Beiträge von DIVUS IULIANUS

    "Im Alltag habt ihr wohl auch ohne meine Abwesenheit bereits zahlreiche Pflichten und die Consuln sind auch nicht als meine direkten Stellvertreter vorgesehen. Insofern möchte ich euch selbstverständlich keine Aufgaben aufbürden, die sich aus meiner Abwesenheit ergeben."


    Die politische Sognalwirkung solcher Maßnahmen kann der Kaiser dabei ruhig übergehen, denn er zieht in einen Krieg gegen einen äußeren Feind, da geraten entsprechende innenpolitische Folgen nicht sofort in den Fokus.


    "Trotzdem werdet ihr natürlich für mehr Anliegen der Bürger Roms der direkte Ansprechpartner sein. Ich werde Anweisung an meine Kanzlei geben lassen, dass Anfragen an meine Person in geeigneten Fällen an euch weitergeleitet werden, sofern sich nicht die Bearbeitung durch den Praefectus Urbi empfiehlt."

    "Das ist korrekt. Sofern es die Lage erfordert, nimmst du gegenüber Italia die Rechte wahr, die mir zustehen. Dies betrifft insbesondere die Ernennung eines Comes, wenn sich die Curia nach der bevorstehenden Neuwahl wieder nicht einigen kann."

    Der Kaiser nickt anerkennend und denkt einen Augenblick über das nach, was ihm Senator Flavius Felix gelegentlich über verarmte Patrizier erzählt. Dann blickt er wieder den Magister Memoriae an.


    "Gute Arbeit. Ich leite den Rest selber in die Wege."


    Was trotzdem noch etwas dauern konnte.

    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    ERNENNE ICH
    DECIMA VALERIA


    MIT WIRKUNG VOM
    ANTE DIEM XIV KAL IUN DCCCLVII A.U.C. (19.5.2007/104 n.Chr.).


    ZUM
    SACERDOS PUBLICUS - CULTUS DEORUM ITALIA


    LUCIUS ULPIUS IULIANUS

    "Du wirst deine Anweisungen vom Statthalter erhalten und die Aufgaben übernehmen, die dein Amtsvorgänger ebenfalls schon hatte. Die Lage an der Grenze ist ruhig, es besteht kein Grund zu besonderen Operationen. Höchstens zu erhöhter Wachsamkeit, denn die Menschen auf der anderen Seite der Grenze haben auch Augen und Ohren und werden früher oder später wissen, dass ich mich im Osten aufhalten. Es könnte sie auf dumme Gedanken bringen."

    "Nein, derzeit nichts weiter. Du kannst dich zurückziehen."


    Sim-Off:

    Aber bleib' trotzdem mal hier, wir machen mal eben einen Zeitsprung. :D


    Der bevorstehende Feldzug im Osten erfordert es, dass der Kaiser auch mit dem Praefectus Urbi einige Dinge zu besprechen hat.


    "Du weißt, dass du während meiner Abwesenheit aus Rom mein Stellvertreter hier in der Stadt bist. Angelegenheiten des Hofes werden über die Korrespondenz erledigt, bei Angelegenheiten der Stadt gehe ich davon aus, dass mir diese nur in Notfällen nachgesandt werden. Die Vigiles bleiben deinem Kommando unterstellt, auch falls diese demnächst wieder einen Praefecten bekommen. In Angelegenheiten, die die Verwaltung der Provinz Italia betreffen und die bisher an mich heran getragen wurden, übertrage ich dir hiermit ebenfalls das Mandat. Handle dabei gegebenenfalls in Absprache mit dem Magister Officiorum, mit dem ich erst kürzlich ein längeres Gespräch über die Lage in Italia führte."


    Der Kaiser wartet ab, ob sich bis hierhin bereits Fragen ergeben.

    "Wenn es also nichts weiteres gibt, dann seid ihr entlassen. Regelt Eure privaten Angelegenheiten, aber führt vor allem meine für jeden spezielle Order aus. Ich danke Euch."

    Die emsigen Tätigkeiten, die am Palatin aufgrund der jüngsten militärischen Ereignisse vor sich gehen, machen sich deutlich im Postdienst bemerkbar. Schon wieder ist ein kaiserliches Schreiben zu versenden.


    Legatus Augusti pro Praetore
    Marcus Vinicius Lucianus
    Mogontiacum



    Dein Oberbefehlshaber sendet dir Grüße!


    Ich gehe davon aus, dass deine Reise nach Germania und die Amtsübergabe so reibungslos verlaufen ist, wie mir von deinem Vorgänger Decimus Meridius berichtet wurde. Mögest du dich nach der Einarbeitung nun mit voller Tatkraft deinen Aufgaben widmen können.


    Meine Kraft wird bald an der Ostgrenze des Reiches benötigt, wo die Parther unsere Macht herausfordern. Legionen aus Germania werden für den Feldzug nicht benötigt, doch sind die Augen und Ohren der Gegner aufmerksam und könnten versuchen, die Gunst für eine zweite Front zu nutzen. Seid wachsam, ohne Angst zu zeigen und den Gegner dadurch zu ermutigen.


    Mir wurde berichtet, dass in den Reihen der Legio II Germanica ein äußerst fähiger Praefectus Castrorum dient, der auch schon auf ein Tribunat zurückblicken kann. Sofern du die Einschätzung teilst, dass er über großes organisatorisches Geschick verfügt und sich für höhere Aufgaben empfiehlt, so entlasse ihn ehrenhaft aus den Diensten der Legion und schicke ihn nach Rom. Auch wenn er erst nach meiner Abreise hier eintreffen sollte, wird man über seine Ankunft informiert sein.


    Mögen alle Götter ihre Hände über unser Reich halten in den nächsten Tagen und Monaten.


    Nach der Durchführung der letzten Ernennung ist der offizielle Teil beendet. Einige der daran beteiligten Diener verlassen den Hof, während andere mit dem Kaiser noch bleiben. Dieser möchte die Gelegenheit nutzen, bei Bedarf noch das eine oder andere Wort mit den neuen Offizieren zu wechseln, von denen er die meisten sehr lange nicht wieder sehen wird.

    Auch diese Punkte sind für den Kaiser nicht von der Hand zu weisen, aber er hat den Eindruck, dass sich die Diskussion im Kreis dreht.


    "Damit schränkst du jetzt im Prinzip wieder ein, dass es nicht um eine Abteilung, sondern die stadtrömische Verwaltung insgesamt geht. Mit all ihren unterschiedlichen Anforderungen, was das Argument der Einarbeitung dann zum Teil wieder aufhebt.


    Ich fürchte, wir kommen hier kurzfristig nicht weiter und sollten die Diskussion vertagen."

    Ein weiterer Brief wird wenig später nachgereicht, diesmal für die Ala II in Confluentes und ebenfalls in Kopie für den Statthalter in Mogontiacum.


    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    wird
    Tiberius Prudentius Balbus


    das Kommando über die
    ALA II NUMIDIA
    anvertraut und nach Germania entsandt. Seine Ernennung zum Praefectus Alae ist vor Ort durch den Statthalter vorzunehmen.


    LUCIUS ULPIUS IULIANUS


    Für den Statthalter leigt noch ein zweites versiegeltes Schreiben mit Anweisungen zur Ehrung des scheidenden Kommandeurs der Ala bei.

    Nachdem die Liste der Ernennungen damit abgearbeitet ist tritt ein Diener an den Kaiser heran und reicht ihm eine Nachricht. Die negative Notiz bei einem der Kandidaten ist damit erloschen, seine Ernennung kann doch noch stattfinden.


    "Caius Ferrius Minor, tritt vor. Du wirst erhoben zum Ritter Roms und versetzt zur Classis Misenensis als Tribunus Classis."


    Die entsprechenden Urkunden sind vorbereitet und der Kaiser kann sie überreichen.

    Der Kaiser denkt eine Weile über die genannten Namen nach und es ergibt sich in einem Kopf eine Reihenfolge nach Präferenzen. Doch der Kaiser möchte sie nicht äußern.


    "Namhafte Vorschläge zum Teil. Ich werde darüber nachdenken und vielleicht auch mit den Herren sprechen müssen. Äußerst ungünstig angesichts meiner knappen Zeit."


    Der Osten bietet keine Möglichkeit zum Aufschub, Italia schon.


    "Ich lasse dich rufen, wenn es etwas diesbezüglich zu tun gibt. Gibt es sonst noch etwas."

    "Deine Argumente sind nicht von der Hand zu weisen und ich möchte auch gar nicht bestreiten, dass es geeignete Personen für diesen Aufstieg gibt.


    Wir müssen jedoch auch die andere Seite sehen und das, was deine Beispiele und Vergleiche nachteiliges implizieren. Ein Soldat ist loyal zu seiner Einheit, keine Frage. Aber wie viele Soldaten sind fähig, eine Einheit zu führen? Nur ein bruchteil der Männer wird vom einfachen Soldaten zum Optio, noch weniger zum Centurio. Und die Offiziere kommen aus anderen Laufbahnen."


    Genau genommen konnte die Laufbahn, aus der ein solcher Offizier kam, genau dieselbe sein, die ihn später auch an die Spitze eines Verwaltungsamts führte.


    "Gerade in den Spitzen einer Abteilung bedeutet langjähriger Dienst auch Gewohnheit und Gepflogenheit. Was nicht immer zum Guten ist. Wer auf lange Jahre in derselben Abteilung zurückblicken kann, der weiß, bei wem wer mit einem Gefallen zu Vorteilen kommt und was er verlangen darf, um Vorteile zu vergeben. Andere wissen das genauso, es entwickeln sich Abhängigkeiten im Schatten. Regelmäßige Wechsel verhindern dies, denn jeder muss sich erst einmal um die Aufgaben kümmern, bevor er Spielräume für persönliche Vorteile ausloten kann. Und wer stets damit rechnen muss, die Abteilung wieder verlassen zu müssen, agiert ebenfalls gewissenhafter."

    "Gut, Quarto. Ich hoffe dann also bald von Crassus zu hören und die Männer hier zu empfangen."


    Zu Macer gewandt.


    "Gute Offiziere sind stets willkommen. Ganz besonders im Kampf. Terentius Cyprianus und Terentius Alienus, ja. Wenn Livianus sie gebrauchen kann und für ihn nichts dagegen spricht, so also immer her mit den beiden. Die Ernennung kann das zeitnah erfolgen. Entweder hier im Palast oder bei den Truppen. Ich bin nicht sicher, wie ich hier wegkomme zwischenzeitlich.


    Was die Ernennung zum Ritter angeht. Bei dem anderen. Legt mir eine Aufstellung und Stellungsnahme von ihm vor und so er geeignet ist wird auch er berufen und ernannt."


    Zu Victor gewandt.


    "Wollte er? So bietet ihm beides an und er soll entscheiden, mir sei es gleich. Wahrscheinlich wusste er ncihts von der Möglichkeit der Legio Prima und dem baldigen Kampfeinsatz."


    Nun gut, meine Herren. Ihr kennt den groben Plan. Genaueres werde ich mit den direkten Feldherren entscheiden und natürlich vor Ort und je nach Lage dort. Noch weitere grundsätzliche Kommentare oder Fragen? Dinge, die geklärt gehören?"