Beiträge von Galeo Claudius Gallus

    Galeo sah der Antwort mit einer erheblichen Portion Spannung entgegen. Er wollte brauchbare Hinweise für die Imagepflege erhalten, sah sich aber in seinen Erwartungen enttäuscht. Die Auskünfte eigneten sich nicht zum Aufpolieren. Dabei meinte er einmal aus den Mündern der Veteranen unter den Auratafunktionären aufgeschnappt zu haben, dass die Gegnerschaft in einer Phase begründet wurde, in der neben dem Rennsport auch politische Ausrichtungen eine Rolle spielten. Er wusste zwar nicht, welche Standpunkte damals vertreten wurden, weder von der Aurata noch von der Russata, hielt es aber für möglich, dass die Fans die gelebte Rivalität der Factiones nur aufgegriffen und fortgesetzt hatten.
    Hätte man ihn gefragt, er könnte genau erklären, wie die Gegnerschaft zur Veneta zustandekam.
    "Tja, sehr bedauerlich." Mehr brachte er nicht hervor, als Purgitius Macer seine Erklärung abgegeben hatte. Eigentlich handelte es sich ja auch nur um Vermutungen.


    Mit der an ihn gerichteten Bitte, den Start freizugeben, überraschte der Gastgeber Galeo zum zweiten Mal. Darauf war er nicht eingestellt und sonst nahmen ihm das immer andere ab. Besonderes Training bedurfte es für diese Handlung freilich nicht. Er nickte, bevor er den Arm hob. Momente verweilte dieser in der Höhe, bis Galeo ihn in einer schnellen Bewegung fallen ließ.
    Proteneas stürzte als erster los und warf sich förmlich ins Rennen. Im Handumdrehen arbeitete er sich einen Vorsprung heraus. So musste das also aussehen, wenn man erfolgreich ist, dachte Galeo bei sich. Es gab jede menge Rangelei am hinteren Ende zwischen Tanco, Bagoas und Sotion. Sie wechselten einander im Abdrängen ab, sodass am Ende keiner sichtbar profitieren konnte. Wenn drei sich stritten, jubilierten häufig andere und so auch hier. Pythocles, das kleinste Licht am Auratahimmel, setzte sich unbehelligt vor die Querulanten. Zwischen ihm und den führenden Proteneas lag Amasis an ungefährdeter zweiter Position.


    Der Zieldurchlauf und Start in die zweite Runde erfolgte in der Reihenfolge Proteneas, Amasis, Pythocles, Sotion, Tanco, Bagoas. Kein Goldener als Schlusslicht. Auch das hatte Galeo zu diesem Zeitpunkt nicht erwartet.


    "Wie oft pro Woche oder Tag trainieren deine Fahrer?" Galeo blickte zu Purgitius Macer und rechnete damit, dass darüber bestenfalls ein Trainer Auskunft geben könnte, falls der es wollen würde.

    Galeo hob die Schultern, als er zu sprechen begann. "Was vor meiner Zeit lag, kann ich nicht sagen." Über seine Zeit jedoch konnte er Auskunft geben, weswegen die Schultern wieder sanken und er sicherer wirkte. "Ich weiß nur, er hält das ganz unterschiedlich. Zu den Equirria Martiale habe ich die Aurata vertreten, zu denen im Vormonat waren wir beide anwesend und diverse Trainingsrennen haben ich auch gemeinsam mit ihm verfolgt. Gut möglich, dass er mich nur einarbeiten wollte, denn nach seiner Abreise liegen nun die Zügel gänzlich in meiner Hand." Galeo erwähnte nicht, dass er die Führung der Aurata angeboten bekommen und sie angelehnt hatte. Das fand er zu intern, um darüber zu plaudern.


    "Ich möchte nicht als neugierig gelten, bin es aber wohl, wenn ich frage, wie es denn eigentlich zu der erklärten Gegnerschaft zwischen Russata und Aurata gekommen ist." Dieses Thema fand er so spannend, dass er fast die letzte Aussage seines Gesprächspartners überhört hätte. Er blickte seinerseits zu den factioeigenen Fahrern und wartet auf das verabredete Handzeichen jedes einzelnen, wenn er sich startbereit meldete.


    Zum Zeichen des Erkennens hob er ebenfalls die Hand, dann wandte er sich an Purgitius Macer.
    "Wir sind bereit."

    Mit Erleichterung hörte Galeo, dass er bei seiner Annahme nicht daneben gelegen hatte. Er betrachtete es außerdem als Gewinn, nun einen weiteren Dominus persönlich zu kennen.
    "Das stimmt. Wechselnde Trainingsgegner steigern die Erfahrung. Sie flößen weniger übertriebenen Respekt bei Wettkämpfen ein und wie gesagt, ich wollte vor der Fangemeinde demonstrieren, dass Fanleidenschaft und sportliches Miteinander zwei Seiten einer Medaille im Rennsport sind."

    Er musste grinsen, als die Anmerkung kam, er könnte im schlimmsten Fall für neugierig gehalten werden, wenn er sich nach den Futterplänen erkundigte.
    "Ach, ich denke, das halte ich aus. ich werde im Anschluss einfach mein Glück versuchen."
    Es folgte eine Frage nach seiner Person. Als so neu empfand er sich bei der Aurata gar nicht mehr, aber es lag wohl an seiner geringen Außenwirkung, dass ihn sonst kaum jemand kannte.
    "Ich bin unter anderem hier, um Kontakte zu knüpfen und mich vorzustellen. Zwar liegt meine Ernennung schon länger zurück, aber ich habe bislang nur interne Verpflichtungen in der Aurata übernommen. Das hat sich durch die Abreise unseres Dominus geändert. Ich bin sicher, Decimus Livianus ist sehr viel mehr Begriff als ich." Galeo wusste nicht, wie lange sich Decimus und Purgitius kannten, aber dass sie sich kannten bezweifelte er nicht.


    "Ich bin offen für jeden Tipp, jeden Hinweis, aber vor allem für einen gepflegten Kontakt."
    Da die Aurata zu Gast auf dem Trainingsgelände der Russata war, kam es wohl nicht Galeo zu, den Start für das Rennen freizugeben. Außerdem lag sein Interesse neben dem Rennen auch an der Erweiterung seines Erfahrungsschatzes in jeglicher Hinsicht.

    Es kam, wie von Galeo erhofft. Die Vertreter beider Rennställe pflegten einen sportlichen Umgang miteinander und wechselten freundliche Worte der Begrüßung. Er stellte sich dazu und begrüßte seinerseits den einen oder anderen. Wenig später erschien ein weiterer Mann, bei dem Galeo spekulierte, dass es sich um den Dominus der Factio handelte. Sie waren einander nie vorgestellt worden, aber Galeo schloss eine Verwechselung aus. Es gab zwar in der Russata mehrere hochrangige Senatoren und er konnte sich nicht rühmen, einen Überblick im Senat erhalten zu haben, aber nicht alle nahmen rege am gesellschaftlichen Leben teil.


    "Salve, das ist richtig." Der Bestätigung des eigenen Namens folgte seine Vermutung, die er in Gewissheit umwandeln wollte. "Ich hoffe, ich liege ebenfalls richtig, wenn ich glaube, dass du Consular Purgitius bist." Er fühlte sich ein wenig linkisch. Hoffte aber, es würde nicht auffallen. "Ich freue mich, dass meine Anfrage zu diesem Trainingsrennen angenommen wurde und erhoffe für beide Seiten ein Plus an Erfahrung. Ich weiß nicht, wie üblich es ist, ich würde mir auch sehr gerne Futterpläne für Pferde ansehen und was es alles gibt, was nicht unter die Geheimhaltung fällt."
    Darin kannte sich Galeo nicht aus. Diese Begegnung stellte sein erstes Trainingsrennen mit einer gegnerischen Factio dar. Andererseits war er hier, um dazuzulernen. Auch eine Ablehnung, die er verstehen würde, bot einen Lerneffekt.

    Galeo freute sich, als die Diskussion aufflammte. Es begann damit, dass der Kaiser eine mögliche Veränderung der Legierung in die Hände der Tresviri legte. Die Ansage richtete ihn um Zentimeter auf. Prompt meldeten sich auch Zweifel, ob er das richtig verstanden hatte.
    Geklärt werden sollte nicht von den Tresviri, sondern vom Senat, ob eine augenfällige Veränderung angestrebt werden sollte oder eben nicht. Gespannt wartete Galeo darauf, wer sich für eine politische Aussage und wer sich für eine höherwertige Zusammensetzung aussprechen würde. Er rechnete eher mit wenigen.
    Der nächste Redner befreite Galeo von der Pflicht, sofort antworten zu müssen. Was Senator Flavius Gracchus sagte, klang jeweils plausibel, obwohl er sich einmal für und einmal gegen eine Münzvergrößerung aussprach. Galeo konnte beiden Argumentationen folgen. Das Wortspiel mit den zwei Seiten einer Münze gefiel ihm.
    Ein weiterer Redner erhob sich, bevor Galeo etwas einwerfen konnte. Dessen Vorschlag beinhaltete eine Änderung der Prägung. Zum Abschluss wurde Galeo direkt angesprochen, was nunmehr eine Antwort seinerseits erforderte.


    "Ich habe ganz und gar nichts gegen eine neue Prägung. In diesem Zusammenhang, auch wenn es gänzlich herausgerissen ist, bin ich auf Fehlprägungen aufmerksam geworden. Ich wollte das ohnehin berichten, wusste nur nicht wem und wo, daher jetzt. Ich konnte auf Anhieb nicht klären, ob die Auffälligkeit bewusst durch eine Neuwahl von Buchstabenpunzen oder durch primitivere Stempel einer Falschmünzerwerkstätte zustande kam.
    Aber ich möchte nicht ablenken. Falls meine bescheidene Meinung von Interesse ist, dann halte ich thematisch eine Botschaft ins Reich für ausgesprochen klug, wenn sie von Stabilität und Wohlstand kündet. Das Antlitz unseres Kaisers würde als Motiv bestens geeignet sein, wenn er gleichzeitig Erfolge in dieser Richtung benennen kann. Eine Münze mit erhöhtem Silberanteil kündet ohne Worte von einsetzendem Wohlstand. Man könnte auch beides kombinieren.
    Die Kosten müssen deswegen nicht explodieren. Ich habe."
    Er stockte, weil er lange mit sich gerungen hatte, ob er einen noch nicht untermauerten Verdacht äußern sollte. Wie er es auch anstellte, es konnte falsch sein. Sagte er nichts, könnte man ihm Mithilfe unterstellen. Sagte er etwas und im Nachhinein stellte sich alles als Irrtum heraus, stand er blamabel da.
    "Mir ist etwas aufgefallen, was eine Untersuchung wert wäre. Zum einen die fehlerhaften Münzen und zum anderen weitere Ungereimtheiten. Wenn sich mein Verdacht bestätigt, kostet die Münzherstellung eventuell, also möglicherweise, wahrscheinlich zukünftig die Staatskasse weniger Geld als bisher. Ich bin mir weitgehend sicher, dass das zugeteilte Metallquantums von einem oder mehreren unredlichen Münzbeamten zum Zweck der persönlichen Bereicherung gestreckt wird."


    Nun war es heraus und er fühlte sich erleichtert.


    Marcus Octavius Maro
    Casa Octavia
    Roma


    Nachlassregelung


    Salve Marcus Octavius Maro,
    so leid es mir tut, aber ich habe eine Erbbenachrichtigung für dich. Das Ergebnis der Nachlassregelung für Titus Octavius Italicus liegt vor und es weist dich als Erbberechtigten aus.


    Ich bitte darum, bis ANTE DIEM V ID IUL DCCCLXVIII A.U.C. (11.7.2018/115 n.Chr.) mir mündlich oder schriftlich mitzuteilen, ob du gewillt bist, dieses Erbe anzunehmen.
    Nach dem Verstreichen der Frist wird der nach dir und gegenüber allen anderen nächstliegende Verwandte des Verstorbenen an deiner Statt als erbberechtigt erachtet.
    Bei dem Erbe handelt es sich um Geld/Waren.


    Decemvir
    G. Gallius Claudus
    Basilica Ulpia

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    Galeo Gallius Claudus


    Dieses sollte der letzte Fall aus dem anderen Kontingent sein.

    Erbsache Titus Octavius Italicus
    Todestag: ANTE DIEM XIII KAL NOV DCCCLXVII A.U.C. (20.10.2017/114 n.Chr.)


    Kein Testament, keine Ehefrau, keine Kinder.
    Der gradnächste Blutsverwandte, von einem gemeinsamen Ahnherrn abstammend und erbberechtigt zum Todeszeitpunkt: Marcus Octavius Maro


    Die Erbmasse besteht aus Waren und/oder Geld.



    Decemvir
    G. Gallius Claudus




    Erbengemeinschaft
    Aulus Tiberius Verus
    Nero Tiberius Caudex
    Tiberia Corvina
    Villa Tiberia
    Roma


    Nachlassregelung


    Salvete,
    ich bitte, die lange Bearbeitungszeit der Erbschaftssache im Fall eures verstorbenen Bruders Appius Tiberius Maxentius zu entschuldigen. Das Ergebnis der Nachlassregelung für Iullus Flavius Fusus liegt vor und es weist euch als Erbberechtigte aus.


    Ich bitte darum, bis ANTE DIEM V ID IUL DCCCLXVIII A.U.C. (11.7.2018/115 n.Chr.) mir mündlich oder schriftlich mitzuteilen, ob ihr - jeder für sich - gewillt seid, dieses Erbe anzunehmen.
    Nach dem Verstreichen der Frist wird der nach jedem einzelnene und gegenüber allen anderen nächstliegende Verwandte des Verstorbenen an deiner Statt als erbberechtigt erachtet.
    Bei dem Erbe handelt es sich um Geld/Waren.


    Decemvir
    G. Gallius Claudus
    Basilica Ulpia

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    Galeo Gallius Claudus


    Die Statistik verschob sich zu Gunsten der Patrizier. Schon wieder lag ihm ein Fall vor.



    Erbsache Appius Tiberius Maxentius
    Todestag: ANTE DIEM XIII KAL NOV DCCCLXVII A.U.C. (20.10.2017/114 n.Chr.)


    Kein Testament, keine Ehefrau, keine Kinder.
    Der gradnächste Blutsverwandte, von einem gemeinsamen Ahnherrn abstammend und erbberechtigt zum Todeszeitpunkt besteht aus mehr als nur einer Person:
    Aulus Tiberius Verus,
    Nero Tiberius Caudex,
    Tiberia Corvina


    Die Erbmasse besteht aus Waren und/oder Geld.



    Decemvir
    G. Gallius Claudus




    Blieb die Frage, wie gut das Erbe aufzuteilen ging und was für den einzelnen übrig blieb.


    Caius Flavius Scato
    Villa Flavia
    Roma


    Nachlassregelung


    Salve Senator Flavius,
    so leid es mir tut, aber ich habe eine Erbbenachrichtigung für dich. Das Ergebnis der Nachlassregelung für Iullus Flavius Fusus liegt vor und es weist dich als Erbberechtigten aus.


    Ich bitte darum, bis ANTE DIEM V ID IUL DCCCLXVIII A.U.C. (11.7.2018/115 n.Chr.) mir mündlich oder schriftlich mitzuteilen, ob du gewillt bist, dieses Erbe anzunehmen.
    Nach dem Verstreichen der Frist wird der nach dir und gegenüber allen anderen nächstliegende Verwandte des Verstorbenen an deiner Statt als erbberechtigt erachtet.
    Bei dem Erbe handelt es sich um Geld/Waren.


    Decemvir
    G. Gallius Claudus
    Basilica Ulpia

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    Galeo Gallius Claudus


    Beim nächsten Fall handelte es sich um Flavius Fusus. Den Fall fand Gallius ebenfalls delikat, weil nicht aller Tage ein Patrizier starb. Nach seinem Empfinden lag die Todesrate bei Pereginen am höchsten. Der Fall lag länger zurück und fiel eigentlich in den Bearbeitungsbereich seines Kollegen, aber Gallius half aus.



    Erbsache Iullus Flavius Fusus
    Todestag: ANTE DIEM XI KAL DEC DCCCLXVII A.U.C. (21.11.2017/114 n.Chr.)


    Kein Testament, keine Ehefrau, keine Kinder.
    Der gradnächste Blutsverwandte, von einem gemeinsamen Ahnherrn abstammend und erbberechtigt zum Todeszeitpunkt: Caius Flavius Scato


    Die Erbmasse besteht aus Waren und/oder Geld.



    Decemvir
    G. Gallius Claudus




    Gaius Octavius Victor
    Casa Octavia
    Roma


    Nachlassregelung


    Salve Senator Octavius,
    so leid es mir tut, aber ich habe eine Erbbenachrichtigung für dich. Das Ergebnis der Nachlassregelung für Faustus Octavius Macer liegt vor und es weist dich als Erbberechtigten aus.


    Ich bitte darum, bis ANTE DIEM V ID IUL DCCCLXVIII A.U.C. (11.7.2018/115 n.Chr.) mir mündlich oder schriftlich mitzuteilen, ob du gewillt bist, dieses Erbe anzunehmen.
    Nach dem Verstreichen der Frist wird der nach dir und gegenüber allen anderen nächstliegende Verwandte des Verstorbenen an deiner Statt als erbberechtigt erachtet.
    Bei dem Erbe handelt es sich um Geld/Waren sowie einen Betrieb.


    Decemvir
    G. Gallius Claudus
    Basilica Ulpia

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    Galeo Gallius Claudus


    Er konnte es selbst kaum glauben, denn trotz der stundenlangen sitzenden Tätigkeit hatte er in den letzten Monaten an Gewicht verloren. Anfangs legte er stündlich Essenspausen ein. Inzwischen vergaß er zuweilen die Mahlzeiten.


    Sein letzter Gang zum Vestatempel lag eine Weile zurück. Heute setzte er sich an die damals erteilten Auskünfte zu den neuen Sterbefällen.


    "Meine Güte, ein Senator!" Das kam eher selten vor. "Ein Jammer, bei dieser Karriere."

    Erbsache Faustus Octavius Macer
    Todestag: ANTE DIEM XII KAL IUL DCCCLXVIII A.U.C. (20.6.2018/115 n.Chr.)


    Kein Testament, keine Ehefrau, keine Kinder.
    Der gradnächste Blutsverwandte, von einem gemeinsamen Ahnherrn abstammend und erbberechtigt zum Todeszeitpunkt: Gaius Octavius Victor


    Die Erbmasse besteht aus Waren und/oder Geld, sowie einem Betrieb:
    Weingut - Weingut Octavia



    Decemvir
    G. Gallius Claudus



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    Galeo Gallius Claudus


    Gallius hätte auch gefragt und sicherlich erwartet, dass eine kompetente Antwort kam. Allerdings stand er erst am Anfang seiner Magistratskarriere und seine gerichtlichen Einblicke lagen noch weit in der Ferne.


    "Ich an deiner Stelle würde den Praetor Urbanus darauf ansprechen, wenn eine gütliche Einigung misslingt. Er kann dich beraten und wird dir die Möglichkeiten samt Vorgehensweise erläutern. Er wird es dann auch sein, der deine Klage entgegennimmt, sollte es dazu kommen. Auf alle Fälle kann er dir auch mittels Ladung die Möglichkeit verschaffen, mit der Gegenseite hier in der Basilica Ulpia zu sprechen und einen für beide Seiten akzeptablem Kompromiss aushandeln. Viel Glück!"


    Der Tag zählte noch nicht viele Stunden, als Galeo in Begleitung mehrerer Auratafunktionäre das Trainingsgelände erreichte. Die teilnehmenden Wagen befanden sich längst hier, weil die Pferde vorbereitet wurden und auch die Fahrer Vorkehrungen trafen. Galeo wollte die Aufgabe nicht delegieren, sondern stand in Person hier. Er kannte kaum eine fremde Bahn und auch den inzwischen bekannten Namen fehlte noch immer ein Gesicht. Dabei wusste er nicht einzuschätzen, ob er den Dominus und den Vicarius der Russata heute zu sehen bekam. Der Dominus der Aurata fehlte schließlich auch. Aber selbst bei deren Abwesenheit erhielt Galeo viele Eindrücke, die ihm bei seinen zukünftigen Aufgaben und Entscheidungen sicherlich gut leiten würden. Er stand am Beginn seiner Tätigkeit und war sich der vielen grauen Flecken bewusst, die er gedachte, nach und nach zu füllen.


    Er blickte sich um und sah einzelne Gespanne bereits fertig vorbereitet. Die Tiere wirkten längst nicht so nervös wie bei den öffentlichen Rennen. Hier herrschte viel mehr Ruhe, die sich übertrug.


    "Dort vorn ist eine gute Position für die Beobachtung des Rennens." Er wies mit dem Arm in die Richtung und ging davon aus, dass ihm seine Begleiter folgten, als er loslief.

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    Galeo Gallius Claudus


    Die Nachfrage verwunderte Gallius nicht, gleichzeitig fürchtete er sie. Er verzog daher den Mund in einem Anflug an Unwohlsein.


    "So leid es mir tut, aber darüber darf ich keine Auskunft geben." Zumindest war er sich dessen sehr sicher. "Wenn ich wieder einen Rat geben darf. Ich würde an deiner Stelle die Gens Segia aufsuchen, denn ohne mich jetzt allzu weit aus dem Fenster zu lehnen, liegst du mit deinen Schlussfolgerungen durchaus richtig."
    Es gab in der Tat keine Hinweise auf den Verbleib des Ehemanns und Gallius rechnete insgeheim damit, dass ihn über kurz oder lang auch hier eine Todesmeldung ereilen würden.


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    Galeo Gallius Claudus


    Während der Mann sprach, kamen in Gallus große Bedenken auf, er müsse als Seelsorger herhalten, was weder in seinen Bereich noch in den Rahmen seiner Fähigkeiten fiel. Zum Glück wendete sich im Verlauf des Vortrags das Blatt. Es handelte sich um eine Anfrage, die in sein Arbeitsfeld fiel.


    "Das scheint alles ganz korrekt zu sein." Er meinte den Vertrag, den er kurz überflog. "Allerdings liegt es nur in meiner Pflicht, Testamente zu berücksichtigen und bei diesem Erbfall lag keines vor. Wenn ich einen Rat geben darf. Ich würde an deiner Stelle entweder zur rechtmäßigen Erbin gehen und eine Regelung außergerichtlich treffen, oder falls dies missglückt eine gerichtliche Überprüfung vornehmen lassen, der sich dann beide Seiten unterordnen müssen."
    Da Gallius wusste, welche Flut an Waren, Geld und Betrieben die Erbin ereilte und dies sogar in zwei Fällen, nahm er an, sie würde einer außergerichtlichen Einigung aufgeschlossen gegenüberstehen.


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    Galeo Gallius Claudus


    Der Pulsschlag normalisierte sich und Gallius hörte aufmerksam zu. Es gelang ihm allerdings nicht, den Bogen von der verstorbenen Sergia zum vor ihm stehenden Helvetius zu schlagen. Zwar war er gern vorbereitet, andererseits würde ihm der Mann den Sachverhalt sicherlich erklären.


    "Nun ja, der Bearbeiter bin ich." Sein Blick drückte Ratlosigkeit aus, denn eigentlich war der Fall längst abgeschlossen und seines Wissens korrekt, sodass keine Nachjustierung nötig war.



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    Galeo Gallius Claudus


    Gallius nickte artig bei jeder Frage der Vestalin. Anschließend wartete er ebenso artig auf deren Rückkehr. Wieder ließ er den Blick schweifen. Es hatte sich in der Zwischenzeit wenig verändert. Genau genommen hatte sich gar nichts geändert.
    Er zuckte zusammen, als die Frau viel schneller zurückkehrte als er es erwartet hatte.


    "Oh, wunderbar." Er meinte sowohl die Schnelligkeit als auch den Inhalt der Auskunft. "Sehr schön. Vermutlich vergeht meine Amtszeit, ohne ein einziges Testament." Wenn das nichts zu bedeuten hatte.
    "Ich bedanke mich und wünsche einen schönen Tag."



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    Galeo Gallius Claudus


    Gallius schüttelte den Kopf. "Keine direkte Benachrichtigung."

    Sim-Off:

    aber eine PN


    "Die Abwicklung hängt einzig am Zeitlimit meines Kollegen. Wird er krank, dauert es länger. Ich habe weder Einfluss noch eine Vorahnung."