wieder eine gute Startposition erwischt." Er atmete einmal stoßweise aus und schon ging bei den Pferden die Post ab.


    Galeo kannte natürlich seine Gespanne und stellte erleichtert fest, dass alle Auratafahrer den Start ganz gut erwischten. Ihr neuer Fahrer Hermippus verstolperte allerdings und lag anfänglich deutlich zurück. Als sich die Fahrer einfädelten, bildete sich ein Mittelfeld. In ihm lagen die goldenen Tanco und Pythocles sowie die Praesinafahrer Syennesis und Roanorix. Sotion lag deutlich vor dem Feld, in dem es immer wieder zum Wechsel der Reihenfolge kam. Ganz am Ende fuhr Tisander.


    Die Rangfolge nach Runde eins:
    1) Sotion
    2) Syennesis
    3) Rianorix
    4) Pythocles
    5) Tanco
    6) Braecus
    7) Hermippus
    8 ) Tisander